Wir möchten Dir hier einige News und Trends vorstellen, die Canon 2022 herausbringen könnte.
Bei Canon sehen wir einen starken Fokus auf spiegellose Kleinbildkameras – wir sind sicher, das R-System ist die Zukunft. Eine neue SLR möchten wir nicht generell ausschließen. Am ehesten könnte ein gehobenes APS-C Modell kommen. Aber unsere Erwartungen sind hier gering. Ein neues SLR-Objektiv würde uns noch mehr überraschen. Wir erwarten keine relevanten Investitionen im SLR-Bereich mehr. Wer als Canon-Fotograf bereits ein umfangreiches Objektivportfolio für Kleinbild-SLRs besitzt, kann problemlos auf eine spiegellose R umsteigen und seine Objektive per Adapter weiter nutzen. Für APS-C-Fotografen ist der Umstieg auf einen R Body weniger attraktiv, da dann ein Teil der Sensorfläche ungenutzt bleibt. Technisch ist es kein Problem. Sinnvoll wäre hier eine R für 1500 Euro mit höher auflösendem Sensor für APS-C-Umsteiger aus dem SLR-Lager. Alternativ kommt natürlich auch ein M-Body infrage, der APS-C-Sensoren nutzt und per Adapter an die SLR-Objektive passt.
Mit sehr günstigen SLRs ist Canon im Einstiegsbereich erfolgreich, diesen Marktanteil wird Canon nicht aufgeben. Wahrscheinlich wird das M-System diese Lücke unterhalb von R füllen. So ist im asiatischen Markt das M-System offenbar erfolgreich. Als Lösung für echte Amateure fehlt allerdings das attraktive Objektivportfolio. Das spiegellose M-System erhält zwar in regelmäßigem Abstand neue und oft auch sehr gelungene Kameras, neue Objektive bleiben aber sehr selten. Für Einsteiger dürfte das aber wenig relevant sein. Hier hat Canon letztes Jahr die EOS M50 II für aktuell gut 600 Euro herausgebracht.
Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen
Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.
Mehr Infos zu den FotokursenMit den EOS R5, R6 und neuerdings der R3 hat Canon eine starke Präsenz im mittleren und oberen Segment bei spiegellosen Kleinbildkameras aufgebaut. Dieses Jahr dürfte hier vor allem der Einsteigerbereich im Fokus liegen, aber nicht ausschließlich, denn bei der Vorstellung der R3 hat Canon betont, dass das nicht das Topmodell des R-Systems ist. Eine R1 kommt also mit Sicherheit.
Canon EOS R1: Eine von möglichen Canon-News 2022
Die Gerüchteküche über die R1 hat Canon also selbst kräftig gefördert, und wir schenken diesen Gerüchten grundsätzlich auch Glauben. Angesichts der aktuellen Lage erwarten wir eine Vorstellung der R1 frühestens Ende 2022. Eine echte Auslieferung erwarten wir nicht vor 2023. Wir gehen davon aus, dass die R1 die Antwort auf die Nikon Z9 und Sony A1 sein wird. Die Auflösung wird also wachsen – von 24 MP der R3 auf etwa 45 bis 50 Megapixel. Ohne Zweifel wird der Sensor in der Stacked-Architektur aufgebaut sein. Schnelle Auslesezeiten sind der Schlüssel für Seriengeschwindigkeit, viele AF-Funktionen, 8K-Video und sehr kurze Belichtungszeiten. Wir gehen davon aus, dass Canon wie schon in der R3 den mechanischen Verschluss beibehält und den elektronischen als die bessere Alternative lobt. Das würde Entwicklungs- und Produktionskosten sparen und auch die „konservativen“ Fotografen mitnehmen.
Der Body dürfte im Wesentlichen von der R3 stammen, und auch den Sucher sowie den Monitor könnte die R1 unverändert übernehmen. Als Speichermedium wird auf jeden Fall eine CFe dienen. SD mit UHS-II wird in einem der Slots als Alternative angeboten – die R1 kommt spätestens 2023.
Canon EOS R10
Unterhalb von einer R6 und R5 rechnen wir mit einer R10 und abgespeckter Ausstattung, die die RP als Einsteigermodell ergänzt und später auch ablöst. Der Preis muss unter 1000 Euro gehen, um Einsteiger anzusprechen. Die technische Basis könnte die R6 mit dem 24-Megapixel-Sensor sein, vielleicht mit fest eingebautem Display oder einfacherem Sucher ohne Bildstabilisator. Eine hochauflösende R für 1500 Euro würde APS-C-Fotografen mit klassischen SLR-Objektiven den Umstieg auf das R-System erleichtern. Bei einem 50 Megapixel-Sensor bleiben knapp 24 Megapixel im APS-C-Bildkreis übrig. Ein solches Modell würde zudem die Attraktivität des R-Systems für Neueinstiger deutlich heraufsetzen. Aktuell sehen wir dieses Modell nicht im Portfolio, aber vielleicht ist 2023 der Chipmangel ja Geschichte. Eine R10 oder R7/R8 kommt sehr wahrscheinlich noch 2022 und könnte somit weitere Canon-News bedeuten.
Canon EOS R5C
Recht konkrete Gerüchte sprechen von einer EOS R5C (C wie Cinema) als Schwestermodell zur Canon EOS R5 mit dem größeren Fokus auf Video. Die R5C soll den gleichen Sensor mitbringen und 8K-Video mit bis zu 30 B/s beherrschen. Durch verbesserte Kühlung soll das Filmen ohne zeitliche Begrenzung möglich sein – das ist dann der Hauptunterschied zu der R5. Hinzu kommen erweiterte Videofunktionen für Profis. Das Gerücht klingt an sich glaubwürdig, denn eine Hybrid-Kamera mit starkem Foto- und Videoprofil macht Sinn. Mit den News rund um die Canon R5C und der R5C selbst rechnen wir 2022, entscheidend dürfte die Lieferbarkeit von Komponenten sein.
Canon EOS R mit APS-C-Sensor
Spannend finden wir die Gerüchte über die Vorstellung einer neuen EOS mit APS- C-Sensor und R-Bajonett. Details gibt es wenige, der Wunsch ist aber deutlich spürbar. Angeblich soll die APS-C-R 8K-Video beherrschen, daran glauben wir nicht. Den Grundgedanken und somit auch den Wunsch nach einer APS-C-R seitens mancher Fotografen verstehen wir aber schon. Damit würde Canon ähnlich wie schon Nikon mit der Z zwei parallele Sensorsysteme mit dem gleichen Bajonett aufbauen. Diesen Weg sind sowohl Canon als auch Nikon erfolgreich bei den Spiegelreflexsystemen mit Canon-EF- und Nikon-AF-Anschlüssen gegangen.
Fotografen könnten dann aus dem Pool von APS-C- und KB-Rechnungen die passende Optik wählen. Doch damals waren die Stückzahlen deutlich größer. Canon müsste zudem eine zweite Objektivlinie mit spiegellosen APS-C-Objektiven aufbauen. Ob sich dies rechnet, ist aber fraglich. Wir erwarten, dass Canon für Profis und Amateure auf Kleinbildkameras und -objektive setzt. Für Einsteiger in das Hobby Fotografie wird es dann günstigere Bodys und Objektive geben, aber keine komplette zweite Produktlinie.
Darunter sehen wir für das M-System eine Zukunft mit einerseits sehr günstigen Preisen, aber andererseits auch höherwertigen besonders kompakten Modellen.
Canon-R-Objektive
Bei den Objektiven hält sich Canon offiziell recht verschlossen und hat keine aktuellen Pläne veröffentlicht. Das R-Portfolio ist in den letzten Jahren gut gewachsen und deckt nun die unterschiedlichsten Brennweitenbereiche gut ab. Nachdem die Grundversorgung gewährleistet ist, wird sich Canon bei den Festbrennweiten um die Spezialisten kümmern. Vorstellbar ist ein Tele mit 135 mm, ein lichtstarkes 100er mit Blende F2 oder größer, ein zusätzliches 35er mit Blende F1,2 und eine Optik mit 24 mm Brennweite. Auch könnte Canon bereits 2022 ein Tilt/Shift ankündigen. Natürlich sind Adapter bei Tilt/Shift-Objektiven keine Einschränkung, aber wer neu eines kauft, wird es aus „seinem“ System haben wollen. Bei den Zooms fehlt ein günstiges Telezoom mit 70-300 mm sowie ein günstiges Weitwinkelzoom unter 24 mm. Beide werden kommen, allerdings nicht sehr lichtstark sein und nicht 2022 erscheinen – sagen wir. Aber Canon wird das R-System preislich nach unten öffnen.
Die Gerüchteküche erwähnt zudem ein RF 4-5,6/17-70 mm als mögliches APS-C-Kit-Objektiv für eine mögliche APS-C Kamera mit R-Bajonett. Sollten sich diese Gerüchte bewahrheiten, wird die Abbreviatur „RF“ erweitert, etwa RF-S – wahrscheinlich ist es aus unserer Sicht nicht.
Canon EOS M200 II
Um die Einsteiger-SLRs abzulösen, braucht Canon günstige M-Modelle um 500 Euro. Eine EOS M200 II würde die drei Jahre alte Canon EOS M200 spiegellose Systemkamera ergänzen und so Preispunkte erlauben, die den Einstiegs-SLRs entsprechen. Ein technischer Leckerbissen wird das aber sicher nicht – kommt in den nächsten zwei Jahren, kann natürlich auch EOS M300 heißen.