RAW-Test: Nikon Z 30

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Die Nikon Z 30 rundet die APS-C-Linie nach unten ab. Für einen Gehäusepreis von 600 Euro erhält man eine Kamera mit starker Videoaffinität. Der Sensor ist fest verbaut, das Kameagehäuse kennt folglich keine Bildstabilisierung. Wie die klassisch anmutende Nikon Zfc hat die Z30 den 20-Megapixel-Sensor. Durch den fehlenden Sucher fällt der Body besonders kompakt aus. Mit einem Gewicht von ca. 400 Gramm ist die Z 30 ein handliches Leichtgewicht. Der ausgeprägte Griff an der rechten Kameraseite erlaubt deutliches Umschließen mit den Fingern. Allerdings sollte der Durchmesser des eingesetzten Objektivs nicht zu groß sein, sonst wird es etwas eng für die Finger. Die Bilder und Videos werden auf SD-Karten gespeichert, UHS-II-Standard wird leider nicht unterstützt. Anordnung und Anzahl der Bedienelemente sind übersichtlich, mit Zeigefinger oder Daumen der rechten Hand ist praktisch alles Relevante zu erreichen. Einzelne Tasten und Einstellrädchen können nach eigenem Bedarf mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden. Um diese Einstellungen zu erleichtern, werden die Elemente grafisch am Display dar- gestellt.

Autofokus und Monitor der Nikon Z 30

Das AF-System kombiniert Phasen- und Kontrastmessung und deckt -3 bis +19 EV ab. Aktiviert man die Funktion „Autofokus mit wenig Licht“, reicht der Bereich sogar bis -4,5 EV. Der Autofokus greift dabei auf maximal 209 Messfelder zu. Natürlich bietet die Kamera neben der Tracking-Funktion auch eine Gesichts- und Augenerkennung für Mensch und Tier (Katzen, Hunde). Die Fokussierung erfolgt leise und schnell. Lediglich beim Autofokus-Start, also beim Niederdrücken des Auslösers, hört man ein leichtes Geräusch. Vermutlich ist dies der startende Motor des Standardzooms für den Fokussierantrieb.

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Videos in 4K-Auflösung (3840×2160 Pixel) nimmt die Z 30 mit 25 Vollbildern pro Sekunde auf. Überdies hat sie einen 30P-Modus. Wenn er aktiviert ist, wird der Stream progressiv gespeichert. Der 3“-TFT-LCD-Monitor ist ein Touchdisplay, hat nur 346 667 RGB- Bildpunkte und ist um 180° schwenk- und um 270° drehbar. Der große Schwenkbereich des Displays ist für die Anhänger von Selfies sehr hilfreich. Bei Touchbetrieb ist es manchmal etwas eng auf dem Display, aber das ist wohl eher eine Frage der Fingerdicke.

Nikon Z 30: Bildqualität

Mit ihrem 20,7-MP-Sensor erreichen die JPEGs bei ISO100 eine maximale Grenzauflösung von 1747 LP/BH bei hohen Kontrasten und 1599 LP/BH bei den niedrigen – hier muss sie den 20 Megapixeln leichten Tribut zahlen. Die Dead-Leaves-Werte erreichen infolge einer kräftigen Kontrastanhebung ein ordentliches Niveau von 1226/1132 LP/BH. Auch die RAWs sehen „optimiert aus“: Die Kantenprofile verändern sich zwar, doch bleiben die Überschwänge im Hellen kräftig. Die Grenzauflösung und die Dead Leaves gewinnen bei RAW ISO 100 etwa 100/200 Linienpaare dazu.Visuell wirken die RAWs feiner aufgelöst, aber ähnlich kontrastreich und „farbensatt“ wie die JPEGs.

Trotz „größerer“ Pixel steigt das Bildrauschen bei ISO 1600 von V/N 1,9 auf 5,3 (LR1). Moderate Korrekturen bringen den Wert auf V/N 4,1. Die Zunahme an Feinzeichnung gegenüber JPEG ist auch dann deutlich: Bei den Dead- Leaves-Feldern mit geringem Kontrast messen wir ganze 400 LP/BH mehr. Dennoch ist das Rauschen zu stark und nur bei bestimmten Motiven verträglich. Die LR3-Einstellung reduziert dieses auf V/N 3,3 und behält noch den Detailvorsprung vor den JPEGs. Dieses ist nun mit circa 200 Linienpaaren bei Auflösung und 100 bis 200 Linienpaaren bei den Dead Leaves allerdings geringer.

Fazit

Nikon Z 30 profitiert von RAW sowohl bei hohen als auch niedrigen Empfindlichkeiten. Die Zugewinne in niedrigkontrastigen Bildbereichen sind tendenziell größer. Das Rauschen nimmt bei hohen ISO-Zahlen kräftig zu und muss behandelt werden. Für die meisten Fälle dürften stärkere Eingriffe wie bei LR3 die bessere Option sein. Selbst dann bleibt das Bildrauschen noch sichtbar. Zudem fallen die Z 30-RAWs visuell durch hohe Kontraste und scharfe Kanten auf – hier wirken die RAWs etwas mehr Richtung JPEG abgestimmt.

GerätNikon Z30 (RAW)
durchschnittlicher Marktpreis800 Euro
Ausstattung
Auflösung, Pixelgröße (Pixelpitch)5568 x 3712 Pixel, 4,2 μm
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor, förderliche Blende
23,5 x 15,7 mm, 1,5x, F6,9
Bildstabilisator, BildformateBildstabilisator, JPEG, RAW (14-Bit), RAW + JPEG
FokussierungHybrid-AF (Phasen und Kontrast), 209 Felder (gesamt); Tracking, Gesichts/Augen- AF, Tier-AF, MF (Lupe)
Verschlusszeiten: mechanisch, elektronisch1/4000-30 s, 1/4000-30 s
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur±5 Blenden, +1/-3 Blenden
Empfindlichkeit, ISO-ReiheISO-Auto einstellbar, man: 100-51 200, –
Sucher
Monitor3,0", 346 667 RGB-Bildpunkte, touch, verstellbar
Bajonett, SpritzwasserschutzNikon Z, –
Schulterdisplay, int. Blitz, Anschluss ext. Blitz,
Zubehörschuh
–, –, –, Blitzschuh
Schnittstellen, GPSUSB 3.0 Typ C, WLAN, Bluetooth, HDMI
Maße (H x B x T), Gewicht mit Batterie75 x 129 x 59 mm, 400 g
Bildqualität:
getestet mitNikon Z 2,8/105 VR S, bei F5,6
ISO 100 Auflösung high/low / DL high/low1864/1775 / 1316/1361
ISO 100 Artefakte high/low / Rauschen29/27 / 1,7 29 Punkte
ISO 1600 LR1 Auflösung high/low / DL high/low1883/1730 / 1285/1369
ISO 1600 LR1 Artefakte high/low / Rauschen31/26 / 5,3 11,5 Punkte
ISO 1600 LR2 Auflösung high/low / DL high/low1815/1759 / 1177/1201
ISO 1600 LR2 Artefakte high/low / Rauschen37/35 / 4,1 17,5 Punkte
ISO 1600 LR3 high/low / DL high/low1790/1712 / 1009/990
ISO 1600 LR3 Artefakte high/low / Rauschen46/47 / 3,3 18 Punkte
Performance:
mögliche Bildserie JPEG11,0 B/s, 100,0 Bilder in Folge
mögliche Bildserie RAW11,0 B/s, 40,0 Bilder in Folge
Ausstattung7,5 Punkte
Gesamtpunkzahl54,5 Punkte

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