5 Stativköpfe im Test

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Erst ein Stativkopf macht das Stativ vollständig – wir haben zwei Neiger und drei Kugelköpfe im Test, zeigen deren Vorteile und worauf Du beim Kauf achten solltest.

Bestenfalls weiß man genau, wie man fotografiert, dann ist auch die Wahl des Kopfes einfacher. Doch im richtigen Leben fällt es schwer diese Frage klar und für alle Zeiten gültig zu beantworten. Und so muss man Kom­promisse schließen – es sei denn die Taschen sind tief genug für mehrere Köpfe für unterschiedliche fotografi­sche Aufgaben und einen Assistenten, der dies alles tragen wird.

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Die Universalisten sind in erster Linie die Kugelköpfe. Diese fallen trotz der sehr unterschiedlichen Kopfgrößen baubedingt recht kompakt aus, und sie wiegen tendenziell weniger. Verstellt ist ein Kugelkopf schnell und einfach – dafür muss nur eine Schraube/Hebel gelöst werden, aber die genaue Aus­richtung ist schwieriger zu kontrollieren. Auch ist nicht jeder Kugelkopf für wirklich schwere Ausrüstungen ge­eignet, doch es gibt auch sehr robuste Kandidaten.

Anders als bei den Kugelköpfen sind die Bewegungsvektoren bei den Nei­gern auf Achsen verteilt. Es gibt dann Zwei­ oder Drei­-Wege­-Neiger. Die Anpassungen verlaufen langsamer, aber besser kontrolliert. Außerdem sind Schwenks eigentlich nur mit Nei­ger vernünftig umsetzbar, da die Bewe­gung in die anderen Richtungen ja blockiert ist. Wer es noch präziser mag, kann sich Getriebeneiger anschauen: Diese Präzisionsmaschinen verstellen die Kamera millimetergenau.

1. Cullmann Titan TW96 2-Wege-Kopf

Der Titan TW96 kostet 350 Euro und bringt über 1300 Gramm auf die Waage. Wenn man von dem ausladenden Führungsgriff absieht, gerät der Stativkopf nicht besonders voluminös. Die Verarbeitung ist erstklassig – die wesentlichen Teile sind aus Alu oder Guss hergestellt.

Der Cullmann-Kopf erlaubt Schwenks in nur zwei Achsen: In der Panoramaachse sind auch 360-Grad-Schwenks möglich, in der Vertikalen umfasst der gesamte Bewegungsbe- reich nicht ganz 120 Grad.

Warum sollte man sich einschränken? Na deswegen, weil die Neiger im Vergleich zu den Kugelköpfen die Kameraverstellung weit besser kontrollieren und diese weicher verstellen. Gerade, wenn man filmt, gelingen mit dem Cullmann-Neiger saubere Schwenks ohne seitliche Ausreißer. Durch den langen Führungsgriff – dieser kann für Links- wie Rechtshändler angebracht werden – braucht man nicht nur weniger Kraft, man kann diese auch weit präziser anbringen.

Präzise Friktionskontrolle

Eine wichtige Rolle spielt dabei die Friktionskontrolle. Bei Cullmann ist diese an beiden Achsen einstellbar. Die Panoramaachse hat zum einen eine Schraube mit Hebelgriff, welche die Drehbewegung auch blockiert. Es reicht in der Regel eine Viertelumdrehung und die Achse ist fest oder wieder locker. Für die eigentliche Friktionskontrolle muss man den Ring mit der Grad-Skala drehen. Dafür braucht man schon etwas mehr Kraft.

Auch die Neigeachse hat zwei Regler. Mit dem seitlichen Griff verändert man die Leichtgängigkeit bei den Schwenks: Selbst wenn diese Schraube maximal angezogen ist, ist die Bewegung weiterhin möglich, wenn auch schwerer. Die zweite Schraube regelt die Beweglichkeit gröber, von total locker bis zum vollen Stillstand. Damit passt man die Friktion an das Gewicht der Ausrüstung an, sodass der Kopf beweglich bleibt, aber nicht selbstständig umkippt. Den Griff dieser zweiten Schraube empfinden wir als weniger gelungen. Vermutlich wollte Cullmann ihn schlank halten, da sich sonst dieser Griff und die Feststellschraube der Panoramaachse gegenseitig behindert hätten.

Auch mit einer schwereren Kamera+Optik-Kombi hat der Stativkopf im Test alle Bewegungen sanft und präzise ausgeführt. Und die Blockade konnten wir auch nicht brechen. Als Maximalgewicht gibt Cullman 7 Kilogramm an.

Die Wechselplatte aus Alu ist 90 mm lang, sodass die Kamera vor- und zurückgeschoben werden kann – leider fehlt der Auflage eine Skala für wiederholt die präzise Positionierung. Zudem vermissten wir einen Bügel bei der Schraube, sodass der Imbus – mitgeliefet – ein ständiger Begleiter sein muss. Die Platte wird über eine einfache Schraubverbindung festgehalten.

Fazit

Da er sich nur um zwei Achsen verstellen lässt, eignet sich der Cullmann-Kopf eher für Videoaufnahmen. Die ruhige Hand für die sauberen Schwenks braucht man dann nicht mehr. Fotografinnen und Fotografen profitieren zwar auch von dieser guten Kontrolle, brauchen dann aber länger, bis der Blickwinkel passt. Der Halt ist fest und die Verarbeitung erstklassig.

 

2. Gitzo 3-Wege-Fluid-Neiger

Mit 560 Euro ist der Drei-Wege-Fluid-Neiger von Gitzo der teuerste Stativkopf in unserem Test. Ähnlich wie bei Stativen zeigt sein Magnesiumgehäuse ein edles Stein-Finish. Der Kopf wiegt knapp unter einem Kilogramm, kann aber laut technischen Daten bis zu maximal 13 Kilogramm Gewicht tragen. Mit so viel Gewicht haben wir ihn nicht belastet, aber unsere rund 1,5 Kilogramm schwere Kombination hielt Gitzo unverrückbar an der eingestellten Position – auch nach Kraftanwendung verstellte sich nichts.

Neben der obligatorischen Panoramaachse mit Skala bietet der Gitzo auch zwei weitere, welche im 90-Grad-Winkel zueinander liegen. Im Grunde ist damit fast die gleiche Bewegungsfreiheit möglich wie bei Kugelköpfen. Allerdings – aufgrund der größeren Abmessungen des Kopfes und der Hebel stößt man zumindest in einer Achse früher am Stativ an. Als maximale Verstellung nennt Gitzo 120 Grad seitlich und 160 Grad nach vorn und hinten. Die Verstellung ist immer nur in einer Achse möglich – so erfolgt die Arbeit langsamer, aber auch präziser als bei einem Kugelkopf.

Weiche Bewegung bei diesem Stativkopf im Test

Dank der Fluid-Technologie läuft der Kopf ganz weich. Die Bewegung in jeder Achse wird mit nur einem Schraubgriff gesteuert: Die haben eine schöne Größe und ergonomische Griffe mit geriffelter Gummierung, die effektiv das Rutschen nasser Hände verhindert. Zwischen den Griffen ist genug Platz. Nur der Griff für die vertikale Achse kollidiert etwas mit der exponierten Wasserwaage. Die Letztere ist um die eigene Achse drehbar: So lässt sie sich passend verstellen, wenn der Kopf um 90 Grad gekippt wird.

Die „Friktionskontrolle“ wird gesteuert, indem man den Griff mehr oder weniger nach links aufdreht. Das ist per se weniger genau einstellbar als die Zwei-Schrauben-Lösung von Cullmann, aber für die Praxis ausreichend. Bei leichterer Ausrüstung könnte schon eine Drehbewegung ausreichen, um die Achse wieder zu fixieren. Bei schwereren ist es sicherer, umzugreifen und nochmals fest zuzudrehen. Abgesehen von den drei Hauptachsen, lässt sich auch die Wechselplattenaufnahme um 90 Grad drehen. Die Wechselplatte ist zum einen mit dem Arca-Swiss-System kompatibel, zum anderen mit Gitzos Schnellverschluss. Das Anbringen der Kamera gelingt damit mit einer Bewegung. Das schnelle Abnehmen erfordert etwas Eingewöhnung und ist anfangs hakeliger. Die Alu-Wechselplatte ist größer dimensioniert – 70 x 45mm und bietet breite Antirutsch-Streifen statt kleiner Pads. Weniger praktisch ist der runde Bügel an der Schraube – wegen fehlender Kante ist dieser schwieriger zu heben. Ein mittig sitzender Stift verhindert seitliches Ausrutschen der Wechselplatte. Über der Panoramaachse ist die Wasserwaage angebraucht.

Fazit

Der Gitzo 3-Wege-Fluid-Neiger ist nicht unbedingt der schnellste beim Einstellen. Aber dafür ermöglicht er saubere Schwenks um drei Achsen und eine sehr gut kontrollierbare Verstellung der Kamera. Die Bedienung ist dank ergonomischer Griffe bequem. Die Verarbeitung ist hochwertig und er ist teuer in der Anschaffung.

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3. Dörr Highlights XB-56 Kugelkopf

Dörr bietet den XB-Kugelkopf in mehreren Versionen mit Kugeldurchmessern von 28 bis 56mm – wir haben die Variante mit der größten Kugel für 160 Euro getestet.

Der Test mit dem XB-56 Kugelkopf

Der größere Kugelumfang bedeutet insgesamt größere Abmessungen und mehr Gewicht – knapp 450 Gramm bringt der Dörr auf die Waage. Die Verarbeitung ist gut, kommt aber nicht ganz an die von Sirui oder Novoflex heran – so lief die Kugel im Leerlauf nicht so geschmeidig, wie bei den beiden Konkurrenten.

Die Ausstattung umfasst zwei Panoramaachsen – die eine unten am Kopf, die andere oberhalb der Kugel, beide natürlich mit eigenen Skalen. Die Feststellschrauben sind kleiner im Vergleich zum Sirui A-10R und lassen sich weniger komfortabel bedienen. Deren Riffelung ist rutschig.

Auch die Wasserwaage gibt es zwei Mal. Die erste versteckt sich unter der Wechselplatte, die zweite ist in der Arretierungsschraube für die Kugel eingefasst. Die erste dient der Nivellierung in der Normalstellung der Kamera, die zweite, wenn diese hochkant gekippt ist.

Zupacker

Die Arca Swiss kompatible Wechselplatte aus Alu hat größere Abmessungen von 60 x 40 mm und drei Schlitze für die Befestigung der Kamera. Seitliche Begrenzer verhindern das Herausrutschen bei zu lockerer Befestigung. Die Plattenaufnahme hat einseitig eine Skala für leichte Verschiebungen. Aber anders als bei Sirui kann die Platte nur nach oben hin abgenommen werden. Die Arretierung der Wechselplatte erfolgt per Schraube – einfach und sicher.

Das Kugelgehäuse hat zwei Aussparungen zum Kippen der Kamera in die Hochkantstellung. Außerdem gibt es noch eine waagerechte Fräsung, sodass eine Art Manschette entsteht. Diese wird dann über einen Schnellverschlusshebel enger oder lockerer verstellt und klemmt die Kugel. Nachteil der Lösung – es dauert länger. Der Schnellverschlusshebel – man sieht solche oft bei den Rädern – verliert trotz seines Namens in puncto Geschwindigkeit gegen Schrauben, welche mit einer Hand zugedreht werden. Den Hebel muss man umlegen, denn dieser lässt sich ja nur um 180 Grad drehen. Vorteil ist aber die Beißkraft: Mit dem Heben zieht man die Gehäusemanschette so fest, dass sich wirklich nichts mehr rührt. Auch unter Krafteinwirkung nicht – anders als bei Novoflex oder Sirui. Daher überrascht es auch nicht, dass Dörr den Kopf für bis zu 25 Kilogramm Zuladung freigibt. Brachiale Kraft sollte man nicht regulär anwenden, auf die Dauer könnten Verschleiß oder Beschädigungen eintreten.

Fazit

Aufgrund der Gehäusekonstruktion erlaubt Dörr eine richtig feste Fixierung der Kugel, auch mit schwerer Kameraausrüstung. Die Ausstattung mit zwei Panoramaachsen und Wasserwaagen ist gut, ebenso die Verarbeitung, wenn vielleicht auch eine Spur weniger hochwertig im Vergleich zu Novoflex oder Sirui. Allerdingt lässt sich der Dörr-Kugelkopf nicht so komfortabel und schnell bedienen wie die beiden von Sirui oder Novoflex.

Den Dörr Kugelopf Highlights XB-56 erhältst Du hier bei Foto Koch und hier bei Amazon.

 

4. Novoflex MB Free 50 Set

MB Free 50 ist das jüngste Mitglied der MagicBall-Familie und bietet momentan den größten Kugeldurchmesser von 50 mm. Wir testen das Produkt als Set für 400 Euro: Im Kit sind neben der Kugel- und dem Grundgehäuse auch ein Mini-Standbein und eine Kugelschale (Führungsschale) enthalten. Wenn man die Kugel mit den letzteren beiden kombiniert, lässt sich ein improvisiertes Einbeinstativ im Miniaturformat realisieren.

Im Kern besteht der MB Free 50 aus der Kugel und dem Grundgehäuse: eine bewusst einfache Konstruktion, mit kleinerer Funktionalität, aber höherer Langlebigkeit. An der Verarbeitung können wir absolut nichts bemängeln.

Das Grundgehäuse wird am Stativ befestigt und nicht wie beim „normalen“ MagicBall (ohne „Free“) an der Kamera. Die Verbindung wird mit einer größeren Rändelschraube im Gehäuse festgezogen. Wenn man diese leicht lockert und das Gehäuse als Ganzes dreht, ergibt sich so ein Ersatz für die fehlende Panoramaachse. Wer eine Drehung um einen bestimmtem Winkel braucht, wird damit nicht glücklich. Auch die Filmer nicht – der Lauf ist nicht ganz ruhig.

Die Alu-Kugel wird in das Gehäuse versenkt und mit einem Lock-Mechanismus an der Seite festgehalten. Dabei umschließt das Gehäuse die Kugel nicht rundherum, sondern von zwei Seiten. Die Kamera wird aber obendrauf direkt auf die Kugel geschraubt. Wechselplatten hat der MB Free nicht. Das kann einschränken, wenn man mehrere Kameras und Stative verwendet. Für eine ähnliche Flexibilität wie bei Arca-Swiss-Wechselplatten müsste man jedes Stativ mit der Grundbasis nachrüsten.

Maximale Beweglichkeit

Durch die zwei seitlichen Öffnungen ist der Bewegungsraum größer als bei konventionellen Kugelköpfen wie Dörr oder Sirui. In der Theorie kann der Fotograf die Kamera auf diese Weise um etwa bis zu 120 Grad zu jeder Seite kippen. In der Praxis können die Abmessungen von Kamera, Optik und Stativ bereits einander früher im Weg stehen – buchstäblich. Die Kugel arretiert man über einen seitlichen Hebel. Dieser ist so dimensioniert, dass man ihn um 360 Grad drehen kann.

Das Lösen und das Festziehen sind schnell möglich, man braucht ja in der Regel auch keine komplette Umdrehung. Aber die Klemmung – nur von den Seiten – ist weniger fest. Es reicht, die Kamera auch mit schwererer Optik im Prinzip zuverlässig zu halten, dennoch konnten wir mit etwas Kraft die Reibung der Kugel überwinden: Die Festigkeit ist mit der von Sirui vergleichbar, ebenso die „Geschmeidigkeit“ des Leerlaufs bei entspannter Kugel. Die Zuladung gibt Novoflex mit 7 Kilogramm an.

Fazit

Novoflex MB Free 50 punktet durch robuste Konstruktion, gute Verarbeitung, großen Bewegungsfreiraum und einfache Handhabung. Er ist ein schneller Kopf, aber nicht immer der präziseste, weil man alles frei nach Auge macht. Schwenks um die eigene Achse sind möglich, gelingen aber kaum so ruhig wie mit einer richtigen Panoramaachse. Die Haltekraft ist hoch, wenn auch nicht bombenfest. Günstig ist MB Free 50 nicht.

Das Novoflex MB Free 50 Set findest Du hier bei Amazon.

5. Sirui A-10R Profi Kugelkopf Alu

Sirui liefert mit dem Modell A-10R Profi einen leichten und kompakten Kugelkopf für 100 Euro. DieVerarbeitung ist sehr hochwertig. Als Material wird hauptsächlich Aluminium verwendet. Alle Metallteile sind sauber gefräst und beschichtet, die Passungen sind klein.

Bei einem Eigengewicht von nur 360 Gramm ist der Kugelkopf laut Hersteller bis zu 20 Kilogramm belastbar. Das stellt hohe Anforderungen an die Kugel, weniger wegen des Gewichtes an sich, viel mehr wegen der sicheren Kontrolle beim Ausrichten und dem zuverlässigen Halten der eingestellten Position. Die Feststellschraube ist groß dimensioniert, sodass die Hand ordentlich was zum Greifen hat. Ist diese locker, so läuft die Kugel butterweich im Gehäuse – vergleichbar weich wie der MagicBall von Novoflex.

Der Friktionskontrolle ist getriebeunterstützt. Das Lösen und das Festziehen sind mit einer Handbewegung möglich – praktisch, dass man nicht umgreifen muss. Über eine Extraschraube kann der Weg nochmal verkürzt werden: je kürzer – desto fester wird die Kugel eingeklemmt. Ist diese Begrenzungsschraube komplett festgezogen, ist die Feststellschraube für die Kugel blockiert und die Kamera zusätzlich vor ungewolltem Abkippen gesichert. Die Dosierung der Friktion ist in der Praxis nicht einfach. Bei schwerer, kopflastiger Ausrüstung wird man das Abkippen nicht wirklich verhindern können.

Festgezogen hält die Kugel die Position im Normalfall zuverlässig, doch mit größerem Kraftaufwand konnten wir die Kamera verschieben. Der Kraftaufwand war vergleichbar mit dem beim Novoflex-Kopf.

Zwei Panoramaachsen bei diesem Stativkopf im Test

Es gibt zwei 360-Grad-Achsen: einmal unten an der Basis und einmal oberhalb der Kugel. Jede Panoramaachse hat eine eigene Skala und Feststellschraube zur Fixierung der Position. Für Aufnahmen in der Hochkantausrichtung gibt es eine Ausfräsung.

Eine der beiden Wasserwaagen ist nicht optimal positioniert, denn diese ist in der Wechselplattenaufnahme untergebracht und die Wechselplatte muss abgenommen werden, um den Kopf auszurichten.

Die mitgelieferte Wechselplatte ist Arca-Swiss-kompatibel – sie wird per seitlicher Schraube am Kopf befestigt und mit einem Messingstift gegen seitliches Herausrutschen gesichert – der Stift kann auf Knopfdruck eingezogen werden und gibt die Platte frei. Die Schraube für die Kamera lässt sich entweder per Bügel oder Innensechskant festziehen. Oben an der Aufnahme sind beidseitig Skalen angebracht, sodass die Wechselplatte mittig oder auch seitlich um einen festen Wert verschoben positioniert werden kann.

Fazit

Der „Profi“ im Namen ist bei dem Sirui A-10R Kugelkopf kein leeres Marketingversprechen. Der Kugelkopf überzeugt durch eine sehr gute Verarbeitung, bequeme Bedienung, hohe Traglast und praxisgerechte Arretierung mit der Lock- Funktion zu einem günstigen Preis. So bombenfest wie beim Dörr ist die Fixierung der Kugel allerdings nicht.

Den Sirui Kugelkopf A-10R erhältst Du hier bei Amazon oder zusammen mit dem Sirui Dreibeinstativ AM-284 Carbon hier bei Foto Koch.

Gesamtfazit zu den Stativköpfen

In unserem Stativkopf-Test vergleichen wir drei Kugelkopf­-Modelle und zwei Neiger. Von den letzteren zwei sehen wir aber das Zwei­-Wege­-Modell von Cull­mann eher im Videobereich angesie­delt, denn zwei Achsen sind in der Fotowelt nicht universell genug. An­sonsten hat der Cullmann überzeugt. Die bessere Alternative für Fotografen bietet der Drei-­Wege­-Neiger von Gitzo – ein sehr hochwertiges Gerät mit guter Ergonomie, kräftigem Halt aber leider recht teuer.

Die drei Kugelköpfe empfehlen sich aufgrund des kleineren Gewichts vor allem als Reisebegleiter. Der Dörr XB­ 56 besticht durch bombenfeste Halte­kraft, ist aber beim Handling weniger bequem als der Novoflex oder der Sirui. Wie der Dörr kann der Sirui ho­he Gewichte tragen – doch leider gab die Kugel der Druckkraft nach.

Aber der A10R ist ein ausgesprochen gut verarbeiteter, leichter und zugleich gut ausgestatteter Kopf. Der Novoflex MB Free 50 zeigt ein außergewöhn­liches Konzept und ebenfalls eine top Verarbeitung. Er ist ähnlich leicht han­delbar wie der Sirui – nur dass seine Funktionalität kleiner ist. Auch hielt die Klemmung unserer Krafteinwir kung ebenfalls nicht hunderprozentig stand.

GerätCullmann Titan TW96 2-Wege-KopfGitzo 3-Wege-Fluid-NeigerDörr Highlights XB-56 KugelkopfNovoflex MB Free 50 SetSirui A-10R
Profi Kugelkopf Alu
NeigekopfNeigekopfKugelkopfKugelkopfKugelkopf
Preis350 Euro560 Euro160 Euro400 Euro100 Euro
MaterialAluminiumAluminium/MagnesitAluminiumAluminiumAluminium
Tragfähigkeit7 Kilogramm13 Kilogramm25 Kilogramm7 Kilogramm20 Kilogramm
Kugeldurchmesser--56 mm50 mm30 mm
Neigung35 / 95 Grad160 / 120 Grad90 Grad> 90 Grad90 Grad
Neigeachsen / PanoramaachsenNeigeachse / Panoramaachse2 Achsen / Panoramaachse2 PanoramaachsenPanoramaachse2 Panoramaachsen
Friktionjajajajaja
Kameraanschluss1/4-Zoll1/4-Zoll1/4-Zoll1/4-Zoll1/4-Zoll
Stativanschluss3/8-Zoll3/8-Zoll3/8-Zoll3/8-Zoll3/8-Zoll
Arca Swiss kompatibel jajaja-ja
Wasserwaage
jajaja-ja
Höhe131 mm115 mm104 mm88 mm84 mm
Basisdurchmesser90 x 38mm70 x 45mm60 x 40mm43 mm (Durchmesser)49 x 38mm
Gewicht1350 g955 g445 g630 g360 g
Lieferumfang Tasche, Imbusschlüssel, Antirutsch-PadsTasche, Imbus, 1/4-Zoll-AdapterWechselplatte, TascheTransportboxWechselplatte, Imbusschlüssel, Tasche

Autor: Wadim Herdt

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