Leica M6: Analog-Revival

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Die großen Kamerahersteller haben ihr Portfolio längst komplett auf digitale Modelle umgestellt, lediglich ein paar der einst bekannten Filme werden noch in kleinen Mengen produziert, sonst ist die Fotowelt digital. Die ganze Fotowelt? Nein! Ein von unbeugsamen Hessen bevölkertes Dorf hört nicht auf, der Digitaltechnik Widerstand zu leisten: Nach 20-jähriger Pause bringt Leica wieder eine analoge M6 auf den Markt. Manches wurde natürlich an den aktuellen Stand der Technik angepasst, doch im Herzen ist die neue M6 die alte M6 gebliebenen: eine hochwertige und robuste Messsucherkamera; kompakt, weitgehend mechanisch und leise. Zum hippen Trendsetter wird sie sicher nie werden, doch Liebhaber des analogen Films haben nun die Möglichkeit, eine technisch aktuelle M6 zu kaufen. Das Gehäuse kostet 5050 Euro.

Einer der wichtigsten Vorzüge von Leica-Kameras, ob analog oder digital, ist ihre Robustheit. In der Leica M6 lebt diese Tradition fort: Sie hat ein Ganzmetallgehäuse in typischer M-Form; rechteckig, mit abgerundeten Seiten und ohne Sucherhöcker.

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Massiv und robust

Die Deckkappe der Neuen ist aus Messing gefräst und mit einem abriebfesten Lack überzogen. Für die alten M6 hat Leica an dieser Stelle Zinkdruckguss verwendet. Der Film findet weiterhin hinter der abnehmbaren Bodenklappe Platz, so vermeidet Leica eine große Klappe auf der Rückseite des Gehäuses und belässt es bei einer Serviceklappe. Außen ist das Gehäuse mit – selbstverständlich schwarzem – genarbtem Leder überzogen, das die Kamera sehr elegant und zeitlos wirken lässt. Statt des Namens Leica trägt der prominent platzierte rote Punkt den Schriftzug „Leitz“, das ist eine weitere Hommage an die Ur-M6, die zwischen 1984 und 2002 fast 175 000 Mal gebaut wurde.

Mechanische Bedienung

In puncto Einstellmöglichkeiten konzentriert Leica sich bei der M6 auf das Wesentliche: Beim Fotografieren kann man Zeit, Blende, Filmempfindlichkeit und Motiventfernung einstellen.Verschluss und Filmtransport arbeiten mechanisch. Da es keinen Spiegel gibt, arbeiten die M-Modelle ausgesprochen leise. Die Oberseite dominieren ein Aufzughebel für den Filmtransport und die schräg aufgesetzte Rückspulkurbel. Überdies gibt es noch ein Zählwerk für die Anzahl der noch verfügbaren Aufnahmen, ein Zeitenrad und einen Zubehörschuh. Auf der Rückseite lässt sich lediglich die ISO-Empfindlichkeit des Films für die Belichtungsmessung einstellen.

Die Blende wählt der Fotograf direkt am M-Objektiv. Aktuell hat Leica fast 35 M-Objektive auf seiner Webseite. Hinzu kommt ein reichhaltiges Angebot an Fremdobjektiven, beispielsweise von Voigtländer.

Zur einer M gehört ein Messsucher. An diesem Statut der Kameratechnik wird in Wetzlar nicht gerüttelt. Leica hat der neuen M6 aber eine zeitgemäße Version verpasst.

Modernisierter Messsucher

Die optischen Oberflächen sind mit modernen Beschichtungen vergütet, um Streulichtprobleme zu reduzieren. Die Suchervergrößerung beträgt effektiv 0,72x. Es gibt eine neue Anzeige für die korrekte Belichtung und eine Batteriewarnung. Die Geometrie der Kamera legt – unabhängig vom Objektiv – beim Messsucher die Messbasis fest, sodass die effektive Genauigkeit konstruktionsbedingt bei kurzen Brennweiten höher ist als bei langen. Fokussiert wird natürlich manuell per Schnitt- oder Mischbild. Ein Leuchtrahmen im Sucherbild markiert den Bildausschnitt des Objektivs. So ist es größer als der Ausschnitt und zeigt auch, was außerhalb davon liegt. Der Belichtungsmesser der M6 misst mittenbetont durch die Optik über einen hell gefärbten Bereich auf dem mechanisch gesteuerten Tuchverschluss. Der mechanische Verschluss ermöglicht Belichtungen zwischen 1/1000 und 1 s. Die Blitz- synchronisation ist bis 1/50 s möglich.

www.leica.com

Autor: Wadim Herdt

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