Makrofotografie: Zwischenringe

Makrofotografie: Zwischenringe
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In Zusammenarbeit mit SIGMA
Nachdem wir Euch in einem vorigen Beitrag die Nahlinsen beschrieben haben, wollen wir nun zu einer Alternative kommen, den Zwischenringen. Anders als Nahlinsen sind Zwischenringe allerdings auf Kameras beschränkt, die Wechselobjektive haben. Anders als Nahlinsen, die vor das Objektiv gesetzt werden, werden Zwischenringe – wie der Name es schon sagt – zwischen Objektiv und Kamera gesetzt. Zwischenringe verändern die Bildweite – also den Abstand zwischen Bildebene (Bildsensor) und der Hauptebene (im Groben: einem gedachten Mittelpunkt des Objektives, wenn man es auf eine Linse reduzieren würde).

Ein Satz typischer Zwischenringe
Ein Satz typischer Zwischenringe

Das klingt jetzt für einige von Euch kompliziert, ist es aber gar nicht. Merken müsst Ihr Euch nur: Mit Zwischenringen verändert man den Abstand zwischen dem Objektiv und der Kamera. Dadurch verändert sich die Naheinstellgrenze und der mögliche Abbildungsmaßstab wächst.

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Allerdings haben Zwischenringe natürlich auch Nachteile, denn man verliert die Unendlichkeitseinstellung, kann also in der Ferne nicht mehr scharf stellen. Je breiter die Zwischenringe werden, um so schmaler wird der Bereich, in dem die Kamera noch fokussieren kann. Diese Einschränkung ist allerdings verschmerzbar, da wir ja speziell Makroaufnahmen mit den Zwischenringen machen wollen und wenn es wieder „in die Ferne“ gehen soll, ist der Zwischenring in Sekundenschnelle abgebaut und in der Fototasche verstaut.

Makroaufnahme einer Orchidee mit einem Objektiv mit 40mm Brennweite und einem Zwischenring mit 36 mm Breite
Makroaufnahme einer Orchidee mit einem Objektiv mit 40mm Brennweite und einem Zwischenring mit 36 mm Breite

Zwar haben Zwischenringe keinen Filterdurchmesser, sind daher ohne Adapter an nahezu allen Objektiven verwendbar, sie  müssen aber ein zur Kamera passendes Bajonett haben, können also nur markenspezifisch eingesetzt werden.

Es gibt Zwischenringe von einer Vielzahl von Herstellern, die dann zu Eurer jeweiligen Kameramarke passen. Ihr solltet beim Kauf allerdings einige Dinge beachten:

  1. Zwischenringe kann man einzeln kaufen oder aber im Set (zu drei oder vier Zwischenringen). Im Set machen sie meist mehr Sinn, wenn Ihr mit verschiedenen Brennweiten und Abbildungsmaßstäben arbeiten wollt.
  2. Von den Billigangeboten solltet Ihr Abstand nehmen, sie haben meist zu viel Spiel im Bajonett, sind unsauber verarbeitet und wenig haltbar.
  3. Ganz wichtig: Achtet darauf, dass die Zwischenringe die Kontakte am Bajonett durchschleifen, denn dann bleiben alle Funktionen, wie die Blendensteuerung und der Autofokus erhalten.

Gute Automatik-Zwischenringe liegen im Set bei ca. 150,- €, es gibt aber schon vernünftige Angebote in der Preisregion um die 70-80,- €, schaut Euch im Zweifel die Rezensionen zu dem gesuchten Produkt an oder fragt in unserem Forum DSLR Anschaffung nach Erfahrungen zu den gesuchten Zwischenringen. Die erreichbaren Maßstäbe und Naheinstellgrenzen hängen stark vom Objektiv und der Brennweite ab. Während Nahlinsen eher bei langen Brennweiten wirken, ist es bei Zwischenringen umgekehrt.

Wir haben Euch dazu natürlich wieder einige Beispiele vorbereitet mit unterschiedlichen Brennweiten (jeweils an der Naheinstellgrenze aufgenommen). Im ersten Beispiel ein KIT-Objektiv (55-250 mm) in der Zoomstellung für 135 mm. Wie man sieht kommt man erst bei breiten Zwischenringen näherungsweise in den Makrobereich.

Im nächsten Beispiel wurde eine Festbrennweite verwendet (ein 40/28), dass von Haus aus schon eine geringe Naheinstellgrenze hat (30 cm). In den folgenden Beispielen könnt Ihr deutlich sehen, dass Ihr viel weniger Zwischenringbreite braucht, um in den Makrobereich vorzustoßen als bei der langen Brennweite. Werden einige Zwischenringe kombiniert, erreicht Ihr Abbildungsmaßstäbe von ca. 2:1 und mehr.

Vorteile:

  • Zwischenringe kommen ohne optische Elemente aus, verschlechtern damit die Bildqualität nicht.
  • Sie lassen sich nahezu beliebig kombinieren.
  • Bei Automatikringen bleiben alle automatischen Funktionen der Kamera erhalten.

Nachteile:

  • Je breiter die (kombinierten) Zwischenringe werden, um so stärker verliert das Objektiv an Lichtstärke.
  • Sie lassen sich nur an Kameras mit Wechselobjektiven verwenden.
  • Sie haben immer ein markenspezifisches Bajonett.

Ratgeber Makrofotografie

Kleine Dinge ganz groß – die Makrofotografie eröffnet völlig neue Perspektiven auf bekannte Dinge. Hilfreiche Tipps, wie Du Deine Nahaufnahmen optimieren kannst, findest Du in unserem Ratgeber Makrofotografie. Zu diesem weiten Themenspektrum zählen unter anderem: Makroobjektive, Abbildungsmaßstab und Motivauswahl.

 

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