Radiant Photo: KI-Newcomer

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Mit Radiant Photo kommt ein neuer Fotoeditor auf den Markt, der sich verstärkt auf KI-gestützte Algorithmen verlässt, um Bilder automatisch zu optimieren. Die Software läuft als eigenständige Anwendung auf Windows- und auf Mac-Rechnern oder als natives Plug-in für Adobe Photoshop, Lightroom Classic und Corel (Alludo) PaintShop Pro. Radiant Photo kostet regulär 170 Euro, momentan läuft noch eine Rabattaktion.

Das Programm verfügt über eine automatische Szenenerkennung. Die Engine stammt nach Angaben von Radiant, einem Unternehmen mit Sitz im sonnigen Florida, von Perfectly Clear (eyeq.photos), zu dessen Kunden unter anderem Cewe gehört. Auch die Technologie von Fotonation (www.fotonation.com) wird für Bildanalysen im Hintergrund verwendet. Bei Bildoptimierungen beschränkt sich Radiant Photo auf lokale oder globale Anpassungen von Helligkeit, Kontrast und Farben sowie auf Nachschärfung und Rauschreduktion. Inhalte werden nicht ersetzt – damit will man sich wohl bewusst zur Luminar abgrenzen. Die Korrekturmethoden will Radiant mit zusammen Profifotografen entwickelt haben.

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Smart Presets

Die Anwendung bietet drei Sammlungen von Smart Presets. Das Set Radiant Photo-Pro nimmt deutliche Veränderungen an den Bildern vor, Radiant Photo-Dezent arbeitet zurückhaltender, und das Set My Smart Presets ermöglicht eine individuelle Anpassung von Parametern. Eine manuelle Justage ist auch bei den ersten beiden Smart-Preset-Arten möglich, um Bildern den letzten Schliff zu geben. Die Bearbeitung soll intern auf 16-Bit-Basis stattfinden, um höhere Dynamik und auch mehr Farben zu ermöglichen.

Zum Funktionsumfang gehören Stapelverarbeitung und prinzipiell auch RAW-Unterstützung ohne typische Entwicklungstools. RAWs, soweit unterstützt, werden wie JPEGs behandelt.

Radiant Photo
Übersichtlich: Das Programmfenster folgt der üblichen Bereichsaufteilung: In der Mitte die Bildvorschau, an den Seiten ausblendbare Filter-, Presets- und Reglerleisten, unten die Bildauswahlleiste. Die Lupeneinstellung springt leider nach jedem Bildwechsel wieder zurück.

 

Wir haben die Anwendung kurzerhand installiert und ausprobiert. Das Programmfenster ist wie üblich dreigeteilt: links die Presets, in der Mitte das Bild und rechts die Regler für manuelle Korrekturen. Im „Schnellen Modus“ blendet Radiant nur wenige Regler ein, zum Beispiel für Belichtung oder Farbe. Im „Erweiterten Modus“ kann man mit den manuellen Reglern feinere Eingriffe vornehmen. Die seitlichen Reiter lassen sich ausblenden, um mehr Platz für das Bild zu gewinnen. Unten ist wie in Lightroom eine ausblendbare Bildleiste mit einer kleinen Vorschauen platziert.

 

Im Praxischeck

Die Bedienung bleibt übersichtlich, obwohl die Funktion mancher Regler am Namen nicht gleich erkennbar ist. Am Anfang ist Ausprobieren angesagt, doch da die Funktionalität relativ klein ist, kommt man schnell zurecht. Ein Manko ist die fehlende Verwaltungsfunktion: Arbeitet die Software als Stand-alone-Anwendung, müssen die zu bearbeitenden Bilder immer wieder neu geladen werden.

Nach der Bildanalyse passt die Software im wesentlichen die Belichtung, die Farben und die Kontraste an.

 

Die Szenerie wurde in unseren Beispielbildern immer gut erkannt, allerdings benötigt Radiant Photo dafür einen kleinen Moment. Die Berechnung der Vorschauen erfordert ebenfalls etwas Geduld – und das gilt nicht nur fürs erste Laden der Bilder, sondern auch noch später, wenn man in der unteren Bildleiste vor- oder zurückgeht. Schade ist zudem, dass die Zoomstufe beim Wechsel auf das nächste Bild jedesmal wieder auf den Grundwert zurückgesetzt wird. Die Auswirkung des ausgewählten Presets wird in der Vorschau simuliert – auf ein Porträt muss dabei nicht unbedingt ein „Menschen“-Preset angewandt werden. Die Unterschiede zwischen den Sets Pro und Dezent sind nicht groß, aber je nach Bild einmal mehr, einmal weniger ausgeprägt. Zudem wurden die Bilder insgesamt nicht übertrieben bearbeitet. Radiant Photo lässt keine zu künstlich wirkenden Welten entstehen, was aus fotografischer Sicht positiv ist. Die fertigen Bilder lassen sich im PNG-, JPEG- und TIFF- Format exportieren. Dabei werden die JPEGs im Vergleich zum Original um 50 bis 66 Prozent komprimiert. Bei starker Vergrößerung fallen entsprechende Verluste auf.

Prinzipiell dosiert Radiant Photo die Anpassungen zurückhaltend, sodass die Bilder nach der Bearbeitung nicht künstlich wirken. Mit den mit­ gelieferten Farben­-Presets lassen sich überdies unterschiedliche Farbvarianten sowie Schwarzweiß­-Looks gestalten.

 

Fazit

Das Programm erkennt die Motive im Bild und peppt die Aufnahmen auf, ohne zu übertreiben. Der Einstieg gelingt schnell, und die Bedienung ist übersichtlich. Aber ohne eigene Bildverwaltung bleibt im Grunde lediglich die Nutzung als Plug-in. Für einen regulären Verkaufspreis von 170 Euro fehlt uns an Radiant Photo der entscheidende Wow-Effekt. Zudem konnte uns die Export-Funktion für JPEGs nicht überzeugen.

wheradiantimaginglabs.com

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