Sony stärkt seine Position im aktuell gefragten Segment kleiner Streamingkameras mit der kompakten Vlogger- Kamera ZV-1F. Sie hat einen 1-Zoll-Sensor und eine fest eingebaute Optik. Der Begriff Vlogger steht für Video-Blogger. Technisch basiert die Neue auf dem ZV-1-Modell von 2020, von dem sie den Monitor und das Gehäuse geerbt hat. Auch der 1 Zoll große Sensor mit 20 Megapixeln steckte schon in der ZV-1. Neu hingegen ist das Objektiv: Die ZV-F1 arbeitet mit einer Festbrennweite statt mit einem Zoom und stellt mit einem einfacheren AF-System scharf, das die Kontrastmessung verwendet. Filmen kann die ZV-1F weiterhin mit 4K und 30 B/s. Die etwas einfachere Ausstattung schlägt sich auch im Preis nieder: Die ZV-1F kostet 650 Euro, für die ältere ZV-1 mit Zoomoptik und Hybrid-AF wurden noch 800 Euro fällig. Die ZV-1-Modelle basieren auf der RX 100-Baureihe mit Fokus auf Videoanwendungen.
Sensor mit 20 Megapixeln
Der Sensor ist ein Stacked Exmor RS CMOS mit 20,1 Megapixeln. „Stacked“ bedeutet, dass der Sensor über einen eigenen DRAM-Chip verfügt, der als zusätzliche Schicht die Datenverarbeitung beschleunigt. Serien kann der Vlog-Spezialist mit 24 B/s schießen. Die Empfindlichkeit reicht von ISO 80 bis 12 800, und der elektronische Auslöser bietet 1/32 000 s als kürzeste Belichtungszeit.
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Mehr Infos zu den FotokursenKontrast-AF mit Augenerkennung
Das AF-System hat 425 Kontrast-AF-Felder, und man kann zwischen Modi wie Weit, Zone, mittig, Spot oder Erweiterter Spot wählen. Dazu kommen Gesichts- und Augenerkennung sowie Tracking; aber auch Optionen, die die ZV-1 erstmals zu bieten hatte, sind verfügbar: Die Product- Showcase-Funktion ermöglicht den schnellen Perspektivwechsel zwischen dem Gesicht des Vloggers und dem Objekt, das er gerade vor der Kamera bespricht. Und mit dem Bokeh-Switch kann man auf Tastendruck den Hintergrund unscharf maskieren. Neu ist die Tier-Erkennung. Die Belichtungsmessung mit Priorität auf das Gesicht gelingt im Modus Face Priority Autoexposure (AE).
Objektiv und Display der Sony ZV-1F
Bei der ZV-1F hat sich Sony dafür entschieden, ein neues Objektiv zu verwenden. Statt des Zeiss Vario Sonnar T* 1,8- 2,8/24-70 mm KB, das sowohl in der Vorgängerin ZV-1 als auch in den RX 100-Modellreihen III bis V verbaut wurde, offeriert die Neue nun eine Festbrennweite. Diese stammt wie gehabt aus der Optikschmiede Zeiss, hat Blende 2 und 7,6 mm Brennweite, sodass ihr Bildwinkel dem einer KB-Brennweite von 20 mm entspricht. Sony hat die Neue damit konsequent an die Arbeitsweise von Vloggern angepasst. Verzichten müssen die allerdings auf eine optische Bildstabilisierung und auf den eingebauten ND-Filter.
Ein Sucher ist für die ZV-Reihe nicht vorgesehen, sodass die Motivsuche ausschließlich über das Display erfolgt. Der Monitor wurde unverändert von der ZV-1 übernommen und stammt ursprünglich – wie die meiste Technik – aus der RX-Serie. Er hat eine Bilddiagonale von 3 Zoll und eine Auflösung von 307 000 RGB-Pixeln. Er ist touchfähig und kann seitlich ausgeklappt und gedreht werden, sodass man beim Filmen die Vorschau und die Einstellungen immer im Blick behält.
Videofunktionen
Die maximale Videoauflösung ist dieselbe wie in der Vorgängerin: 4K und 30 B/s. Im Full-HD-Modus sind Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 120 B/s möglich. Die Kompression basiert auf dem H.264-Standard, die Bildstabilisierung erfolgt mit einer elektronischen Lösung. Im Hochformat aufgenommene Videos werden markiert, um den Export auf soziale Netzwerke zu vereinfachen. Der Soft-Skin-Modus soll während der Filmaufnahmen die Haut glatter darstellen und zugleich die Hauttöne natürlich wiedergeben. Solange die Aufnahme läuft, wird im Monitor ein roter Rahmen eingeblendet – das ist auch in der Selfie-Perspektive hilfreich.
Die Ausstattung der Sony ZV-1F
Abmessungen, Gewicht und Form sind fast dieselben wie die der ZV-1 – die ZV-1F ist mit 256 Gramm aber etwas leichter. Auch die Zahl und das Layout der (wenigen) Bedienelemente sind gleich geblieben. Das Programmwahlrad der RX 100-Modelle hat Sony durch einen kleinen Druckknopf neben dem Auslöser mit dem Zoom-Schalter ersetzt. Sobald man ihn drückt, erscheint im Display ein Menü mit den verschiedenen Belichtungsprogrammen und Szenen-Modi samt passender Erklärungen. Mit der Wippe an der Rückseite wählt man dann das gewünschte Programm. Die große Video-Start/Stop-Taste auf der Oberseite ist so platziert, dass man sie mühelos erreicht, wenn man sich im Selfie-Modus filmt.
Hauptrolle für den Wippschalter
Bei der Bedienung spielt die hintere Wippe mit der integrierten mittleren Taste die Hauptrolle. Sie übernimmt die Navigation durch das Menü und das Schnellmenü (fn-Taste) sowie die direkte Anpassung verschiedener Parameter. Zudem lassen sich damit die AF-Felder verschieben.
Statt den einzelnen Bedienelementen dedizierte Funktionen zuzuweisen, hat Sony die ZV-1F mit programmierbaren Tasten und anpassbaren Schnellmenüs ausgestattet. Besonders praktisch daran: Die persönlichen Presets der Tasten und des Schnellmenüs lassen sich jeweils für den Foto- und den Video-Modus getrennt voneinander speichern.
Einen Blitz hat die Sony ZV-1F Vlog-Kamera nicht – denn Vlogger hätten ohnehin keine Verwendung für ihn. Stattdessen ist die Vlogger-Kamera mit einem Drei-Kapsel-Direktionalmikrofon ausgestattet. Den Platz des entfallenen Popup-Suchers nimmt ein Multi-Interface-Zubehörschuh für externe Mikrofone, Leuchten oder anderes Zubehör ein. Zur Ausstattung zählen weiterhin Wi-Fi und Bluetooth und die USB-2.0-Typ-C- Buchse. Das Gehäuse wird teilweise aus recyceltem Kunststoff hergestellt.
Gerät | Sony ZV-1F |
---|---|
Bildsensor | 20 Megapixel 1 Zoll Stacked CMOS, 13,2 x 8,8 mm, 5472 x 3648 Pixel |
Empfindlichkeit | ISO auto, manuell 80-12 800 |
Dateiformat | JPEG, RAW, RAW + JPEG |
Video | Zeiss Vario-Sonnar T* 2/7 mm (20 mm KB) |
Autofokus | Kontrast-AF, 425 AF-Felder, Gesichts-/Augen-/Tier-Erkennung, Tracking |
Belichtungsmessung | mittenbetont, Spot, Matrix |
Belichtungssteuerung | P, Av, Tv, M, Szenenmodi |
Sucher | - |
Monitor | 3,0 Zoll, 307 200 RGB-Bildpunkte, schwenkbar, touchfähig |
Ausstattung | 4K-Video: 3840 x 2160p30; Full-HD: 1920 x 1080p120; Zubehörschuh, HDMI, micro USB 2.0, Wi-Fi, Bluetooth |
Maße und Gewicht | 105 x 60 x 46 mm, 256 g |
Preis | 650 Euro |
Autor: Wadim Herdt