Willkommen in Schleswig! Unser Motivexperte Gandalf14 zeigt uns in seiner Heimatstadt Schleswig Sehenswürdigkeiten, die zum Fotografieren einladen. Auf einer Reise durch die Geschichte der Stadt erfährst Du Wissenswertes zu verschiedenen Gebäuden und kannst Dich an wunderschöne Aussichten erfreuen. Wir danken Gandalf14 für seinen Artikel und wünschen viel Spaß beim Lesen!
Hallo, mein fotocommunity-Name ist Gandalf14. Ich bin vor 57 Jahren in Rendsburg geboren und zu meiner Einschulung mit meinen Eltern nach Schleswig gezogen. Als Stadt- und Domführer kann ich – da ich selbst gehörlos bin – gehörlose Menschen durch die Stadt Schleswig und deren Geschichte führen und ich führe diese Beschäftigung bis heute aus.
Ich erinnere mich an alte Fotos aus meiner Kindheit, die mich in meiner verbundenen Heimatstadt begleiten, und es reizt mich bis heute, mit Hilfe der digitalen Fotografie die Architektur und die Landschaft zu entdecken. Diese verschiedenen Plätze möchte ich euch gerne in einer spannenden Fototour zeigen.
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Auf Zeitreise in Schleswig
Ich nehme euch mit auf eine Zeitreise durch meine Heimatstadt, in der sich die Wikinger einst nieder ließen. Damals hieß der Ort noch Haithabu. Die Historie der Stadt Schleswig ist mit der Geschichte der Wikinger untrennbar verbunden. Der Name der Stadt wurde im Jahr 804 als „Sliasthorp“ erstmals erwähnt. Die Wikinger ließen sich am heutigen Selker Noor in Verbindung mit dem Haddebyer Noor auf einem Halbkreis am Ende der Schlei im Jahr 770 nieder und bauten zunächst eine Festung durch Verteidigungswälle auf. Durch die Angriffe während einer Schlacht der feindlichen Armee der Dänen, Norweger und Slawen ging die Stadt bei einer historischen kämpferischen Schlacht unter. Die Wikingerstadt konnte sich seitdem nicht mehr erholen und die Menschen siedelten auf das andere Ufer der Schlei. Die Siedlung wurde unter Obhut durch die erzbischöflichen Synode als Übergangsverwaltung des Erzbistums an einem Ort niedergelassen.
Heute können der Ort Haithabu, das Amt Haddeby und die evangelische Tuffsteinkirche St.Andreas besichtigt werden. Und der Besuch lohnt sich: Bei einem historischen Spaziergang in einem nachgebauten Wikingerdorf und auf der Noorbrücke zwischen Seen und Wäldern findet ihr viele Sehenswürdigkeiten und Motive in diesem Teil von Schleswig, die zum Fotografieren einladen.
Seit dem 30. Juni 2018 gehören Haithabu und Dannewerk zum Weltkulturerbe.
Die Stadt Schleswig hat heute ca. 25000 Einwohner und liegt an der Meeresbucht Schlei, die an Busdorf und dem ehemaligen Bundeswehrdepot „Auf der Freiheit“, sowie dem Fahrdorf im Kreis Schleswig-Flensburg grenzt.
Geschichte zum 14. Jahrhundert
Mit einem Blick auf den ersten katholischen Bischof Gottschalk von Ahlefeldt geht die bauliche Vergangenheit bis in das 14. Jahrhundert zurück. Gottschalk von Ahlefeldt war der erste katholische Bischof in einer christlichen Kirche im späteren Mittelalter in Schleswig. Der Katholizismus beherrschte das politische, soziale und staatliche Geschehen in der Schleswiger Gesellschaft durch den religiösen Glauben.
Den Dom in Schleswig fotografieren
Los geht es mit unserem fotografischen Rundgang: der Eingang zum Dom am St. Petri-Portal (1180).
Er zählt definitiv zu den Sehenswürdigkeiten in Schleswig, die ihr fotografieren müsst. Im Dom dürft ihr nur ohne Blitz fotografieren und auch das Stativ ist ohne Genehmigung nicht erlaubt. Der Schleswiger Dom ist für viele Fotografen ein eindrucksvolles Erlebnis, das den Schwerpunkt auf die touristischen Motive legt: der Bordesholmer-Altar von Hans Brüggemann, Kenotaph Friedrich I., die blaue Madonna, das Taufbecken, der hohe Chor, der Dreikönigsaltar und die Decke. In den Gewölben werden voll geschmückt verschiedene Fabelwesen gezeigt. Zudem befindet sich in der Kirche ein Aufstieg mit einer spiralförmigen Wendeltreppe zur Aussichtsplattform des Westturms mit herrlichem Blick auf die 1000-jährige Schleistadt.
Fotografieren kann man hier besonders gut aus dem Innenraum, der sich vom Portal über den Lettner bis zu den Gruften und zum Schwahl, und am Ende zum hohen Chor mit dem bekannten Holzaltar erstreckt.
Der Brüggemann-Altar aus Eichenholz wurde von dem Bildschnitzer Hans Brüggemann geschnitzt. Insgesamt dauerte die aufwendige Holzarbeit des Altars sieben Jahre – er wurde zwischen 1514 und 1521 gefertigt.
Hans Brüggemann arbeitete im Auftrag von Herzog Friedrich und seiner Frau für die Chorherrenkirche des Augustinerstiftes in Bordesholm in seiner Husumer Werkstatt. Die Altartafel ist 12 Meter hoch und 7 Meter breit. In diesem beeindruckenden Altaraufsatz sind ungefähr 397 Figuren untergebracht. Rechts befindet sich das Bronzetaufenbecken mit Tragenfiguren von H. Klinghe aus dem Jahr 1666.
Hinter dem Lettner steht der Dreikönigsaltar, den ihr auf diesem Foto sehen könnt. Er wurde von einem unbekannten Bildhauer aus Frankreich um 1300 gefertigt.
Mehrere Jahrhunderte später verlief der Übergang von einer katholischen Kirche zur Reformation friedlich. Der erste lutherische Bischof war Tilmann von Hussen.
Der Rathausmarkt in Schleswig
Am Rathausmarkt zeige ich euch ein weiteres historischen Gebäude: die „Alte Apotheke“. Sie wurde neben dem St. Marien-Hospital in der unmittelbarer Nähe zum Dom im Jahr 1517 errichtet. Am besten kann man die Apotheke im Gang zwischen der Keramikstube und dem Friseursalon fotografieren. Die alte Apotheke war die privilegierte Hofapotheke und ist eines der ältesten Gebäude in der Altstadt . Die Fassade ziert ein rundes Wappenschild der Knudsgilde, die für die reiche Kaufleute im 12. Jahrhundert gegründet worden ist.
Hier seht Ihr die alte königliche Apotheke aus dem Jahr 1517 am Rathausmarkt.
Heute steht die Keramikstube in einer stimmungsvollen Atmosphäre vor euch. Sie ist für Fotografen interessant, denn egal wo man vor dem geschichtsträchtigen Gebäude anhält, man kann dort in dem Café die handgefertige Keramik und vieles mehr besichtigen. Dieser schmale Gang wurde auch in Gemälden , Reproduktionen und Zeichnungen festgehalten. Die Reproduktionen und Zeichnungen werden in der Keramikstube vielfach verkauft. Die Maler haben den schmalen Gang als beliebtes Motiv gewählt und gezeichnet.
Der Brunnen am Rathausmarkt
Der im Jahr 1982 von einer Firma gestiftete und gestaltende Brunnen war ursprünglich ein Denkmal an Fürst Otto Bismarck. Unter dem Brunnen lag die archäologische Ausgrabung auf dem Markplatz, auf dem nicht nur die Fundamentreste eines Gebäudes, sondern auch eine Vielzahl von Holzsärgen und einige Steingräber, sowie eine alte Wasserleitung aus Kieferholz gefunden wurden.
Dieser Brunnen kommt in der Weihnachtszeit noch mehr zur Geltung, denn hier steht jedes Jahr der Weihnachtsbaum auf dem Markplatz. Am schönsten finde ich die Weihnachtstimmung am Abend auf dem Rathausmarkt:
Weiter geht es auf unserer Fototour. Als nächstes zeige ich euch das älteste Restaurant in Schleswig:
Das älteste Restaurant ist der Senator-Kroog. Es wurde erstmals als Gasthaus 1884 in der Stadtchronik erwähnt. Für die Fotografen ist dieses Fotomotiv gerade in der blauen Stunde interessant. Aber auch im Winter, wenn wenige Menschen vorbei laufen, kann man dieses Gebäude wundervoll fotografisch festhalten.
Das Rathaus in Schleswig fotografieren
Das Rathaus in Schleswig hat eine lange Geschichte. Zunächst war es das Graukloster, das ehemalige Franziskanerkloster der Stadt. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1528 wurde das Kloster in ein Armenstift umgewandelt. Dadurch ging das Gebäude in den Besitz der Stadt über und wurde in ein Rathaus umgebaut.
Auf einer kleinen Parkfläche findet ihr den Weg zum Graukloster, das ihr auf diesem Foto zur Blauen Stunde sehen könnt. Die Männer mit den Kutten, die zum Kloster gehören, bezeichnen sich als “ Graue Mönche“, daher kommt auch der Name des Klosters.
Das Kloster kann auch besichtigt werden. Wichtig ist eine vorherige Anmeldung im Touristenbüro für beispielsweise eine Teilnahme an einer Führung.
Auch für die Fotografen, die ihren Fokus auf sakrale Fotografie legen, hält Schleswig etwas bereit: Die Kirche von St. Pauli. Diese wurde 1793 baufällig geworden und abgerissen , und wurde zunächst ein Armenstift. Das heute klassizistische Rathaus war eine preußische Ständeversammlung des Herzogtums Schleswig, und ist ein einzigartiges Fotomotiv.
Auf Fototour durch die Altstadt
Am besten könnt ihr die Sehenswürdigkeiten rund um den Marktplatz in Schleswig fotografieren, wenn das Sonnenlicht auf den Marktplatz scheint. Eine Herausforderung ist jedoch der Schatten, der sich auf den Häusern sehen lässt. Am Abend, wenn langsam die Nacht hinein bricht, erstrahlt das Licht nicht nur an diesem Ort in gelben Tönen.
Meine Bilder möchte ich hier als Beispiele zeigen, damit ihr sehen könnt, wie eure Fotos vom Marktplatz in Schleswig bei Nacht aussehen könnten.
Fototipp: die Blaue Stunde! Wenn sich die Lichtstimmung ändert, verändert sich die Stimmung des ganzes Platzes.
Als eines der schönsten Fotomotive in Schleswig möchte ich euch das Restaurant Ringelnatz empfehlen: Bei einem traumhaften Wetter während eines Spaziergangs in Richtung Holm kann man hier spannende Farbkontraste einfangen.
Auf dem Weg nach Holm
Holm ist unter anderem durch die Medien bekannt geworden. Der Holmer Friedhof wurde schon häufig als Drehkulisse genutzt und dient daher auch als eine von vielen Sehenswürdigkeiten rund um Schleswig für die Fotografen. Durch die erreichte Aufmerksamkeit ist dieser Ort mittlerweile als ein beliebtes Urlaubsziel bekannt.
Im Holm-Museum könnt ihr den Wandel des historischen Stadtteils als Dokumentation sehen. Aufgenommen wurden die Fotos der Dauerausstellung vom Hamburger Fotografen Ulrich Mack, der mit einer Serie von Bildern in Schwarz-Weiß von den damaligen Bewohnern diesen Stadtteil präsentiert. Der Eintritt ist kostenlos.
Der Friedhof in Holm
Hier seht ihr den Holmer Friedhof, der von schön hergerichteten und einzigartigen Häusern umgeben ist. Er ist eine von vielen weiteren Sehenswürdigkeiten in Schleswig und Umgebung, die ihr fotografieren könnt.
Es gibt an diesem Platz einige Veranstaltungen im Jahr, bei denen man seine Kamera dabei haben sollte. Beispielsweise finden hier Veranstaltungen im barocken Stil statt und auch beim jährlichen Treffen der Holmer Beliebung sollte man das Ereignis mit der Kamera festhalten: Die Männer marschieren mit einem Zylinderhut und schwarzem Anzug entlang der Straßen an der Fischersiedlung vorbei. Die Holmer Beliebung besteht seit der Gründung im Jahr 1650 und hält an den Traditionen fortsetzend fest.
Die Bedeutung dieses Friedhofs lässt sich durch die Vergangenheit leicht feststellen: Durch die Pest, welche auch verarmte, ausgehungerte und kranke Menschen tötete, wurde viel Leid und Kummer gebracht, sodass Begräbnisse kaum möglich waren. Die Menschen waren in Not. So entstand dieser zentrale Friedhof.
Das Betreten des Friedhofs ist für Besucher jedoch nicht gestattet.
Mein Fototipp: Stellt euch als Fotograf an den Zaun und lasst euch durch die Motive und Lichtverhältnisse inspirieren. Diese sind zwar nicht immer optimal, aber durch die Schatten und Farbstimmungen sind eure Aufnahmen sicherlich spannende Ergebnisse.
Ein weiterer Fototipp: Es ist schwierig, das Stativ an der Straße aufzubauen, wo das Licht herkommt. Dank Weitwinkelobjektiv oder Fischeye-Objektiv kommt aber auch hier jeder Fotograf auf seine Kosten.
Durch die Hilfe der Bildbearbeitung kann man den Schatten wegzaubern.
Weitere tolle Orte in Schleswig und Holm
Nun zeige ich Euch weitere Fotos von Sehenswürdigkeiten in Schleswig und Holm, die architektonische Highlights darstellen sollen und die zum Fotografieren einladen:
Hier seht ihr, wie die malerischen Häuser den Kreis um die Alte Kapelle schließen. Bei gutem Wetter ist alles möglich!
Dieser Platz ist mein persönlicher Fototipp für euch. Wer den Steg zum Hafen entlangläuft, wird einen Blick auf den Fischerhafen werfen. Und genau dieser Blick sollte mit der Kamera gerade bei Sonnenauf- und untergängen festgehalten werden. Für die Landschaftsfotografen ist es garantiert ein Muss.
Ich persönlich bin vom Licht am Hafenbecken mit den farblich verzierten Fischerbooten am ruhigen Ort begeistert. Jede Jahreszeit bietet an dieser Stelle eine hervorragende Aussicht, egal ob im Sommer oder im Winter.
Das Johanniskloster fotografieren
St. Johanniskloster wurde 1194 auf einer Insel gegründet. Heute befindet sich der ehemalige Orden der Benediktiner und das heutige Bibelzentrum hinter dem Friedhof der adeligen unverheirateten Damen und Priörinnen auf einem Grundstück des gesamten Klosterkomplexes.
Am Eingang des Klostertors seht ihr ein Bild mit der Klosterkirche und dem ehemaligen Haus der damaligen Priörin Ulrike von Pogwisch, die Schwiegertochter der Schwester von Johann Wolfgang von Goethe. Sie vermachte dem Kloster das Tafelsilber der Familie Goethe.
Bei einem wunderbaren Spaziergang blickt ihr auf die ehrwürdige Klosteranlage mit eingeprägter gepflasterner Einwegstraße. Dieser ganze Ort sieht aus, wie aus einer vergangenen Zeit.
Hier seht ihr den Innenraum der Klosterkirche mit der imposanten Nonnenempore.
Der Rundgang durch die Kirche kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Ansonsten könnt ihr die Kirche am Johannistag am 24.Juni und am Tag des offenen Denkmals im September erkunden.
Ein besonderer Ort in der Kirche ist der Kreuzgang, den ihr fotografieren könnt. Er bietet ein tolles Fotomotiv:
Hier seht ihr den Kreuzgang im St. Johanniskloster mit den vier Flügeln. An der Decke seht ihr das Kreuzgrippengewölbe aus dem 14.Jahrhundert, das den Klosterhof umgibt.
Das Schleswig-Holstein-Lied
Schleswig-Holstein wird in einem Lied besungen, was der frühere Kantor Carl Gottlieb Bellmann beim Sängerfest in den Fängen der kriegerischen und revolutionären Auseinandersetzungen zwischen Südschleswig und Dänemark im 19.Jahrhunderts komponierte.
Das Schleswig-Holstein-Lied ist heute Landeshymne. Der Komponist Bellmann wurde auf dem Friedhof des Klosters an der Wandmauer mit großem Grabstein beigesetzt.
Ein eindrucksvoller Ort: Die Königswiesen
Auf den Königswiesen, die sich heute zum Stadtpark entwickelt haben, fand 2008 die Landesgartenschau statt. Das landschaftsarchitektonische Element wurde neu mit einem künstlerischen kleinen Kanal zwischen der angelegten Schlei und dem Schleswiger Dom gestaltet.
Auf den Königswiesen finden viele Veranstaltungen wie beispielsweise die Wikingertage, der Mittelaltermarkt oder das „The Nordic Art Festival“ statt.
Ein Spaziergang entlang der Königswiesen lohnt sich besonders für Landschafts – und Naturfotografen, alle anderen Fotografen kommen selbstverständlich auch auf ihre Kosten. Dieser Spaziergang bietet Aussicht auf viele weitere Sehenswürdigkeiten, die in Schleswig zum Fotografieren einladen.
Wenn ihr in Richtung Strandhalle lauft, könnt ihr an einer Stelle den Ruderhafen genauer betrachten. Hier ist der Sonnenuntergang durch das Farbspektakal besonders gut zu genießen.
Und auch der Ort am Steg ist einmalig: Er bietet den Blick auf die Möweninsel, auf den Wikingturm, den ich später abschließend beim Rundgang zeigen möchte, und auf den 112 m emporlaufenden hohen Dom.
Eine kleine Pause während der Fototour durch Schleswig
Zurück auf dem Weg zum Stadthafen könnt ihr euch auf der Bank ausruhen und die Aussicht genießen. Hier findet ihr auch den nächsten Ort für eindrucksvolle Fotos: Die kleinen Segelboote legen am Steg an und ihr habt hier einen grandiosen Blick auf die Schlei.
Die Lage des Schleswiger Stadthafens ist für Spaziergänger ideal, da sich hier viel Gastronomie wie Cafes, Bistros und Restaurants in der Umgebung befindet. Kaphörnchen und Zander´s Nordlicht sind eine gute Adresse für die Feinschmecker und zum Ausruhen am besten geeignet. Dort gibt es zudem ein paar Parkplätze in unmittelbarer Nähe.
Ein Nachteil ist , dass die Nachtfotografen am Hafen keine gute und klare Perspektive in der Dunkelheit bekommen. Doch bei den Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen ist die Stimmung am Horizont zwischen Yachthafen und Holm aus dem Hintergrund besser.
Dieses Foto ist auf dem Weg zur Schleipromenade in Richtung Schloss Gottorf entstanden.
Hier könnt ihr euch auf der Bank am Stadthafen erholen und die schöne Aussicht genießen.
Hier seht ihr die Fähre vor der Anlegestelle der Schleischifffahrt Anton Bischoff mit einem Cafe am Gottorfer Damm.
Der Wikingerturm in Schleswig
Der Wikingturm ist 90m hoch und wurde im Jahr 1973 fertiggestellt. Das Fotografieren des Turms als eine von vielen Sehenswürdigkeiten in Schleswig ist für die Nachfotografen ein Muss in der blauen Stunde.
Eigentlich sollte der Bau des Wikingturms als Prestigeprojekt bis zu den Olympischen Sommerspielen 1972 abgeschlossen sein, aber der Bau verzögerte sich, sodass das achteckige Hochhaus erst ein Jahr später fertig wurde.
Bei genauerem Anblick fällt auf, dass der Turm – wie der Turm von Pisa – schief ist und diesem ähnelt. Jedoch ist der Turm durch eine Schräglage nach rechts gekippt, es ist also nur eine optische Täuschung. Vielleicht könnt ihr beim Foto ja erkennen, ob der Turm schief aussieht oder nicht. Ich habe versucht, ein gutes Auge auf den Wikingerturm zu werfen und mir dauernd gedacht: „Mann, das ist doch schief!“ Bei diesem Foto ging es um jeden Millimeter.
Weiter geht es zu Fuß Richtung Kreuzung am Gottorfer Damm, den ihr über den Weg über die Ampel zur Schlossinsel erreicht. Und auch auf dieser Strecke gibt es viele Möglichkeiten, um die Sehenswürdigkeiten und verschiedenen Orte in Schleswig zu fotografieren. Dabei ist es egal, ob es Tag oder Nacht ist – durch die richtige Perspektive, Weitwinkel, Spiegelung und Farbe entstehen die schönsten Fotos!
Das Schloss Gottorf
Hier habe ich das Schloss Gottorf von der rechten Seite des Schlossgartens fotografiert.
Geschichtliches zum Schloss Gottorf
Das Schloss Gottorf wird als Wahrzeichen der Stadt am Abend regelmäßig beleuchtet. Es wurde als Festung der Bischöfe in der neugegründeten Stadt errichtet. Mehr als 100 Jahre später stand die Burg unter Dauerschuss, sodass sie als kriegerische Zielscheibe dänischer Angriffe heftig litt, letztendlich aber doch durch Kampfhandlungen zerstört wurde.
Der Wiederaufbau des Schlosses gelang unter dänischer Verwaltung im dänischen Königreich und entwickelt sich daher als Erbe der dänischen königlichen Dynastie im Zeichen des Barock. Das Schloss war Sitz der dänischen Könige und wurde 1523 als Hauptresidenz weitestgehend ausgebaut. In der Barockzeit wurde der Gottorfer Globus im 17. Jahrhundert weltberühmt, der als astronomisches Wunderwerk galt. Nach der Niederlage gegen das dänische Königreich im Großen Nordischen Krieg 1713 kam er in die Händen des russischen Zars Peter der Große, der den Globus als Geschenk nach Petersburg brachte.
Heute ist der Globus als Nachbau zu besichtigen. Der Barockgarten wurde rekonstruiert und originalgetreu und streng nach den Entwürfen der Gartengestaltung des herzoglichen Hofgärtners Johannes Clodius wiedererrichtet.
Der Barockgarten
Die Naturliebhaber, die gerne im Sommer im Barockgarten weilen, müssen wissen, dass die Öffnungszeiten des Hofgartens nicht festgelegt, sondern vom Tag selber abhängig sind.
Der Neuwerkgarten
Dieses Foto zeigt den Tempel mit der Kaskade am Neuwerkgarten.
Wer den Barockgarten nach dem Gartenbesuch verlässt, entdeckt den Neuwerkgarten, der aus einem Tempel mit einer kleinen Kaskade und mit einem achteckigen Springbrunnen besteht. Auch hier darf ein Foto nicht fehlen. Besonders möchte ich hier den Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst empfehlen: Bei Sonnenschein lässt sich der Tempel wunderbar fotografieren und im Herbst, wenn das Laub auf den Boden fällt und sich bunt färbt, ist die Herbststimmung da.
Der Neuwerkgarten ist frei zugänglich.
Der Skulpturenpark
Auf dem Rückweg entlang der Schlossallee zum Schloss Gottorf könnt ihr nördlich des Schlosses den Skulpturenpark besuchen. Hier entdeckt ihr zwischen der Reithalle und der Werkstatt des Archäologischen Landesmuseums die Quadriga:
Es soll ein zweirädriger Kampfwagen dargestellt werden, der von zwei Pferden gezogen und von einer weiblichen Figur gelenkt wird. Eine ähnliche Skulptur findet man beispielsweise auch auf dem Brandenburger Tor.
In der blauen Stunde kann ich euch diesen Platz wärmstens empfehlen; dann wird das Schloss nämlich mit Lichtanlagen angestrahlt.
Wer das Schloss Gottorf besucht, sollte sich auch die Abteilungen der heutigen Stiftung der Landesmuseen ansehen. Als Besucher könnt ihr sowohl Archäologie als auch Kunstgeschichte begutachten. Das Fotografieren ohne Blitz ist hier erlaubt.
In der Museumsinsel kannst Du bei einem Besuch viele spannende Dinge entdecken und fotografieren: die Schlosskapelle, den Betstuhl, den Hirschsaal und den Gotische Saal sowie die Moorleiche, Nydam und Thorsberg und vieles mehr.
Hier seht ihr ein Foto der Nydamhalle, in der ein großes Boot aus Eichenholz ohne Mast steht. Es musste von 45 Männer gesteuert werden und ist Teil der archäologischen Landesgeschichte: Der Archäologe Conrad Engelhardt grub im 19. Jahrhundert die Opferstätte im Moor von Nydam aus.
Die letzten Etappen und das Ende unserer Fototour
Am Ende der Besichtigung führt der abschließende Weg zum Parkplatz, auf dem ihr das Auto kostenfrei abstellen könnt. Es gibt viele weitere Fotomöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten, die ihr in Schleswig fotografieren könnt, wie beispielsweise den Wassergraben. Weitere Ausflugsmöglichkeiten ins Stadtmuseum und zum Prinzenpalais, der heute der Sitz des schleswig-holsteinischen Landesarchivs ist, zeige ich euch in meinen weiteren Aufnahmen. Natürlich gibt es auch weitere historische Gebäude, wie das Oberlandesgericht oder das Landesarchiv. Das Oberlandesgericht ist wegen des roten Backsteins als „der rote Elefant“ bekannt und bietet als pompöses und großes Gebäude einzigartige Aufnahmen.
Das rote historische Gebäude war Palais des Oberstallmeisters Friedrich von Günderoth unter Herzog Friedrich III.
Ihr steht am Eingang vom ehemaligen dreiflügligen barocken Herrenhaus, das zum Prinzen Friedrich Emil August gehörte. Dies ist eine weitere Fotolocation, die ich euch vorstellen möchte.
Gegenüber des Stadtmuseums wendest Du Dich in Richtung Torhaus des Günderothschen Hofs in der Friedrichstraße. Im Toreingang findet ihr ein weiteres fotografisches Highlight.
Heute ist das Stadtmuseum im ehemaligen Palais untergebracht und dient als Stadtarchiv. Es vereint zudem diverse Ausstellungen über die Geschichte der Kultur, der Volkskunst und der Fischersiedlungen.
Und auch außerhalb des Stadtteils stehen weitere Fotobesichtigungen und Sehenswürdigkeiten in Schleswig auf dem Programm, die zum Fotografieren einladen: Dannewerk, Haithabu und der Ehrenfriedhof am Haddebyer Noor.
Wer Schleswig und Haithabu besucht, hat fotografisch den richtigen Ort ausgesucht. Ich wünsche Euch einen spannenden und schönen Aufenthalt in der 1000 Jahre alten Stadt Schleswig an der Schlei.
Ich kann euch eine gemeinsame Tour als Fotograf und zugleich Stadtführer anbieten und würde mich freuen, euch eines Tages kennenzulernen. Jeder Aufenthalt wird euch noch mehr Spaß am Fotografieren bringen und euch bestimmt gefallen.
Gandalf14
Jörg Murawski
Ein schöner, ausführlicher Artikel mit richtig guten Fotos. Die in Jahrzehnten erworbenen Kenntnisse über die Stadt kannst Du hier bestens einbringen!
Als Ergänzung möchte ich an dieser Stelle meinen eigenen Artikel verlinken: https://fotoschule.fotocommunity.de/sehenswuerdigkeiten-im-nordosten-schleswig-holsteins-fotografieren/
Weiterhin gut Licht und fotografische Grüße von Karl Goldhamer
Hallo Gandalf14! Ich bin erst heute dazu gekommen den Artikel zu lesen. Ich war noch nie in Schleswig. Durch die tollen Bilder habe ich aber große Lust bekommen mir die Stadt und die Umgebung mal anzuschauen.
Alles Gute!
Hallo Gandalf, heute sehe ich deine Bilder die meine sein könnten. Warum? Ganz einfach, ich war in den 60ern in Jagel bei den Marinefliegern stationiert. Seit dem vergeht kaum ein Jahr, an dem meine Frau und ich nicht wenigstens ein Wochenende im lfd. Jahr in Schleswig sind. Nur die Pandemie hat uns die letzten 2 Jahre ausgebremst. Demnächst reisen wir wieder, sobald meine Verletzung es zulässt, dorthin. Ja ich kann bestätigen, Schleswig verändert sich ab und an ein bisschen, deshalb findet man immer wieder ein neues“altes“ Motiv, sei es an der Schlei, im Holm oder der näheren Umgebung. Schleswig ist einfach ein liebenswürdiges Städtchen.
Hallo Detlev , danke für den Kommentar , und ich kenne den Unterschied zwischen alten und neuen Bildern über die Schleistadt , dass die Stadt sich wegen der baulichen Umstrukturierungen und der neue Bauflächen verändert hat . Die ehemalige Kaserne “ Auf der Freiheit“ wurde ab 2003 aufgelöst und ersetzte das Neubaugebiet. Dort entstehen der Pionerhafen und die neue Hafenpromenade um das Hotel Strandleben . Die alten Motive existierten nicht mehr . Heute präsentiert die Stadt als Wikingerstadt dank des Weltkulturerbes . Ich wünsche Dir gute Besserung.
Richtig toll gemacht Bilder und der Text da drunter. Die Erinnerung kommt immer wiexder hoch. Trotzdem kennt man doch nicht alles. Und man sieht immer was neues. Schleswig: das war meine Schulzeit.
Moin Gandalf14,
ganz tolle Bilder unserer Heimatstadt hast Du uns da gezeigt. Wir sind begeistert.
Schöne Grüße aus Schleswig,
Gabi, Gunar und Hündin Fritzi
Hallo Gandolf14, Deine Bilder und der Stadtrundgang haben mir sehr gut gefallen. Das macht neugierig. Ich bin noch nicht so lange auf den Seiten der fotocommunity aktiv – umso mehr erfreut es mich, solche Beiträge wie Deinen, zu finden. Danke! Beste Grüße Jochen
Hallo, Gandalf14,
sehr gute Motivwahl der Bilder und ein gut gelungener Versuch, uns mit diesen sehr farbenfrohen, umfangreichen Bildern einen Besuch schmackhaft zu machen. Vor allem, da ich aus der Schule immer noch im Gedächtnis habe: „Am grauen Strand, am grauen Meer, und seitab liegt die Stadt … (Theodor Storm)“. Viele Grüße, DasLicht
Vielen Dank für Dein Feedback und Deine Einschätzung zu meinem Artikel , und ich las das Zitat von Theodor Storm : Am grauen Strand, am grauen Meer und seitab liegt die Stadt; der Nebel drückt die Dächer schwer, und durch die Stille braust das Meer eintönig um die Stadt. Gemeint ist die Stadt Husum , nicht die Stadt Schleswig. Theodor Storm weilte in seiner Geburtstadt und bewohnte das Haus an der Wasserreihe 31 , das heute als Museum beherbergt ist . Er schrieb das Zitat in seiner Laufbahn als Landvogt mit seinen Gefühlen über das Wetter , die Stadt und das Meer. Die Stadt Schleswig hat sich heute verändert . Ab Herbst wird der Dom wiedereröffnet nach der vierjähriger Restaurierungszeit .
Vielen Dank für die tolle Reise durch Schleswig. Ein sehr schöner informativer Bericht über die schönen Ecken der Stadt. Bin schon oft dort gewesen. Ich werde in den nächsten Tagen mal hinfahren und mir die Stadt mal mit anderen Augen anschauen.
Vielen Dank für Dein Feedback , es freut mich , dass es Dir bei meinem Artikel gut gefallen hat. Ich wünsche Dir viel Glück und einen schönen Aufenthalt , aber es ist leider so , dass es am Hafenrundgang und auf der historischen Fischersiedlung Holm die Maskenpflicht gibt .