Fujifilm hat vor Kurzem zwei neue Kameras sowie eine Reihe von Objektiven im APS-C- und im Mittelformat vorgestellt: Im X-System soll noch im Oktober für 900 Euro die neue X-T30 II mit APS-C-Sensor erhältlich sein. Die kompakt konstruierte Fujifilm-Kamera basiert technisch weitgehend auf ihrem Vorgängermodell – neu sind im Wesentlichen der Monitor, überarbeitete Automatikfunktionen und optimierte AF-Algorithmen. Es handelt es sich hier also eher um eine Modellpflege als um eine komplett neue Kamera.
Bewährter Sensor der Fujifilm X-T30 II
Wie schon in der X-T30 baut Fujifilm in dieser neuen APS-C-Kamera einen Sensor mit 26 Megapixeln ein. Der X-Trans-BSI-CMOS ist Fujifilms aktueller Topsensor. Er ist fest verbaut – eine Bildstabilisierung gibt es nicht. Für die Signalverarbeitung ist weiterhin der X-Prozessor 4 zuständig. Die Kamera fotografiert in einem ISO-Bereich von ISO 80 bis 51 200 und speichert die Fotos als JPEG und RAW (14 Bit).
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Mehr Infos zu den FotokursenVideos dreht die X-T30 II erneut mit 4K-Auflösung und einer Geschwindigkeit von bis zu 30 B/s, wobei Videos zuerst in 6K-Auflösung (6240 x 3510 Pixel) aufgenommen und anschließend in 4K exportiert werden. Die Kamera kann die Videodaten auch im 8-Bit-4:2:0-Format auf die SD-Karte schreiben. Zudem lassen sich über HDMI 10-Bit-4:2:2-Aufnahmen ausspielen. Der Full-HD-Highspeed-Modus kann nun Sequenzen mit 240 B/s aufnehmen.
Optimiertes AF-System
Die X-T30 II arbeitet wie das Vorgängermodell mit maximal 425 AF-Messfeldern (Einzelfeld-AF), die nun sowohl eine schnellere Phasen- als auch eine präzisere Kontrastmessung durchführen sollen und die Sensorfläche fast vollständig abdecken. Die Empfindlichkeit des AF-Systems ist ebenfalls verbessert worden. Die Phasenmessung der X-T30 konnte Motive mit bis zu -3 EV scharfstellen, die Nachfolgerin übertrifft dies mit bis zu -7 EV, sofern ein XF 1/50 mm verwendet wird.
Die Auswahl an Aufnahmenmodi ist unverändert: Einzelfeld, Zonen sowie Weit/Verfolgung. Werden mehrere Gesichter im Sucher detektiert, kann der Fotograf eins davon mit einem Fingertipp auswählen, die Kamera fokussiert und belichtet dann auf die ausgewählte Person. Gesichts- und Augenerkennung sind auch beim Filmen verfügbar. Dank neuer Algorithmen sollen Erfassung und Verfolgung nochmals zuverlässiger werden.
Mechanisch kann die Belichtungszeit zwischen 1/4000 und 30 Sekunden eingestellt werden. Der leise elektronische Verschluss ermöglicht Zeiten bis 1/32000 Sekunden. Damit sind auch schnellere Bildserien möglich: maximal 30 B/s mit Cropfaktor 1,25 oder 20 B/s bei voller Sensorauflösung. Mit mechanischem Verschluss sind maximal 8 B/s realisierbar.
Besserer Monitor
Der OLED-Sucher ist nicht ganz so hochauflösend wie bei der X-T4 und auf dem gleichen Stand wie bei der X-T20/X- T30. Er hat 786 667 RGB-Pixel und eine 0,62-fache effektive Vergrößerung. Das 3 Zoll große Display lässt sich nach oben und unten kippen. Seine Auflösung ist von 346 667 RGB- Pixel auf 540 000 RGB-Pixel angewachsen und entspricht somit der Auflösung des X-T4-Displays – es kann aber nicht seitlich ausgeklappt werden. Touchfunktionalität gehört bei Fujifilm zur Serienausstattung.
Vertraute Bedienung
Die allgemeine Erscheinung, die Abmessungen und das Gewicht sind fast die gleichen wie bei der X-T30 geblieben. Auch das Bedienkonzept hat Fujifilm – zum Glück – nicht geändert. Mit drei Einstellrädern auf der Oberkante, je einem vorn und hinten, dem Joystick, der Q-Menü-Funktion und weiteren Fn-Tasten bietet die X-T30 II eine reiche Auswahl an Direktzugriffen.
Überarbeitet hat Fujifilm den Auto-Belichtungsmodus und somit etwas für Fotoeinsteiger geleistet. Der optimierte Automatikmodus soll Motive besser analysieren und somit die Belichtung effizienter abstimmen können. Laut Hersteller kann die Kamera mit voll geladenem Akku bis zu 390 Fotos aufnehmen. Bilder speichert die X-T30 II weiterhin auf SD-Karten: Unterstützt wird nur der langsamere UHS-I-Standard. Fujifilm wird die Kamera in den Farben Schwarz und Silber anbieten. Außer dem 900 Euro teuren Body kommen zwei Kits in den Handel: Mit dem Zoom XC15-45 mm kostet die Kamera rund 1000 Euro, in Kombination mit dem Zoom XF18-55 mm ist sie für 1300 Euro erhältlich.
Gerät | Fujifilm X-T30 II |
---|---|
Bildsensor | 23,5 x 15,6 mm, X-Trans-BSI-CMOS 4 mit 26 MP, 6240 x 4160 Pixel |
Empfindlichkeit | ISO auto einstellbar, manuell ISO 80 bis 51 200 |
Dateiformat | JPEG, RAW, RAW + JPEG |
Video | 4K: 4096 x 2160, 30 B/s |
Autofokus | Hybrid-AF-Fokus: 425 AF-Felder, Einzelfeld, Zone, Weit/Verfolgung |
Belichtungsmessung | TTl-Messung, 256 Zonen; mittenbetont, Spot, Matrix |
Belichtungssteuerung | P, Av, Tv, M, Szenen |
Monitor | 3-Zoll-Display, 540 000 RGB-Pixel, touchfähig |
Sucher | OLED-Sucher mit 0,39 Zoll, 786 667 RGB-Pixel, 100% Bildfeld, eff. 0,62x |
Ausstattung | Blitz, Zubehörschuh, WLAN, Bluetooth 4.2, USB Typ C, HDMI |
Maße und Gewicht | 118 x 83 x 47 mm, 378 g |
Preise | Bodypreis: 900 Euro Kit mit XC15-45 1000 Euro Kit mit dem XF18-55 R LM WR 1300 Euro |
Wadim Herdt