Sicher sind Dir schon einmal Fotos mit tollen Spiegelungen aufgefallen. Oft findest Du solche Spiegelungen bei Produktfotos, die das Produkt dann wertiger und luxuriöser aussehen lassen. Oft tauchen diese Fotos aber auch in Kombination mit Stillleben und Nahaufnahmen auf. In diesem Artikel möchten wir Dir einen einfachen Weg zeigen, wie Du solche Fotos mit einfachen Mitteln zu Hause selbst erstellen kannst, z.B. mit Spiegelungen auf dem Tablet. Der Aufwand ist gering und alles was Du brauchst, hast Du wahrscheinlich schon daheim. Ansonsten kannst Du Dir die Gegenstände ganz einfach besorgen.
Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen
Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.
Mehr Infos zu den FotokursenFür schöne Fotoeffekte benötigst Du spiegelnde Flächen. Richtige Spiegel selbst eignen sich dafür nicht so gut, weil sie zu stark spiegeln und Du zu viele unschöne Nebeneffekte ins Bild bekommst, die Du nicht immer haben möchtest.
Gut geeignet sind kleine Stücke aus Plexiglas, die Du für wenig Geld im Baumarkt kaufen kannst. Darüber haben wir schon in einem anderen Artikel berichtet. Aktuell möchtest Du aber sicher nicht deswegen in einen Baumarkt fahren. Wusstest Du beispielsweise, dass Du auch Spiegelungen auf dem Tablet nutzen kannst? Du musst es vorher sehr ausgiebig reinigen, damit keine Fingerabdrücke oder Staub auf der Oberfläche zu sehen sind.
Die nachfolgenden Fotos hat meine Tochter gemacht, während ich noch überlegt habe, wo ich die Fotos am besten machen soll. In den Fotos spiegelt sich sogar der Hintergrund, was ich bisher versucht habe zu vermeiden. Dabei stört dieser Hintergrund gar nicht. Er macht das Foto sogar interessanter, weil er trotz einer Blende von f/11 sehr unscharf bleibt.
Die Ausrüstung
Deine Ausrüstung muss nicht der eines Profis gleichen. Im Grunde reicht nahezu jede Digitalkamera. Sogar ein Smartphone mit einer etwas besseren Kamera funktioniert. Die hohe Schärfentiefe, bedingt durch den kleinen Sensor des Smartphones, ist in diesem Fall kein Nachteil.
Wenn Du ein Stativ hast, kann es hilfreich sein. Wenn Du jedoch kein Stativ zur Verfügung hast, reicht jede Form einer Auflage, auf der Du die Kamera fixieren kannst. Die Kamera muss nicht unbedingt befestigt werden. Es reicht, wenn Du sie auflegen und festhalten kannst. Auch so lassen sich längere Belichtungszeiten ohne Verwacklung realisieren.
Sofern Du eine Systemkamera hast, solltest Du Brennweiten im Bereich von 50 mm – 150 mm verwenden (ein grober Richtwert). Ein Abbildungsmaßstab von 5:1 oder größer ist hilfreich (im Zweifel tut es ein kleiner Zwischenring). Du bewegst Dich im Bereich der Nahaufnahmen und nicht im Bereich der Makrofotografie.
Die Beleuchtung
Um dein Motiv zu beleuchten, kannst einen Blitz nutzen. Wenn Du ihn entfesselst, wird Dein Objekt plastischer abgebildet. Der Blitz von vorn führt zu einer eher flachen Ausleuchtung. Für eine gute Spiegelung sollte das Licht aber trotzdem eher von vorn als von hinten kommen. Kommt das Licht von seitlich links oder rechts von der Kamera, erreichst Du die besten Ergebnisse.
Es geht aber auch ohne Blitz. Du kannst z.B. eine starke Taschenlampe oder eine Schreibtischlampe nutzen. Letztere hat den Vorteil, dass Du sie nicht halten musst. Es geht aber natürlich auch mit Tageslicht. Auch mit einem weißen Karton oder einem kleinen Stück Styropor kannst Du Lichtakzente setzen oder Schatten verstärken.
Nachfolgend habe ich Dir ein einfaches Beispiel fotografiert, bei dem ich eine Taschenlampe zur Hilfe genommen habe. Wenn Du eine Taschenlampe im Freien als Unterstützung verwendest, sollte es eine LED-Taschenlampe sein, da Du sonst Probleme mit den Lichtfarben (Weißabgleich) bekommst.
Die Einstellungen
Die konkreten Einstellungen hängen natürlich sehr von der Lichtmenge ab. Sofern Du keinen Blitz nutzt, ist die Zeitautomatik Deine Wahl. Solange die resultierenden Zeiten kurz genug sind und Du Freihand arbeitest, spricht wenig dagegen. Werden die Zeiten zu lang, hilft Dir eine Auflage oder ein Stativ. Verwendest Du ein Stativ, denk gegebenenfalls an die Spiegelvorauslösung.
Die ISO solltest Du so niedrig wie möglich gehalten werden, da die Spiegelungen von der präzisen Schärfe leben. Durch Rauschen werden diese reduziert. Die wichtigste Einstellung ist die Blende. Im Nahbereich ist – ähnlich wie bei der Makrofotografie – die Schärfentiefe recht gering. Je nach Motiv und verfügbarer Lichtstärke Deines Objektivs solltest Du daher die Blende um zwei bis vier Stufen schließen, um die Schärfentiefe zu maximieren. Weiter darüber solltest Du nicht gehen, da es dann zu ungewollten Unschärfen kommt (Stichwort Beugungsunschärfe).
Fazit
Das Experimentieren mit Spiegelungen dieser Art macht viel Spaß. Es eignet sich für Tage, an denen Du zu Hause bleiben musst und es schult Dein Auge. Vor allem wirst Du eine Vielzahl von Motiven finden, die richtig arrangiert attraktive Fotos ergeben.
Sehr motivierend und bestens für einen Tag im Haus geeignet! Ich finde das pragmatische Vorgehen besonders gut und werde es in den nächsten Tagen ausprobieren.
Den Anderen auch viel Erfolg dabei,
Claudia
Auch als „alter Hase“ lese ich gerne die kostenfreien Fototipps. Heute möchte ich mich erstmals hierzu melden. Der Artikel „Spiegelung“ hat mir ausnehmend gut gefallen. Die praktischen Tipps fand ich genial – und nachahmenswert. Vielen Dank dafür und ein gesundes neues Jahr
Peter
Super Tipp! Danke!
Hallo,
vielen Dank für den Tipp mit der Tablet – Spiegelung. Werde es gleich mal ausprobieren.
Ganz liebe Grüße
Dagmar