Makro-/Nahaufnahme – Schärfentiefe maximieren

Makro- und Nahaufnahmen: Schärfentiefe maximieren
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In Zusammenarbeit mit SIGMA
Für die nachfolgenden Betrachtungen ist es nicht wichtig, ob Du Makro- oder Nahaufnahmen machst; die grundsätzlichen Betrachtungen gelten für beide Varianten. Der Unterschied zwischen den beiden Fototypen besteht darin, dass Du für Makroaufnahmen (1:1 und mehr) echte Makroobjektive brauchst und für Nahaufnahmen (1:3, 1:4, 1:5 usw) auch „normale“ Objektive funktionieren, bei denen die Naheinstellungsgrenze gering ist oder durch Zubehör wie z.B.  Zwischenringe etwas reduziert wird.

Alle Aufnahmen wurden mit dem Sigma 70mm F2,8 DG MACRO | Art durchgeführt. Hier zu sehen mit dem E-Mount für Sonykameras (Foto:Sigma)

Ganz wichtiges Thema in der Makrofotografie ist die erzielbare Schärfentiefe. Grundsätzlich steigt die Schärfentiefe, je weiter die Blende geschlossen wird, und sinkt, je weiter sie geöffnet wird. Kurze Brennweiten sind vorteilhaft, wenn Du hohe Schärfentiefe erreichen möchtest; aber auch hier wird die Schärfentiefe immer geringer, je näher Du an das Objekt/Motiv kommst. Wir sprechen hier von Schärfentiefe in einem Bereich von einem bis einigen Millimetern und somit von einem steilen Anstieg der Unschärfe.
Du kannst diesen Effekt sehr kreativ einsetzen und tolle Fotos machen, auch wenn es wahrlich nicht trivial ist, die Schärfe genau auf den Punkt zu setzen.
Bei aller Theorie macht es an dieser Stelle Sinn das „Problem“ zu illustrieren, da das Medium Fotografie die Unterschiede greifbarer macht.

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Im Bereich 1:3 ist der Schärfebereich noch akzeptabel, aber bei Offenblende doch sehr knapp, bei f/5,6 ist er schon deutlich größer und bei f/11 erfasst er fast den ganzen Zollstock – aber eben nur fast. Gerade in der großen Ansicht sieht man schnell, dass der Schärfebereich noch kleiner ist, als die Vorschau vermuten lässt.

Bei f/2,8 (Offenblende) und 1:1  ist der Schärfebereich wirklich sehr klein und nimmt rapide ab, selbst bei weiterhin geschlossener Blende wird nur ein Bruchteil des Fotos scharf. Das mittlere Bild zeigt übrigens sehr schön, warum Du ein stabiles Stativ brauchst, denn schon kleinste Erschütterungen verderben das Foto.
Ich verwende für diese Fotos und auch die Fotos in den noch folgenden Teilen das Sigma 70/2,8 DG Makro | Art. Es hat eine ausgezeichnete Schärfe, so lassen sich aufgrund der Außenfokussierung und der vorhandenen Skala die von mir  beschrieben Effekt sehr gut erklären und visualisieren. Ich denke nun, dass das Problem erkannt ist und möchte Wege zeigen, wie Du die Schärfentiefe deutlich vergrößern kannst. Nicht immer ist das Schließen der Blende eine Option und nicht immer möchtest Du nur eine knappe Schärfentiefe erzeugen.

Focus-Stacking

Was ist Focus-Stacking? Das Prinzip ist einfach, wie genial. Da die Schärfentiefe gering ist und nur einen sehr kleinen Teil des Fotos erfasst, werden nicht eins, sondern viele Fotos gemacht. Die nötige Anzahl hängt von Abbildungsmaßstab, „Motivtiefe“ und erreichbarer Schärfentiefe ab. Beträgt die Schärfentiefe z.B. 1 mm (das Motiv hat eine Tiefe von 10 mm)  benötigst Du mindestens 10 Aufnahmen, besser sind sogar 15 Aufnahmen, damit sich die scharfen Bereiche überlappen. Ich habe sogar schon Aufnahmen gesehen, bei denen 100 und mehr Aufnahmen gemacht wurden, um das Endergebnis zu erzielen.
Um nun eine durchgehende Schärfe zu erreichen, wird die Schärfeebene immer um einen kleinen Schritt verschoben, bis das ganze Objekt an jeder sichtbaren Stelle mindestens einmal scharf abgebildet wurde. Die so entstehenden Aufnahmen werden dann mittels  spezieller Funktionen in Photoshop (oder einer anderen geeigneten Software) miteinander verrechnet. Die Software erkennt, welche Bereiche in dem Foto scharf sind und legt diese Bereiche aneinander, sodass am Ende ein neues Fotos  entsteht, dass eine durchgehende Schärfe aufweist. Wie dies funktioniert, werde ich Dir erklären. Eins aber vorweg: Ohne zusätzliche Ausrüstung wirst Du nicht weiterkommen, Du benötigst mindestens ein Stativ und in einem Fall auch einen Makroschlitten.
Es gibt zwei Verfahren, wie Du die Schärfeebene verschieben kannst:
1. Bewegung der Kameraposition (konstanter Abbildungsmaßstab, Kamera muss bewegt werden)
2. Änderung des Fokus (konstante Kameraposition, der Abbildungsmaßstab verändert sich leicht)
Beide Verfahren haben Vor-  und Nachteile. Das zweite Verfahren werde ich Dir im nächsten Teil der Reihe ausführlich erklären.

Focus-Stacking bei konstantem Abbildungsmaßstab

Du benötigst folgendes Zubehör:

  • eine Kamera mit geeignetem Objektiv
  • ein stabiles Stativ
  • einen Makroschlitten

Auf nachfolgendem Foto kannst Du die fertig montierten Teile sehen, die für die Aufnahme vorbereitet sind.

Ein handelsüblicher Makroschlitten mit der Arretierung (rot), der Schnellverstellung (blau), der Feinjustierung (grün) und der Millimeterskala (gelb).
Makroobjektiv, Kamera, Makroschlitten auf einem stabilen Stativ mit großem Kugelkopf, um die Last sicher zu tragen.

Du musst nun Deinen Arbeitsplatz einrichten. Ich habe hier einen speziellen Koffer verwendet, der mir das Motiv gut ausleuchtet, es funktioniert aber auch ein Lichtzelt oder ein Standort mit ausreichend Tageslicht, das Du ggf. mittels Reflektor oder künstlicher Beleuchtung ergänzt. Beachte bitte, dass dieses Verfahren nur bei unbewegten Motiven funktioniert.

So in etwa sieht mein Setup aus, wenn ich stacke.

Nun stellst Du den gewünschten Abbildungsmaßstab ein. Dazu kannst Du die Skala auf dem Objektiv verwenden. Ich habe mich für 1:2,4 entschieden (s. Foto). Du schaltest am Objektiv den AF ab. Anschließend richtest Du die Kamera grob ein, die exakte Scharfstellung erfolgt dann über den Makroschlitten. Hier macht es Sinn ein Livebild  zu verwenden und ggf. die Lupenfunktion. An Systemkameras kannst Du auch Focus-Peaking einstellen. Die Schärfe sollte auf den vordersten Punkt Deines Motivs eingestellt werden.

Über die aufgedruckte Skala bei dem Sigma 70mm F2,8 DG MACRO | Art lässt sich der Abbildungsmaßstab sehr genau einstellen. Die Außenfokussierung bietet in diesem Fall echte Vorteile. (Foto Sigma)

Je nach Licht blendest Du das Objektiv etwas ab. Ich habe dabei f/4 verwendet. Nun machst Du das erste Foto (Fernauslöser ist hilfreich). Nach dem Foto verschiebst Du die Kameraposition mittels  Schlitten ein wenig nach vorn. Ich habe mich für Schritte von 1 mm entschieden. Je nach Blende, Abbildungsmaßstab und Brennweite kannst Du auch geringere oder größere Schritte wählen. Hier musst Du ein wenig experimentieren. Du musst unbedingt darauf achten, dass das Stativ sich nicht bewegt, da Du sonst die Reihe von vorn beginnen kannst.
Nun machst Du eine Aufnahme nach der anderen und zwar solange, bis Du Dein Motiv an der hintersten Stelle mindestens einmal scharf aufgenommen hast

  • Das Licht muss konstant sein
  • Du solltest  die Daten der ersten Aufnahme übernehmen, die Kamera auf manuell stellen und dort dann immer dieselben Werte für Zeit, ISO und Blende verwenden. Durch die  Verschiebung der Kamera kann es sonst zu unterschiedlichen Belichtungsmessungen kommen, was die spätere Verrechnung erschwert, wenn die Fotos unterschiedlich belichtet sind.

Nachfolgend zeige ich Dir eine so aufgenommene Reihe. Ich habe nur jedes zweite Foto der Reihe genommen, damit von Schritt zu Schritt die Verschiebung der Schärfeebene deutlich sichtbar wird.

Diese Fotos kannst Du nun per Software am Computer miteinander verrechnen. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Das Endergebnis des Stackings ist schon mal ganz ordentlich, bei der Verrechnung sind kleine Fehler entstanden. Wie Du diese vermeidest, zeige ich Dir im dritten Teil.

Wie diese Verrechnung funktioniert, zeige ich Dir im dritten Teil der Reihe.

43 Kommentare

  1. Hallo Martin, endlich mal eine Anleitung in mehreren Schritten welche als Handgestrickte genau das aufzeigt was wohl die meisten von uns a) verstehen, b) so noch nicht gelesen haben und c) einfach aber äusserst informativ gehalten ist. Besten Dank, und ich freue mich auf weiteres Lernmaterial. Grüsse aus der Schweiz, Joe Mathis

  2. Ich habe mich mit Stacking auch schon beschäftigt und nach der Anleitung oben alles richtig gemacht. Einen kleinen Unterschied gibt es, ich verwende keinen Makroschlitten, sondern ich setze den Fokus manuell auf den jeweiligen Punkt des Motivs. Was, wie im Artikel erwähnt, ein massives, stabiles Stativ erfordert, weil man mit der Kamera mit der Methode, wieder in Berührung kommt. Aber mit dem nötigen Fingerspitzengefühl ist das durchaus machbar, auch ohne Makroschlitten.

    Grüße Rico

  3. Ein hervorrgender Artikel, für mich als Canonist hilfreich und zielführend.Ich bin froh, dass Profi-Fotografen wie Martin Schwabe unserer Community diese Dinge nahebringt. Ätzend finde ich die Technokraten, die mit „Oly hat aber.. und die Oly kann aber….und ich habe Oly..bäääh‘ um die Ecke kommen.
    Oly bringt demnächst bestimmt eine Kamera, die abends von alleine aus dem Haus watschelt und den Sonnenuntergang ablichtet, den bevorstehenden Sonnenaufgang gleich dazu. Ich liebe das fotografische Handwerk, und ich bin sicher, dass ich mit meiner Canon DSLR, einem Makroobjektiv, Makroschlitten und einschlägiger Software hervorragende Ergebnisse zustande bringen werde, die im Ergebnis auch durch die Vollautomatiken nicht getoppt werden, besonders, wenn ich den jetzt ungeduldig erwarteten Teil 3 gelesen haben werde.

  4. Fotostacking am Tabletop o.k. Leider funktioniert es, zumindest bei mir, nicht am lebenden Objekt (z.B. Fliege, Käfer, Blüten im Wind etc.). Oder mache ich da was falsch?

      1. Bitte nicht zu schnell urteilen, nur weil man es eventuell nicht kann.
        Insbesondere wenn man Wissen vermitteln will.
        Dies ist ein Stack aus 8 Bildern, und der Käfer war sehr lebendig.

        https://www.fotocommunity.de/photo/kaefer-004-rosalinda/42569582

        Zu Deinem Makroschlitten.
        Dies war mein erster Fehlkauf, als ich anfing.
        Der wackelt wie ein Lämmerschwanz.
        Und gerade beim Stacking ist es wichtig, dass man einen stabilen Schlitten ohne Spiel benutzt.
        Wobei man gerechter Weise sagen muss, dass gute Stacking Software auch kleine „Verwackler“ gut ausgleichen können.
        Bei großem Maßstab und wenig filigranen Teilen auf dem Bild.

  5. Sehr verständlich geschriebener Artikel, allerdings sollte man auch erwähnen, dass inzwischen zumindest die Olympuskameras nicht nur das Fokusbraketing, sondern sogar intern das Stacking beherrschen, und damit nicht zwingend den Kauf teurer Software notwendig machen.

    1. Danke für das Lob.
      Allerdings sehe ich nicht, warum man immer erwähnen sollte, was Olympuskameras alles können. Denn:
      1. Beschreibe ich hier ein grundsätzliches Verfahren für Stacking mit konstantem! Abbildungsmaßstab (was Olympus definitiv NICHT kann)
      2. Habe ich von Anfang an geschrieben, dass es mehrere Teile geben wird(es kommt also noch was)
      3. Muss man keine teure Software kaufen (dazu dann im Teil 3)
      4. Wenn man z.B. Canon hat und Focusstacking machen will, was ist günstiger? Sich einen Makroschlitten zu kaufen oder eine Olympus mit Makroobjektiv?

    1. Hallo, danke für Deinen hilfreichen Kommentar und die eingefügten Links, das sind fantastische Fotos, von denen ich nur träumen kann. Seit kurzem bin ich stolze Besitzerin der D850 und habe sofort im Menü „Aufnahme mit Fokusverlagerung“ meine Einstellungen vorgenommen, doch beim Auslösen bekomme ich keine Stacking-Serie, sondern immer nur ein einzelnes Foto. Kannst Du mir weiterhelfen? Ich wäre Dir sehr dankbar.
      Gertrud

  6. Bin mir nicht sicher, ob ich langweile. Habe aber beim Lesen der Kommentare das Gefühl, dass die „qDslrDashboard“-Software nicht jedem bekannt ist.
    Mit dieser Software und einem iPad kann man das beschriebene Stacking mit Nikon, Sony, Canon automatisieren bzw auch manuell vereinfachen.
    Ansonsten bin ich sehr auf den dritten Teil gespannt. Wie bei einer Verschiebung der Kamera Perspektive und Maßstab „gerade“ gerechnet werden.

  7. Ich stacke seit knapp 10 Jahren. Den Beitrag finde ich wirklich gut, weil die Vorgehensweise sehr gut beschrieben wird und sich der Autor auf das Wesentliche beschränkt. Ich freue mich schon auf die Folgeartikel, die ich sicher aufmerksam lesen werde.
    Was die unterschiedlichen Ansichten hinsichtlich der Technik und die daraus entstandenen Diskussionen angeht, meine ich auch, dass das jeder für sich entscheiden muss. Ich selbst mache die Aufnahmen konventionell mit Makroschlitten, weil das Fotografieren mein Hobby ist und nicht die Bedienung von digitaler Technologie. Außerdem will und kann ich nicht immerzu viel Geld ausgeben und meine Ausrüstung erneuern, nur weil ein Hersteller wieder ein neues feature erfunden und eingebaut hat.

  8. Hinweis: Es gibt auch Fotgrafen, die ohne Stativ gute Aufnahmereihen für das Stacking produzieren. Dazu braucht man aber wohl auch eine sehr ruhige Hand. Ich habe es bisher noch nicht versucht, habe aber mit einem guten Makroobjektiv (nicht gerade billig) auch ohne Stacking viel Freude. Man muss allerdings üben.
    Wegen der großen Schärfentiefe sind auch Kameras mit kleinem Sensor für manche Aufgaben sehr gut geeignet.
    Mal „Makrotreff“ suchen, dort viele Hinweise.

  9. Zum Kommentar von Margit:
    ich könnte mir ja auch direkt ein schönes „gestakktes“ Foto kaufen, könnte es bewundern und hätte die ganze schreckliche Arbeit und das Vergnügen der eigenen Kreativität gespart. Könnte dann mit der gesparten Zeit etwas ganz anderes machen, rudern, trinken, oder in den Himmel starren…………….

    1. ……und dann nach dem Rudern und Trinken an Olympus denken?
      Das ist so wie: keine Belichtungsautomatik, keinen Autofokus usw. nutzen, lieber wie vor 30 Jahren manuell fotografieren mit Diafilm 18 DIN Empfindlichkeit, und wenn’s dunkler wird
      den 100er rausnehmen und dann einen 400er einfädeln?
      Lieber Guenther, vernünftige technische Entwicklungen sollte man nicht ins Lächerliche ziehen, besonders dann nicht, wenn man es noch NIE ausprobiert hat. Probier es aus und freue Dich dann, was du beim in den Himmel starren alles versäumt hast.

      1. Nicht streiten :)
        Ist wie mit dem Essen.
        Die einen interessiert nur das fertige Produkt, es muss schmecken und satt machen. Andere lieben das selbst Kochen. Weil sie selber bestimmen möchten was „drin“ ist und den Prozess der Zubereitung als bereichernd empfinden.
        Für mich ist Beides ok

      2. Zu Belichtungsautomatik/ sila. Für den Standardeinsatz/Schnellschüsse usw. TOP. Sobald man aber bestimmte Stimmungen/Lichtverhältnisse usw. festhalten will, wird´s FLOP. Die Automatik hellt die Bilder mit zunehmender Dunkelheit (bis zu ihrer definierten Grenze) nämlich immer mehr auf. Aufnahmen bei zunehmender Dämmerung liefern den besten Vergleich – Sofortvergleich natürlich – . Bei Begutachtung erst drei Tage später hat sich die Sache von selbst erledigt. Also doch wieder Handbetrieb.

  10. Ein sehr interessanter Artikel. Werde auch die folgenden gespannt lesen.
    Bei meinen bisherigen Versuchen mit Makros bzw. Nahaufnahmen war
    der Erfolg Glücksache, wohl auch wegen einfacherer Ausrüstung.
    Wieder dazugelernt.

  11. Klasse Beitrag, vielen Dank! Werde ich ausprobieren! :)
    Ohne die Schleichwerbung anfachen zu wollen – aber, was ist das für ein toller Fotokoffer?! :-O
    Ich hantiere mit einem Karton, der permanent im Weg steht. Leider habe ich bisher keinen Koffer gefunden und wäre daher für Tipps dankbar!

    1. Hi,
      mit der Schleichwerbung wird das auch nicht klappen. Ich bin am letzten Tag der Photokina 2016 durch die Hallen geschlendert und habe den Koffer bei einer asiatischen Firma aufgebaut gesehen und fand den Klasse und habe gefragt, wo man den bekommt. Wurde aber gar nicht angeboten, aber anscheinend hatten die gar keinen Bock drauf, den nach Hause mitzunehmen und mir angeboten ihn so wie er da steht für wenig Geld einzupacken und mitzunehmen. Ich habe tatsächlich bisher nicht rausfinden können, ob und wenn wo es vergleichbares gibt.

      1. Diese Koffer (ohne Beleuchtung) gibt es in manchen Baumärkten für ca. 25 Euro.
        Koffer in 2 Hälften teilen, Loch ausschneiden, LED-Röhren hineinmontieren. Das ist etwas Bastelei, dürfte aber funktionieren. Aus einem Koffer könnte man auch 2 derartige Beleuchtungen herstellen, oder man verwendet die zweite Hälfte, um den Koffer für den Transport zu verschließen.

        1. Na ein bisschen komplexer ist der Koffer dann schon aufgebaut, die faltbaren Seitenwände sind innen verspiegelt und lassen durch geschicktes Klappen sogar eine gewisse Lichtgestaltung zu. Aber vom Grundsatz wäre das sicher mal eine Idee so ein HowTo daraus zu machen. Muss ich mal durchrechnen.

      2. Habe den Koffer, oder einen ähnlichen, in Bagkok schon mal gesehen.
        Mir war damals aber der Mond zu neu.
        Wenn Du aber sagst, es funktioniert.
        Hätte ich ihn mir vielleicht doch mitnehmen sollen.
        Sicher, der Heimwerker kann sich alles selbst basteln.
        Und beim Stacken ist Kreativität sowieso gefragt.

  12. Sehr gut beschrieben.
    Aber ich’s leider noch nicht ganz verstanden.
    Durch das Verschieben der Kamera-Position zum Objekt wird doch das Objekt größer, oder?
    mhm… wo habe ich den Knopf ?

    1. Tatsächlich wird die Perspektive durch das Verschieben verändert, der Abbildungsmaßstab aber konstant gehalten. Bei der Verrechnung der Bilder miteinander, wird dies ausgeglichen.
      Wie diese Bilder verrechnet werden, erkläre ich im Teil 3

  13. Sehr guter Artikel, vor allem lehrreich. Es sind ja die kleinen Teile, die das Ergebnis ausmachen. Ich bin gespannt auf den 2. Teil. Ob ich da auch so umfangreiche und teure Hilfsmittel brauche?

  14. mit olympus geht das stakken viel einfacher….warum beschreiben sie das nicht…..alles andere ist überholt….vg kj gramann

  15. Hallo Herr Schwabe,
    2018 für Canon- und Nikon-Besitzer viel interessanter, wenn auch ein wenig teurer: Helicon TB Tube. Ein Zwischenring, ca. 12 mm dick. Vollgespickt mit Elektronik. Prinzip: Per IR-Sender oder Smartphone wird über die Wahl der beabsichtigten Blende die Anzahl der notwendigen Bilder eingestellt. AF bei der Camera ausgeschaltet, am Objektiv eingeschaltet. Serienbildaufnahme, beginnend von vorne bis zum Ende des Durchlaufs (so die Serie nicht durch das Loslassen des Auslösers unterbrochen wird). Durch die eigene Positionierung legt man den Maßstab fest; der Helicon FB Tube focussiert in Einzelschritten das Objektiv. Ca. 3-4 Sekunden kann man Aufnahmen aus der Hand machen (bei mir 30 bis 40 Bilder), darüber hinaus geht es nicht ohne Stativ. Am PC werden die Bilder dann mit der Helicon-Software zu einem Gesamtbild verrechnet (TIf-Format) und kann anschließend in den Workflow übernommen werden. Dabei kann durch Abwahl der zu berechnenden Bilder der vordere / hintere Tiefenschärfebereich eingeschränkt werden. Ich machte so während meiner Reisen meine stativlosen Blumen- und Insektenaufnahmen – und bin total begeistert. Weitere Infos auf Nachfrage.

    1. Moin,
      dieses spezielle Zubehör ist mir nicht bekannt, das Verfahren an sich schon.
      In diesem Beitrag habe ich ein Verfahren vorgestellt,wie mit konstantem Abbildungsmaßstab gearbeitet wird (es wird die Perspektive verändert)
      Im kommenden Teil stelle ich ein Verfahren vor,bei der sich der Abbildungsmaßstab verändert,aber die Perspektive gleich bleibt. Dies ähnelt dem Verfahren mit dem FB Tube.

      1. Interessant – aber ich ziehe es vor, auf Olympus umzusteigen, da ist das genial, die anderen
        Systeme sollten da nachziehen. Das ist ja auch vielseitiger anzuwenden, nicht nur für Makroaufnahmen. Und die Objektive von Oly sind genial.

        1. Ich muss gestehen, dass ich solche Kommentare immer nicht verstehe. Olympus ist (für die, die das System mögen), sicher wirklich ganz genial. Und es wird auch niemand bestreiten, dass jene Firma da ganz tolle Automatiken anbietet.
          Nur geht es hier weder um Olympus, noch um deren Objektive,sondern zu zeigen, wie man so eine Aufgabe „handwerklich“ lösen kann (es soll tatsächlich noch Menschen geben, die Spaß daran haben „handwerklich“ zu fotografieren – also rein gerüchteweise).

        2. Liebe Margit,
          ich habe gerade dem Guenther auf seinen spießigen Kommentar folgende Antwort gegeben:
          ……und dann nach dem Rudern und Trinken an Olympus denken?
          Das ist so wie: keine Belichtungsautomatik, keinen Autofokus usw. nutzen, lieber wie vor 30 Jahren manuell fotografieren mit Diafilm 18 DIN Empfindlichkeit, und wenn’s dunkler wird
          den 100er rausnehmen und dann einen 400er einfädeln?
          Lieber Guenther, vernünftige technische Entwicklungen sollte man nicht ins Lächerliche ziehen, besonders dann nicht, wenn man es noch NIE ausprobiert hat. Probier es aus und freue Dich dann, was du beim in den Himmel starren alles versäumt hast.
          D.h. liebe Margit, Du bist also nicht allein überzeugt von den Oly-Qualitäten. Ich kenne sowohl die von Martin beschriebene Methode (hat seine volle Berechtigung bei Kameras, die Fokus-Bracketing nicht anbieten) als auch die Oly-Methode. Wer die Oly-Methode angewandt hat, weiß, dass der Gunether spießbürgerlichen, überheblichen und ignoranten Quatsch verzapft hat.

    2. So,ich habe mir dieses Heliconteil mal angesehen. Sieht spannend aus. Allerdings mit über 200$ ohne Software und 20-40 Tagen Versanddauer sicher kein Schnäppchen, zumal es nur an Smartphone mit Audioklinke funktioniert (was meins z.B. gar nicht mehr hat).
      Für den Anhänger des Stackings, der hier sein Genre gefunden hat sicher ein toller Tipp.
      Um sich mal im Stacking zu versuchen, sicherlich „to much“

      1. Ich benutze ein IPhone 7 Plus; hier gibt es keine „Audioklinke“! Es gibt aber für ca. 9€ einen Adapter von „Audioklinke“ auf „Lightning“. Und so funktioniert das dann auch mit dem Helicon FB Tube! Ich bin sehr zufrieden! Liebe Grüße – Jürgen

      2. Ich habe hier das erste Mal von dem Teil gelesen.
        Gut, mag funktionieren.
        Ist aus meiner Sicht auch nicht zu teuer, wenn man nicht nur ein Bild machen will.
        Aber für den Anfänger würde ich es auch nicht empfehlen.
        Dann schon eher dies:
        Kamera auf Serienbild stellen, freihand einige Bilder anfertigen und sie dann im Programm verrechnen lassen.
        Wie ich schon oben erwähnte verzeiht eine gute Software auch geringe „Verwackler“.
        So dass man zumindest ein Bild mit größerer Schärfentiefe bekommt.
        Hier muss man aber etwas üben.

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