Leica baut die SL-Kamerareihe aus und stellt der hochauflösenden SL2 ein auf Videos spezialisiertes Modell mit 4K-Technik an die Seite. Die SL2-S mit einem neuen 24-Megapixel-Kleinbildsensor ist ab sofort für 4500 Euro zu haben. Technisch ist die Kamera sehr eng mit der SL2 verwandt. Der wichtigste Unterschied ist der neue Sensor mit der kleineren Auflösung von 24 Megapixeln; die SL2 arbeitet mit 47 Megapixeln.
Doch das ist kein Nachteil. 24 Megapixel sind auch für Fotografen kein schlechter Wert – seit Jahren ist diese Pixeldichte de facto das Einstiegsniveau im Kleinbildbereich. Und die größere Fläche der einzelnen Dioden verspricht zudem ein besseres Verhalten bei Aufnahmen mit weniger Licht. Außerdem verwendet die SL2-S einen Sensor im BSI-Design – also mit Schaltung hinter der lichtempfindlichen Siliziumschicht, was die Lichtausbeute noch verbessert. Der Empfindlichkeitsbereich der SL2-S ist somit auch breiter und reicht bis ISO 100 000. Neben dem besseren Rauschverhalten gibt es noch einen weiteren Vorteil: Der Sensor kann schneller ausgelesen werden. Die Signalverarbeitung übernimmt, wie schon in der SL2, der Maestro-III-Bildprozessor. Schaffte die SL2 mit dem elektronischen Verschluss 20 B/s, so kann die neue nun Serien mit 25 B/s aufnehmen.
Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen
Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.
Mehr Infos zu den FotokursenDank des schnellen Interface ist bei Serien mit 9 B/s allein die Kartenkapazität der limitierende Faktor. Die beiden SD-Slots unterstützen den schnellen UHS-II-Standard. Mechanisch kann die Leica zwischen 1/8000 s und 30 min, elektronisch zwischen 1/16 000 s und 60 s belichten. Der Sensor ist weiterhin beweglich aufgehängt, sodass die Kamera eine eigene Bildstabilisierung hat. Zudem können im Pixel-Shift-Verfahren Fotos mit bis zu 96 Megapixeln aufgenommen werden. Diese berechnet die Kamera aus acht Einzelbildern – ein Stativ ist bei der Aufnahme zwingend erforderlich.
Filmen wie die Profis mit der Leica SL2-S
Filmern bietet die Leica eine lange Liste unterschiedlicher Aufnahmequalitäten, wobei die Kamera in der Regel mit Oversampling aufnimmt: Bei KB-Format wird der Sensor fast komplett ausgelesen, bei Reduktion auf APS-C ein zentraler 4128 x 2178 Pixel großer Ausschnitt. Bei Videos mit 4096 x 2160 Pixeln sind maximal 60 B/s möglich, bei Aufnahmen in FullHD (1920 x 1080 Pixel) auch 180 B/s. Extern wird der Videostream mit 10-Bit 4:2:2 Farbkodierung ausgespielt, beim Speichern auf die SD-Karte kann der Nutzer aber auch 8-Bit-Kodierung wählen.
AF-System und Ausstattung
Das AF-System gleicht dem der SL2 und arbeitet mit Kontrastmessung und mit „Tiefenmap“, so nennt Leica die DFD-Technik von Panasonic. Maximal kann der Fotograf weiterhin auf 225 AF-Bereiche zugreifen. Augenerkennung ist immer noch nicht unter den AF-Modi gelistet, Gesichtserkennung dagegen schon. Von der SL2 hat Leica auch den Sucher und den Monitor übernommen. Der hochwertige OLED-Sucher bietet 1 920 000 RGB-Bildpunkte und eine 0,78-fache effektive Vergrößerung. Die Wiederholfrequenz liegt bei 120 B/s. Der Monitor hat eine Diagonale von 3,2 Zoll, seine Auflösung beträgt gute 700 000 RGB-Bildpunkte. Er ist touchfähig und ist damit eng in die Bedienung der Kamera eingebunden.
Optisch sind die SL2 und die SL2-S identisch, auch ihre Abmessungen gleichen sich. Jedoch hat die Neue etwas an Masse zugelegt: Mit 930 Gramm ist sie ein Schwergewicht unter den spiegellosen Kameras. Das robuste Gehäuse der SL2-S ist aus Metall und Aluminium gefertigt und gegen das Eindringen von Wasser oder Staub geschützt. Auf der Oberseite informiert ein 1,28 Zoll großes Display den Fotografen über die wichtigen Kameraeinstellungen – auch die SL2 und die SL haben schon ein Infodisplay. Wie schon die SL2 bietet auch Leicas Neue einen internen Speicher mit 4 GB, WiFi, Bluetooth, HDMI und einen schnellen USB-3.1-Typ-C-Anschluss.
Autor: Wadim Herdt
www.leica.de