Kontrastreich: Sony FE 1,4/50 mm GM

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Sony FE 1,4/50 mm GM: Standardbrennweiten werden gern unterschätzt. Gerade das lichtstarke Sony zeigt jedoch, welchen Gestaltungsspielraum diese Brennweite bietet, wenn sie über einen großen Blendenbereich einsetzbar ist.

Blenden1,422,845,681116
Auflösung Mitte (LP/BH)24582546256125602461238022762096
Auflösung Rand (LP/BH)20562176227422952296227022061976
Auflösung Rand (%)83,585,58989,593,595,59794,5
Kontrast Mitte (k)0,90,960,970,960,940,90,870,76
Kontrast Rand (k)0,730,810,870,880,880,860,840,72
Kontrast Rand (%)8184,589,591,593,595,596,594,5

Anfang der 1980er-Jahre war eine 1,4/50-mm-Optik mein erstes Objektiv und ein Jahr lang sogar mein einziges. Andere Brennweiten folgten ihm, aber keine mit Blende 1,4, und so hatte ich diese Normalbrennweite lange im Einsatz. Und auch der Bildwinkel selbst – obgleich nicht spektakulär oder vielleicht auch gerade deswegen – blieb immer Teil meiner über die Jahrzehnte mehrfach erneuerten Ausrüstung.

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Die Messwerte

Sony erweitert seine GM-Serie nun um das FE 1,4/50 mm für 1800 Euro. Damit dürfte die Luft dünn werden für das Zeiss Planar T FE 1,4/50 mm ZA, das momentan allerdings bereits für 1300 Euro erhältlich ist. Von Sony gibt es kein Statement zu Zeiss, wir gehen jedoch davon aus, dass Sony die Zeiss AF-Objektive für die Alpha-Kameras schrittweise durch Sony-G- und Sony- GM-Rechnungen ersetzen wird.

Das Sony liefert bereits offen in der Bildmitte eine gute Auflösung sowie einen sehr hohen Kontrast. Der Randabfall für Kontrast und Auflösung ist zugleich sehr moderat. Bei Blende 2,8 messen wir in der Bildmitte sehr hohe Werte für die Auflösung und ein Top- Resultat beim Kontrast. Beide Werte lassen bei Blende 5,6 wieder leicht nach. Mit dem Abblenden sinkt zudem der Randabfall schrittweise vom einem guten Niveau bei Blende 1,4 auf minimale 6,5 Prozent bei Blende 5,6.

Verzeichnung und Abberation sind kein Thema, und die Vignettierung ist lediglich bei offener Blende sichtbar. Unsere Punktwertung basiert – wie in allen unseren Objektivtests – auf ausgewählten Blenden statt auf der gesamten Blendenreihe, da wir diese nicht immer messen.

Einsetzbare Blenden

Das Sony ist sehr gut offen einsetzbar, doch zum Rand hin sind bei Blende 1,4 – akzeptable – Verluste hinzunehmen. Ab Blende 2 hat die Sony-Festbrenn- weite in der Bildmitte seine maximale Leistung erreicht, und ab Blende 2,8 gilt dies auch für den Bildrand. Bis Blende 5,6 können Sie das Sony auf diesem Level ohne relevante Abstriche über das gesamte Bildfeld verwenden. Der Testkandidat zeigt seine beste Leistung also fast konstant über drei Blenden. Weiteres Abblenden senkt die Auflösung und den Kontrast in der Bildmitte stärker als an den Rändern. Aber auch diese Blenden liefern ordentliche Ergebnisse. Lediglich vom Fotografieren mit Blende 16 raten wir ab, wahrscheinlich ist dabei die Beugung der Grund für die eingeschränkte Leistungsfähigkeit.

In der Bildmitte sinkt die Auflösung beispielsweise um knapp 500 Linienpaare pro Bildhöhe gegenüber den Messwerten bei Blende 2,8 und 4.

Mit dem lichtstarken GM-Objektiv löst Sonys das Versprechen eines angenehmen Bokehs ein. Die hohe Lichtstärke ermöglicht ein beeindruckendes Spiel mit Schärfe und Unschärfe. Wer gern Blende 1,4 in der Bildmitte einsetzen will, kann dies bedenkenlos machen und erhält bereits bei Blende 2 in der Bildmitte die volle Leistung der Optik. Zugleich bildet das Sony unscharfe Partien sehr angenehm ab, ohne unschöne Kanten oder ähnliches ins Bild zu schummeln.

Handhabung der Sony FE 1,4/50 mm GM

Manuelles Fokussieren war mit der Alpha 1 ein Vergnügen. Schnell und sehr präzise ließ sich in der zweiten Zoomstufe im Sucher jedes gewünschte Detail scharfstellen. Natürlich spielt neben der technischen Umsetzung im Objektiv auch die Sucherauflösung eine wichtige Rolle, und in diesem Punkt bietet die A1 eine sehr gute Unterstützung.

Vergleich und Fazit

Das neue Sony FE 1,4/50 mm GM zeichnet kontrastreicher als das Zeiss Planar T FE 1,4/50 mm ZA. Dies zeigt sich am deutlichsten bei offener Blende und dort auch beim Randabfall. Das Sony-GM wiegt nur 516 Gramm statt 778 Gramm wie die Zeiss-Optik und ist einen Zentimeter kürzer. So bleibt das Zeiss-Planar ein sehr gutes Objektiv, muss aber bei der Abbildungsqualität das neue, noch bessere Sony-GM ziehen lassen – das derzeit jedoch 500 Euro teurer ist. Insgesamt punktet Sony nicht nur mit der überzeugenden Leistung bei offener Blende, sondern auch einem weiten Blendenbereich mit maximaler Abbildungsqualität – und ist damit klar empfohlen.

Sony FE 1,4/50 mm GM – Gemessen an Sony spiegellos, 43 MP, KB

ObjektivSony
FE 1,4/50 mm GM
Preis ca.1800 Euro
Linsen, Gruppen, Bildkreis14 Linsen, 11 Gruppen, KB
äq. KB-Brennweite, AF-Bereich50 mm, 0,41-∞ m
effektiver Bildwinkel diagonal47 °
Filter (Größe, Typ)67 mm, Schraubfilter
Länge, Durchmesser, Gewicht96 mm, 81 mm, 516 gv
Ultraschallmotor, BildstabilisatorLinear, –
Lieferbare AnschlüsseSony E
Blenden1,4/2,8/5,6
Auflösung Mitte (LP/BH)2458/2561/2461
Auflösung Rand (%)83,5/89/93,5
Kontrast Mitte (k)0,90/0,97/0,94
Kontrast Rand (%)81/89,5/93,5
Punkte Auflösung/Kontrast40/61,5 P.
chrom. Aberration (Pixel)0,4
Verzeichnung (%)0,1 5 P.
Vignettierung (Blenden)1,0/0,4/0,3 5 P.
Rauschanstieg (V/N)/AF-Zeit0,7/0,5/0,4
Gesamtpunktzahl111,5 Punkte
23,5 Punkte über Ø Sony CSC, 43 MP, KB

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