Wildlife, ein Erlebnisbericht – Teil 2: Vor Ort

Wildlife, ein Erlebnisbericht – Teil 2: Vor Ort
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In Zusammenarbeit mit SIGMA
Im ersten Teil dieser Artikelserie zum Thema Wildlifefotografie habe ich Dir von meinen Vorbereitungen berichtet. Im zweiten Teil zeige ich Dir die Lage vor Ort genauer. Dazu zählen nicht nur die technische Vorbereitung und die Einstellungen an der Kamera, sondern auch das gesamte Drumherum, wie zum Beispiel der Transport Deiner Ausrüstung. Ich gehe auch auf meinen Hund ein, denn der war für das ein oder andere nicht gemachte Foto verantwortlich.

Vor Ort

Das Wetter passte. Es war recht warm und trocken und die Bewölkung hatte Disneyfilmcharakter. Regen war nicht angesagt, doch die Wettervorhersage war wie so häufig nicht wirklich belastbar – es nieselte ein paarmal. Dadurch war das Gras etwas feucht und recht kühl. Die Ausrüstung benötigte dennoch keinen Extraschutz, da die Regenmenge nicht groß genug war. Beim nächsten Mal werde ich aber dennoch einen Regenschirm mitnehmen.
An dem vorher ausgesuchtem Platz setzte ich mich daher auf meine Jacke, band den Hund an einem nahe stehenden Baum und packte mein Stativ, die Kamera und das Objektiv aus. Das Equipment wurde montiert und grob positioniert.

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iPhone-Foto: Dies ist mein Setup vor Ort. Das Stativ war perfekt zu positionieren, nur eine vernünftige Sitzunterlage fehlte mir. Dem Hund hat es leider auch gut gefallen.

Noch eine Anmerkung zur Bewölkung. Die wechselnde Bewölkung hat häufig gegenüber einem strahlend blauen Himmel einen großen Vorteil. Für die Gestaltung des Bildhintergrundes sind Wolken einfach interessanter, auch wenn diese bei langen Brennweiten oft durch die Unschärfe verschwimmen.

Motivsuche

Durch die Zoomfunktion des Objektivs (SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports) und der Liveview-Funktion der Nikon D810 war das Nest schnell gefunden. Dort tat sich für die nächsten 15 Minuten nicht viel. Zu meinem Glück gab es ja noch viel mehr Flugbewegungen rund um diese Insel. Ich versuchte daher, vornehmlich aus Neugier, mit dem montierten Objektiv die frei fliegenden Vögel zu verfolgen und zu fotografieren.
Dieses Verfolgen war durch die Art der Stativmontage nicht so einfach wie gedacht. Der gewählte Stativkopf (Videoschwenker) war für den Versuch durch seine gedämpfte Rotation theoretisch zwar gut geeignet, doch ein Schwenk über die zentrale Achse von Kamera und Objektiv führte dazu, dass sich nicht nur mein Kopf mitdrehen musste, sondern der ganze Körper. Sitzend ist dies kaum möglich, aber auch stehend ist das kein Zuckerschlecken.

Durch die nötige Rotation bei einer Flugverfolgung müsste ich mich um das Stativ drehen können. Das ginge gerade noch im Stehen, doch sitzend ist dies nicht möglich. Im Bild zu sehen ist meine Nikon D810 ohne Kameragriff und das montierte Objektiv SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports.

Die einzig wahre Lösung spontan einem Vogel zu folgen und im Flug zu fotografieren, wäre die Freihandfotografie (oder ein Einbeinstativ mit Kugelkopf). Dies ist auf Dauer mit einem solch hochwertigem und schwerem Objektiv eher Leistungssport. Da hilft dann auch nicht der eigentlich gut funktionierende Bildstabilisator. Die Suche nach dem vorbeifliegenden Vogel durch den Sucher mit 150mm Anfangsbrennweite klappt noch recht gut. Aber das Halten des Vogels im Sucher wird ab 300 mm sehr schwierig. Zum Glück sind Fischreiher nicht so hektisch in ihren Flugbewegungen und so gelangen mir dennoch ein paar mehr oder minder gute Fotos.

Bei einem nächsten Versuch werde ich vielleicht das leichtere 100-400mm von SIGMA mitnehmen. Mit diesem Objektiv sollte es mir möglich sein, einen Vogelflug aus der Hand gut einzufangen.

Einstellungen

Belichtungszeit

Zurück zum Nestbau des Fischreihers. Natürlich stellte sich für mich die vordringlichste Frage: Welche Belichtungszeit ist die Geringste, um Verwackeln und Objektbewegung gering zu halten, oder gar auszumerzen? Bei einem 600mm Objektiv und einem voraussichtlich sich im Anflug befindlichen Vogel ist wahrscheinlich eine sehr sehr kurze Zeit nötig. Doch wie kurz ist kurz genug?
Wie so oft gibt es hierfür einfach gehaltene Pauschalaussagen/Eselsbrücken, die in vielen Büchern und Webseiten genannt werden. Doch wie belastbar sind diese Aussagen? Ich habe die mir bekannten Eselsbrücken getestet:

Kehrwert der Brennweite als Belichtungszeit

Oft wird zum Kehrwert der Brennweite geraten. Also den Bruch Eins geteilt durch Brennweite oder noch simpler: Die Brennweite ist der n-te Teil einer Sekunde.
Diese Eselsbrücke habe ich persönlich nie so richtig verstanden. Denn diese Methode lässt die eigentliche Verwacklungsbewegung, also den Winkel und Weg des Systemwackelns, komplett außen vor. Sie sieht präzise folgendermaßen aus:

Vollformatige Kameras: maximale Belichtungszeit = 1 / Brennweite
Crop-Faktor Kameras: maximale Belichtungszeit = 1 / Brennweite x Crop-Faktor

Diese Methode würde bei der von mir gewünschten Fotografie des Nestes folgenden Wert ergeben: Vollformatkamera ist vorhanden (Nikon D810) und die Brennweite beträgt 600mm. Ergo 1/600 Sekunde.

Belichtungszeit-Typ Norbert

Ein guter Anfangswert für Versuche ist durch diese Eselsbrücke, die ich mal für mich selbst entwickelt habe, schnell parat:

Geschätzte Entfernung eines den Sucher (längsten Seite) füllenden Objektes * 10 in Millisekunden

Hierzu eine Beispielrechnung: Bei mir war zum Beispiel die gesamte Vogelinsel bei 50mm komplett im Sucher zu sehen. Der geschätzte Abstand betrug circa 80 Meter. Ergo benötige ich für dieses Foto ohne andere Einflüsse eine Belichtungszeit von ungefähr 1/800 Sekunde.
Ein zweites Beispiel, um diese simple Eselsbrücke zu testen: Ich suchte für mich abschätzbare Objekte durch den Sucher und fand eine schwimmende Gans. Diese konnte ich bei 600mm komplett im Sucher abbilden. Diese Gans war in diesem Augenblick circa 30 Meter entfernt. Das ergab dann 1/300 Sekunde.

Sinnhaftigkeit

Beide Eselsbrücken/Formeln sind selten passend und sollten eher als Startwert für Testreihen dienen. Diese Hilfestellungen beinhaltet nämlich nicht folgende, aber durchaus wichtige Faktoren wie:

  • Mit Stativ oder aus der Hand?
  • Bildstabilisator vorhanden?
  • Bewegt sich das Objekt oder ist es eher unbeweglich?
  • Wenn sich das Objekt bewegt: ist es zappelig oder ruhig, schnell oder langsam?
  • Wie hoch ist das Gewicht der Kamera inklusive Objektiv (Trägheit der bewegten Maße)?
  • Habe ich ein ruhige oder eher zitternde Hand?
  • Wird das Foto überhaupt so groß genutzt, dass man eine Verwacklung sehen würde?

Wie Du schon merkst, ein wenig Bauchgefühl und Erfahrung ist oft besser als kryptische Eselsbrücken oder gar einer komplexen mathematischen Formel. Doch Du musst nicht verzagen, es gibt eine perfekte Lösung zur Zeit der Digitalfotografie: Ausprobieren!

Testfotos

Diese oben aufgezeigten Hilfskonstrukte sind zur Analogzeit entstanden, denn damals kostete jedes falsch belichtete Foto Geld, oder noch schlimmer: alle gemachten Fotos waren verwackelt. Daher empfehle ich einfach ein paar Testfotos zu machen und auf dem Display der jeweiligen Kamera mit einer sehr großen Vergrößerung zu inspizieren. Hier ein Beispiel meines Wildlife-Versuchs.

Diese Reihe habe ich mit 490mm und dem oben gezeigten Stativ fotografiert. Geschwenkt/verfolgt habe ich mithilfe der gedämpften Schwenkfunktion des Stativkopfes. Belichtungszeit war bereits eine beachtlich kurze Belichtungszeit von 1/500 Sekunde. Wenn Du Dir die Fotos größer anschaust, siehst Du sehr schnell, dass dies nicht funktionierte. Doch wieso funktionierte die zweite Serie viel besser, obwohl ich die gleiche Belichtungszeit nutzte?

Ich hoffe, Du kennst die Antwort bereits. Der Vogel flog von mir weg, anstatt wie bei dem ersten Test seitlich vorbei. Dadurch verringert sich der erforderliche Weg, den ich mit der Kamera zum Verfolgen des Vogels machen musste. Wenn wir die noch nicht perfekte Fokussierung, die Flugrichtung und den unruhigen Hintergrund außen vorlassen, hat diese Serie bereits nutzbare Fotos ergeben – aber nur in einer bestimmten Betrachtungsgröße!

Nikon D810 | SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports | 490 mm | f/6.3 | 1/500 Sek. | ISO 1600 | Ein kleiner Ausschnitt aus einem Foto der zweiten Versuchsreihe könnte noch gerade so akzeptabel sein (mit ein bisschen Bildbearbeitungsvodoo). Aber nur, wenn es nicht zu groß bei der Ausgabe gezeigt wird.

Zoomst Du in das Bild durch Klicken darauf, wirst Du schnell erkennen, dass es nur für eine kleine Wiedergabegröße gerade noch nutzbar ist.
Ich musste also die Belichtungszeit deutlich reduzieren. In der folgenden Reihe habe ich wieder meine Eselsbrücke genutzt. Es ergab sich grob eine Belichtungszeit von 1/1500 Sekunde.

Diese Belichtungszeit ist schon erheblich besser, jedoch sind die Vögel bei 600mm Brennweite viel zu klein. Bedenke: Ganz gleich wie weit sie weg sind, die Belichtungszeit würde bei einer ähnlichen Flugrichtung, aber in viel kürzerem Abstand zu den Vögeln, dennoch funktionieren.

Belichtungszeit kürzen = ISO-Rauschen erhöhen

Gegen eine kurze Belichtungszeit spricht die zwangsläufige Erhöhung der Empfindlichkeit des Sensors, als Wert durch die ISO-Zahl beschrieben. Um diesen Teil des Artikels kurz zu halten: Was nützt Dir ein verwackeltes, aber rauscharmes Foto?
Daher ist die Belichtungszeit viel maßgeblicher als die sich dadurch ergebene Erhöhung der Empfindlichkeit. Und Rauschen ist mehr oder minder gut in der späteren Bearbeitung durch spezielle Software oder gar eingebaute Funktionen zu reduzieren.

Fokussierung

Der Bereich der Fokussierung hat sich für mich als größtes Problem dargestellt. In meinem Beruf und bei meinen fotografischen Hobbys komme ich mit vielen der angebotenen Fokusautomatiken zurecht. Meine genutzte Kamera bietet mir dazu sogar schon zu viele Optionen.
Ich versuchte einige Optionen und hatte bei den unterschiedlichen Situationen natürlich unterschiedlichen Erfolg. Bei der Verfolgung einer Flugbewegung erschien mir eine spezifische Option der Nikon Kamera am nützlichsten: Diese nennt sich 3D und mit dieser versucht die Kamera per einfacher Objekterkennung ein einmal avisiertes Objekt im Sucher zu verfolgen und dieses kontinuierlich scharf zu stellen.
Um mich für den nächsten Versuch besser zu wappnen, werde ich tatsächlich die sehr guten Artikel von Martin genauer lesen. Bisher benötigte ich kaum präzisen Einblick in die verschiedenen Messmethoden und so war ich auf Versuch und Irrtum an meinem Testtag angewiesen.

Manuelles Fokussieren

Bei langen Brennweiten ist das manuelle Fokussieren nur dann sinnvoll, wenn Du einen bestimmten Bereich fixierst. Bei mir ist dies natürlich das Nest. Dabei ist es ratsam, die LiveView-Funktion zu nutzen. Dafür habe ich im LiveView den maximalen Zoom genutzt. Jede Berührung des Gesamtsystems lässt zwar das Bild ordentlich wackeln, dennoch bekommt man so die maximale Schärfe am besten hin. Durch den Sucher zu fokussieren ist oft nicht ganz einfach und den Schärfeindikatoren im Sucher ist nicht immer zu vertrauen.

So ungefähr stellt sich das mit der LiveView Ansicht dar. Wenn Du Dir das zweite Bild genauer anschaust, siehst Du bereits Unschärfen bei den nach vorne zeigenden Ästen. Wie knapp der Schärfebereich bei langen Brennweiten ist, kannst Du gut erkennen. Dies kann natürlich durch Schließen der Blende reduziert werden.
Schärfentiefentabelle bei geschätzter Entfernung von 50 Meter und 600 mm Brennweite

  • Blende f/6.3 = 2,50 Meter
  • Blende f/8 = 3,20 Meter
  • Blende F11= 4,50 Meter
  • Blende f/13 = 5,30 Meter

Die Hyperfocale Entfernung, also der Punkt bei der durch die Blende (f/13) und der Brennweite (600mm) nichts mehr unscharf ist, liegt in meinem Fall bei knapp einem Kilometer.

Automatische Fokussierung

Die Fokussierung per Automatik funktionierte nur ohne den 2-fach Konverter tadellos. Ein kurzer Blick in die technischen Daten zu Objektiv und Konverter bestätigten meine Vermutung. Ein 2-fach Konverter reduziert die Offenblende in diesem Fall von f/5 – f/6,3 auf f/10 – f/13 und liegt damit außerhalb der Spezifikation des Autofokus der Kameras, die je nach Modell eine Offenblende von f/5,6 oder f/8 erfordern.
Tatsächlich bekommt der AF-Sensor in diesem Fall überhaupt kein Signal, es ist durch den Konverter und die dadurch entstehende Blende mechanisch blockiert. Es ist also nur eine manuelle Fokussierung möglich, die sehr viel Übung erfordert und im Grunde auch nur zusammen mit dem Livebild sinnvoll ist.

Nikon D810 | SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports + 2-fach Konverter | 1.200 mm | f/13 1/1500 Sek. | ISO 800 |

Zusätzlich zu bedenken ist, dass bei den unglaublichen 1.200mm Brennweite der DOF (Depth-of-field oder Schärfentiefe) also der Bereich der Schärfe kleiner wird. Er beträgt bei dem oberen Foto nur noch 1,32 Meter.
Ohne Konverter gab es jedoch kein Problem mit diesem genialen Objektiv bei allen getesteten Automatiken. Daher werde ich bei der nächsten Tour den etwas kleineren, dafür lichtstärkeren 1,4-fach Konverter einpacken und es erneut ausprobieren. Dieser Konverter führt zu einer Anfangsblende im Bereich f/7 – f/9 (er liegt damit gerade so eben im Bereich der Spezifikationen) und erlaubt laut technischer Daten die Verwendung des AF dann, wenn der AF der Kamera ab f/8 funktioniert. Du hast dann zwar meist nur noch die mittleren AF-Felder zur Verfügung, was aber allemal besser ist, als ein manueller Fokus.

Blendenwahl

Da ich genug Licht hatte, konnte ich auf f/11 – f/13 abblenden und bei 1/1.000 Sekunde Belichtungszeit eine nötige Empfindlichkeit von ISO 1.400 – ISO 2.000. Dieser ISO-Wert verursacht mit meinem Kamerasensor kaum Rauschen und ich kann ja durch die RAW-Entwicklung noch einiges im Nachhinein entfernen.

Der von mir genutzte Blendenbereich von f/8 bis f/13 ist durchgehend sehr scharf, aber auch die Anfangsblende des Objektives bei 600 mm (f/6.3) zeigt keine großen Unschärfen. Ich habe dennoch häufig abgeblendet, um ein wenig Schärfentiefe als Reserve zu haben. Man weiß ja nie so richtig, von wo denn der Partner des Fischreihers anfliegt.

Wenn Du diese beiden Fotos genauer betrachtest, erkennst Du, was die Schärfe der Äste betrifft, kaum Unterschiede. Die Schärfentiefe beider Blenden ist groß genug für die Äste und das Nest. Doch Reserve ist und bleibt Reserve. Was Du noch gut erkennen kannst ist, dass das Wetter viel Bedeutung hat. Im ersten Foto schien die Sonne und der Himmel im Hintergrund ist blau. Im zweiten Foto ist der Himmel bedeckt und der Hintergrund wirkt fahl und lustlos. Dafür sinkt der Kontrastumfang des Motivs, was dem Gefieder des Vogels zu Gute kommt
Richtig gut wird es aber erst, wenn der Hintergrund bewölkt ist und die Sonne durch eine Wolkenlücke bricht.

Nikon D810 | SIGMA 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports | 600 mm | f/13 | 1/1000 Sek. | ISO 1100 |

Fazit

Das Wetter spielt nicht nur für Deine persönliche Wohlfühlsituation vor Ort eine große Rolle, sondern auch für die Bildgestaltung. Der richtige Zeitpunkt ist leider zu oft vor oder nach Deinem Shooting. Daher sind die Sonnenrichtung, die Zeit der Tiere, in denen sie aktiv sind und Dein persönliches Zeitfenster oft eine maßgebliche Größe. In meinem Fall wäre es vernünftiger gewesen, direkt bei Sonnenaufgang schon vor Ort gewesen zu sein. Ich hätte mir dann zwar einen anderen Standort suchen müssen, es wäre aber sicher interessanter gewesen.
Ausprobieren ist bei den technischen Einstellungen sicher der beste Ratgeber für Dich. Deine Kamera unterscheidet sich sicherlich von meiner und dadurch gibt es auch andere Knöpfe und Menüs zu bedienen. Doch die großen vier Werte solltest Du immer wieder vor Augen führen.
Das sind:

  • Belichtungszeit
  • ISO-Wert
  • Blende
  • Brennweite

Wenn Du diese im Griff hast, kannst Du Dich auf das Motiv konzentrieren und musst nicht mehr an der Kamera herumspielen.
Im dritten Teil zeige ich Dir meine Ergebnisse.

9 Kommentare

  1. Zu „Belichtungszeit Typ Norbert“ (nicht zu den anderen Teilen)
    Nach längerer Zeit habe ich mir das Kapitel nochmal angesehen. Gefallen hat mir der Abschnitt sofort nicht.
    Wie man es auch dreht und wendet, so gibt das gar keinen Sinn. Die Berechnung der Belichtungszeit ist völlig unverständlich.
    Formal: 1 ms = 1/(1000 s) = 0,001 s
    80 m Entfernung führen zu 800 ms. Es gilt 800 ms = 0,8 s, das ist viel zu lang für ein ordentliches Foto.
    Hingegen gilt 1/(800 s) = 0,00125 s = 1,25 ms.
    Dann nehmen wir mal an, es war gemeint Belichtungszeit (in s) = 1/(Entfernung(in m) * 10). So legen es die Beispiele nahe.
    Dann würde gelten: Je größer die Entfernung, desto kürzer die Belichtungszeit.
    Wenn ich die Sonne in 150 Milliarden Metern Entfernung mit einem Supertele formatfüllend abbilde, dann brauche ich eine (unmöglich) kurze Zeit? Wenn ich nun mit demselben Supertele eine Münze in 3 m Entfernung formatfüllend abbilde, dann kann ich eine recht lange Zeit wählen? Das ist sicher falsch.
    Die Brennweite spielt keine Rolle?
    Wenn ich ein Hochhaus mit einem Superweitwinkel formatfüllend abbilde, soll ich dieselbe Zeit wählen, als wenn ich einen Menschen am Fenster des Hochhauses dem Supertele abbilde? Das widerspricht jeder Erfahrung.
    Belichtungszeit (in s) = 1/(Brennweite (in mm) * Cropfaktor)
    das ist schon ganz in Ordnung.
    Dazu passt dann auch die Anmerkung, dass solche Faustformeln nur 1. Näherungen liefern. Die Formel weder kompliziert noch komplex und sie wird auch von Kameraherstellern für Zeitautomatiken benutzt.
    „Die Brennweite ist der n-te Teil einer Sekunde“, ist auch nutzlos, wenn man nicht erklärt was n sein soll. Und man will ja gar keine Brennweite berechnen, sondern die Belichtungszeit.

  2. hallo norbert, probier’s doch x, dein 150-500mm auf einem DSLR-gimbal zu befestigen.
    du ersparst dir damit viel kraft und bist beim nachverfolgen bewegter objekte flexibler und schneller …
    b.t.w.: danke für den unterhaltsamen artikel –
    hans

  3. Hallo Norbert, danke für deine Ausführungen und muss sagen,ich habe nichts vermisst. Ich habe auch die D 810 und weiss, dass sie manchmal eine Mimose ist. Mich stellt das Rauschverhalten immer an Grenzen.
    Mach weiter so…Danke. Gruß Günter. Günter Thomsen Flickr.

  4. Von mir ganz klar den Daumen hoch !
    ein super Artikel mit vielen „fliegenden Eselsbrücken“ Tipps die ein Anfänger gut nutzen kann für eigene Versuche.
    Ich hab mir den ganzen Artikel ausgedruckt und werde das einfach genauso üben ;-)
    Vielen Dank Norbert.
    VG
    Klaus

  5. Da lobe ich mir doch die alten analogen Kameras, mit denen konnte man noch vernünftig mit Schnittbildindikator und Microprismenraster die präzise Schärfe ermitteln und einstellen.

    1. Es gibt im Netz viele Anleitungen um deine D-SLR mit solchen Prismen auszustatten. Also dann wie früher, nur halt digital.

  6. Hallo Norbert,
    ersteinmal Respekt vor diesem langen Artikel. Ich bin selber Tierfotograf und habe diesen Artikel deswegen ein bisschen kritisch hinterfragt. An sich stimmt alles was du sagst, doch für mich fehlt, wenn du von „Wildlifefotografie“ und einem „Erlebnisbericht“ sprichst ein wenig der Spirit.
    1. Warum fotografierst du am hellichten Tag und bringst nicht ein wenig Morgenstimmung/Abendstimmung in die Bilder?
    2. Direkt angeknüft daran: Warum verwendest du so eine hohe ISO-Zahl am Tag, selbst wenn deine Kamera weitaus mehr verträgt? Die allermeisten Objektive sind bei Blende 8 am schärfsten. Wenn du eh vom Stativ aus fotografierst, wirst du mit 1/500 kein schlechteres Bild machen und könntest dementsprechend um 3 ISO-Stufen heruntergehen.
    3. Wildlifefotografie ist für mich auch mehr als nur ein Tier abzubilden. Für mich zählt hier der Moment, dem Tier zu begegnen und das Tier in seiner natürlichen Umgebung artgerecht abzubilden.
    Nimm das bitte nicht als scharfe Kritik, es sind nur Punkte, die mir während des Lesens aufgefallen sind.
    Vg Samuel

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