Anfang November haben wir Euch eine Fotoaufgabe gestellt und wir freuen uns, dass fast 200 Mitglieder der fotocommunity Bilder und tolle Bildbeschreibungen eingereicht haben! Wir haben nun die drei Gewinner aus allen Fotos ermittelt, die zwischen dem 10. und 30. November hochgeladen wurden. Wichtiges Kriterium war, das in der Bildbeschreibung ausführlich erklärt wurde, wie und warum das Foto genau so gestaltet wurde.
Zu gewinnen gab es 3 Exemplare des Buches „Landschaftsfotografie – Die große Fotoschule“ aus dem Rheinwerk Verlag von Hans-Peter Schaub. Entdecke eine neue Art der Landschaftsfotografie: Beeindruckende Weite und romantisches Idyll treffen auf imposante Industrie und reduzierte Klarheit. Begleite Hans-Peter Schaub auf 319 Seiten bei einer Reise zu individuell gestalteten Landschaftsaufnahmen: Spannung durch Gegensätze, Spiele mit Farbe, Licht und Form, neue Perspektiven u.v.m. Exkurse und Praxistipps informieren dabei über die Aufnahmetechnik und die Umsetzung des Gelernten in verschiedenen Motivsituationen. Lass Dich inspirieren und finde Deinen ganz persönlichen Einstieg in das Genre! (zur Leseprobe)
Das geringe Restlicht, sorgt für wenig Beleuchtung in der Klamm. Die Farben treten nur bei längerer Belichtung wirklich hervor, was dann aber zu einem schönen Effekt auf dem fließenden Wasser führt und dem sonst so statischen Landschaftsfoto eine gewisse Dynamik verleiht. Der Pfad wurde horizontal mittig positioniert, um einerseits die Höhe der Felswände, andererseits auch die Höhe des Weges über dem Wasser zu zeigen. Die Schlucht wurde vertikal mittig platziert – durch beide Anordnungen bekommt das Bild eine klare kreuzförmige Struktur. Einen Vordergrund gibt es in diesem Bild nicht, es ist der Weg am rechten Bildrand, der anschließend nach hinten verschwindet und dem Bild damit eine Tiefenwirkung verleiht. Für mich (auch dank der wenigen Besucher aufgrund der miesen Wettervorhersage) eines der Highlights im Urlaub!
Eine Aufnahme vom 19.01.2017 als wir hier einen richtig strammen Winter hatten. Früh am Morgen ging ich auf Motivsuche im tiefen Schnee in Dorfnähe. Als ich die reifbedeckte Baumgruppe im aufsteigenden Nebel sah, war mir klar, die muss mit den Spuren im Schnee aufs Foto. Viel gedacht hatte ich mir nicht dabei, nur das die Spuren ins Bild hineinlaufen sollen. Eigentlich wäre ein Eckläufer gut gewesen, aber das passte nicht mit den Aufnahmebedingungen am tief zugeschneiten Weg… ( kam kaum dort hin) Ich habe also so fotografiert, das ich noch etwas zuschneiden konnte. Da sich die Licht und Nebelsituation schnell veränderte, habe ich einfach aus einer tiefen Perspektive fotografiert.
Das Bild habe ich gemacht im Zuge des Projektes „Biwak unterm Sternenhimmel“. Ich und ein paar Freunde stiegen im Mai diesen Jahres auf den Hohen Nock im Nationalpark Kalkalpen (in Oberösterreich), biwakierten am Gipfel und sind am darauf folgenden Tag mit dem Gleitschirm ins Tal geflogen.
Die „technische Seite: Sony A7iii+Sony 20mm f1.8 ISO 100, f5.6,~380 sec.
Die gestalterische: Ich habe den Horizont im unteren Drittel platziert um dem Himmel Raum zu lassenund weite zu vermitteln, das Gipfelkreuz (fast)rechts im Schnittpunkt der Drittellinien, gegenüber links die „erwachende Stadt“ als Gegengewicht. Die Wolken ziehen von links nach rechts, quasi auf die „zukünftige“ Seite (darauf hatte ich aber keinen Einfluß ;-) ) und unterstreichen so auch den Tagesbeginn, ebenso der orange Streifen am Horizont. Das noch vorhandene Blau unterstreicht die noch vorherrschende Kälte der windigen Nacht .
Das Emotionale: Mich fasziniert es die Nacht in der Natur zu verbringen, die Stille (auch wenn es nicht immer so Still ist) die Ruhe und die unendlichen Eindrücke. Die Zeit wenn die Nacht über das Land kommt, das unendliche des Sternenhimmels in der Finsternis und der Wechsel in den neuen Tag… Das zum Teil sich minütlich ändernde Ambiente in der Übergangszeit. Die Farbenspiele und das gewaltige ,unbeschreibliche erleben…. In dieser Nacht sind viele gute (denke ich zumindest) Bilder entstanden. Vom spektakulären Sonnenuntergang über Milchstraßenpanoramen zu Morgenstimmungsbilder. An diesem Bild mag ich besonders, den Augenblick kurz vor Tagesbeginn, die letzten Sterne sind gerade mal verschwunden, der Wind ist durch die Lange Belichtungszeit in den Wolken zu sehen, Die kälte der Nacht noch durch das Blau zu spüren. Im Tal sind die ersten Menschen schon am Weg zur Arbeit und in den Wolken am Horizont kündigt sich die Sonne des neuen Tages an. Ein Wimpernschlag für den Tag, der dann doch gute 6 Minuten lange gedauert hat….
Herzlichen Glückwunsch!
Wir setzen uns zeitnah mit euch in Verbindung!
Gern präsentieren wir Euch an dieser Stelle noch weitere Fotos mit tollen Bildbeschreibungen. Diese lassen einen Blick hinter die Kulissen zu und regen an, sich mit dem Foto auseinander zu setzen.