10 Tipps für den perfekten A3-Druck

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Tintendruck: Aufwendig abgestimmte Einzelpatronen und umfangreiches Farbmanagement sorgen bei A3-Druckern der Oberklasse dafür, dass Du als Fotograf jedes Bilddetail steuern kannst. Theoretisch. Ich gebe Dir Tipps, wie Du praktisch zum perfekten A3-Druck kommst.

Dieser Artikel stammt aus dem ColorFoto-Magazin 02-2017.

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Für den Fotodruck zu Hause sind Drucker für die Formate A3 bzw. A3+ optimal. Die Bilder kommen in dieser Größe bereits bestens zur Geltung, andererseits halten sich Platzbedarf für den Drucker und Finanzbedarf für seine Anschaffung und seinen Betrieb noch in Grenzen. Da wundert es nicht, dass sich dieses Format bei engagierten Amateuren besonderer Beliebtheit erfreut.

Doch während das Drucken eines Office-Dokuments nicht mehr als zwei Mausklicks erfordert, gibt es beim Fotodruck mit einem modernen Tintenstrahler ein paar Dinge zu beachten. Jeder einzelne Schritt hat Einfluss auf die Bildqualität.

Tipp 1: Bilder richtig vorbereiten

Ein Ausdruck ist immer nur so gut wie die Ausgangsdatei und die wichtigsten Punkte sind:

  • Auflösung
  • Tonwertkorrektur
  • Schärfe.

Rechne Bilder nicht größer als sie sind, denn dadurch geht Schärfe verloren. Achte bei der Tonwertkorrektur darauf, dass Du keine Informationen abschneidest, die Helligkeitswerte aber nach der Korrektur über den gesamten Bereich verteilt sind.

Die Schärfe optimierst Du mit der Unschärfemaskierung, bei der Du drei Werte einstellen kannst:

  • Stärke
  • Radius
  • und Schwellenwert.

Die Stärke legt fest, wie stark der Filter den Kontrast an den Kanten anhebt, praxisrelevant ist der Bereich von 50 % bis 200 %.

Tipp 2: Ränder einkopieren

Der passende Rand verleiht einem Bild einen wertigen Charakter und kann durchaus ein Element der Bildgestaltung sein, das Du in der Bilddatei mit anlegst. Die Entscheidung zwischen weißen, schwarzen oder bunten, einfachen oder aufwendigen Rändern sollte vom Motiv abhängig gemacht werden.

Einkopierte Ränder begrenzen ein Bild und verändern den Charakter. Ohne Rand (1) wirkt die Landschaft weiter. Der schwarze Rahmen (2) betont helle Partien im Himmel. Ein weißer Rahmen (3) betont dunkle Motivteile hier den Boden.

Tipp 3: Die richtige Tinte

Bei A3-Fotodruckern hast Du oft die Wahl zwischen

  • Pigment-
  • und Farbstofftinten.

Beide haben Vor- und Nachteile. Letztere (Dye Inks) basieren auf gelösten Farbstoffen; Bildqualität und Farbbrillanz der extrem kleinen Farbteilchen sind besser als mit den vergleichsweise großen Farbpigmenten. Licht und Umwelteinflüsse machen ihnen zu schaffen.

Tipp 4: Das richtige Papier

Greife zu hochwertigen Fine-Art-Papieren. Sie sind in der Regel säurefrei und haben einen neutralen pH-Wert, sodass sie recht alterungsbeständig sind.

Glänzende Oberflächen sind brillant in Schärfe und Detailwiedergabe, Fingerabdrücke und Schleifspuren stören aber oft den guten Gesamteindruck. Sie eignen sich besonders für farbenfrohe und technische Motive. Leicht strukturierte Oberflächen – sie heißen meist Pearl oder Smooth – sind etwas robuster im Handling und hauttonfreundlicher.

Die Wahl der passenden Oberfläche ist vom Motiv abhängig. Glänzende Papiere (1) sind brilliant und detailreich, Leinwand-Oberflächen (2, 3) verleihen dem Bild mehr Tiefe. Leicht strukturierte Oberflächen (4) sind oft ein guter Mittelweg.

Tipp 5: Drucker kalibrieren

Jedes Gerät stellt Farben anders dar, deshalb ist es wichtig, die Farbdarstellung von Drucker und Monitor aufeinander abzustimmen. Wenn Du einen Drucker kalibrierst, musst Du für die ersten Versuche aber nicht das teure Fine-Art-Papier benutzen, einfaches Inkjetpapier tut es dazu auch. Benutze als Motiv nach Möglichkeit neben einer echten Bilddatei Graustufen, die Dir mit Abstand die meisten Informationen liefert.

Testbilder wie dieses sind hilfreich, um Drucker und Monitor aufeinander abzustimmen.
Fotograf: Fotoindustrieverband

Tipp 6: Profile verwenden

Einige Hersteller bieten Druckprofile für bestimmte Papiere auf ihren Internetseiten an. Diese Profile sind maßgeschneidert für einen bestimmten Drucker und ein bestimmtes Papier. Nachdem Du das Profil heruntergeladen und installiert hast, wähle im „Druckfarbraum“ unter Profil die entsprechende Bezeichnung.

Tipp 7: Die richtigen Druckeinstellungen

Wähle in Photoshop statt „Drucken“ immer „Drucken mit Vorschau“, denn hier hast Du viele Einstellmöglichkeiten und kannst das passende Profil zum Druck auswählen.

Die Photoshop-Einstellung „Drucken mit Vorschau” gibt Dir viele Möglichkeiten an die Hand.

Tipp 8: Drucke trocknen

Frische Drucke sind sehr empfindlich. Man sollte sie nur am äußersten Papierrand anfassen und ca. 15 Minuten möglichst staubfrei antrocknen lassen, bevor man sie begutachtet. Bevor man einen Druck hinter Glas rahmt, sollte er 24 Stunden getrocknet sein.

Tipp 9: Drucke begutachten

Farbtemperatur und Helligkeit spielen beim Beurteilen von Ausdrucken die entscheidende Rolle. Wichtig ist, dass die Beleuchtung möglichst immer die gleiche ist. So können auch ohne „Normlicht“ Helligkeit und Farbe durch Erfahrung richtig beurteilt werden. Diffuses Tageslicht differenziert sehr genau. Beim Beurteilen der Neutralität hilft eine Graukarte.

Tipp 10: Hingucker Schwarzweiß

Schwarzweiß-Bilder liegen nicht nur im Retro-Trend, sie sind oft auch ganz besonders stimmungsvoll. Und in der Bildbearbeitung schnell umgesetzt. Wähle dazu aber nicht das Graustufenformat, sondern – Bild – Einstellungen – Schwarzweiß-Konvertierung. So kannst Du die einzelnen Graustufen ganz dezent ausbalancieren.

Nie waren gute SW-Drucke so einfach wie heute. Dank Graustufentinten sind feinste Tonwertabstufungen möglich. Fotograf: Reinhard Merz

Fazit

In diesem Beitrag habe ich Dir 10 Tipps an die Hand gegeben, mit denen Du brillante A3-Drucke Deiner Bilder erzeugst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht nur der Drucker an sich zum optimalen Druck-Ergebnis beiträgt, sondern auch eine Menge anderer Faktoren, die vor und nach dem Druckvorgang berücksichtigt werden müssen. Probiere es aus und teile uns Deine Erfahrungen in den Kommentaren mit.

Weitere Tipps für die Fotopraxis, Tests der aktuellen Kameramodelle und alle Neuheiten und Trends in der Fotobranche erhältst Du im monatlichen ColorFoto-Magazin.

Autor: Reinhard Merz

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11 Kommentare

  1. Danke für den tollen Artikel. Das mit dem Druckerprofil werde ich versuchen, denn mein „normaler“ Canon Drucker hat einen orange-Stich bei bunten Drucken, nicht aber bei schwarz-weiss Drucken.

    LG aus Österreich
    Nora

  2. Ich denke es sollte auch auf die Kalibrierung des Monitors und den entsprechenden Artikeln hingewiesen werden.
    Ohne nutzen auch die besten Tipps zum Drucken nichts.

    1. Wir werden über diese Notwendigkeit noch eine größere Artikelserie bringen. Und zwar eine die einem Anfänger nicht nur die Problematik erklärt sondern auch Mittel aufzeigt ohne Kosten wenigstens in etwa seinen Monitor richtig einzustellen.

  3. Guter Beitrag. Möchte ausdrücklich Peter Lorenz zustimmen:
    Gutes(!) Papier wirkt glaslos am Besten, ansonsten ist die Verwendung
    von Fine Art Papieren, PhotoRag, Baryta, Torchon, William Turner und wie sie alle heißen, Perlen vor die Säue werfen.Jede ‚glaslose‘ Ausstellung belegt das.

    1. Indem man sie auf dem Hintergrund fixiert.Dafür gibt es so Adhäsionsstreifen, die sich jederzeit rückstandslos wieder abziehen lassen

  4. Hier ist eine sehr gute Bearbeitungs – Regel im Text. Da wir im Club mit A 3 – Drucker arbeiten, ist für mich zwar einiges bekannt, aber es sind auch einige Neuerungen dabei. Allerdings kommt bei mir kein Foto hinter Glas.
    Gutes Papier braucht kein Glas und so werden Spiegelungen beim betrachten vermieden. Entspiegeltes Glas ist ganz einfach zu teuer.
    Peter

    1. Hallo Peter, ich kenne das auch mit der Verspiegelung hinter Glas. Aber was macht ihr dann? Aufkleben? Schreib mal. Interessiert mich wirklich.
      Roswitha

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