Ricoh setzt seine GR-Reihe fort und bringt ein weiteres Modell mit längerer Optik auf den Markt. Die GR IIIx ist ab sofort verfügbar, ihr Preis von 1000 Euro aber kein Schnäppchen. Neu ist die Optik mit 2,8/26,1 mm (40 mm KB), ansonsten wurden Konzept, Gehäuse und die Technik mit 24 Megapixel-APS-C-Sensor vom Schwestermodell
GR III übernommen. Selbstverständlich bleibt die GR III mit 2,8/18,3 mm (28 mm KB) Festbrennweite im Programm.
Das Konzept einer kompakten Kamera mit großem Sensor und fest eingebauter Optik wird inzwischen nur noch durch wenige Modelle repräsentiert: Im APS-C-Bereich sind nur noch Fujifilm und Ricoh aktiv. Seit der ersten Generation stand vor allem Ricohs GR-Baureihe für besonders flache, leichte Kameras. Daran ändert sich nichts.
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Mehr Infos zu den FotokursenDer 24-Megapixel-Sensor ohne Tiefpassfilter arbeitet bereits in der GR III. Da er beweglich aufgehängt ist, bietet die Kamera eine Bildstabilisierung und eine Funktion zur Simulation des Tiefpassfilters, um Moiré-Effekte zu vermeiden.
Die Bildstabilisierung gleicht Bewegungen entlang von drei Achsen aus. RAWs speichert die Kamera im DNG-Format und mit 14-Bit Farbtiefe. Dem Sensor zur Seite steht der überarbeitete Bildprozessor GR Engine 6. Fotografieren ist bis ISO 102 400 möglich, die Kamera kann zwischen 1/4000 und 30 Sekunden belichten und erreicht als maximale Seriengeschwindigkeit 4 B/s. Eher bescheiden klingen die Videofunktionen: Die Kamera kann FullHD-Videos mit 1920 x 1080 Pixeln und 60 Bildern pro Minute filmen.
Neue Optik und Hybrid-AF bei der Ricoh GR IIIx
Die GR III verwendete eine Festbrennweite mit 2,8/18,3 mm oder 28 mm KB. Die Ricoh GR IIIx wechselt zu einer Optik mit 2,8/26,1 mm (40 mm KB), deren Bildwinkel stärker dem menschlichen Sehen entspricht. Die optische Konstruktion enthält zwei asphärische Linsen, um die chromatische Aberration und die Verzeichnung zu reduzieren. Ab 12 cm Aufnahmedistanz werden Motive scharfgestellt. Die neue Festbrennweite enthält wieder einen zuschaltbaren ND-Filter, der die Blende um zwei Stufen verringert. Erhalten sind auch die Crop-Modi auf 50 mm KB (15 Megapixel) und 70 mm KB (7,5 Megapixel). Zudem bietet Ricoh den 1,5x-Tele-Objektivvorsatz als Zubehör an (GT-2 für 250 Euro, 50 Euro für den Adapter), der die Brennweite auf 60 mm KB verlängert.
Verbessert hat Ricoh das AF-System – allerdings nur softwareseitig. Die GR IIIx stellt wie ihr Schwestermodell mit einem Hybridsystem scharf, das Kontrast- und Phasenmessung verbindet. Leider machte Ricoh keine Angaben über die Zahl der Messfelder oder die Sensorflächenabdeckung. Neben Gesichtern kann die GR IIIx nun auch Augen erkennen – diese Funktion wird auch in der GR III per Update nachgerüstet. Bis zu zwölf Personen können erkannt und markiert werden – per Touch kann der Fokus dann gezielt gesetzt werden.
Schlank, aber robust
Einen Sucher hat die GR IIIx nicht, sodass wie bei früheren Generationen der Monitor seine Rolle übernimmt. Größe und Auflösung des Displays sind unverändert 3 Zoll mit 345 667 RGB-Pixeln. Auch die Touchfunktion des integrierten Displays ist weiterhin verfügbar. Die Touchbedienung umfasst AF-Steuerung, Schnellmenü- und Menü-Navigation. Und das ist auch gut, denn viel Platz für Tasten und Räder bleibt nicht. Dennoch schafft es Ricoh, zwei Einstellräder vorn und hinten, ein Belichtungsmoduswahlrad sowie eine Wippe mit einem weiterem Einstellrad unterzubringen. Die wichtigsten Funktionen können direkt reguliert werden.
Auch die Möglichkeit der Individualisierung ist gegeben. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Aluminium-Kombination und wiegt 262 Gramm. Der Body hat einen Zubehörschuh, zum Beispiel für kompatible Blitze, einen internen Speicher mit 2 GB und einen USB-Typ-C-Anschluss. Darüber lädt sich auch der Akku, der gut 200 Aufnahmen durchhalten soll. Über WLAN und Bluetooth lässt sich die Kamera auch drahtlos mit mobilen Geräten koppeln. Über die kostenlose Image-Control-App sind Vorschau und Fernsteuerung ausgewählter Einstellungen möglich.
Neu sind neben den Seitenverhältnissen 3:2 und 1:1 auch das 16:9- und das 4:3-Aufnahmeformat. Zudem hat Ricoh die RAW-Entwicklung in der Kamera beschleunigt, und die Entwicklungseinstellungen können jetzt auch nachträglich verändert werden. Die JPEG-Anpassungen in der Kamera wurden um den Monochrom-Modus erweitert. Diese neuen Funktionen sollen per Update auch in der GR III nachgerüstet werden.
Als Zubehör bietet Ricoh zunächst den bereits erwähnten Teleobjektivvorsatz an, der zusätzlich einen 50 Euro teuren Adapter GA-2 zur Befestigung erfordert. Hinzu kommen eine Tasche (GC-12) für 80 Euro, Objektivringe (30 Euro) zum Schutz der eingebauten Optik und der optische Aufstecksucher GV-3 für 300 Euro.
Gerät | Ricoh GR IIIx |
---|---|
Bildsensor | 24 MP APS-C CMOS, 23,5 x 15,6 mm, 6000 x 4000 Pixel, ohne Tiefpassfilter |
Empfindlichkeit | ISO auto, manuell: 100-102 400 |
Dateiformat | JPEG, RAW (DNG 14-Bit), RAW + JPEG |
Video | 2,8/26,1 mm (40 mm KB) |
Autofokus | Hybrid-AF (Kontrast und Phasen-AF): Multi, AF-Feldwahl, Spot, Tracking, MF |
Belichtungsmessung | Matrix, mittenbetont, Spot, Lichter-orientiert |
Belichtungssteuerung | P, A, T, M |
Monitor | Distplay mit 3 Zoll, 345 667 RGB-Pixel, touchfähig |
Sucher | - |
Ausstattung | Bildstabilisator (Sensor-Shift), Full-HD: 1920 x 1080p60, 2 GB interner Speicher, USB Typ-C,, WiFi, Bluetooth |
Maße und Gewicht | 109 x 62 x 36 mm, 262 g |
Preis | 1000 Euro |
Wadim Herdt