Wir haben uns angeguckt, welche News und Trends Sigma 2022 auf den Markt bringen könnte.
Mit der Art-Baureihe hat Sigma vor vielen Jahren den Fokus auf hochwertige und teure Festbrennweiten gelegt. Dieser Schritt war nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch zukunftsweisend. Das bedeutet nicht, dass es von Sigma keine Zooms gäbe, doch im Zentrum der Markenwahrnehmung stehen qualitativ hochwertige Festbrennweiten. Natürlich dominierten lange die SLR-Objektive und hier wiederum die Rechnungen für die beiden Marktführer. Während die Nachfrage nach klassischen SLR-Objektiven mit Canon EF- und Nikon-AF-Bajonett nun aber abnimmt, wächst die Bedeutung der spiegellosen Systeme im Markt. Sigma hat hierauf dreifach reagiert:
1. Ein klassisches Sigma-Objektiv wie das 1,4/85mm DG HSM Art gibt es eben auch mit L- und Sony-E- Bajonett, also mit Anschlüssen für spiegellose Kleinbildkameras.
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Mehr Infos zu den Fotokursen2. Hinzu kommt als rein „spiegellose“ Neukonstruktion ein weiteres 1,4/85mm DG DN Art, das noch etwas aufwendiger konstruiert ist, das noch mehr Punkte in unserem Test holt, aber zugleich deutlich kompakter und leichter gebaut ist.
3. Sigma bringt zu den drei Baureihen A, C und S noch die I-Objektive – derzeit als Teil der C-Baureihe. Hierbei handelt es sich um leichtere, kompaktere und günstigere Rechnungen, die weniger lichtstark als ein A-Objektiv sind, aber mit ihrer Leistung exzellent mithalten, wie das Sigma 2,8/90mm DG DN Contemporary zeigt.
Sigma-Objektive für Spiegellose: News 2022
Mit neuen Sigma-Objektiven für SLR-Kameras rechnen wir nicht mehr. Hier hat Sigma ein sehr großes Angebot aufgebaut, wird aber kaum noch in einen schrumpfenden Markt investieren. Ein SLR-Objektiv lässt sich vergleichsweise einfach verlängern und so für die flacheren spiegellosen Kameras anpassen, wenn die AF-Technik stimmt.
Sigma hat dies bei vielen Rechnungen umgesetzt. Ein konsequent auf spiegellose Systeme ausgelegtes Objektiv hat dagegen sein Bajonett so nah am Sensor, dass es kaum für SLRs anpassbar ist. Von den neuen Objektiven erwarten wir darum keine SLR-Varianten mehr. Zugleich stehen bei Sigma die spiegellosen Kleinbildsysteme mit Sony E- und L-Bajonett im Fokus. Das E-Bajonett ist wirtschaftlich das spannendste, weil Sony bis jetzt die mit Abstand meisten spiegellosen KB-Kameras verkauft hat. Sony ist schon lange am Markt und hat sein Bajonett für Drittanbieter geöffnet. Der Markt für das L-Bajonett ist zwar deutlich kleiner, doch Sigma gehört zu den Gründungsmitgliedern der L-Mount-Allianz und rüstet seine eigenen Systemkameras nun mit dem L Bajonett aus.
Das E- und L-Angebot von Sigma
Das E- und das L-Angebot umfassen jeweils 24 Festbrennweiten und sechs Zooms: In der Mehrzahl sind dies Objektive für Kleinbildsensoren. Zu MFT und Canon EFM sind jeweils drei Rechnungen vorhanden, Fuifilm X ist nicht abgedeckt.
Sigma schaut sich nach eigenen Angaben zu dem das Thema Canon RF und Nikon Z an. Hier könnte Sigma durch Anpassung bereits erhältlicher Modelle ähnlich schnell wie beim L-Bajonett ein großes Angebot aufbauen. Doch noch öffnen Canon und Nikon ihre neuen Systeme nicht für Drittanbieter. Die meisten Rechnungen von Drittanbietern haben darum keinen Autofokus.
Für das Jahr 2022 bedeutet es an News, dass wir von Sigma einige E- und L-Objektive erwarten – mit einem Fokus auf günstigeren I-Modellen. Unter 24 mm und über 90 mm ist da noch viel Platz. Da Festbrennweiten stark dominieren, sehen wir zudem Bedarf bei volumenstarken Zooms: Hierzu gehört für uns ein Update des 70200 mm Objektivs. Sollte Sigma tatsächlich RF oder Z Objektive vorstellen – wir denken, dass Nikon als erster sein Bajonett öffnet – so werden die typischen Festbrennweiten wie 85 mm, 50 mm, 35 mm, 24 mm, 14 mm dabei sein.
Sigma-Foveon-Kameras
Den Kamerabau gibt Sigma nicht auf. Derzeit sind drei Systemkameras verfügbar: die sd Quattro, die fp und die fp L – die beiden Letzteren jedoch nur mit einem konventionellen BayerSensor. Als einziges der drei Modelle nutzt die ältere sd Quattro noch das SA-Bajonett, bietet aber auch als einzige einen Foveon-Sensor mit mehreren lichtempfindlichen Schichten übereinander. Dieser Foveon-Sensor ist das Besondere an Sigma-Kameras und zeichnet sich durch eine besonders gute Feinzeichnung aus. 2018 haben die Japaner die Entwicklung einer neuen Foveon-Kamera mit dem L-Bajonett angekündigt. Technische Schwierigkeiten und dann auch Corona haben das Projekt verzögert. Sigma will mit seiner Foveon-Kamera Maßstäbe setzen und wird deshalb auch weitere Verzögerungen, aber keine Kompromisse in Kauf nehmen.Vielleicht kommt die Foveon-Kamera ja 2023 – wir sind auf dieses Modell gespannt wie auf wenige andere Kameras.
Mit L-Bajonett und Kleinbildsensor sind die Sigma fp sowie die fp L im Markt – zwei besonders kompakte Modelle. Ein drittes Modell erwarten wir 2022 nicht.