Die kalte Jahreszeit macht nicht nur dem Mensch, sondern auch Material und Kamera zu schaffen. Wir haben Dir in diesem Artikel ein paar gute Tipps zusammengestellt, die Deine Kamera vor Kälteschäden schützen und Dir das Fotografieren bei niedrigen Temperaturen und im Winter erleichtern.
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Mehr Infos zu den FotokursenFotografieren bei Kälte: Die Akkus
1. Akkus bringen bei Kälte weniger Leistung: Es empfiehlt sich, mindestens einen Ersatzakku einzupacken.
2. Die Akkus nah am Körper (Hosentasche) transportieren und immer nur bei Bedarf einsetzen.
3. Weitere Idee für den Akku-Transport: Eine mit Styropor ausgekleidete Tupperdose.
Die richtige Temperierung
4. Trage bei Temperaturen ab -20 Grad die Kamera während des Nichtgebrauchs unter der Jacke, bei Temperaturen darüber kannst du sie in der gefütterten Fototasche tragen.
5. Ein im Ofen angewärmtes Kirschkernkissen hält den Inhalt des Fotorucksacks eine Weile auf materialfreundlicher Temperatur.
6. Die Kamera nicht sofort aus dem geheizten Wohnzimmer in den kalten Wald tragen, sondern eine Stunde vor Beginn des Fotoausflugs an eine geschützte, kühle Stelle legen, damit die Kamera keinen extremen Temperaturunterschied überwinden muss.
7. Keine Zeit für Akklimatisierung? Die Kamera kann zur Not in einer Kühlbox zum Einsatzort transportiert werden.
8. Ist die Kamera so richtig kalt geworden, nimm sie NICHT sofort mit ins Haus, sondern lagere sie erst einmal im Auto oder in der Garage zwischen, damit sie sich langsam temperiert.
Umgang mit Kondenswasser
9. Bevor es zurück ins Warme geht: Die Kamera in einen Gefrierbeutel packen, die Luft rausdrücken und den Beutel fest zuzuknoten – so hat Kondenswasser keine Chance.
10. Tritt Kondenswasser/-reif auf, trockne die Kamera grob ab und lege sie an einen zugigen, nicht zu warmen Ort.
11. Sammle vorausschauend die kleinen Tütchen mit Trockengranulat, die oft in den Verpackungen vieler Geräte liegen. Eine Handvoll davon in der Kameratasche bindet viel Feuchtigkeit.
Die richtigen Handschuhe
12. Spezialhandschuhe mit feinen Kuppen erleichtern die Bedienung der Kamera und halten die Finger warm. Winterreithandschuhe sind dünn und anschmiegsam, auch Fahrradhandschuhe oder Laufhandschuhe haben sich bewährt.
13. Alternativ gibt es aber auch „Raucherhandschuhe“, bei denen einfach die Kuppen vorn aufgeklappt werden können.
14. Für Handschuh-Hasser empfiehlt sich zumindest das Auftragen einer Kälteschutzcreme aus der Apotheke.
Objektivwechsel und Handling
15. Handling im Freien: Bei großer Kälte solltest Du niemals die Kamera oder das Zubehör (Filter) anhauchen.
16. Einen Objektivwechsel solltest Du möglichst vermeiden, um das Innere der Kamera zu schützen.
17. Kreativ-Tipp: Nimm eine Sprühflasche mit Wasser mit und sprühe Pflanzen ein. Das gibt durch die Vereisung schöne Effekte.
Kennst Du weitere Tipps, die die Kamera bei Kälte schützen und die man zum Fotografieren im Winter kennen sollte? Dann ergänze unsere Liste in den Kommentaren.
Unser Lesetipp: Online-Fotokurs Belichtungstechniken
In diesem Online-Fotokurs erfährst Du, mit welchen Hilfsmittel Du die passende Belichtungskorrektur ermittelst, damit aus „wintergrau“ ein „schneeweiß“ wird.
Bei 7 Grad am Nürburgring, hatte ich 20 Jahre alte Pentax mit einem Frottituch umwickelt wegen den Temperaturen. Sie hat echt gute Bilder gemacht bei der Formel 1. Am Folgetag hatten das auch einige mit ihren Kameras.
Gerne und oft denke ich an die analoge Fotografie und dabei natürlich an meine Canon F1 zurück. Das Batterieptoblem bei Kälte wurde einfach gelöst.
Bei Ausfall wurde die Batterien in die Hosentaschen gesteckt zum aufwärmen und die Kamera manuell mit einer 125 sec betrieben. Actionsfotografie war natürlich nicht möglich aber Landschaftsaufnahmen vom Stativ retteten den Ausflug in die Arctis allemal. Jedenfalls halte ich meine F1 immer noch in Ehren.
Vielleicht gibt es ja einen Hersteller der sich darüber mal Gedanken gemacht hat. Ein Nachbau wird wohl auch heute noch möglich sein.
Gruß Claus
Hatte Canon 5D Mark III mehrfach in der Arktis dabei auf einem Segelboot, keine Probleme gehabt, sie aber vor Einsatz in der Fototasche an windgeschütztem Platz draussen platziert, damit sie sich akklimatisieren konnte (weitgehend zumindest). Allerdings ist diese Kamera auch gegen Staub und Spritzwasser geschützt, hilft sicher gegen Kondensat. Eine ältere Pentax K10 hatte auf der anderen Polseite (Antarktis) auch auf einem Segelboot problemlos funktioniert, keine Ausfälle oder übermässigen Akkuverbrauch
Hallo Fotofreunde,
ich bin nicht 100 %ig sicher, aber es sind doch bestimmt die Batterien, die schlapp machen und nicht die Technik an sich. Oder täusche ich mich da?
LG
Manu
Als ich in der norwegischen Arktis auf Svalbard (-18 )unterwegs war, waren die Akkus nach wenigen Minuten verbraucht. Nachdem diese in der Jacke einige Minuten verbracht haben, waren diese voll um nach wenigen Minuten in der Kälte sich zu entleeren. Das Spiel kann man fast endlos wiederholen.
Bezüglich Bedienung und Handhabung keine Kamera auf derlei Temperaturen ausgerichtet ist, kann ich das Handschuh im Handschuh-Prinzip ans Herz legen. Dünne Handschuhe als erste Schicht, damit kann man mindestens 5 Minuten lang die kleinen Knöpfe bedienen.
Dennoch würde ich mir wünschen, dass Hersteller Konzepte entwickeln, die
verlässliche Lösungen bieten, die keine stetige Improvisation erfordern.
-18 ist für mich nocht kein Grenzbereich. Diesen definiere ich bei -40 Grad.
Somit muß es doch in heutiger Zeit eine Kamera geben, die genau diese Umstände berücksichtigt. Für jeden Tipp jenseits des o.g. bin ich dankbar.
Ich kenne mich in dieser Materie nicht aus, weiß aber, dass Taucher das selbe Problem haben und es dafür Gehäuse mit großenKnöpfen gibt. Vielleicht ist das eine Idee für Dich.
Ich überlege au, wie ich das mit der Kamera hinkriege,
wir fahren 2017 zum YQ nach Canada, Temperatur. Um 40 Grad minus,
die tippe sind sehr gut, vielen dank :-)
Hallo
Also die Seite ist echt super gemacht. Man findet sehr gute tipp’s. Einiges habe ich gar nicht gewust :) Kurz und knapp, eine sehr gute Seite mit tollen Artikeln.
Gruß
Andy
Tolle Artikel mit vielen wertvollen Informationen. Hatte ich bisher noch gar nicht so auf dem Schirm bei meiner Spiegelreflexkamera.
Ähm….Kirschkernkissen entfalten meist eine relativ feucht warme Umgebung. Ob das so gut ist?
Hallo Lothar,
betrachte -20 Grad als Ausgangspunkt.
-10 Grad geht nach oben, ist wärmer, also darüber.
-30 Grad geht weiter nach unten, wird kälter, also darunter.
Gruß Charly
Hallo,
ich hätte da noch einen kleinen Vorschlag für all diejenigen, die keine Handschuhe tragen mögen:
„Blimp Regenschutzhülle Matin geräuschdämmend“
Das Teil ist zwar „nur“ als Regenhülle ausgewiesen, aber sie ist gefüttert und man kann die Hand im Inneren des Kameraschutzes verschwinden lassen. Das hält vor allem feuchte Kälte ab und auch die rechte Hand bleibt beim Fotografieren wärmer und beweglicher.
Gruß
Günter
Im Handbuch meiner Sony Alpha 6000 steht eine Betriebstemperatur von 4-40C. Ich bezweifle daher, ob -20 Grad und noch tiefer überhaupt einen Einsatz zulassen.
Hallo,
ich habe ein Problem mit dieser Formulierung:
„4. Bei Temperaturen ab -20 Grad die Kamera während des Nichtgebrauchs unter der Jacke tragen, bei Temperaturen darunter in der gefütterten Fototasche“
Bei Temperaturen unter -20 Grad (also z.B. -30 Grad oder -40 Grad) soll die Kamera schlechter geschützt sein?
Wenn ihr darunter durch darüber ersetzt bekommt das wieder Sinn.
Gruß
Lothar