Lass Dich von Göttingen aus der Perspektive unseres Motivexperten Andreas „Blomy“ inspirieren! Er entführt Dich nicht nur zu den bekannten Schätzen wie der bezaubernden Gänseliesel und der beeindruckenden Skyline, sondern enthüllt auch seine ganz persönlichen Insidertipps für einzigartige Fotomotive in der Stadt. Erkunde die harmonische Verschmelzung von Kunst, Architektur und Geschichte und lass Dich inspirieren. Wir wünschen Dir viel Freude beim Lesen und Entdecken!
Ich bin Andreas, Jahrgang 1961 und lebe in Göttingen. Mit meiner Begeisterung für meine Heimatstadt Göttingen möchte ich einfach zum Ausdruck bringen, dass man gar nicht weit fahren muss, um großartige Motive zu finden. Als Cabriofahrer mache ich natürlich Ausflüge in meine nähere Umgebung, auf denen mich meine Sony A77II immer begleitet. Hier soll es ausschließlich um Göttingen gehen.
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Mehr Infos zu den FotokursenGöttingen fotografieren: Tradition und Gänseliesel
Göttingen als älteste niedersächsische Universitätsstadt ist alt und durch ihre Studenten immer jung geblieben. Das bekannte Wahrzeichen von Göttingen ist das Gänseliesel, sodass wir uns bereits in der Altstadt mit den reichhaltigen Fachwerkhäusern und den 4 Kirchen im Stadtzentrum befinden.
Ein kleiner Fun Fact zum Gänseliesel: Bis 2001 war es offiziell verboten, es zu küssen. Ursprünglich war der Brauch, dass die Neuimmatrikulierten das Gänseliesel zur Begrüßung küssten. Später wurde es üblich, dass die Doktoranden nach bestandener Prüfung mit dem Bollerwagen zum Gänseliesel gefahren wurden und es dann küssten. So sieht man noch heute junge Leute im Bollerwagen durch Göttingen ziehen. Damit ist wohl das Gänseliesel das meistgeküsste Mädchen der Welt.
Ein Fotowalk durch Göttingen:
Ich spare mir das übliche Wikipedia-Gedöns. Wusstet ihr, dass um Göttingen die meisten Dreiländerecken liegen, nämlich 3? Nach spätestens 50 Kilometern ist man in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen oder Nordrhein-Westfalen. Der Mittelpunkt Deutschlands liegt in einem Dreieck zwischen Kassel, Erfurt und Göttingen.
Um die Altstadt führt ein fast 4 Kilometer langer Stadtwall, der zum Fotowalk einlädt. Bei diesem Spaziergang habe ich die Möglichkeit, nicht nur die einzelnen Kirchtürme zu fotografieren, sondern auch das neue Rathaus. Damit schließt sich der Kreis zwischen Alt und Neu.
Bei dem Rundgang komme ich automatisch am Alten Botanischen Garten vorbei. Dieser wurde 1736 als Apothekergarten durch Albrecht von Haller gegründet, nur 2 Jahre nach der Gründung der Universität. Das 5 Hektar große Gelände beinhaltet mehr als 12.000 verschiedene Pflanzenarten. Es gibt mehrere Gewächshäuser, die zu bestimmten Zeiten betretbar sind. Eine Besonderheit ist der Titanenwurz, die jährlich ein einziges 5 m hohes Laubblatt ausbildet. Und wie so häufig, wenn man es direkt vor der Nase hat, habe ich es noch nicht geschafft, davon ein Bild zu machen.
Die vielen Straßen der Altstadt laden einen regelrecht dazu ein, sie im Bild festzuhalten – ob am Tag oder gegen Abend, ich habe immer ein Motiv. So auch beim deutschen Theater, wo ich eine Langzeitbelichtung verwendet habe. Dort dreht sich ein Kreisel, der kein Kreisel ist.
Göttingen geizt auch nicht mit moderner Architektur, wie dem neuen Rathaus, das ich bereits beim Wallrundgang gezeigt habe.
Foto-Highlights: Uni Nord Gelände, Göttingen
Das Uni Nord Gelände im Ortsteil Weende mit seinen vielen verschiedenen Instituten bietet ein Füllhorn an Motiven. Insbesondere an den Wochenenden kann ich mich hier so richtig austoben, da kaum Durchgangsverkehr auf den Straßen ist. Aber irgendwie bleibe ich häufig am Institut für Astrophysik und Geophysik hängen, weil mich die Spiegelung in dem Teich begeistert.
Kurz hinter dem Unigelände liegt der Experimentelle Botanische Garten. Dieser wurde 1967 im Rahmen der Norderweiterung angelegt und ist im Vergleich zum alten Botanischen Garten noch ein Jüngling. Seine Besonderheit ist das Alpinum mit seltenen Pflanzen aus eurasischen und amerikanischen Gebirgen.
Ich merke, ich bin schon wieder abgeschweift. Ich wollte doch zur modernen Architektur kommen und dabei die Betriebstätten der Firma Sartorius mit ihrer ungewöhnlichen Fassade hervorheben. Die Firma erweitert derzeit ihr Gelände mit einigen Großprojekten, da werden sicherlich noch einige Motive dabei herauskommen.
Levin’scher Park: Naturschönheiten einfangen
Zu guter Letzt habe ich noch einen Geheimtipp: Der Levin’sche Park mit seinem Teich, in dem sich Schwäne und Gänse wohl fühlen. Mit etwas Glück trifft man hier auch Graureiher an. Dieser Park ist ein Überbleibsel einer alten Wollfabrik. Durch seine kleine Größe kann ich hier die Vögel aus allen Richtungen gut beobachten und fotografieren.
Was mache ich hier bloß, ich habe noch gar kein Bild von meinem Cabrio gezeigt. Denn das ist in der Nähe von Göttingen auch möglich: die Milchstraßenfotografie. Dieser Ort liegt in der Nähe des Dorfes Holzerode und ist keine 10 km von Göttingen entfernt.
Der Rundgang durch Göttingen war und ist sehenswert, besonders für mich. Ich habe in den 60er Jahren in Göttingen gelebt und bin immer noch ins Gänseliesel verliebt. Danke schön