48-MP-QUAD-Sensor – Apple iPhone 14. Generation

Neu: Die Modelle des Apple iPhone 14
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Oktober 2022 – Wie die Äpfel in mitteleuropäischen Breitengraden reifen auch die iPhones im Herbst aus – ab September können die neuesten Modelle der 14. Generation bestellt werden. Heuer beschert die Ernte vier Modelle, wobei ein Mini mit besonders kleinem 5,4-Zoll-Display nicht mehr im Korb landet. Aber genug der Gartenanalogien.
Zur Auswahl stehen zwei Pro- und zwei „Normal“-Geräte. Am günstigsten ist das iPhone 14 mit 6,1-Zoll-Display. Es kostet zwischen 1000 (128 GB) und 1390 Euro (512 GB). Das vergleichbar ausgestattete 14 Plus mit 6,7-Zoll-Display kostet je nach Speichergröße zwischen 1150 und 1540 Euro. Die Pro-Modelllinie besteht aus dem 14 Pro mit 6,1-Zoll- Display und dem größeren 14 Pro Max mit 6,7-Zoll-Monitor, wobei Apple bei beiden Smartphones vier Speichergrößen offeriert – von 128 GB bis 1 TB. Die 14 Pro kosten entsprechend zwischen 1300 und 1950 Euro. Das 14 Pro Max startet bei 1450 Euro und durchbricht in der 1-TB-Version die 2K-Preisgrenze – 2100 Euro, um genau zu sein.

Die Kamera im Apple iPhone 14

Neues Weitwinkel

Wie bei den Vorgängern stattet Apple auch die beiden aktuellen 14-Pro-Modelle mit gleichen Kameras aus: Das fotografische Orchester besteht aus drei Modulen mit Autofokus und 12-, 24- sowie 77-mm-KB-Optiken.
Die wichtigste Neuerung betrifft die Hauptkamera. Erstmals setzt Apple einen QUAD-Sensor ein. Für die Android-Konkurrenz sind QUAD-Sensoren ein alter Hut, für Apple eine Premiere. Seine native Auflösung beträgt 48 Megapixel, doch der Sensor wird im Normalfall mit reduzierten 12 Megapixeln ausgelesen. Ist JPEG oder HEIF als Bildformat ausgewählt, so erhält man grundsätzlich nur 12-MP-Bilder mit Apples Kamera-App. Fotografiert man mit ProRAW, so stehen beide Auflösungen zur Auswahl.
Die 48-MP-RAWs sind riesig – von 50 bis fast an die 100 MB, je nach Motiv. Wer also mit dem Gedanken spielt, sich das neue iPhone zu holen, darf nicht am Speicherplatz sparen. Im Vergleich zu den 48-MP-Bildern belegen die 12er etwa 20+ MB auf der Festplatte.
Apple scheint von dem neuen Sensor so überzeugt zu sein, dass es das digitale Zweifachzoom sogar als eigene Kamera in die technischen Daten aufnimmt. Beim digitalen Zweifachzoom wird nur die Sensormitte ausgelesen – was ziemlich den 12 MP entspricht. Die Hauptkamera hat eine 1,78/24-mm-KB- Festbrennweite sowie optische Bildstabilisierung.

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Dreifachtele und Superweitwinkel

Wer optisch zoomen möchte, kann direkt zu dem Dreifachtelemodul greifen: Dieses hat eine 2,8/77-mm- KB-Optik, ebenfalls mit optischer Bildstabilisierung, und einen 12-Megapixel-Sensor. Eventuell erben die 14-Pro-Modelle dieses Modul aus der 13er-Generation – die technischen Daten klingen gleich.
Das Superweitwinkel wurde überarbeitet: Aufs Kleinbild bezogen bleibt die Brennweite vergleichbar, doch in echt nimmt sie von 1,57 mm auf 2,2 mm zu, zugleich verringert sich die Lichtstärke von F1,8 auf F2,2. Die Sensorauflösung – 12 MP – bleibt unverändert, aber die Fläche ist nun größer.

Apple iPhone 14: Kameraausstattung der Nicht-Pro-Modelle

Das Fehlen des Namenszusatzes Pro bedeutet, dass die Phones kein ProRAW und kein Telemodul haben. Das galt für die 13. Generation und gilt auch für die neuesten Apple Smartphones. Beim 14 und 14 Plus setzt Cupertino auf die günstigere Kombination aus einem Weitwinkel und einem Superweitwinkel mit jeweils 12-Megapixel-Auflösung. Gezoomt wird also rein digital und in entsprechend schlechterer Qualität als bei den Pro-Modellen.
Die Hauptkamera erhält damit nicht den 48-MP-Sensor der Pro-Modelle. Allerdings ist der neue 12-MP-Sensor etwas größer und wurde mit nun 1,9 μm großen Pixeln etwas aufgewertet. Zudem ist die bildstabilisierte Optik etwas lichtstärker geworden – F1,5 statt F1,6 wie bei den 13er-Modellen. Die Brennweite bleibt mit 26 mm KB unverändert. Das Superweitwinkelmodul mit 2,4/13 mm KB hat – soweit an den technischen Daten erkennbar – keine Veränderung erfahren. Bei nicht Pro-Modellen erwarten wir nur kleinere Verbesserungen hinsichtlich der Bildqualität aufgrund neuerer Algorithmen.

Photonic Engine

Für bessere Bilder insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen soll Apples neue Photonic Engine sorgen. Diese Technologie ist auf allen vier Geräten verfügbar und erweitert die bisherige Deep-Fusion-Technik. Photonic Engine verbindet die Hardware mit Methoden des maschinellen Lernens sowie Mehrfachbelichtungen, um so detailreichere und rauscharme Bilder mit ausgewogeneren Farben und Belichtung zu erstellen. Photonic Engine läuft permanent im Hintergrund und lässt sich nicht deaktivieren – wie das Bild verarbeitet wird, entscheidet die Kamera im Alleingang. Den Nachtmodus behalten die Neuen trotzdem weiterhin.

Apple iPhone 14 Pro: Bildqualität

Technisch gesehen, hat Apple bei der Hauptkamera die wichtigsten Veränderungen vorgenommen und diese haben deren Bildqualität gut getan. Schon im Vergleich von JPEGs, beide mit 12 MP, kann 14 Pro (2) mit mehr Details im Vergleich zu 13 Pro Weitwinkel (1) überzeugen. Doch der eigentliche Trumpf sind die ProRAWs mit der maximalen Auflösung (4) – diese lassen den 12MP-ProRAWs (3) des Vorgängers keine Chance. Zu deutlich ist die Überlegenheit bei Feinzeichnung.

Der ausführliche iPhone-14-Pro-Test kommt in der zwölften Ausgabe der ColorFoto. Doch wir waren zu gespannt auf die Kameraleistung, um es nicht zumindest kurz auszuprobieren: Mit den Versprechen hält sich Apple typischerweise ja nicht zurück. Diesmal sind die Versprechen allerdings hardwareseitig untermauert. Denn der neue Sensor bietet nicht nur viermal so viele Pixel, sondern ist auch 65% größer als der in der Hauptkamera des 13 Pro. Und ja – die Bildqualität ist besser geworden, aber nicht bei allen Kameras gleichermaßen. Wenn man mit ProRAW und der 48-MP-Einstellung fotografiert, erfährt die Hauptkamera einen deutlichen Schub nach oben. Der Leistungssprung gegenüber dem Vorgängermodell ist extrem. Da dürfte derzeit kein And­roid­ Modell mithalten können. Wir werden im nächsten Heft dieses 48-MP-­Bild auch mit einer Systemkamera ver­gleichen.

Zudem hat Apple nicht nur die Auflösung hoch­ gesetzt, sondern auch die ProRAWs natürlicher als noch bei der 13er­-Pro­Generation abgestimmt. Trotz höherer Pixel­ dichte bleiben die qualitativenVorteile auch bei wenig Licht erhalten. Erst wenn es richtig düster wird, bekommen die 48-­MP-­Dateien Probleme mit der Darstellung feinerer Strukturen.
Wenn die ProRAW-­Auflösung auf 12 Megapixel reduziert wird, nimmt das 14 Pro immer noch detailreichere Bilder als das 13 Pro auf, der absolute Abstand wird aber kleiner. Auch die JPEGs verbessern sich. Diese werden auch mit
12 MP aufgenommen, wenn auch hier die Unterschiede erst bei starker Vergrößerung sichtbar werden und die aggressive Signalverarbeitung weiterhin negativ auffällt.

Digital Zoomen mit der Smartphone-Kamera

Die hohe Sensorauflösung nutzt Apple sehr geschickt fürs digitale Zoomen mit der Hauptoptik. Beim Faktor 2x entspricht der Sensorausschnitt dem mittleren Bereich mit et­wa 12 MP echter Auflösung. Hier hat die Vorgängergenera­tion mit seinem 12-­MP-­Sensor keine Chance mitzuhalten. Sowohl JPEGs als auch ProRAWs des 14 Pro ziehen an den Ergebnissen der 13er­-Generation links vorbei und können für Porträts oder ähnliche Motive verwendet werden. Selbst im Vergleich zu den 48-­MP­-ProRAW­-Aufnahmen der Hauptkamera liefern die 12er ProRAWs in der Zweifach­zoom-­Einstellung, also wenn die Bildmitte des Sensors aus­ geschnitten wird, noch vergleichbare Bildqualität – und da­ für verdient Apple Lob.
Freilich ist das digitale Zoomen bei den Pro­Modellen ten­denziell nicht die beste Option angesichts des Dreifachteles, welches die Motive mit einem F2,8­Objektiv heranholt. So­fern die Motive es erfordern oder zulassen, ist das Dreifach­tele eine bessere Wahl. Die Optik hat im 14 Pro die gleiche Brennweite und der Sensor unverändert 12-­MP-­Auflösung wie in der 13-­Pro-­Reihe, doch die Bilder sind reicher an Textur. Feinere Strukturen gibt das 14 Pro besser wieder im Vergleich zum 13 Pro, und das unabhängig vom Bildformat. Bei weiter entfernten Motiven ist das Tele auch den 48 ­MP­ Bildern der Hauptkamera überlegen, sofern das Licht passt, und man nichts verwackelt.
Die wenigsten Veränderungen sehen wir beim Superweit­winkel. Die Bildabstimmung hat sich etwas verbessert – an den Kanten sind die weißen und schwarzen Linien nicht mehr so auffällig. Doch insgesamt liefert das Superweitwinkel des iPhone 14 Pro eine vergleichbare Qualität wie das Vorgängermodel. Dies gilt für JPEG und auch für ProRAW.

Always-on-Displays

Nur das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max bekom­men die aktuell besten LTPO­-Panels sowie die Always-­on­ Funktion. Damit wird der Bildschirm nur einmal pro Sekun­de aktualisiert und zum Teil schwarz ausgeblendet, was den Stromverbrauch minimiert. Der Sperrbildschirm bleibt je­ doch weiterhin abrufbar. Im Vergleich zu LTPS ist ein LTPO­-Panel stromsparender dank variabler Bildfrequenz bis zu 120 B/s und bietet gleichzeitig eine minimal höhere Pixel­dichte: 2556 x 1179 bzw. 2796 x 1290 Pixel. Im Freien sollen die 14-­Pro-­Geräte mit einer Helligkeit von bis zu 2000 Nits die Ableseprobleme in den Griff kriegen. In den Modellen ohne Pro im Namen werden OLED­-Displays verwendet, hier mit 60 B/s Frequenz.

Videoaufnahmen im Kino-Modus

Das Besondere am Kino-­Modus ist die Möglichkeit, den Schärfepunkt nachträglich anzupassen – nun ist diese Funktion in allen 14er-­Modellen verfügbar. Alle 14er zeich­nen 4K-Videos mit bis zu 60 B/s auf. Das Pro-Res-Format, sprich VideoRAW mit größerem Potenzial für die Nachbearbeitung, bleibt den Pro-Modellen vorbehalten. Als Maxi- mum ist die 4Kp30-Auflösung im VideoRAW-Format möglich. Die Action-Modus-Funktion soll besonders effektiv Verwacklungen während der Videoaufnahmen ausgleichen – sie ist jedoch nicht mit 4K-Auflösung verwendbar, sondern maximal mit 2,8K-Material.

SOS-Notruf per Satellit

Auch neu in der 14er-Generation ist die Notruffunktion per Satellitenkommunikation. Sollte kein Mobilfunknetz verfügbar sein, kann das Gerät – prinzipiell – SMS und Notrufe über Satellit abgeben. Zum Verkaufsstart wird diese Funktion jedoch nur in den USA und Kanada verfügbar sein, die kostenlose Nutzung ist auf zwei Jahre beschränkt.
Die Pro-Modelle verfügen zudem über die Crash-Detection Funktion: Diese verwendet Micro-, Beschleunigungs- und Drucksensoren und erkennt Autounfälle anhand von abrupten Richtungswechseln, Druck- und Geschwindigkeitsveränderungen sowie Geräuschpegel und aktiviert eine akustische und visuelle Alarmmeldung. Sollte der Nutzer nicht innerhalb von 20 Sekunden reagieren, wird automatisch ein Notruf abgesetzt.

Was sonst neu ist bei der 14. Generation des Apple iPhones

Das Design ändert sich im Vergleich zur Vorgängergeneration kaum. Eingefleischte Fans werden die 14-Pro-Geräte schon beim Blick auf das Display an der „Dynamic Island“ erkennen – eine Notch (Aussparung rund um die Frontkamera), die dynamisch die Größe verändern kann, um zusätzliche Inhalte zu zeigen. Nicht-Pro-Geräte haben die konventionelle Notch. Alle vier Geräte werden mit der neuesten IOS-Version 16.0 ausgeliefert. Beim 14 und 14 Plus setzt Apple weiter den A15C-Prozessor ein, welcher schon in den 13ern verbaut wurde, nun aber zusätzlich mit der GPU-Core des 13 Pro. Dank dieser GPU beherrschen 14/14 Plus nun auch den Kinomodus, und die Photonic Engine ist aktiv. Die Modelle 14 Pro und 14 Pro Max bekommen den neuen und leistungsstärkeren A16-Bionic-Prozessor mit sechs Kernen spendiert. Zusätzlich verfügen die Pros über eine 5-Kern-GPU sowie eine 16-Kern-Neural-Engine.

Fazit: iPhone 14 als attraktives Foto-Smartphone

Mit der neuen Hauptkamera ist Apple zu einem sehr attraktiven Foto-Smartphone geworden und fordert die Konkurrenz heraus. Sein volles Potenzial entfaltet es mit ProRAW und der 48-MP-Einstellung. Der Speicherverbrauch ist dann groß, doch die Bildqualität auch und – wenn der erste Blick stimmt – der Konkurrenz überlegen. Bis Faktor 2x kann die Hauptkamera auch mit sehr überzeugenden Ergebnissen zoomen. Ebenfalls an Leistung zugelegt hat das Dreifachzoom. Allein die Superweitwinkelkamera bleibt relativ schwach und verbessert sich im Vergleich zum 13 Pro nur sehr wenig.

Foto mit dem iPhone-14-ProApple beschränkt sich auf ein optisches Dreifachzoom – ein sinnvoller Kompromiss zwischen Nutzbarkeit und Qualität. Bei weiter entfernten Motiven, welche man gerne größer abbilden will, bleibt das Tele die beste Wahl. Ob JPEG (Bild 5) oder ProRAW (Bild 6) – durch die längere Brennweite kann es die Hauptkamera qualitativ übertreffen. Bei wenig Licht sollte man für festen Stand sorgen, damit die Aufnahmen trotz Stabilisator nicht verwackelt werden. Die Hauptkamera, verwendet bei vollem Bildwinkel, erfasst trotz 48-MP-ProRAW (Bild 2) Details nicht auf demselben Niveau. Ihre 12-MP-JPEGs sind völlig abgeschlagen. Das digitale Zweifachzoom (Bild 3, 4) ist sehr gut umgesetzt: Sein 12-MP-ProRAW ist in der Regel gar etwas besser als der entsprechend große Ausschnitt des 48-MP-ProRAWs. Als Mittelweg zwischen Hauptkamera und optischem Tele bleibt jedoch für das Zweifachtele im Alltag nur eine kleine Nische.

www.apple.com

Autor: Wadim Herdt

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