Streetfotografie – Fokus Farbe

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“Das Gelbe vom Ei“ – Die Redewendung beruht auf der Vorstellung, dass der Dotter das Wertvollste, das Beste am Ei ist, und somit das Nonplusultra verkörpert.

Der von Achim Katzberg gewählte Serientitel „Das Gelbe von der Straße“ steht jedoch keinesfalls für ein übergroßes Ego des Fotografen. Vielmehr bringt er den eigentlich simplen Grundgedanken, der hinter dieser Serie steckt, gekonnt auf den Punkt. Achim verbindet die Streetfotografie mit der Farbe Gelb – 15 Einzelfotos fügen sich durch diese eine Gemeinsamkeit zu einer wohl durchdachten Serie zusammen. Ob es eine Wand ist, hinter der ein Mensch verschwindet, ein Warnzeichen auf dem Boden, ein Paar ausgelatschte Sneaker, ein Schirm oder die Wände einer U-Bahn-Station – die Farbe Gelb ist allgegenwärtig.

Teilweise setzt Achim sie großflächig als dominantes Mittel in seinen Bildern ein, teilweise spielt Gelb eher eine Nebenrolle im Foto und wird dadurch zum berühmten i-Tüpfelchen.

Das Thema „Farbe“ eignet sich wie kein anderes, den fotografischen Blick zu schulen. Farben gibt es überall und durch das gezielte Lenken der Aufmerksamkeit ist es eine relativ leichte Übung, sie zu „sehen“. Und eben dieses fotografische Sehen ist eine Grundlage für jeden Erfolg mit der Kamera.

Farbe als Trigger

Farben sind schrill und „laut“, stechen sofort ins Auge und Du kannst sie Dir als Trigger zunutze machen, sollte Dich beispielsweise mal die Kreativität verlassen. Unter einem Trigger versteht man in Medizin und Psychologie den Verursacher für einen Vorgang, der eine Empfindung, einen Affekt oder ein Symptom auslösen kann. Bist Du ideenlos oder gar unzufrieden, suche Dir einen solchen Trigger in Deiner Fotografie, so wie Achim es mit der Farbe  getan hat, um Deinen „gelben“ Faden wiederzufinden.

Achim Katzberg hat die Bilder aus „Das Gelbe der Straße“ in einem Zeitraum von mehreren Jahren erstellt. Dabei zog es ihn in verschiedene Städte, immer wieder und immer stärker blieb sein Blick an gelben Elementen in seiner Umgebung hängen. Bei ihm ist die Zusammenstellung jedoch mehr durch Zufall statt durch vorherige Planung entstanden und er verfolgte nicht wie oben als Beispiel erwähnt ein absichtliches Ziel bzw. die Erstellung einer Serie. Offenbar besitzt Achim im Fall der Farbe „Gelb“ einen natürlichen, „eingebauten“ Trigger.

Dennoch ist es seit dem zufälligen Entstehen bzw. Zusammenfügen der Serie so, dass Gelb noch allgegenwärtiger in seinem Sehen geworden ist und wann immer sich etwas Gelbes vor Achims Kamera wiederfindet, bleibt der Gedanke an eine mögliche Ergänzung der Serie nicht aus. Die Schulung der Wahrnehmung hat demnach vollends funktioniert.

Für die Streetfotografie bieten sich neben Farben noch zahlreiche andere Ideen als „Trigger“ an. So kannst Du beispielsweise Linien, Zahlen, Zebrastreifen oder U-Bahn-Stationen einsetzen, um gezielt mit der Wiederholung zu arbeiten.

MERKE:

• Nutze z.B. eine Farbe als Deinen persönlichen Trigger (Anziehungspunkt) in Deinen Streetfotos
• Dies hilft Dir beim Schulen Deines fotografischen Auges
• Die Farbe kann dabei eine dominante Rolle einnehmen oder eine Nebenrolle spielen
• Farben sind überall und einfach zu“sehen“, daher ideal für den Einstieg in eine Streetfotografie-Serie geeignet

 

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