Canon bringt die spiegellose EOS M50 Mark II nun auch nach Europa. Die rund 600 Euro teure APS-C-Kamera ist bereits seit Herbst 2020 in den USA sowie in einigen asiatischen Ländern erhältlich. Technisch ist sie eng mit dem Vorgängermodell verwandt, aber an einigen Stellen hat Canon nachgebessert. Nach wie vor zielt die Kamera auf preisbewusste Videofilmer und Fotografen, die zwar gute Bildqualität, aber keine große Fototasche wollen.
Verbesserter AF
Wie das rund drei Jahre alte Vorgängermodell kombiniert die M50 Mark II einen 24-Megapixel-Sensor mit dem Digic-8-Prozessor, einem elektronischen Sucher und 4K-Video. Obwohl die Auflösung gleich geblieben ist, ist der Sensor vermutlich neu, denn das AF-System ist nun lichtempfindlicher als in der Vorgängerin. Die Mark II ist bis -4 EV Stufen lichtempfindlich, also gegenüber der ersten Generation eine Steigerung um zwei Stufen. Die Scharfstellung erfolgt weiter- hin mit Phasenmessung auf Basis der Dual-Pixel-CMOS-AF- Technik. Die M50 Mark II bietet maximal 143 Messfelder. Die Messfelder deckten schon in der M50 den Bildsensor zu 80 Prozent in der Höhe und zu 100 Prozent in der Breite ab – diese Werte dürften noch gelten. Unter den AF-Modi sind Zonen-, Einzelfeld-, Gesichts- und Augen-AF. Neu ist der Spotmodus mit noch kleinerem AF-Bereich als Einzelfeld-AF, wobei die Größe der Einzelfeldrahmen bereits in der M50 angepasst werden konnte. Die Kamera kann dank Touch- display zudem Touch-AF-Funktionen realisieren. Beim manuellen Fokussieren unterstützen Zoomfunktion oder MF-Peaking. Die ISO-Empfindlichkeit kann bis 51 200 erweitert werden, und die Serienbildgeschwindigkeit wurde von 7,1 B/s auf 10 B/s verbessert – beide Werte mit AF Servo.
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Die Videofunktionalität wurde ausgebaut. Die M50 Mark II filmt mit 4K-Qualität (mit Cropfaktor 1,5x bis 1,75x, je nach Bildstabilisatoreinstellung) und 30 B/s oder mit Full-HD und bis zu 60 B/s. Dabei stellt die Kamera bei 4K-Aufnahmen mit Kontrast-AF und bei Full-HD-Videos mit Phasen- AF scharf. Augen und Gesichter werden auch beim Filmen erkannt. Neu sind Funktionen wie 4K-Export über „HD- MI“, „Live Streaming“, „Vertical Video“, „Hintergrund Musik“ oder „Movie Countdown“.
Sucher und Monitor
Der elektronische Sucher ist zentral platziert. Seine Auflösung beträgt unverändert 786 667 RGB-Bildpunkte. Doch in der Neuen kann er mit doppelter Frequenz – 60 B/s – betrieben werden, was Vorteile für Kameraschwenks verspricht. Der 3-Zoll-Monitor ist dreh- und schwenkbar, seine Auflösung beträgt 346 667 RGB-Bildpunkte. Die Touchempfindlichkeit integriert Canon in die Bedienung und AF-Funktionen.
Ausstattung
Neben Blitz und Blitzschuh bringt die Kamera alle notwendigen Kommunikationswerkzeuge mit: WLAN und Bluetooth 4.2. Optisch ändert sich kaum etwas, die beiden Modelle sehen wie eineiige Zwillinge aus. Das Kunststoffgehäuse ist kompakt und wirkt wertig verarbeitet. Seine Form erinnert an die M5, es bietet jedoch weniger Bedienelemente. So muss man auf ein Belichtungskorrekturrad und das Dual-Funktionswahlrad verzichten. In dieser Hinsicht richtet sich die M50 Mark II eher an Einsteiger. Die Akkulaufzeit hat Canon optimiert – nun kann die Kamera bis zu 275 Bilder (mit Sucher) aufnehmen, das sind rund 50 Mal mehr als die M50. Canon wird neben dem Body auch mehrere Kits in den Handel bringen, darunter eines mit dem 15-45 mm STM für 730 Euro, ein zweites mit dem 15-45er und dem 55-200er sowie zwei weitere für Vlogger. Die M50 II ist in Weiß und Schwarz zu haben.
Autor: Wadim Herdt
www.canon.de