Die Werke des fotocommunity Fotografen Moments-in-Time stehen für ein besonderes Auge zum Detail, Ästhetik und Eleganz. Je nach Situation fotografiert er analog oder digital und setzt seine Ideen in Szene. Alles fing mit seinen analogen Aufnahmen an, die er in seinem eigenen Fotolabor entwickelte. Mit der Digitalisierung veränderte sich dann auch seine Art zu fotografieren. Welche Rolle das Model, das Licht und die Location spielen und wie Moments-in-Time seine Werke in unserer schnelllebigen Welt zur Geltung bringen möchte, hat uns Moments-in-Time im Vorgestellt-Interview der fotocommunity erzählt.
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Mehr Infos zu den FotokursenIn Deiner Info beschreibst Du, dass Du je nach Thema, analog oder digital fotografierst. Welche Kriterien sind Dir wichtig, wenn Du diese Entscheidung triffst?
Es ist richtig, dass ich vor allem zu meinen Anfängen in der Aktfotografie noch sehr viel analog fotografiert habe. Das war dann ausschliesslich schwarz-weiß und entwickelt habe ich im eigenen Labor. So wie sich die Digitaltechnik dann weiter entwickelt hat, hat sich meine Art zu fotografieren auch weiterentwickelt. Die Digitaltechnik bringt doch sehr viele Vorteile mit sich, die ich nicht mehr missen wollte und es gibt einige schöne Filtereffekte, um den Bildern dann doch wieder einen analogen Touch (den ich sehr mag) zu geben. Im Moment sieht es so aus, dass ich in der Aktfotografie fast zu 100% digital arbeite, während ich bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen eher noch auf analog zurückgreife, dann aber aber im Mittelformat und wenn ich mal wieder mehr Zeit haben werde, auch wieder im Grossformat.
Wie vernetzt Du Dich mit Fotomodellen, um Deine Werke zu ermöglichen?
Meine Fotomodelle buche ich hauptsächlich über die gängigen Modelwebseiten und im Laufe der Zeit haben sich natürlich auch persönliche Kontakte ergeben, so dass sich auch Shootings aus diesen Kontakten ergeben. Da ich meine Bilder nicht zensieren möchte, bin auf anderen großen Socialmedia-Plattformen nicht zu finden.
Welche Rolle spielt die fotocommunity als Plattform in Deiner Entwicklung als Fotograf?
Ich schätze die fotocommunity sehr, weil es hier erlaubt ist, Aktbilder ohne Zensur hochzuladen. Zusätzlich nutze ich sie natürlich auch, um die Arbeiten anderer Fotografen zu verfolgen und so von ihrer Kreativität zu profitieren, um mich weiterzuentwicklen. Klar ist die Reichweite international beschränkt, aber da ich Fotografie immer noch aus Spaß betreibe, ist die Anzahl Followers und Likes nicht der wichtigste Aspekt.
Was begeistert Dich am meisten bezüglich der Aktfotografie?
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht auch um die Schönheit des weiblichen Körpers ginge und wie man ihn auf unterschiedliche Weisen darstellen kann. Es geht aber auch um die Stimmung während eines Shootings und die teils sehr intimen Diskussion die man dabei führen kann. Ich finde es sehr spannend für die Zeit eines Shootings eine solch enge Beziehung aufzubauen, sodass ein gegenseitiges Vertrauen entsteht und ich bin der Meinung, man kann Bildern ansehen, wenn die Chemie zwischen Fotograf und Model gestimmt hat.
Welche Rolle spielt Bildbearbeitung für Dich in der Aktfotografie?
Die Bildbearbeitung spielt bei mir ein wichtige Rolle. Es beginnt mit der Korrektur von Objektivfehlern, geht über die Anpassung der Belichtung und Lichttemperatur sowie Änderung des Ausschnitts und der Ausrichtung bis zur Anwendung von Filtern zur Schwarz-Weiß-Umwandlung bzw. Anpassung der Farbstimmungen. Meistens entferne ich auch Hautunreinheiten, verzichte aber auf Weichzeichnungsfilter, die die Hautstruktur komplett platt zeichnen. Ganz selten korrigiere ich Körperkonturen. Normalerweise versuche ich unvorteilhafte Posen bereits während des Shootings zu erkennen, zu korrigieren und zu vermeiden.
Wie schaffst Du es neue Ideen für Deine Fotos zu entwickeln?
Meine Ideen entstehen sehr unterschiedlich und ich habe hier kein Standardvorgehen. Ich schaue mir sehr viele Bilder an, überlege, was gut ist, was ich daran anders machen könnte. Ich laufe mit offen Augen durchs Leben, versuche Locations oder Strukturen zu sehen, die zu einem Shooting passen könnten. Teilweise gibt es Ideen, die ich schon Jahre mit mir rumtrage, aber noch nicht das richtige Model oder die geeignete Location gefunden habe, teilweise habe ich ein paar Beispielbilder im Kopf, die ich ähnlich oder stark abgeändert umsetzen möchte und teilweise können neue Ideen aber auch während des Shootings in Zusammenarbeit mit dem Model, der Location und zufällig vorhandener Gegebenheiten entstehen.
An der Basis steht immer das Model, die Location und natürlich die vorhandene Lichtsituation. Ich glaube auch, dass sich nicht zwingend jede Idee mit jedem Modell umsetzen lässt und so muss man auch manchmal spontan und kreativ während eines Shootings umdisponieren und andere Ideen generieren, wenn die ursprüngich geplanten nicht funktionieren. Manchmal entsteht völlig Ungeplantes während des Shootings, manchmal sind nach 30 Minuten die geplanten Idee bereits umgesetzt. Diese spontane Kreativität im Zusammenarbeit mit dem Model ist ein wichtiger Teil der Faszination für die Aktfotografie. Und wenn mal eine Idee nicht funktioniert, ist das auch nicht so tragisch. Ich habe pro Shootings immer mehrere Sets, so dass ich dann einfach auf die nächsten Ideen umstellen kann.
Welche Eigenschaften muss ein gelungenes Aktfoto für Dich haben?
Ein gutes Bild, egal ob Aktfotografie oder nicht, muss in unserer heutigen, schnelllebigen und bildüberfluteten Welt den Blick des Betrachters einen kurzen Moment festhalten und neugierig machen, so dass er sich länger mit dem Bild beschäftigen möchte und sich sogar Zeit nimmt, das Bild ein zweites Mal zu betrachten. Vielleicht setzt er sich nun auch intensiver damit auseinander, versucht Details zu erkennen oder wie es enstanden ist. Wenn es dann auch noch Emotionen weckt, ist es schon ganz gut gelungen.
Es gibt viele helle, aber auch dunklere Fotos auf Deinem Profil. Wie experimentierst Du mit dem Licht und wann stellst Du ein Foto lieber heller, und wann dunkler dar?
Da ich sehr viel mit available light arbeite, ergibt sich die Lichtstimmung oft aus der gegebenen Lichtsituation und der Location. Grundsätzlich ist es aber so, dass ich eher kontrastreiche Bilder mag und bei Schwarz-Weiß sich daraus dann schnell eine düstere Stimmung ergibt. Mir gefällt dieser Kontrast aus etwas härterem Licht mit dem weiblichen, eher softeren Körper. Bei Blitzlichtaufnahmen versuche ich mit möglichst wenigen Lichtquellen auszukommen, was dann auch wieder zu höheren Kontrasten führen kann.
Welche Rolle spielt Bewegung für Dich in der Aktfotografie?
Ich arbeite in der Regel mit Models, die selbständig posen können und korrigiere nur bei Bedarf. Das heißt – Bewegung findet zwischen den einzelnen Posen statt. Bilder mit bewusster Bewegungsunschärfe mache ich sehr wenig, weil ich das Gefühl habe, dabei zu wenig Kontrolle zu haben. Unbewusste Bewegungsunschärfe kommt dafür aber schon mal vor wenn ich bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Aufhellerblitz fotografiere.
Welche Vor- und Nachteile haben Digital-und Analogfotografie im Bereich Akt für Dich?