Unser Motiv-Experte Frank Ebert zeigt Dir die schönsten Sehenswürdigkeiten und Fotolocations in Duisburg. Entdecke Fotomotive wie den Magic Mountain, den Innenhafen oder das Industriegebiet in Duisburg. Wir danken Frank für diesen gelungenen Beitrag und freuen uns auf noch mehr tolle Fotos von ihm.
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Mehr Infos zu den FotokursenMein Name ist Frank Ebert, ich bin 1965 in Duisburg geboren. Ich lebe derzeit in Duisburg und arbeite in der Stahlindustrie. Seit über 30 Jahren bin ich nun Hobbyfotograf. Zuerst waren es nur Erinnerungsfotos, doch mit der Zeit interessierte mich immer mehr für die Industrie- und Landschaftsfotografie. Seit ich ein Teil der fotocommunity bin, suche ich immer weiter nach neuen fotografischen Herausforderungen.
Die Stadt Duisburg ist die Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein und wird von der Stahlindustrie und dem größten Binnenhafen Europas geprägt. Westlich des Rheins beginnt die typisch Niederrheinische Landschaft mit ihren Auen und Kopfweiden.
Mit rund 500.000 Einwohnern ist Duisburg die fünftgrößte Stadt in NRW und durch ihre besondere Lage am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr siedeln sich hier viele Logistikfirmen an, um Waren in die ganze Welt zu verteilen. Zudem befindet sich hier der größte Stahlstandort Europas. Stahl kochen hat in Duisburg eine lange Tradition und jährlich werden in den Hüttenwerken 15 Millionen Tonnen Rohstahl erschmolzen. Kleinere nicht mehr genutzte Industrieanlagen wurden geschlossen und dienen heute als Freizeit und Erholungsstätte, als grüne Oase in der Großstadt, die weit über Duisburgs Grenzen hinaus bekannt sind. Hier wollen wir unsere Fotoreise durch Duisburg beginnen:
Industrie und Kunst im Landschaftspark Duisburg-Nord
Zugegeben, der Name ist etwas sperrig, darum wird das ehemalige Hochofenwerk auch liebevoll LapaDu genannt. Als am 4.April 1985 die Stahlproduktion im Hüttenwerk Meiderich eingestellt wurde, hat gewiss niemand damit gerechnet, dass auf dem Industriegelände eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft entstehen würde. Es gibt vielfältige Freizeitmöglichkeiten wie Tauchen, Klettern und Wandern. Für Kinder gibt es eine Riesenröhrenrutsche, Spielplätze und einen Lernbauernhof, der auch erwachsene Großstädter begeistert. Das 180 Hektar große Areal ist dementsprechend ein riesiger Fotohotspot. Im Frühling erblühen die in ehemaligen Erzbunkern angelegten Gärten zu neuem Leben und im Herbst wird der Park in ein natürliches Farbspektakel getaucht.
Hinzu kommt, dass bei Einbruch der Dunkelheit eine eindrucksvolle Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park die Hochofenanlagen erleuchtet. Dies macht den Park zu einem echten Juwel für jeden Nachtfotografen. Besonders lohnenswert ist der Aufstieg zur Aussichtsplattform des begehbaren Hochofen 5. Aus 70 Meter Höhe hast Du einen wunderschönen Ausblick über Duisburg, das Ruhrgebiet und den Niederrhein.
Für Technikbegeisterte ist auch was dabei, da Stirnlampen und Fackelführungen angeboten werden, welche die Besucher in nicht öffentlich zugängliche Bereiche entführen, mit Erläuterungen zur Geschichte des Parks und der Hochofentechnik. Der Park ist ganzjährig geöffnet und kostet keinen Eintritt. Die Lichtinstallationen sind freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen ab Einbruch der Dämmerung zu genießen. Ein Tipp für Nachtfotografen: Taschenlampe nicht vergessen :).
Der Innenhafen von Duisburg
Der Duisburger Innenhafen bietet für jedermann etwas. Zum Beispiel die Möglichkeit, am Wasser entlang zu spazieren und die modern gestalteten Bürogebäude, wie die Five Boats und den Yachthafen, zu fotografieren.
Wer eine Verschnaufpause einlegen will, kann dies in einem der vielen abwechslungsreichen Cafés und Restaurants tun. Die Küppersmühle beherbergt das Museum für moderne Kunst und ist nicht nur von außen ein interessantes Fotomotiv. Ein Besuch lohnt sich allemal, denn das Fotografieren ohne Stativ ist hier gestattet. Ein weitaus beliebtes Fotomotiv ist die 1896 von der jüdischen Familie Cohen errichtete Wehrhahnmühle.
Besonders am Abend, wenn die Lichter den Innenhafen in ein stimmungsvolles Ambiente tauchen, lohnt es sich, die Kamera auszupacken, um diesen schönen Anblick festzuhalten.
Die Innenstadt entdecken
In der Duisburger Innenstadt befindet sich das von 1911 bis 1912 erbaute Stadttheater Duisburg. Das markante Bauwerk ist Teil der deutschen Oper am Rhein und Sitz der Duisburger Philharmoniker. Wenn man am City Palais entlang schaut, hat man einen guten fotografischen Blick auf das Theater.
Ein Spaziergang durch die Innenstadt Richtung Rathaus und Salvatorkirche
führt uns zum Stadtwerke Kamin, der in den Nachtstunden grün illuminiert wird und zu besonderen Anlässen auch in anderen Farben erstrahlt. Fast vom ganzen Stadtgebiet aus ist der Stadtwerke Kamin zu sehen und stellt somit ein Wahrzeichen Duisburgs dar.
Fotostandpunkt: Das oberste Deck des Conti Parkhauses in der Unterstraße, 47051 Duisburg
Fotografieren am Thyssen Krupp Stahlwerk
Am größten Stahlstandort Europas sind natürlich auch die in Betrieb befindlichen Industrieanlagen ein lohnenswertes Motiv. Unten im Bild siehst Du die beiden Hochöfen 8 und 9. Der Hochofen 8 symbolisiert mit seinem orangeroten Anstrich die Glut und Hitze im Inneren des Hochofens.
Fotostandpunkt: Friedrich-Ebert-Straße, 47139 Duisburg an der Star Tankstelle
Ein weiteres Highlight für Industriefotografen erschließt sich von der am Rheinufer gelegenen Halde Alsumer Berg. Unter der heute renaturierten Halde befindet sich das aufgegebene Dorf Alsum, das im 2. Weltkrieg und durch Bergsenkungen schwer beschädigt wurde. In den nachfolgenden Jahren wurde das ehemalige Dorf als Schutt- und später auch als Hausmülldeponie genutzt, womit sich die Entstehung des Alsumer Berges deutlich von den anderen Halden des Ruhrgebiets unterscheidet, welche durch Abraum des Kohlebergbaus entstanden.
Vom Alsumer Berg haben wir einen fantastischen Ausblick auf eine der größten und modernsten Kokereien der Welt und weitere Thyssen Krupp Industrieanlagen, wie die beiden Großhochöfen Schwelgern 1 und 2. Parkmöglichkeiten befinden sich am Alsumer Steig an der Alsumer Straße. Von dort kannst Du dann zu Fuß Richtung Rheindeich den Hinweisschildern folgen bis zum Alsumer Berg.
Naturlandschaft an der Sechs-Seen-Platte
In Duisburg gibt es nicht nur Industrie, sondern auch ein 283 Hektar großes Naturparadies mit Freibad, Reitpfaden, Spielplätzen und langen Spazierwegen, welche dem gestressten Großstädter eine wohltuende Auszeit vom Alltag bieten. Hier lassen sich romantische Sonnenauf- oder -untergänge fotografieren.
Ein Highlight ist der Ausblick vom 22 m hohen Aussichtsturm auf das grüne Duisburg.
Tierfotografie im Zoo Duisburg
Der Zoo ist ein weiteres touristisches Highlight und ein beliebter Treffpunkt für Fotografen. Delfine, Löwen, Tiger, Brillenbären, Zebras, Robben, Polarwölfe, Riesenotter, Koalas und viele weitere Tierarten gibt es hier zu sehen und zu fotografieren. Dazu kommt die deutschlandweit einmalige Haltung von Tasmanischen Teufeln.
Brücken in Duisburg
Wusstest Du, dass Duisburg mehr Brücken als Venedig hat? Es sind um die 650 Brücken, drei interessante Rheinbrücken möchte ich Dir hier vorstellen.
Die Friedrich-Ebert-Brücke verbindet die Duisburger Stadtteile Homberg und Ruhrort, vielleicht kennst Du die Brücke bereits aus den Schimanski Tatort Filmen.
Die Haus-Knipp-Brücke ist eine Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Duisburg-Beeckerwerth und Duisburg-Baerl. Ihren Namen erhielt die Brücke von dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Herrensitz Haus-Knipp, welches im Zuge der Rheindeich-Erhöhung 1939 abgerissen wurde.
Die Brücke der Solidarität verbindet die Stadtteile Hochfeld und Rheinhausen und ist deutschlandweit bekannt, da sie im Dezember 1987 von Stahlarbeitern besetzt wurde, um gegen die Schließung des nahe gelegenen Krupp Stahlwerks zu protestieren. Die Stabbogenbrücke besitzt mit 255 Metern die größte Stützweite in Deutschland.
Fotografieren kannst Du die Brücke der Solidarität am besten bei einem Spaziergang entlang der Uferpromenade im Rheinpark-Hochfeld.
Rheinpark-Hochfeld
Ein von der Schwerindustrie seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutztes Gelände wurde zum Rheinpark-Hochfeld umgestaltet (Fertigstellung 2009) und wird heute von Freizeit- und Erholungsuchenden genutzt. Alte Industrieanlagen wurden teilweise erhalten, was zu der besonderen Atmosphäre des Parks beiträgt. Von der Hochfelder Eisenbahnbrücke führt eine 1,4km lange Rheinpromenade zur Brücke der Solidarität mit einem schönen Ausblick auf die Friemersheimer Rheinaue.
Parkplätze am Rheinpark-Hochfeld findest Du an der Wanheimer Str., 47053 Duisburg.
Fotografieren in der Friemersheimer Rheinaue
Wenn Du den Parkplatz an der Friemersheimer Str. in 47229 Duisburg nutzt und Richtung Rheindamm läufst, kommst Du an der 1487 erbauten Friemersheimer Dorfkirche vorbei. Die Dorfkirche ist ein schönes Fotomotiv und Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch das 262 ha große Naturschutzgebiet der Friemersheimer Rheinaue.
Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Für Fotografen ist besonders der Frühling empfehlenswert, wenn die Wiesen und Bäume in prachtvoller Blüte stehen.
Wer den Spazierwegen bis zum Rhein folgt, hat einen guten Blick auf das HKM Stahlwerk auf der anderen Rheinseite.
Hier trifft das Ruhrgebiet nur durch den Rhein getrennt in eindrucksvoller Weise auf die Niederrheinische Landschaft.
Kunst in Duisburg fotografieren
Die Stadt Duisburg, am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr gelegen, bietet vielfältige Motive für uns Fotografen. Einige schöne Motive entlang der beiden Flüsse möchte ich Dir kurz vorstellen. Die Skulptur Rheinorange wurde vom Bildhauer Lutz Fritsch aus Stahl erschaffen und steht unmittelbar an der Ruhrmündung. Dieses Kunstwerk ist Teil der Route der Industriekultur und symbolisiert eine glühende Stahlbramme. Der Name Rheinorange ist vom orangerot leuchtenden Anstrich im Farbton RAL 2004 genannt Reinorange abgeleitet.
Von der Skulptur aus führt ein Weg auf den Rheindeich Richtung A40 Rheinbrücke. Vom Rheindeich aus hast Du einen guten Blick auf das Chemiewerk Venator, vormals Sachtleben, welches auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegt.
Auch die A40 Rheinbrücke ist ein lohnendes Motiv, eine neue Autobahnbrücke befindet sich zurzeit im Bau. Zudem ist es sicher interessant, den Baufortschritt der neuen Autobahnbrücke fotografisch zu begleiten.
Im Duisburger Hafen werden die vorbei fahrenden Schiffe von der Großskulptur „Echo des Poseidon“ begrüßt. Die von Prof. Markus Lüperts geschaffene Büste blickt seit 2016 in unmittelbarer Nähe zur Friedrich-Ebert-Brücke auf den Rhein hinaus.
Am Vinckekanal in Duisburg-Ruhrort kannst Du den Spuren von Tatort Kommissar Horst Schimanski folgen oder in die direkt an der Schimmi Gasse gelegenen Hafenkneipe „zum Hübi“ mit Blick auf die Oscar Huber einkehren.
Die Oscar Huber ist ein alter Seitenrad Schleppdampfer, welcher nach seiner letzten Fahrt im Jahr 1966 zum Museumsschiff umgebaut wurde und heutzutage besichtigt werden kann. Zur Weihnachtszeit ist die Oscar Huber lichtvoll geschmückt und daher ein besonders schönes Fotomotiv.
Tiger & Turtle – Magic Mountain
Auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Angerpark befindet sich die eindrucksvollste Landmarke Duisburgs: eine Großskulptur, geschaffen von den Künstlern Heike Mutter und Ulrich Genth, in Form einer begehbaren Achterbahn.
Die dynamisch wirkende Skulptur symbolisiert die Schnelligkeit des Tigers, eben wie in einer Achterbahn. Im Gegensatz dazu stehen die Besucher, die in langsamer Geschwindigkeit einer Schildkröte (Turtle) auf den Stufen des Kunstwerks wandeln.
Wenn Du also schnell wie ein Tiger bist, schaffst Du es vielleicht durch den Looping. Vom Magic Mountain hast Du einen schönen Ausblick über Duisburgs Süden und auf das nahe gelegene Stahlwerk der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM).
Zum Sonnenuntergang und zur blauen Stunde, wenn Tiger & Turtle in einem prachtvollen Licht erstrahlt, ist ein fotografischer Ausflug zum Haldenkunstwerk besonders empfehlenswert.
Landmarke Angerpark: Berzeliusstraße / Ecke Kaiserswerther Straße, 47249 Duisburg
Weitere Sehenswürdigkeiten in Duisburg findest Du hier.
Werde auch Du Motiv-Experte Deiner Stadt!
Lesetipp: Online-Fotokurs „Fotografieren zur Blauen Stunde“
Lerne im Online-Fotokurs „Fotografieren zur Blauen Stunde“ welche Hilfsmittel Du brauchst um perfekte Fotos während der Blauen Stunde zu schießen. Für kreative Brückenfotos empfehlen wir Dir den Lernartikel zur Brückeninszenierung.
Frank grüßt Frank, du präsentierst teils sehr ansprechende Stadtbilder.
Sehr Toll.
Ich bin auf deiner Seite gelandet, weil ich Locations für meine Porträtfotografie suchte. Wenn du da mal was haben solltest, was jetzt nicht gezeigt wurde? Lass es mich gerne wissen. Ich verlasse ungern Duisburg, bin aber auch Motiv blind ;-) L.G. Frank
Lieber Frank,
ich möchte dir zunächst für diese Fülle an Impressionen zu diesen wundervollen Locations danken. Selber ein Kind des Niederrheines bin ich sehr gerne in Duisburg und fotografiere immer wieder Portraits im LaPaDu. Eine Freude zu lesen wie du diesen Beitrag mit mega Fotos ausfüllst und uns an deiner Heimat teilhaben lässt. Für Interessierte gibt es dazu noch ein Buch vom Rheinwerkverlag welches „Fotografieren im Ruhrgebiet“ heißt. Autor Thomas Plum gibt auch hier sehr schöne Eindrücke und Anregungen mit Ansage der Locations und Zeitraum an. Genau das finde ich an deinem Beitrag auch sehr schön das du uns teilhaben lässt wo du dich platziert hast um diese wundervollen Aufnahmen zu machen. Ich möchte noch mal ein ganz großes Dankeschön da lassen und hoffe das durch solch hervorragende Berichterstattung mehr Menschen die Vielfalt und besonders grüne Lunge des Ruhrgebietes kennen lernen wollen. Ein Ort der immer wieder Geschichte schreibt und wichtiger Teil des Kulturerbes ist.
Ganz tolle Fotos …. unglaublich viele Impulse
Tolle Bilder. Ich wußte nicht das unser Duisburg so schön sein kann. Jetzt kommt mir die Stadt öfter vor mein Objektiv. Danke für die Anregung.
Ganz tolle Doku, viele nützliche Tipps, um sich in Duisburg auf eine Fototour zu begeben und noch mehr großartige Aufnahmen.
Moin Frank
Herzlichen Dank für den schönen Bericht mit den prima Bildern.
Ein großartiger Beitrag mit vielen hervorragenden Aufnahmen. Eine Hommage an deine Heimatstadt Duisburg, bitte mehr davon…
LG
Mein Kompliment lieber Frank, schöner hätte man diese Kulturzone nicht beschreiben und zeigen können! Fantastische Fotos und hervorragende Beschreibungen!
Grossartige Arbeit!
Gruß, Friedel
Tolle Bilder und eon sehr interessanter Artikel.
Tolle Abend- und Nachtfotos der Duisburger Industrie zeigst Du hier. Der Artikel ist ein richtiger Foto-ver-führer geworden und macht richtig Lust, die beschriebenen Ziele zu erkunden.
Ich bin gebürtiger Duisburger, lebe aber schon seit vielen Jahren im Süden der Schweiz.
Gerne fahre ich in die Heimat zurück, da meine Brüder dort zuhause sind. Doch keiner hat mich bis heute auf die Tour aufmerksam gemacht . Beim nächsten Besuch fordere ich ihn ein.
Tolle Bilder und Danke für die Anregungen …