Pentax hat eine neue Kamera vorgestellt, das ist bereits eine gute Nachricht, denn in letzter Zeit ist es um die Marke leise geworden. Die Pentax KF ist eine klassische SLR-Kamera mit Sucherhöcker und griffigem Body. Sie kostet 950 Euro und hat einen APS-C-Sensor mit 24 Megapixeln, Bildstabilisierung und Pixel-Shift-Funktion. Zur Ausstattung gehören ein optischer Sucher mit hundertprozentiger Bildabdeckung und ein neuer, schwenkbarer Monitor. Offiziell ist die KF ein Nachfolger der K-70, die nun im Abverkauf ist und demnächst aus dem Angebot verschwindet. Vergleicht man die Spezifikationen der circa sieben Jahre alten K-70 und der neuen KF, stellt man fest, dass technisch nicht viel passiert ist: In der KF steckt – bis auf den Monitor – quasi die gleiche Hardware wie in der K-70. So legen es jedenfalls die technischen Daten nahe, und auch optisch hat sich kaum etwas verändert.
Wenn der technische Innovationsgrad der KF limitiert ist, warum bringt Pentax dann die neue Kamera? Wir vermuten, dass der Hersteller nach wie vor im Einsteigerbereich vertreten sein will, die K-70 jedoch wegen gestiegener Preise oder aufgrund aktueller Lieferprobleme von einzelnen Bauteilen nicht mehr unverändert anbieten kann. Auch Sony hat zuletzt eine A-Variante von einigen Modellen auf den Markt gebracht. Die Neuen sind mit anderen Monitoren ausgestattet, Sony hat das jedoch nicht explizit zum Thema gemacht.
Dieselbe Auflösung wie gehabt: 24 Megapixel
Den APS-C-Sensor ohne Tiefpassfilter und den Prime-MII- Bildprozessor hat die KF vom Vorgängermodell übernommen. An der Software hat sicherlich Pentax die Algorithmen der Signalverarbeitung optimiert. Die Auflösung bleibt aber unverändert bei 24 Megapixeln.
Der Sensor ist wie in der Vorgängerin beweglich gelagert. Das setzt Pentax konsequent in zusätzliche Funktionalität um. Erste Anwendung bleibt natürlich die Bildstabilisierung (IBIS), die genauso zuverlässig arbeitet wie in der K-70.
Wie die K-70 unterstützt die Neue die Pixelshift-Funktion. Sie macht vier Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen und verschiebt dabei den Sensor vor jedem Auslösen um einen Pixel. Die erhaltenen Daten setzt ein Algorithmus zu einem einzigen Bild zusammen. Ein Stativ ist dabei zwar weiterhin empfohlen, aber nicht mehr prinzipiell notwendig. Überdies kann die KF Bewegungen detektieren und die aus ihnen resultierende Unschärfe in der fertigen Aufnahme reduzieren.
Weitere Funktionen auf Basis des IBIS sind eine Tiefpassfilter-Simulation für die Moiré-Reduzierung, ein automatischer Horizontausgleich, eine Tilt-Funktion und die Astrotracer- Funktion, die bei Langzeitbelichtungen des Sternenhimmels die Erdrotation ausgleicht.
Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen
Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.
Mehr Infos zu den FotokursenPentax KF: Optischer Sucher, beweglicher Monitor
Solange der Spiegel unten ist, fokussiert die KF die Motive mithilfe des Phasen-AF mit elf Messfeldern, von denen neun Kreuzsensoren sind. Im Live-View assistiert – wie bei der K-70 – ein Hybrid-AF. Sowohl bei Foto- als auch bei Videoaufnahmen lässt sie die Wahl zwischen der Kontrast- und der schnelleren Phasenmessung. Apropos Video: Das Filmen ist nicht die Stärke der KF, denn sie bietet maximal Full-HD-Qualität mit 1920 x 1080 Pixeln und 30 Vollbildern in der Sekunde.
Der optische Pentaprismensucher zeigt wie im Modell zuvor eine 100-Prozent-Bildansicht und bietet eine 0,95-fache effektive Vergrößerung – ein Feature, das Pentax unabhängig vom Preis in allen SLR-Kameras implementiert.
Der 3-Zoll-Monitor ist mit einem neuen Display bestückt, das 345 667 statt wie bisher 307 000 RGB-Bildpunkte hat. Auf die Touch-Funktionalität muss man verzichten, aber der Monitor der KF ist nach wie vor dreh- und schwenkbar.
Wetterfester Body
Pentax legt großen Wert auf Robustheit und Wetterbeständigkeit seiner Kameras. So ist der KF-Body mit 100 Dichtungen gegen Wasser und Staub ausgestattet. Die Kamera bleibt bis zu -10° C einsatzfähig. Ein ausgeprägter Handgriff und gummierte Oberflächen sorgen für sicheren Halt.
Bei der Bedienung setzt Pentax auf Drehräder sowie auf Funktionstasten, die sich auf der rechten Kameraseite konzentrieren. Das Bedienkonzept ist offenbar dasselbe geblieben wie bei der K-70, auch das Tastenlayout ist unverändert. Verschiedene Bedienelemente lassen sich nach individuellen Vorlieben mit anderen Funktionen belegen.
Der Body ist relativ kompakt, 688 Gramm sind aber für eine moderne APS-C-Kamera nicht gerade wenig. Zur Ausstattung zählen ein integrierter Blitz und Wi-Fi. Mit der kostenlosen „Image Sync“-App kann man aus der Ferne auslösen, zentrale Einstellungen wie Blende, ISO und Verschlusszeit steuern und Bilder auf mobile Geräte übertragen.
Die Pentax KF SLR-Kamera ist hier erhältlich; als Body für 950 Euro oder im Kit mit dem Zoom 18-55 mm AL WR für 1050 Euro. Serienmäßig ist sie schwarz, aber in Europa gibt es auf der Pentax-Website eine auf 100 Exemplare limitierte Version in Crystal Blue und eine auf 50 Stück begrenzte Crystal-White-Variante.
GERÄT | Pentax KF |
---|---|
Bildsensor | 24 MP, 23,5 x 15 APS-C-CMOS ohne Tiefpassfilter, 6000 x 4000 Pixel |
Empfindlichkeit | ISO Auto einstellbar, man: 100 – 102 400 |
Dateiformat | JPEG, RAW (PEF, DNG; 14 Bit), RAW + JPEG |
Video | Full HD: 1920 x 1080p30, Stereoton |
Autofokus | Phasen-AF, 11 Messfelder, davon 9 Kreuzsensoren; Auto (5 Felder), Auto (11 Felder), erweiterter AF-Bereich (S, M, L), Auswahl (S), Spot |
Belichtungsmessung | 77 Messfelder, mittenbetont, Spot |
Belichtungssteuerung | P, Av, Tv, M, Motivprogramme |
Monitor | 3-Zoll-TFT, 345 667 RGB-Bildpunkte, dreh- und schwenkbar |
Sucher | Pentaprismensucher, 100% Bildfeld, 0,95x eff., wechselbare Mattscheiben |
Ausstattung | Bildstabilisierung, Pixel-Shift-Funktion, Blitz, Wi-Fi, USB 2.0, HDMI |
Maße und Gewicht | 126 x 93 x 74 mm, 684 g |
Preise | Body: 950 Euro, Kit mit 18-55 mm AL WR: 1050 Euro |