Canon EOS R3 – Mit Augensteuerung

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Auch Canon macht ernst. Kurz nach Nikons Ankündigung der spiegellosen Profikamera Z9 präsentiert Canon die Antwort: Es ist eine EOS R3, die mit hoher Auflösung und Schnelligkeit beeindrucken soll und im Markt sowohl gegen die Nikon Z9 als auch gegen die Sony A1 positioniert ist. Highlight ist die Rückkehr des augengesteuerten Autofokus. Über Preis und Liefertermin macht Canon noch keine Angaben, doch wir rechnen eher mit 6000 als mit 5000 Euro und erwarten den Marktstart frühestens zu Weihnachten, wahrscheinlicher Anfang 2022.

Neuer Sensor

Hinsichtlich der technischen Daten hält sich Canon noch größtenteils bedeckt. Klar ist, die Canon EOS R3 wird mit einem neuen Stacked-BSI-Sensor ausgestattet sein. Die Auflösung bleibt erst einmal geheim, doch wir vermuten, dass sie um die 50 Megapixel liegt.

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Mit Stacked und BSI nennt Canon zwei wichtige Schlagwörter. Stacked steht für schnelles Auslesen des Sensors, da eine Speicherschicht im Sensor integriert ist. Das ist genau das Richtige für 6K- oder 8K-Videofunktionen, reduzierte Bildverzerrung durch Rolling-Shutter-Effekt und eine hohe Serienbildgeschwindigkeit. In puncto Videoeigenschaften lässt sich Canon ebenfalls noch nicht in die Karten schauen, doch die Serienbildgeschwindigkeit soll 30 B/s (elektronischer Verschluss) inklusive Fokusnachführung betragen. Das sind noch 10 B/s mehr als bei der EOS R5.Von der BSI-Technik, also dem rückseitig belichteten Sensor, profitiert die Bildqualität bei hohen Empfindlichkeiten. Das Zweiergespann aus dem neuen Sensor und dem Digix-X-Prozessor, soll die Bildqualität nochmals verbessern.

Fokussieren per Auge

Das Autofokussystem setzt auf einen weiterentwickelten Dual-Pixel-CMOS-AF. Eine sehr hohe Zahl an Autofokus-Feldern, eine große Flexibilität bei Zonen und das schnelle Erfassen von bewegten Motiven sind zu erwarten. Sicherlich wird die Kamera mit den modernsten Deep-Learning-Algorithmen zum Erkennen und Verfolgen von Augen, Gesichtern, Menschen, Tieren und Objekten ausgestattet sein.

Als weitere Besonderheit kündigen die Japaner eine Neuauflage des Eye-Controlled-Autofokus an. Er soll es dem Fotografen ermöglichen, das aktive AF-Feld mit seinen Augen zu steuern. Über diese Technik verfügten Canon-Kameras schon einmal in den 1990er Jahren: Der Sucher „scannt“ das Auge des Fotografen und erfasst die Position der Pupille. So „weiß“ die Kamera, wohin der Fotograf blickt und stellt auf den entsprechenden Bereich scharf. Verfolgt der Fotograf ein Motiv mit dem Blick, verfolgt die Kamera es auch. Auf diese Neuauflage der Augensteuerung sind wir sehr gespannt, denn sie verspricht nicht nur noch schnelleres und vor allem intuitiveres Scharfstellen, sondern auch eine zuverlässigere Motivverfolgung.

Profi-Body

Bisher zeigen die Produktbilder nur die Frontansicht der Kamera. Wir sehen ein großes Gehäuse mit integriertem Vertikalgriff fürs Fotografieren im Hochformat. Oben ist ein Zubehörschuh erkennbar. Mit Sicherheit bekommt die Kamera auch ein Schulterdisplay aber nicht ganz so viele Direktzugriffe wie die 1D X Mk III, da wir einen kompakteren Body erwarten. Wir wünschen uns zudem einen berührungsempfindlichen Smart Kontroller wie bei der 1D X III. Hinsichtlich der Abdichtung hat sich Canon bereits geoutet – die R3 bekommt den gleichen Schutz vor Elementen wie die 1D X Mark III. Bei den zu erwartenden Daten-Mengen wird zumindest einer der Kartenslots das CFexpress-Format unterstützen. Professionell dürfte die R3 auch bei der kabelgebundenen wie drahtlosen Kommunikation auftreten.

Profi-Features, aber keine Profikamera?

Offenbar lässt Canon aber noch Luft nach oben: Aus unserer Sicht sieht die Nomenklatur eine „1“ in der Produktbezeichnung für Canon-Profikameras vor. Offiziell mag sich Canon nicht festlegen, doch die Bezeichnung R3 deutet auf eine weitere, noch höher positionierte „R1“-Profikamera hin. Sollte dies zutreffen, wird diese „R1“ wohl frühestens Ende 2022 kommen. Ob dann auch die R1 den augengesteuerten Autofokus bekommt, dürfte von den Erfahrungen mit der R3 abhängen. Die R3 wäre dann auch ein Technolgieträger, damit eine R1 ohne Kinderkrankheiten starten kann.

Aber auch wenn die R3 nur die kleinere Profi-R sein dürfte, ist sie doch ein klares Statement für die Zukunft, und die wird bei Canon so spiegellos sein wie bei Sony und Nikon. Aus unserer Sicht waren Canon EOS-1D X Mark III und die Nikon D6 die letzten professionellen SLR-Kameras. Nichtsdestotrotz erwarten wir für die großen im Markt verfügbaren SLR-Systeme noch den ein oder anderen neuen Body.

www.canon.de

Autor: Wadim Herdt

1 Kommentar

  1. Habe mir vor 2 Jahren die kleine M 100 als spiegellosen Versuchsballon und zugleich als kleine Zweitkamera neben meiner Pentax K 50 zugelegt und den Kauf bis heute nicht bereut. Nutze neben drei Original-EF-M-Objektiven auch andere von Canon mittels Adapter und ebenso das eine oder andere PK-Objektiv.

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