60 Megapixel mit Bayer-Sensor Sigma fp L

FavoriteLoadingAuf Deine Leseliste in Meine Fotoschule setzen

Mit der fp L erweitert Sigma sein Kameraportfolio um ein Kleinbildmodell mit L-Bajonett und einem klassischen Bayer-Sensor. Die Neue kostet 2300 Euro, gleicht stark dem Schwestermodell fp, hat aber 60 statt 24 Megapixel Auflösung und bietet einen Phasen-AF. Geblieben sind die kompakten Abmessungen und ein Gehäuse ohne Sucher. Die schon bei der photokina 2018 angekündigte Sigma mit L-Bajonett und Foveon-Sensor ist immer noch in der Entwicklung.

Sigma fp L
Foto: Hersteller

 

Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen

Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.

Mehr Infos zu den Fotokursen
Einfach fotografieren lernen

Neuer BSI-Sensor

Das L-System ist ein von Leica, Panasonic und Sigma unterstütztes spiegelloses Kamerasystem mit Kleinbildsensoren. Sigmas fp-Kameras stechen durch ihre extrem kompakten Abmessungen hervor – dafür wurde der Sucher geopfert – und die starke Videoaffinität des ersten Modells. Nun kommt mit der fp L das Modell für Fotografen auf den Markt. Die Auflösung des neuen BSI-Sensors mit Tiefpassfilter ermöglicht Aufnahmen mit bis zu 60 Megapixeln. Für Fotos und Videos mit einer geringeren Auflösung hat die
fp L eine Crop-Funktion.

Der „digitale Zoom“ hat genug Reserven, um beim Faktor 5 noch in Full-HD zu filmen und mit 1920 x 1280 Pixeln zu fotografieren. Neben JPEG unter- stützt die fp L auch RAW (DNG) mit 12 und 14 Bit Farbtiefe. Fotografen profitieren von der höheren Auflösung stärker als Filmer, bezahlen das aber auch mit einer geringeren Serienbildgeschwindigkeit. Konnte die fp noch 18 B/s auf- nehmen, schießt die fp L jetzt Serienbilder mit 10 B/s. Wie beim Vorgängermodell reicht die Empfindlichkeit bis
ISO 102 400.

 

RAW-Videos

Die fp L kann, wie das Vorgängermodell, in 4K-Auflösung mit bis zu 30 B/s filmen. Offenbar reichen die Bildprozessorleistung und die Auslesegeschwindigkeit des Sensors nicht aus, um Videos mit noch höherer Auflösung aufzunehmen – was mit dem neuen Sensor theoretisch möglich wäre. Zudem dürfte die Wärmeentwicklung wegen des kompakten Gehäuses eine Herausforderung darstellen. Videos können über die schnelle USB-3.1-Schnittstelle exportiert werden. Die fp L unterstützt maximal RAW-Video mit 4096 x 2160p24 und 4:2:2 12 Bit Export an Atomos Ninja Recorder oder kann Full-HD-Videostreams mit bis zu 120 B/s ausspielen. Über die USB-Schnittstelle kann die fp L auch mit Strom versorgt werden – so lässt sich die Kamera über lange Zeiträume als Webcam betreiben.

 

Phasen-AF

Dank des neuen Sensors verfügt die Sigma fp L über ein Hybrid-AF-System: Die Scharfstellung erfolgt mit Kontrast- und Phasenmessung. Die ältere fp verlässt sich allein auf die erste Methode. Die Anzahl der AF-Felder bleibt mit 49 Bereichen unverändert. Gesichts- sowie Augenerkennung sind vorhanden. Beim manuellen Scharfstellen kann der Fotograf Fokus-Peaking zu Hilfe nehmen.

 

Optionaler Sucher

Sigma fp L
Foto: Hersteller

Um das Gehäuse kompakt zu halten, wurde der Sucher gestrichen, doch Sigma stellt zusammen mit der Kamera einen Aufstecksucher vor, den EVF-11 für 650 Euro. Zudem ist für 2800 Euro ein Kit aus Kamera und Sucher erhältlich. Das 0,5-OLED-Display des Suchers liefert eine Auflösung von 1 226 000 RGB-Bildpunkten und 0,83-fache effektive Vergrößerung. Das Okular kann um 90 Grad nach oben geschwenkt werden. Der Sucher wird seitlich an der Kamera befestigt. Ohne Sucher wird der Monitor zum Motivfänger. Das touchfähige Display hat eine Diagonale von 3,15 Zoll und löst 700 000 RGB-Pixel auf – wie die fp.

Elektronischer Verschluss

Datenblatt - Sigma fp L

Auch die fp L verzichtet auf einen mechanischen Verschluss. Mit dem elektronischen Verschluss bietet die Sigma fp L Belichtungszeiten zwischen 1/8000 und 30 s. So arbeitet sie immer lautlos und ohne Vibrationen. Allerdings kann der elektronische Verschluss zu Rolling-Shutter-Effekten sowie zu Problemen bei LED-Beleuchtung führen. Die Blitzsynchronzeit beträgt 1/15 Sekunde.

Das Gewicht und die Abmessungen der fp L sind im Vergleich zur fp fast unverändert geblieben. Dank der Verwendung einer Aluminiumlegierung wiegt die fp L nur rund 430 Gramm und ist gegen Eindringen von Staub und Spritzwasser abgedichtet. Für eine KB-Kamera ist sie relativ leicht. Die längste Kante hat nicht einmal 12 cm Länge. Mit dem kantigen Design ohne Handgriff erinnert die fp L an eine Kompakte und ist weniger ergonomisch, doch optional erhältliche Hand- griffe verbessern das Handling.

Der Vorteil des Baukasten- designs ist aber die einfache Nachrüstbarkeit von Zubehör – was insbesondere für ambitionierte Filmer wichtig ist. Viele Bedienelemente lassen sich an den kleinen freien Flächen nicht unterbringen – aber für zwei Einstellräder ist Platz, und natürlich kann man Einstellungen auch per Touchscreen steuern. Die fp hat keinen Zubehörschuh, Sigma legt aber den entsprechenden Adapter HU-11 bei. Der SD-Slot unterstützt die schnelleren UHS-II Karten.

Wadim Herdt

www.sigma-foto.de

Wie gefällt Dir dieser Lerninhalt?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Teile diesen Link mit einem Freund