Die zweite Generation der kompakten S5 mit dem L-Bajonett setzt weiterhin auf einen 24-Megapixel-Sensor, steigert aber die Videoauflösung auf nun 6K und ermöglicht schnellere Serien sowie Phasen-AF. Panasonic ist der erste Hersteller mit einer neuen Systemkamera 2023. Die Lumix S5II ist zwar nicht in allen Punkten neu, denn mit ihr präsentiert Panasonic eine Weiterentwicklung der kompakten S5-Plattform mit dem L-Bajonett. Doch die S5II wertet den Einstieg in das L-System technisch deutlich auf. Die Neue kostet 2200 Euro. Ihre Auflösung bleibt unverändert bei 24 Megapixeln, doch der Sensor ist neu, ebenso das Phasen-AF-System, der Sucher, und sie kann nun mit 6K-Auflösung filmen. Parallel mit der S5II bringt Panasonic im Frühjahr ein technisch sehr ähnliches Schwestermodell S5IIX für 2500 Euro auf den Markt. Letztere bietet zusätzlich Profi-Videofunktionen und tritt optisch vollständig in Schwarz gekleidet auf – selbst die Logos und Beschriftungen werden farblich nicht abgesetzt. Das Vorgängermodell S5 bleibt vorerst weiterhin im Programm und ermöglicht so einen Systemeinstieg für bereits 1600 Euro.
24 Megapixel mit Bildstabilisator
Im Herzen der Panasonic S5II/S5IIX steckt ein neu entwickelter Kleinbildsensor mit 24 Megapixeln samt ebenso neuem, leistungsstärkerem Bildprozessor, an dessen Entwicklung auch Leica beteiligt war. Die Auflösung bleibt also unverändert, doch der neue Sensor soll eine höhere Dynamik haben und führt erstmals eine Phasen-AF-Messung im L-System von Panasonic ein. Geblieben ist der Empfindlichkeitsbereich von maximal ISO 50 bis ISO 204 800 sowie die bewegliche Aufhängung des Sensors. Dank einer Dual-Native-ISO-Empfindlichkeit soll das Rauschverhalten bei höheren Empfindlichkeiten besser sein. Die kameraseitige Bildstabilisierung, ein Vorteil bei der Verwendung von Objektiven ohne eigene IS-Einheiten, und Funktionen wie Pixel-Shift-Aufnahmen zählen weiterhin zur Ausstattung. Mit dem Pixel-Shift-Aufnahmeprogramm kann die S5II/S5IIX Bilder mit 96 Megapixeln (12000 x 8000 Pixeln) aufnehmen, indem sie mehrere Belichtungen zu einer Aufnahme zusammenrechnet.
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Mehr Infos zu den FotokursenFilmen mit 6K und in ProRes
Vom neuen Sensor-Prozessor-Duo profitieren auch die Filmer, denn nun steht nicht nur 4K-, sondern auch 6K-Auflösung zur Verfügung. 6K-Filme mit 5952 x 3968 Pixeln wer- den mit 4:2:0 10-Bit sowie 30 B/s aufgenommen, 4K-Videos können auch mit doppelter Bildfrequenz gefilmt werden. In Full-HD-Auflösung sind zudem Zeitlupen mit 120 B/s möglich. Dank einer neuen, effektiveren Wärmeableitung lassen sich 4K-Videos ohne zeitliche Begrenzung aufzeichnen. Hinzu kommt ein – so Panasonic – extrem leiser Lüfter. Bei 6K hängt die zeitliche Begrenzung an Einstellungen. Filmer können für bessere Ergebnisse zur mechanischen auch die digitale Bildstabilisierung dazuschalten. Nur die Lumix S5IIX kann direkt ohne Zubehör über HDMI- oder USB-Schnittstelle Video-RAW mit 5,8K-Auflösung in Apples ProRes-Format an externe SSD-Speicher oder Atomos-Rekorder ausgeben. Intern speichert die Kamera Fotos und Videos auf SD-Speicherkarten. Nur die S5IIX unterstützt Live-Streaming sowie Tethered-Shooting (Fotos und Videos) über USB. Video-RAW wird auch bei der S5II später per Update nachgerüstet, doch für die Nutzung muss dann zusätzlich ein Softwareschlüssel (DMW-SFU2, 200 Euro) erworben werden.
Das AF-System der Panasonic S5II/S5IIX
Bisher stellten sowohl KB- als auch MFT-Kameras von Panasonic mit der hauseigenen DFD-Technik scharf. Sie ba siert auf Kontrast-AF-Messung und kann zudem anhand zweier unscharfer Aufnahmen den Verstellweg für die AF- Einheit der Optik berechnen. Die S5II/S5IIX ist nun die erste Panasonic-Kamera mit Hybrid-AF-System, welches neben dem Kontrast-AF mit DFD nun auch die Phasen-AF- Messung beherrscht. 779 Phasen-AF-Felder stehen insgesamt zur Verfügung und ermöglichen eine schnellere Motivverfolgung als beim Vorgängermodell ohne Phasen-AF. Die Empfindlichkeit des AF-Systems reicht von EV -6 bis +18. Die Motiverkennung umfasst Menschen inklusive Augenerkennung, Körperteile, Tiere und diverse Objekte. Einige AF-Verfolgungsfunktionen lassen sich anpassen und individualisieren. Durch die schnellere Datenverarbeitung greifen Fotografen jetzt auf eine höhere Seriengeschwindigkeit zu. Mit dem mechanischen Verschluss schafft die S5II/ S5IIX nun 7 B/s – zwei mehr als das Vorgängermodell. Mit dem elektronischen Verschluss sind auch 30 B/s möglich. Dem hat die S5 nichts entgegenzusetzen. In beiden Fällen gelten die Angaben für JPEGs wie für RAWs und inklusive der Fokusnachführung.
Vertrauter Body der Panasonic S5II/S5IIX
Optisch hat sich die S5II/S5IIX im Vergleich zur Vorgängerin wenig verändert. Der neue Sucher löst mit 1 226 667 statt mit 786 666 RGB-Pixeln auf und hat auch eine leicht bessere eff. Suchervergrößerung von 0,78x. Der Monitor auf der Rückseite bleibt gleich groß – 3 Zoll – und hat unveränderte 613 333 RGB-Pixel zu bieten. Geblieben sind auch die Touch-Funktion sowie die bewegliche Aufhängung mit der Möglichkeit, das Display seitlich auszuklappen. Trotz des neuen Lüfters ist der Body fast gleich groß und schwer geblieben. Ebenso scheinen die Nutzer der S5 mit dem Bedienelementeorchester zufrieden zu sein, denn die beiden Neuen wurden nur an ein paar wenigen Stellen verbessert. So unterstützt der Joystick der S5II/S5IIX jetzt Bewegungen in acht statt vier Richtungen. Die Griffform und die Auslöserplatzierung wurden leicht optimiert. Für professionelle Ansprüche bleiben die Kameras spritz- wasser- und staubgeschützt. Das robuste Gehäuse baut auf einer Magnesiumlegierung auf. Die Neuen bieten zudem nun schnellere USB-3.2 Gen2 Typ-C- sowie größere und robustere HDMI-Typ A-Schnittstellen. Geblieben sind die drahtlosen Kommunikationswege per WLAN – jetzt auch mit 5 GHz – und Bluetooth. Zur Speicherung von Bildern und Filmen verlassen sich die Panasonic-Modelle auf zwei Steckplätze für SD-/SDHC-/ SDXC-Speicherkarten, beide mit Unterstützung des schnelleren UHS-II-Standards.
Gerät | Panasonic S5II / S5IIX |
---|---|
Bildsensor | 24 Megapixel, 35,6 x 23,8 mm Exmor R CMOS, 6000 x 4000 Pixel |
Empfindlichkeit | ISO auto steuerbar, man: 50 - 204 800 |
Dateiformat | JPEG, RAW, RAW + JPEG |
Video | 6K: 5952 x 3968, 4K: 3840 x 2160, 60 B/s, Stereoton, Video-RAW (S5IIX) |
Autofokus | Phasen-AF: 779 AF-Felder, Motiverkennung: Menschen (Gesichter, Augen, Posen), Tiere; Verfolgung |
Belichtungsmessung | Matrix, Mittenbetont, Spot |
Belichtungssteuerung | P, A, T. M |
Monitor | 3,0-Zoll, 613 333 RGB-Bildpunkte, touch, schwenkbar und drehbar |
Sucher | OLED-Sucher, 1 226667 RGB Bildpunkte, 0,78 eff. |
Ausstattung | Bildstabilisierung, Zubehörschuh, USB 3.2 Gen 2 Typ C, HDMI Typ A, Wi-Fi, Bluetooth |
Maße und Gewicht | 134 x 102 x 90 mm, 740 g |
Preise | 2200 Euro / 2500 Euro |