Unser Motiv-Experte Frank Jährling führt Dich durch seine Heimatstadt Darmstadt. Unter anderem mit vielen tollen Fotos vom Wasserturm, dem alten Rathaus, und dem Rosengarten, sowie mit persönlichen Fototipps im Gepäck zeigt uns Frank alle Sehenswürdigkeiten, für die sich eine Reise nach Darmstadt lohnt. Wir danken Frank für seinen Beitrag und wünschen Dir viel Spaß beim Lesen.
Ich bin Frank Jährling und bin 1968 in Darmstadt geboren. Ein echter „Heiner“ also, wie wir Darmstädter uns nennen. Ich arbeite als selbstständiger Friseurmeister und fotografiere schon seit langer Zeit hobbymäßig. 2013 kaufte ich mir meine erste DSLR Kamera. Am meisten fotografiere ich Landschaften und Städte. Ich reise sehr gerne, und habe auch da immer meine Kamera bei mir. Natürlich versuche ich mich mit meiner Fotografie immer zu verbessern. Fotografieren ist für mich eine schöne Freizeitbeschäftigung und ein Ausgleich für den teilweise stressigen Alltag.
Ich möchte mich bei der fotocommunity bedanken, dass meine Bewerbung als Motiv-Experte für Darmstadt und Südhessen angenommen worden ist.
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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt befindet sich im Süden von Hessen. Dort leben rund 160.000 Einwohner und damit ist sie die viertgrößte Stadt in Hessen. Darmstadt befindet sich im Rhein-Main Gebiet. Südlich von Darmstadt beginnt die Bergstraße, südöstlich der Odenwald. Westlich von Darmstadt ist das hessische Ried, was bis zum Fluss Rhein reicht. 30 Kilometer nördlich ist Frankfurt am Main.
Bekannt ist Darmstadt als eines der Zentren des Jugendstils. Es gibt eine Technische Universität und Fachhochschulen, das Staatstheater, das Hessische Landesmuseum, die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) und die Fraunhofer Institute. Das Raumflugkontrollzentrum ESOC sowie die Organisation Eumetsat, die beide ihren Sitz in Darmstadt haben, werten Daten der ESA-Sateliten aus. Die Chemiekonzerne MERCK und Evonik, die deutsche Telekom, sowie viele IT Firmen sind unter anderem die größten Arbeitgeber in der Region.
Auch die Fußballer des SV Darmstadt 98 machten die Stadt bekannt.
Durch die Nähe zur Messestadt Frankfurt stehen Besuchern viele Hotelbetten zur Verfügung. Darmstadt liegt verkehrsgünstig an 2 Autobahnen, der A5 und A67, sowie unweit zum Flughafen Frankfurt. Auch mit der Bahn kann man Darmstadt gut besuchen.
Darmstadt ist nicht sehr autofreundlich. Kostenlose Parkplätze sind in der Innenstadt sehr rar und die Parkkosten sind sehr hoch. Es gibt ein ganz gutes ÖPNV Netz (Tageskarten oder Gruppentageskarten), oder man erkundet die Stadt mit einem Leihfahrrad oder einem E-Scooter.
Sehenswürdigkeiten in Darmstadt
Der Darmstädter Hauptbahnhof
Beginnen wir den fotografischen Rundgang am Darmstädter Hauptbahnhof. Das Bahnhofgebäude wurde 1912 fertiggestellt und ist ein Jugendstilbau. 2010 wurde der renovierte Bahnhof zum Bahnhof des Jahres gewählt.
Die Dornheimer Weg Brücke und der Wasserturm in Darmstadt
Mein Fototipp: Hier sollte man unbedingt verschiedene Blickwinkel zum Fotografieren nutzen.
Der Waldfriedhof in Darmstadt
Vom Hauptbahnhof 2 Kilometer in westlicher Richtung, entlang der Rheinstraße, erreicht man das sehenswerte Eingangsportal des Waldfriedhofs (Straßenbahn 9 Richtung Griesheim, Haltestelle Waldfriedhof).
Der Luisenplatz in Darmstadt
Zurück entlang der Rheinstraße erreichen wir nach etwa 3 Kilometer den Luisenplatz, die Stadtmitte.
Dort steht das Wahrzeichen der Stadt: der Lange Ludwig (im Volksmund „langer Lui“ oder nur „Lui“ genannt). Auf der ca. 30 Meter hohen Sandsteinsäule steht eine Statur des Großherzog Ludwig, der Richtung Rhein sieht, und nicht, wie irrtümlich erzählt wird, schaut, ob die Griesheimer (westlicher Nachbarort) kommen.
Die Centralstation in Darmstadt
Geht man vom Luisenplatz südöstlich durch die Arkade steht man im Citycarree. Hier befindet sich die Centralstation.
Die ehemalige Kraftwerkhalle der Stadtwerke (HEAG) bietet Platz für Kultur, Konzerte und Veranstaltungen.
Die Kuppelkirche St. Ludwig in Darmstadt
Richtung Süden, rechts am Luisencenter vorbei, erreicht man die Kuppelkirche St. Ludwig. Wegen der Bauform wird sie im Volksmund „Käsglock“ genannt
Das Staatstheater in Darmstadt
Rechts davon befindet sich das Staatstheater Darmstadt.
Der Friedensplatz mit dem Reiterdenkmal in Darmstadt
Zurück am Luisenplatz gehen wir in östliche Richtung und erreichen schnell den neugestalteten Friedensplatz mit dem Reiterdenkmal. Auf der rechten Seiten kann man den Weißen Turm sehen. Im Weißen Turm finden hin und wieder Fotoausstellungen statt
Das Residenzschloss in Darmstadt
Geradeaus blickt man auf das Residenzschloss mit seinem neugestaltetem Schlossgraben.
Hier befand der Verwaltungssitz der Großherzöge bis 1919. Auf der Schloßbastion findest Du bei schönem Wetter unter den Platanen den meines Erachtens nach schönste Biergarten von Darmstadt.
Nach Westen sieht man auf den Marstall, dem ehemaligen Stallgebäuden des Großherzogs. Dieser wurde 1725 erbaut.
Das Hessische Landesmuseum, die Galerie Netuschil und der Mollerbau
Nach einer kleinen Stärkung gehen wir in die nördliche Richtung und stehen am Karolinenplatz. Hier befindet sich das Hessische Landesmuseum.
100 Meter links vom Landesmuseum findet man die Galerie Netuschil. Eigentlich ist es eine Bausünde, aber nett bewachsen gestaltet sie sich als ein interessantes Fotomotiv.
Rechts davon befindet sich der Mollerbau, der das alte Theater und heutige Staatsarchiv beherbergt. Wiederum rechts davon siehst Du das Welcome Hotel.
Das Prettlack’sche Gartenhaus in Darmstadt
Hinter diesem Ensemble befindet sich der Stadtpark Herrngarten und der Prinz-Georg-Garten mit Porzelanschlösschen und dem Prettlack’schen Gartenhaus.
Varieté DaCapo und Darmstadium
Auf dem Karolinenplatz gastiert in der Vorweihnachtszeit das Varieté DaCapo, was sich gerade bei Dunkelheit fotografisch nett darstellen lässt. Rechts vom Hotel sehen wir das neue Kongresszentrum Darmstadtium.
Dieser Bau ist aufgrund der hohen Baukosten und der etwas eigenwilligen Architektur zwar bei den Bürgern nicht unumstritten, dennoch bietet er ein interessantes Fotomotiv: ein moderner Glas-Stahl-Beton-Bau mit Elementen der alten Stadtbefestigung. Darmstädter nennen sie „Schepp-Schachtel“ was soviel wie schiefe Schachtel bedeutet.
Mein Tipp für Fotografiebegeisterte ist das Festival Weitsicht im November im Darmstadium.
Der Marktplatz und die Stadtkirche in Darmstadt
Geht man nun weiter um das Schloss herum, kommt man an den Marktplatz mit dem Alten Rathaus. Hier findest Du neben den Berserker-Denkmal auch viel Gastronomie.
Hinter dem Marktplatz schaut die Stadtkirche hervor. Friedensplatz, Karolinenplatz und Marktplatz bilden im Sommer die Kulisse für das Heinerfest und das Schlossgraben-Musikfestival.
Mein Fototipp: Am Marktplatz kann man auf dem Kaufhaus Henschel & Ropertz die Gastronomie mit Dachterrasse „Obendrüber“ besuchen. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Marktplatz und den Friedensplatz in die andere Richtung. Während man dort leckere Speisen und Getränke serviert bekommt, kann man den Weitblick genießen.
Das Jugendstilbad, das Café Chaos und der Hinkelsturm in Darmstadt
Nun geht es weiter in östliche Richtung zum Jugendstilbad. Es wurde 1909 fertiggestellt und diente als Stadtbad. Seitdem wurde es renoviert und modernisiert und ist heute SPA und Sauna-Schwimmbad und zudem ein tolles Fotomotiv.
Geht man rechts um die Ecke, sieht man zunächst das Café Chaos, was nicht nur gemütlich ist, sondern auch ein privates Automatenmuseum beherbergt.
Hinter dem Café befinden sich sowohl der Hinkelsturm, der als Altstadtmuseum dient, als auch Reste der Stadtmauer. Darmstadt wurde im 2. Weltkrieg fürchterlich durch nächtliche Luftangriffe zerstört. Aus diesem Grund hat Darmstadt unter anderem keine Altstadt mehr. Zwischen dem Weißen Turm und Residenzschloss findet sich eine Schautafel zur Brandnacht.
Der Große Woog in Darmstadt
Nördlich findet sich der Große Woog, ein Naturbadesee, der ursprünglich als Löschteich angelegt wurde. Hier findet man auch die Jugendherberge.
Die Mathildenhöhe in Darmstadt
Weiter in Richtung Nordosten erreichen wir die Mathildenhöhe, auch Künstlerkolonie genannt. Hier fanden von 1901 bis 1914 verschiedene Ausstellungen statt.
Die markanten und einzigartigen Gebäude sind der Hochzeitsturm (Fünffingerturm) mit dem Trauzimmer. Sie wirken auf Fotos besonders eindrucksvoll. Die Russische Kapelle wurde 1899 auf importierter russischer Erde errichtet. Zar Nikolaus II gab den Auftrag dafür und trug auch die Baukosten.
Darmstadt möchte seit Jahren erreichen, dass die Mathildenhöhe zum UNESCO-Weltkulturerbe genannt wird. An diesem Ort, sowie in der gesamten Umgebung ist sehr viel Jugendstil Baustil vorhanden.
Der Park Rosenhöhe in Darmstadt
Weiter in Richtung Osten kommen wir durch das Löwentor zum Park Rosenhöhe. Hier befinden sich unter anderem Künstlerateliers, das Teehaus, die Mausoleen und Gräber der Großherzog-Familien, der Blumenpark Rosenhöhe, sowie der neu renovierte spanische Turm.
Am Ausgang zum Oberfeld – Darmstadt
Das weitläufige Oberfeld lädt zu tollen Spaziergängen zu jeder Jahreszeit ein.
Mein Fototipp: Das Oberfeld sieht während der Sonnenuntergänge sehr speziell aus und bietet ein eindrucksvolles Fotomotiv.
Das Naherholungsgebiet Oberwaldhaus in Darmstadt
Stadtauswärts in Richtung Dieburg kommt das Naherholungsgebiet Oberwaldhaus am Steinbrücker Teich.
1,5 Kilometer nördlich durch den Wald erreicht man das sehenswerte Jagdschloss Kranichstein. Es ist am Backhausteich der Großherzöge mit Jagdgehege gelegen.
Das Martinsviertel Darmstadt’s
Ein weiterer schöner Stadtteil mit noch einigen vorhandenen Altbauten ist das Martinsviertel, auch „Watzevertel“ genannt. Hier findet man zahlreiche Szene- und Studentenkneipen, da die TU nicht weit davon entfernt ist. Und natürlich befindet sich hier das bekannte Hundertwasserhaus „Waldspirale“, nördlich vom Röhnring.
Das Johannesviertel in Darmstadt
Auch das Johannesviertel mit der Johanneskirche hat viele Kneipen in Altbauhäusern zu bieten.
Bessungen in Darmstadt
Von hier aus geht es auf der B3 in Richtung Süden nach Bessungen, ein sehr beliebtes und lebendiges Wohnviertel mit dem Orangeriegarten von 1721.
Hier befindet sich sowohl der Prinz-Emil-Garten, ein nach englischem Vorbild gebauter Park, und das Jazz-Institut mit Europas größter Jazzsammlung, als auch der Jagdhofkeller und das Kikeriki Theater in der ehemaligen Bessunger Turnhalle. Von der Ludwigshöhe kann man bei gutem Wetter die Skyline von Frankfurt sehen.
Darmstadt-Eberstadt
Weiter geht es Richtung Süden nach Darmstadt-Eberstadt, wo man man den historischen Stadtkern, die Streuobstwiesen, das Mühltal und natürlich die bekannte Burgruine Frankenstein bewundern und fotografieren kann. Hier findet unter anderem das jährliche Halloween Festival statt.
Mein Fototipp: Die Burgruine ist ein Hotspot bei Sonnenuntergängen, da die Sonnenstrahlen sehr nett durch die Fenster der Burgruine einzufangen sind.
Meine Ausrüstung
Meine Fotos entstehen oft auf Spaziergängen durch meine Heimatstadt. Aktuell führe ich meist eine Nikon D5300 mit Tamron 17-50 2.8 mit mir. Mit dieser Zusammenstellung fühle ich mich zur Zeit am flexibelsten aufgestellt.
Gerne nehme ich auch das leichtere Nikkor 35 1.8 mit auf meine Tour. Da ich nicht immer mit großem Stativ unterwegs sein möchte, habe ich oft ein Gorillapod dabei oder auch einen Bohnensack. Aber häufig findet sich auch eine Mauer oder ein Stromkasten, um die Kamera ruhig aufzustellen. Das ergibt oft ungewöhnliche Perspektiven. Außerdem erweist sich der Klappdisplay der D5300 als sehr praktisches Hilfsmittel.
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Sehr schöner Bericht/Dokumentation mit vielen gute gemachten Bildern.
Bei 2 Fotos fällt mir auf, dass sie etwas unscharf sind im Hauptmotiv: der Marstall und eines der letzten, das scheint hochskaliert zu sein. Ansonsten sehr schön und gut beschrieben. Die meisten Fotos erscheinen mir etwas dunkel – vermutlich so gewollt – Abendstimmung eben. Die blaue Stunde ist ja für viele die schönste :-) Wohne nicht allzu weit von Darmstadt.
Hallo Rilo,
Danke für Deine Rückmeldung. Wir werden uns die beiden Bilder noch einmal ansehen :)
Liebe Grüße und wir freuen uns auf Deine Darmstadt-Bilder ;)
Hallo Rilo,
besten Dank für deinen Kommentar.
Beim Marstall ist der Fokus auf die Blume im Vordergrund gelegt, das war in diesem Fall so gewollt. Vielleicht hätte ich das Anmerken sollen.
Viele Grüße Frank