Auf Deine Leseliste in Meine Fotoschule setzenDie Agora im antiken Griechenland war der pulsierende Mittelpunkt für Versammlungen, fröhliche Feste und lebhafte Märkte. Hier wurden leidenschaftlich Ideen ausgetauscht und über verschiedenste Themen diskutiert.
Die fotocommunity ist ein Ort des kreativen Austauschs, an dem Fotografinnen und Fotografen mit unterschiedlichen Ansichten und Herangehensweisen zusammenkommen. Wir möchten den inspirierenden Geist der Agora aufgreifen und die Gelegenheit bieten, Gedanken und Meinungen zu Fotos zu teilen und daran zu wachsen.
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Die Bilder, über die wir regelmäßig sprechen, stammen von Mitgliedern aller Erfahrungsstufen und repräsentieren die gesamte Bandbreite dessen, was in der fotocommunity präsentiert wird.
Fotocommunity Fotograf Jens Riesener hat schon häufig seine Fotos zur Diskussion bei Agora eingereicht. Wir möchten wissen, wie Agora ihn bei seiner fotografischen Entwicklung unterstützt und haben ihm im Vorgestellt-Interview der Fotoschule einige Fragen gestellt.
Wie bist Du auf Agora in der fotocommunity aufmerksam geworden und was hat Dich dazu motiviert, Dein erstes Foto dort hochzuladen?
Ich bin nicht direkt mit einer Kamera in der Hand aufgewachsen, aber schon als Jugendlicher träumte ich von einem Fotoapparat. Vor ungefähr zehn Jahren habe ich mir diesen großen Wunsch erfüllt und mir eine Digitalkamera gekauft. Die Zeit der analogen Fotografie war da leider schon an mir vorübergegangen.
Meine ersten Versuche waren sehr bescheiden, und oft rettete nur die Automatik der Kamera meine Aufnahmen. Doch mit viel Übung und einigen Fotokursen entstanden schließlich ein paar brauchbare Bilder.
In dieser Phase suchte ich nach Fotografen, von denen ich lernen konnte, und stieß dabei auf die fotocommunity. Ich meldete mich an und stellte meine ersten Bilder ein – noch recht ahnungslos, wie das Ganze funktioniert. Wer Lust hat, auf meiner Seite vorbeizuschauen, wird dies schnell bemerken.
Beim Durchstöbern der umfangreichen Seiten der fotocommunity stieß ich auf die Agora. Ich las viel unter den dort gezeigten Bildern, bewunderte die Fähigkeiten und die Kreativität der anderen Fotografen und wagte 2019 den ersten Schritt: Ich reichte ein Bild ein. (Dieses Bild würde ich heute sicher nicht mehr einreichen, aber der Anfang war gemacht).
Welche Bedeutung hat der Austausch von Ideen und Feedback auf Agora für Dich?
Ich habe bereits einige Fotos bei der Agora eingereicht, und die meisten wurden besprochen. Dafür bin ich dem Agora-Team sehr dankbar.
Es ist für mich stets bereichernd, die Gedanken der anderen zu lesen und das Feedback zu verstehen und umzusetzen. Besonders hilfreich ist es, wenn andere Fotografen erwähnt werden, die ich oft noch nicht kenne. Durch die Beschäftigung mit ihrem Werk bekomme ich wertvolle Anregungen für mein eigenes Fotografieren.
Was hältst Du für besonders wichtig im Umgang mit Fotodiskussionen?
Ein Foto einzustellen, ist immer ein ganz besonderer Moment. Für mich ist jedes Foto auch ein Stück von mir und so überlege ich natürlich genau, ob dieses Foto wirklich geeignet ist für eine Diskussion. In der Woche der Besprechung gibt es manchmal Herzklopfen, wenn wieder ein neuer Kommentar veröffentlicht wurde. Aber ich erlebe die Kommentierenden in hohem Maße wertschätzend und freundlich. Gibt es Kritik am Bild, ist diese nie überheblich oder herabsetzend, sondern bleibt zugewandt und das schätze ich sehr. In den Anfängen der Agora, als noch viel mehr Kommentierende tätig waren, war der Ton rauer. Somit kann ich alle nur ermutigen, selbst ein Foto bei Agora einzureichen. Es lohnt sich immer.
Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen, bei dem das Feedback auf Agora Deine fotografischen Fähigkeiten oder Dein Verständnis für Fotografie verbessert hat?
Ich kann kein konkretes Beispiel nennen oder einen bestimmten Kommentierenden hervorheben, aber es gibt natürlich einige, deren Worte und Anregungen für mich besonders wertvoll sind und die mich in meiner Fotografie weitergebracht haben.
Es fällt mir leicht anzuerkennen, dass viele Kommentierende durch ihre jahrelange Erfahrung weit voraus sind. An ihrem Wissen und ihrer Expertise kann ich nur wachsen.
Wie gehst Du mit konstruktiver Kritik um und wie integrierst Du diese in Deine Arbeit?
Kritik ist für mich immer hilfreich, wenn sie in der Art und Weise vorgebracht wird, dass ich sie verstehen und annehmen kann. Und das gefällt mir bei Agora, denn hier gibt es keinen „Verriss“. Da die Kritik niemals persönlich ist, sondern immer sachlich bleibt und ich stets versuche, mich fotografisch weiterzuentwickeln, sind Anregungen von anderen besonders wichtig für mich – sonst bleibt ja alles, wie es ist.
Welche Art von Fotos reichst Du am liebsten bei Agora ein und warum?
Meine Anfänge in der Fotografie waren, wie bei vielen anderen, auf die Natur gerichtet. Pflanzen und Tiere sind für mich auch heute noch beliebte Motive. Ihre Vielfalt und Farbenfreude bereichern mich und meine Fotografie.
Inzwischen habe ich mich auch der urbanen Fotografie zugewandt, was mir große Freude bereitet. Daher sind auf einigen meiner neuesten Fotos Menschen zu sehen. Dabei habe ich jedoch immer etwas Angst, die Persönlichkeitsrechte zu verletzen. In dieser Form der Fotografie fühle ich mich also noch nicht ganz frei.
Nutzt Du Agora hauptsächlich, um an Deinen eigenen Fotos zu arbeiten, oder beteiligst Du Dich auch aktiv an Diskussionen zu den Werken anderer?
Ich lese immer die Kommentare unter den Bildern der Agora, ebenso wie viele andere Mitglieder der fotocommunity, was die hohe Zahl der Aufrufe bestätigt. Manchmal schreibe ich auch einen Kommentar, doch das kommt eher selten vor. Mir fehlt oft die Kompetenz, die viele erfahrene Fotografinnen und Fotografen durch ihre langjährige Erfahrung mitbringen. Einen Abschlusskommentar verfasse ich jedoch immer, und gelegentlich regt dieser auch zu weiteren Diskussionen an.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Mitglieder der fotocommunity die Möglichkeit nutzen, ihre Gedanken zu den Bildern in der Agora zu teilen. Das wäre äußerst bereichernd.
Welche Rolle spielt die fotocommunity in Deiner Entwicklung als Fotograf und wie hat sich Deine Arbeit durch Agora verändert?
Ich bin in der fotocommunity nicht so aktiv, wie ich es mir wünschen würde. Leider fehlt mir oft die Zeit. Dennoch schaue ich mir regelmäßig die Fotos an, die ein Sternchen oder sogar eine Krone erhalten haben. Diese Bilder betrachte ich intensiv und versuche, aus ihnen zu lernen.
Ohne die Agora wäre ich in meiner fotografischen Entwicklung nicht so weit gekommen. Jedes Foto bringt mir etwas Neues bei. Ich versuche, die Gedanken der anderen nachzuvollziehen und mich dadurch kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Gibt es bestimmte Themen oder Projekte, die Dich durch den Austausch auf Agora inspiriert haben?
Natürlich gibt es das. Das ist mein Einstieg in die Streetfotografie, auch wenn ich meine Bilder dort noch nicht vollständig einordnen möchte. Ich fotografiere gerne im urbanen Raum, aber direkt auf Menschen zuzugehen und sie aus nächster Nähe zu fotografieren, das kostet mich immer noch Überwindung. Vielleicht lege ich diese Scheu irgendwann ab, mal sehen. Wie ein Fotograf einmal sagte: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, dann bist du nicht nah genug dran.“
Was wünschst Du Dir für die Zukunft von Agora und der fotocommunity, um noch mehr an Dir und Deiner Fotografie zu wachsen?
Ich wünsche mir, dass die Zahl der Kommentierenden wieder zunimmt. Einige Namen, die vor der längeren Pause der Agora aktiv waren, vermisse ich sehr. Warum sie nicht mehr kommentieren, kann ich nur vermuten.
Ich möchte alle ermutigen, selbst ein Bild einzureichen. Die Woche der Besprechung eines Bildes ist aufregend und stets eine Bereicherung. Ich hoffe, dass die Agora auch in Zukunft ein fester Bestandteil der fotocommunity bleibt.
Vielen Dank an das Team, dass ich meine Gedanken hier äußern durfte.
Auch Du möchtest, dass eines Deiner Fotos in der Agora diskutiert wird? Alles, was dazu gehört und wie Du Dein Foto einreichen kannst, erfährst Du hier. Wir freuen uns darauf, Deine Beiträge zu entdecken und gemeinsam in die Welt der Fotografie einzutauchen!
