RAW-Test: Nikon Z7II

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Die Nikon Z7II kostet derzeit circa 2600 Euro: Für eine Kamera mit Bildstabilisierung und einem 45,7-MP-BSI-Sensor ist dieser Preis nicht hoch. Anders als noch in der ersten Generation sind in der Z7II zwei Prozessoren (Dual Expeed 6) für die Bildverarbeitung zuständig. Davon profitiert auch der Autofokus mit schnellerem Tracking und einer höheren Trefferquote – vor allem bei der Gesichts- und Augenerkennung.

Das AF-System stellt 493 Phasen-AF- Messfelder mit Phasen- und Kontrastmessung bereit. In der Z7 II arbeitet der Autofokus bereits ab -3,0 EV. Messfeldautomatik und „Großes Messfeld“ bietet diese Nikon-Kamera mit und ohne Personen- beziehungsweise Tiererkennung an. Die Tiererkennung be- schränkt sich auf Hunde und Katzen. Der aus Magnesiumlegierung gefertigte Body ist gegen Spritzwasser abgedichtet, mit 705 Gramm wiegt er etwas mehr als die Konkurrenz. Gut gefällt der weit nach vorne gezogene Hand- griff. Er bietet den Fingern der rechten Hand genug Platz und ist angenehm rau beschichtet. Toll, dass Nikon neben dem XQD-/CFe-Slot einen weiteren Slot für SD-Karten nach dem UHS-II -Standard einbaut. Videos filmt die Z7 II mit 3840 x 2160 Pixeln und 60 B/s.

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Sucher und Monitor der Nikon Z7II

Mit 1228800 RGB-Pixeln ist die Sucherauflösung mit der der Konkurrenz vergleichbar, dank 0,8-facher Vergrößerung ist das Sucherbild aber etwas größer. Beim Verschwenken der Kamera steht das Motiv völlig ruhig vor dem Auge, bei wenig Licht wird das Bild nicht grießelig. Der 3,2-Zoll- Monitor mit 786 333 RGB-Pixeln lässt sich verschwenken und reagiert auf Berührung, Touch-AF mit und ohne Auslösung ist möglich.

Das Bedienkonzept hat Nikon beim Wechsel zur zweiten Z-Generation unverändert gelassen. Man findet am Gehäuse zwei Einstellräder und mehrere Tasten, die Direktzugriffe auf wichtige Funktionen wie die Wahl von ISO- Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur, Bildschirmlupe oder Betriebsart ermöglichen. Frei konfigurierbar sind die Funktionstasten Fn1/Fn2 rechts neben dem Bajonettanschluss. Dem Fokusring des Objektivs kann man alternativ die Blendeneinstellung oder Belichtungskorrektur zuweisen.

Bildqualität Z7 II

Dank ihres 45-MP-Sensors erreichen die JPEG-Bilder der NikonZ7II sehr hohe Auflösungen: Bei ISO 100 sind es 2473/2382 und bei ISO 1600 2314/2051 LP/BH. Dennoch steigen diese mit RAW noch einmal um 150/180 LP/BH bei ISO 100. Eine ähnlich positive Wirkung, wenn auch be- schränkt auf die niedrigen Kontraste, zeigt das RAW-Format im Bezug auf die Dead-Leaves-Werte, die bei ISO 100 von 1652/1606 (JPEG) auf 1683/1885 LP/BH (RAW) steigen. Offenbar passt die Signalverarbeitung auch noch im RAW-Format das Kontrastniveau an und verstärkt niedrig- kontrastige Strukturen etwas mehr. Das Rauschen bleibt dabei nahezu unverändert und völlig unproblematisch. Im Fall von ISO 1600 bleiben die Dead- Leaves-Werte hoch bei RAWs mit LR1, verlieren aber deutlich mit der LR2- Einstellungen und fallen dann auf 1425/1550 LP/BH. Mit stärkerem Entrauschen geben sie noch einmal kräftig nach und sind im HC-Bereich sogar schlechter als bei JPEG: 945/1021 (RAW LR3) gegen 1231/1056LP/BH (JPEG). Die Auflösung fällt zwar eben- falls mit zunehmender Rauschreduktion ab, bleibt aber insgesamt hoch und ist der von JPEGs überlegen. Rauschen ist unbehandelt zu störend. In der LR2- Einstellung sinkt der Wert auf VN 3,3 und wirkt visuell weit angenehmer. In der LR3-Einstellung büßt man wieder- um zu viele Details ein, obwohl hier die RAW- den JPEG-Aufnahmen insgesamt überlegen sind.

Fazit

Die NikonZ7 II bietet ein besonders attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, eine umfangreiche Ausstattung und eine hohe Bildqualität. RAW tut der Kamera gut: Die Bildqualität profitiert bereits bei niedrigen ISO-Empfindlichkeiten spürbar. Für höhere Empfindlichkeiten gilt dies um so mehr. Obwohl wir generell für eine zu- rückhaltende Entrauschung und für mehr Details plädieren, sind bei Nikon selbst stärker rauschreduzierte RAWs detailreicher als die JPEGs.

GerätNikon Z7 II RAW
durchschnittlicher Marktpreis
3100 Euro
Ausstattung:
Auflösung, Pixelgröße (Pixelpitch)8256 x 5504 Pixel, 4,3 μm
Sensorgröße, Bildwinkelfaktor, förderliche Blende
35,9 x 23,9 mm, 1,0x, f7
Bildstabilisator, BildformateBildstabilisator, JPEG, RAW (14 Bit)
FokussierungHybrid-AF (Phasen und Kontrast), 493 Felder (Phasen-AF); Tracking, Gesichts/Augen-AF, Tier-AF, MF (Lupe)
Verschlusszeiten: mechanisch, elektronisch1/8000-30 s, 1/8000-30 s
Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur±5 Blenden, +1/-3 Blenden
Empfindlichkeit, ISO-ReiheISO-Auto einstellbar, man: 32-102 400, –
SucherOLED-Sucher, 1 230 000 RGB-Bildpunkte, max. 120 B/s, 100 %, eff. 0,80x
Monitor3,2 Zoll, 786 333 RGB-Bildpunkte, touchfähig, verstellbar
Bajonett, SpritzwasserschutzNikon Z, Spritzwasserschutz
Schulterdisplay, int. Blitz, Anschluss ext. Blitz, ZubehörschuhSchulterdisplay, –, –, Blitzschuh
Schnittstellen, GPSUSB 3.0, WLAN, Bluetooth, HDMI
Maße (H x B x T), Gewicht mit Batterie101 x 134 x 70 mm, 705 g
Bildqualität:
getestet mitNikon Z 2,8/105 VR S, bei f5,6
ISO 100 Auflösung high/low / DL high/low2619/2564 / 1683/1885
ISO 100 Artefakte high/low / Rauschen33/30 / 1,4 41 Punkte
ISO 1600 LR1 Auflösung high/low / DL high/low2669/2425 / 1731/1811
ISO 1600 LR1 Artefakte high/low / Rauschen37/34 / 4,3 27 Punkte
ISO 1600 LR2 Auflösung high/low / DL high/low2531/2450 / 1425/1550
ISO 1600 LR2 Artefakte high/low / Rauschen48/44 / 3,3 29,5 Punkte
ISO 1600 LR3 high/low / DL high/low2469/2311 / 945/1021
ISO 1600 LR3 Artefakte high/low / Rauschen60/63 / 2,6 25,5 Punkte
Performance:
mögliche Bildserie JPEG9,8 B/s, 101,0 Bilder in Folge
mögliche Bildserie RAW8,8 B/s, 42,0 Bilder in Folge
Ausstattung17,0 Punkte
Gesamtpunkzahl87,5 Punkte

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