Motive mit hohem Kontrastumfang: Praxistipps

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In dem vorhergehenden Teil hatten wir die theoretischen Grundlagen rund um den Kontrastumfang (Dynamikumfang) von Kamera und Motiv thematisiert und dabei neben dem Motiv die technischen Aspekte beleuchtet, die in diesem thematischen Umfeld eine Rolle spielen.

In diesem zweiten Teil gehen wir mit einer FUJIFILM X-T2 in die Praxis. Vorweg aber folgender Hinweis: Dieser Artikel richtet sich ausdrücklich NICHT an HDR-Enthusiasten, die mit erheblichem Aufwand sowohl technischer als fotografischer Natur aufwendige HDR-Fotos produzieren und am Rechner perfektionieren. Dieser Artikel richtet sich vielmehr an den Personenkreis, dem das Motiv mit hohem Kontrastumfang eher zufällig begegnet, der kein Stativ dabeihat oder der einfach keine Lust oder keine Zeit hat, ein Stativ aufzubauen und große Belichtungsreihen zu machen.

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Mit dem Thema „HDR richtig aufnehmen und bearbeiten“ werden wir uns an anderer Stelle intensiv auseinandersetzen und Dir zeigen, wie Du HDR-Aufnahmen richtig planst und perfekt umsetzt.

Die Wahrnehmung

In unserer Wahrnehmung sind Motive oft deutlich kontrastreicher, als es das spätere Foto zeigt. Dies liegt primär daran, dass das menschliche Sehen ein adaptiver Prozess ist. Das menschliche Auge passt sich kontinuierlich der Situation an, die Augen bewegen sich ständig, die Pupille öffnet und schließt sich kontinuierlich und genau genommen setzt unser Gehirn die einzelnen Momentaufnahmen permanent zu einem HDR zusammen.

In der Videotechnik hat man inzwischen Methoden entwickelt, die diese Art des Sehens nachahmen. In der Fotografie gibt es solche Techniken noch nicht wirklich. Jedenfalls nicht in einer Form, in der die Fotos sofort ohne weiteren Eingriff in einer Form zur Verfügung stehen, in der der erhöhte Kontrastumfang sofort im Foto „eingearbeitet“ ist.

Erschwerend kommt hinzu, dass weder das klassische Fotopapier noch handelsübliche Monitore (also die typischen Wege Fotos zu präsentieren) in der Lage sind, den erweiterten Kontrastumfang eines Motivs ohne weiteres darzustellen. Wo keine Informationen dargestellt werden, kann das Auge trotz adaptiver Fähigkeiten keine Information aufnehmen und verarbeiten. Wir müssen also ein wenig in die Trickkiste greifen.

Aufnahmen kombinieren

Das Grundproblem bei der Aufnahme kontrastreicher Motive sind die Extreme.

In den Lichtern oder den Schatten fehlen Informationen. Im schlimmsten Fall kann beides sogar gleichzeitig auftreten. Wo keine Information vorhanden ist, kann auch die beste Bildbearbeitung nichts mehr retten.

Schlaue Köpfe sind nun auf die Idee gekommen, mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtung aufzunehmen und aus jedem Foto sozusagen nur den „besten“ Teil zu verwenden. Dazu werden drei oder mehr Aufnahmen gemacht und von Aufnahme zu Aufnahme wird die Belichtungszeit verändert.

Wichtig: Die Veränderung der Blende hat zwar vom Lichtwert denselben Effekt, durch die sich verändernde Schärfentiefe lassen sich die Aufnahmen aber anschließend nicht mehr sauber kombinieren.

BKT steht für Bracketing und bezeichnet markenübergreifend die Belichtungsreihe. Wer diese Funktion häufig nutzt, wird es begrüßen, wenn sie so einfach einstellbar ist, wie bei der FUJIFILM X-T2, die einen schnellen Wechsel zwischen Einzelaufnahme und Belichtungsreihen vorsieht.

Hast Du ein Stativ, ausreichend Platz und Zeit, dann ist dieses Verfahren durchaus ein gangbarer Weg. Ich möchte jedoch auf etwas Anderes hinaus.

Nicht immer hast Du Platz, Stativ und ausreichend Zeit und möchtest trotzdem gern ein wenig mehr Details in Deinem Foto haben. Moderne Kameras bieten Dir hier eine Lösung (die HDR-Puristen werden vermutlich jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Fakt ist: Es funktioniert und für das Gelegenheits-HDR ist dieser Weg geeignet).

Bracketing aktivieren

Besonders geeignet sind Kameras, die eine hohe Serienbildrate erlauben. Systemkameras haben gegenüber Spiegelreflex den Vorteil des fehlenden Spiegelschlags (weniger Erschütterung). Letztendlich machst Du Folgendes:

Du aktivierst an Deiner Kamera die Funktion Bracketing (oder auch Belichtungsreihe). Dies geschieht entweder über das Menü der Kamera oder über eine Stellfunktion an den Bedienelementen (wie oben im Foto beispielhaft gezeigt).

Eigentlich alle Kameramodelle, die ich in den letzten Jahren in den Händen hatte, lassen automatische Belichtungsreihen mit drei Aufnahmen zu. Größere Modelle geben Dir die Wahl zwischen 2 – 9 Aufnahmen einer Reihe.

Zusätzlich musst Du der Kamera noch zwei Dinge mitteilen:

  1. In welchem Abstand sollen die Aufnahmen zueinander liegen (Blendenstufen/Lichtwert) und wie viele Aufnahmen sollen in einer Reihe gemacht werden?
  2. Soll die Verschlusszeit oder die Empfindlichkeit (ISO) variiert werden?

Da wir in diesem Beispiel freihand arbeiten, solltest Du die Zahl der Aufnahmen auf drei beschränken, die Varianz der Aufnahmen sollte maximal im Bereich 1 – 1,5 Lichtwerte/Blendenstufen liegen.

Verschlusszeit oder ISO?

Jetzt ist die Frage: Verschlusszeit oder ISO?

Dazu reicht ein kurzer Blick durch die Kamera bei aktivierter Belichtungsmessung. Sofern das Licht ausreichend ist für kurze Verschlusszeiten, die passend zu Deiner Brennweite im sicheren Bereich liegen, dann wähle die Verschlusszeit. Wird die Zeit dagegen eher knapp, dann wähle die ISO (Du solltest allerdings das Rauschverhalten Deiner Kamera kennen). Im Normalfall sollte Deine Kamera mindestens +/- 2 Blendenstufen/Lichtwerte (meist 3) zulassen, die in Drittelstufen wählbar sind.

Wenn alles eingestellt ist, verbleibt nur eines: Wähle die schnellstmögliche Serienbildgeschwindigkeit, visiere das Motiv an, fokussiere und wähle einen geeigneten Bildausschnitt. Zusätzlich solltest Du einen sicheren Stand haben. Die Arme, wenn möglich, auflegen oder die Kamera anderweitig fixieren (je nachdem, was die Situation hergibt). Dann drückst Du den Auslöser vorsichtig durch (möglichst ohne wackeln) und lässt die Kamera ihre Arbeit machen. In meinem Beispiel habe ich drei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung gemacht.

In den beiden kleinen Galerien zeige ich Dir die drei Aufnahmen, die ich beispielhaft gemacht habe. Die unterschiedliche Belichtung erkennst Du sofort. Darunter habe ich Dir die Histogramme gesetzt, die zu dem jeweiligen Foto gehören. An der ersten Aufnahme zeigt das Histogramm links und rechts sehr steile Flanken, die darauf hindeuten, dass sowohl in den Schatten als auch in den Lichtern Bereiche sind, die keine Zeichnung mehr haben.

Ich habe mir zu dem Foto die Belichtungswarnungen anzeigen lassen. Du erkennst an den farbigen Markierungen, wo Zeichnung fehlt.

Aus diesen drei Aufnahmen habe ich dann ein HDR zusammengefügt. Diesen Prozess stelle ich Dir anhand einiger Screenshots kurz da. Ich habe dafür HDR Efex Pro 2 aus der Nik-Collection verwendet. Es gibt natürlich auch eine ganze Reihe anderer Programme. Es soll an dieser Stelle auch nicht um den exakten Prozess gehen, sondern um grundsätzliche Dinge. Verschiedene Wege, um ein HDR zu erzeugen und welche Schritte danach nötig sind, um daraus ein „ansehbares“ Foto zu machen, wird Dir Norbert in den folgenden Beiträgen im Winter erklären.

Dies ist der erste Weg, mit dem Du Motive mit großem Kontrastumfang einfangen kannst und eignet sich besonders dann, wenn der Kontrastumfang größer ist, als die Kamera es abbilden kann (also wenn Du z. B. etwas ältere Kameramodelle verwendest).

Pseudo-DRI aus einem RAW

Wenn Du eine Kamera hast, deren Sensor von Haus aus schon einen hohen Dynamikumfang besitzt (und die hier verwendete FUJIFILM X-T2 gehört dazu), gibt es noch eine andere Methode, um die Lichter und Schatten eines kontrastreichen Motivs auszureizen.

Das von mir im Folgenden genannte Verfahren geht von diesen Voraussetzungen aus:

  1. Du kannst in RAW fotografieren.
  2. Du hast keine Zeit eine Belichtungsreihe zu machen oder aber so große Bewegungen im Bild, dass keine Belichtungsreihe sinnvoll möglich ist.
  3. Du hast eine Kamera mit hohem Dynamikumfang
  4. Du hast ein geeignetes Programm zur Bearbeitung (ich habe hier Adobe Photoshop benutzt)

Wenn Du jetzt eine Aufnahme machst, solltest Du sie so belichten, dass die dunklen Bereiche gerade so viel Zeichnung haben, damit Du gerade so zufrieden bist.

FUJIFILM X-T2 | XF56 mmF1.2 R | 1/40 Sek. | f/2,2 | ISO 6.400

Du siehst: Die Bereiche um die Lampen sind völlig überstrahlt und haben im inneren Bereich überhaupt keine Zeichnung mehr. Allerdings siehst Du ja nur die 8 Bit-Interpretation des RAW und nicht das RAW selbst. Das RAW enthält wesentlich mehr Informationen, als in dem Bild dargestellt wird. Genau dies machst Du Dir jetzt zunutze.

Du entwickelst drei weitere Bilder aus demselben RAW und jedes Mal reduzierst Du die Belichtung um eine Blendenstufe.

In der RAW-Entwicklung veränderst Du nur die Belichtung und diese nur nach unten (negative Werte).

Du erhältst von derselben Datei nun 4 verschiedene Entwicklungen:

Schaue Dir die Bereiche um die Lampen genauer an. Je dunkler Du das Foto entwickelst, umso mehr Konturen der Lampe kommen zutage. In dem RAW sind also (insbesondere in den Lichtern) wesentlich mehr Informationen vorhanden, als es die erste Entwicklung zeigt.

In der Theorie könntest Du auch von einem unterbelichteten Bild ausgehen und die Belichtung pro Entwicklung steigern. Allerdings würdest Du damit auch das Rauschen in den Schatten erheblich steigern, daher ist der Weg in die negativen Werte der richtige Weg.

Die so entwickelten Dateien stapelst Du jetzt in Ebenen (von hell/unten nach dunkel/oben).

Die einzelnen Entwicklungen werden gestapelt

Ziel ist es nun, die Bereiche mit der meisten Zeichnung zu kombinieren und so ineinander zu fügen, dass es keine hässlichen Übergänge gibt und die im Bild vorhandene Detailzeichnung optimiert wird. Dazu deaktivierst Du die ersten beiden Ebenen (Das Symbol mit dem Auge neben der Ebene anklicken) und wählst im Menü Auswahl -> Farbbereich.

Das Menüfenster zum Farbbereich mit der Option Lichter

Dort wählst Du die Option Lichter und siehst in der Vorschau eine schwarz-weiße Grafik. Die hellen Bereiche werden ausgewählt. Über die Regler „Toleranz“ und „Bereich“ kannst Du darauf Einfluss nehmen, wie groß der Bereich ist, der ausgewählt wird.

Wenn Du auf „Ok“ klickst, wird Dir die Auswahl angezeigt, die allerdings noch harte Kanten hat. Diese musst Du reduzieren. Dazu gehst Du wiederum in das Menü Auswahl -> Auswahl verbessern -> Weiche Kante.

Hast Du insgesamt drei Bilder, nimmst Du als ersten Wert 80, als zweiten 40. Hast Du wie im Beispiel vier Bilder, wird der erste Wert 90, der zweite 60 und der dritte Wert dann 30. Du kannst hier variieren. Es geht mir um die grundsätzliche Logik dahinter.

Sobald Du die Auswahlkante weicher gestaltet hast, drückst Du wieder auf „Ok“ und gehst dann in die Ebenen Anzeige und erzeugst die Ebenen-Maske.

Die Ebenen Maske wird aktiviert.

Durch die Maske erreichst Du, dass nur noch die ausgewählten Bereiche des zweiten Fotos das untere Original überlagern. Diesen Vorgang wiederholst Du für alle weiteren Entwicklungen Ebene für Ebene (jeweils sichtbar schalten, aktivieren, Lichter auswählen, wie beschrieben einstellen und justieren, weiche Kante einstellen (je dunkler je enger) und per Ebenen Maske überlagern.

Alle Ebenen überlagern sich nun.

Du kannst nun sehen, dass in den sehr hellen Bereichen deutlich Zeichnung enthalten ist. Über Einstellungsebenen kannst Du nun die Kontraste anpassen, die Sättigung und die Farben optimieren und das Foto dann speichern.

Nachfolgend der Vergleich der Entwicklung des RAW zu einer einzelnen Aufnahme und daneben das optimierte Ergebnis nach dem von mir beschriebenen Verfahren.

Die Farben wirken natürlich extrem. Allerdings sind sie nicht durch die Entwicklung entstanden, sondern tatsächlich durch die Beleuchtung. Im Vergleich erkennst Du im rechten Foto deutlich mehr Zeichnung und Details, ohne die das Foto im Vergleich zu dem „Original“ unnatürlicher wirkt.

Nach dieser Methode kannst Du aus einem einzelnen RAW wesentlich mehr Details entlocken, sofern Deine Kamera einen Sensor hat, der diese Detailvielfalt einfangen kann (wie z. B. die hier verwendete FUJIFILM X-T2, die insbesondere im hohen ISO-Bereich zu überzeugen wusste und selbst bei Dunkelheit noch akzeptable Freihandaufnahmen zuließ). Insbesondere wenn Du ein Foto machst, bei dem das Motiv einen hohen Kontrastumfang hat und zusätzlich noch in Bewegung ist, ist dieser Weg die einzige Lösung, da Belichtungsreihen hier scheitern.

Fazit

In diesen ersten beiden Teilen zum Thema Kontrastumfang und Kameradynamik ging es keineswegs darum, Dir das ideale Verfahren darzustellen. Gerade im Bereich der RAW-Bearbeitung führen oft viele Wege nach Rom. Das Ziel ist es vielmehr, Dir ein grundlegendes Verständnis zu vermitteln, damit Du für Dich Deine eigene Strategie entwickeln kannst, mit dem Thema Kontrast und Dynamik umzugehen.

Detaillierte Tutorials zur Erstellung von tollen HDR-Fotos werden wir Dir im nächsten Jahr erstellen.

22 Kommentare

  1. Vielen Dank, ein sehr interessanter Artikel!
    Habe den Tipp gleich mit HDR-Efex ausprobiert, mit einer RAW-Nachtaufnahme, die ich in 4 Abstufungen (-2 bis +1) belichtet habe. Das Tool schlummerte schon lange bei mir, jetzt sehe ich einen Sinn darin.
    Ich muss jedoch sagen, dass das Foto ooc Nikon D500 gegen die HDR-Kopie durch die leichte Überstrahlung der Lichter mehr Stimmung rüberbringt. Das andere ist zwar deutlicher, klarer, aber auch erheblich analytischer.
    Werde mit anderen Vorlagen weiter probieren. Vielen Dank!

  2. Hallo, ich wollte auf keinen Fall jemanden zu Nahe treten. Aber auch so eine Community lebt von der Diskussion.
    Zu Antwort 3. es ist ohne Probleme möglich ein HDR aus einem Bild zu erzeugen, und es geht mit RAW- und JPG-Dateien. Das sollte man nicht vergessen.
    HDR werden nicht nur bei Nachtaufnahmen erzeugt.
    Hight Dynamik Range (HDR) heißt ja „hoher Dynamikbereich“ und der kommt bei vielen „Tag-Bildern“ ebenso vor, wie bei Sonnenuntergängen oder Nachtaufnahmen.
    Ich möchte die Diskussion aber nicht überreizen.

    Ich wünsche allen ein harmonisches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2018.

    1. Sicher kann man aus einem JPEG irgendwas machen, was dann wie ein HDR wirkt (im Zweifel durch geschicktes Drehen an den Reglern von „Tiefen und Lichtern“.

      Aufgrund der Beschränkung auf 8 Bit pro Farbkanal und der damit vorher schon eingetreten Verluste von den 14 Bit des Sensor sind die Möglichkeiten da nun wirklich sehr beschränkt.

    1. Moin Günter,

      ich muss gestehen, dass ich damit überfragt bin, ich selbst nutze Photoshop im Abo und hab derzeit CC 2015 und CC 2017 installiert, da ist es enthalten. Ich muss allerdings gestehen, ich habe die Funktion einfach nur mal beispielhaft eingesetzt für den Beitrag, sonst nutze ich sie eigentlich nicht.

      Wenn ich mal ein HDR mache, dann bevorzuge ich das zweite Verfahren, einfach weil ich für mich damit die Möglichkeit gefunden habe die HDR mit der größtmöglichen Kontrolle durch mich zu erstellen.

      Es gibt bestimmt noch andere und auch bessere Wege, aber irgendwie ist man ja auch Gewohnheitstier.

      1. Hallo Günter,
        PSE 14 habe ich auch. Hast Du mal einen Tip, wie ich dort gezielt die Farbbereiche oder Lichter, wie im Artikel beschrieben habe, markieren bzw. auswählen kann?
        Danke!

  3. Lieber Martin,
    ich finde diese Vorgehensweise sehr interessant und werde sie demnächst einmal testen. Meine Frage: Hast Du schon einmal einen Vergleich mit derselben Aufnahme mit HDR aus einem Bild oder mittels Belichtungsreihe und HDR gemacht? Wenn ja, wie fiel die Vergleichsbeurteilung aus?
    Danke für diese Lösungsvariante und eine evtl. Antwort.
    Gruß, Jörg

    1. Hallo Jörg,

      mal abgesehen davon, dass der von Dir vorgeschlagene Vergleich so nicht funktionieren kann, denn entweder habe ich eben nur eine Aufnahme oder eine Belichtungsreihe. Ja, etwas ähnliches mache ich gerade (also unter möglichst identischen Bedingungen vom Stativ aus einmal eine einzelne Aufnahme machen und dann eine Reihe mit wenigen bzw ist vielen Aufnahmen, die sowohl in der Kamera (automatisch) als auch am PC (manuell) verarbeitet werden. Und darüber werde ich im Januar auch etwas schreiben.

    1. Nein, eigentlich nicht. Nur wenn es erkennbar echter SPAM ist oder wenn er die Grenzen der guten Kinderstube verlässt. Allerdings sitzen wir nicht 24/7 am PC um zu sehen, wann ein neuer Kommentar gekommen ist, um ihn in Echtzeit freizuschalten.

  4. Das geschilderte Verfahren scheint nicht bei allen Kameras anwendbar zu sein, jedenfalls nicht bei meiner Olympus OM-D E-M10 (Mk I). Die hat anscheinend nur 0,3 Blendenstufen Luft nach oben; ich muss also immer aufpassen, dass ich möglichst gar nichts überbelichte, und hinterher die Schatten hochziehen.
    Grüße
    Klaus (schon wieder einer…)

    1. Hallo Klaus,

      mit Olympus habe ich leider keinerlei Erfahrung. Aber vielleicht gibt es andere Leser hier, die ein solche Modell besitzen und etwas dazu beitragen können?

  5. Hallo, ich bin teilweise etwas andere Auffassung zur den „Dynamik-Aufnahmen“.
    1. Man benötigt für HDR-Reihen nicht immer ein Stativ. Ich mache meistens HDR-Reihen „aus der Hand“.
    2. Man kann auch ein HDR-Bild erzeugen mit nur einer Aufnahme.
    3. Man kann neben RAW-Bildern auch jpg-Bilder als Belichtungsreihe verarbeiten, allerdings nur mit der richtigen Software.
    Da eigentlich jede Digitalaufnahme etwas „flau“ aussieht, ist in der Rege eine Bearbeitung am PC notwendig, um eine gute Aufnahme zu erzeugen. Das hängt mit dem verschiedenen Dynamikumfang der Kamera und dem des menschlichen Auges zusammen (Kamera 1 : 1000, menschl. Auge 1 : 100000, wenn ich richtig informiert bin.)
    Neben „NIK-Collection“ und „Photoshop“ gibt es heute sehr gute HDR-Programme, die mit dem hohen Dynamikumfang erfolgreich zurechtkommen. Da hier schon Werbung für Firmen gemacht wurde, weise ich hier einmal auf die Fa. Franzis mit dem HDR Programm (HDR projects 2018 professional) hin. Damit sind schon seit langem HDR-Aufnahmen aus einem Bild möglich (egal ob RAW oder jpg). Bei Belichtungsreihen hilft bei dieser Software die Geisterbildkorrektur enorm.
    Auch einige Kameras erzeugen schon HDR-Bilder, aber leider sind die dann schon „fertig“. Man kann sie nicht so einfach ohne PC-Programm ändern. Hat man aber das HDR-Programm ist diese Art der HDR-Aufnahmen m.E. überhaupt nicht sinnvoll.
    Ich bearbeite meine Bilder lieber selbst am PC und nicht in der Kamera.
    Aber das muss jeder selbst entscheiden.

    1. Zu 1.

      Stimmt, darum ging es aber auch nicht. Ohne Zweifel werden HDR z.B. gerne bei Nachtaufnahmen gemacht. Die Kombination aus Nacht und geringen ISO ist jetzt nicht gerade ideal für Freihand.

      2.

      Wird im zweiten Teil des Artikels beschrieben. Und ja, es gibt weitere Möglichkeiten und nein, es war und ist nicht das Ziel dieses EINEN Beitrags ALLE Möglichkeiten der HDR-Fotografie zu erfassen und zu beschreiben.

      3.

      Mir erschließt sich jetzt auch nicht, warum ich so etwas mit falscher Software machen soll? Den ersten Teil kann man natürlich mit JPEG machen (mit nahezu jeder gängigen HDR-Software), den Weg im zweiten Teil kann man auch mit mehreren Aufnahmen machen, wenn es „nur JPEG“ sind, aus einer einzelnen JPEG-Aufnahme wird es sehr schwierig.

      Generell:

      Es gibt ganz viele Hersteller von ganz viel unterschiedlicher Software. Wir werden auch in Zukunft darauf verzichten alle auf dem Markt befindlichen Programme namentlich zu erwähnen (wie lang soll der Artikel dann eigentlich werden?). Wir werden auch weiterhin die Programme nutzen, die wir haben und selber nutzen und wir werden auch in Zukunft uns nicht extra weitere Programme kaufen, die dasselbe können, wie die Programme, die wir schon haben.

      Und ja, man kann HDR auch direkt in der Kamera machen, so lautete aber nicht das Thema dieses Artikels.

      Und man kann die in der Kamera erstellten HDR verändern, wenn man denn möchte und die richtigen Programme hat, aber auch dies war nicht Thema dieses Artikels.

    2. Leider können wir nicht in jedem Artikel alle Feinheiten beschreiben. Wir versuchen generell das Thema des Artikels nicht zu strapazieren. Aber unser mittlerweile gut gefülltes Angebot an Artikeln hat da was für Dich. Vielleicht helfen Dir folgende Artikel weiter:
      https://fcfotoschule.wpengine.com/adobe-camera-raw-hast-du-diese-funktionen-schon-entdeckt/
      https://fcfotoschule.wpengine.com/das-raw-format-im-ueberblick-raw-auf-allen-ebenen/
      https://fcfotoschule.wpengine.com/hdr-mit-der-kamera/
      https://fcfotoschule.wpengine.com/fotografieren-im-herbst/
      https://fcfotoschule.wpengine.com/hdri-per-software/

  6. Das ist für mich sehr hilfreich. Ich habe mir bisher in solchen Situationen mühsam in Lightroom mittels Pinsel oder Radialfilter beholfen. So sieht es aber viel natürlicher aus. Vielen Dank!
    Klaus

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