Im ersten Teil dieser kleinen Artikelserie zu Lichtformern in der Studiofotografie hast Du bereits den Begriff „Lichtformer“ kennengelernst. Auch hast Du erfahren, wie Licht bezüglich der Eigenschaften beschrieben werden kann und wie Du diese Eigenschaften gezielt beeinflussen kannst.
In diesem Artikel geht es um die verschiedenen Arten der Lichtformer und die Auswirkungen auf das Bild, sobald diese Lichtformer zum Einsatz kommen.
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Die Auswahl an Lichtformern ist schier überwältigend. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Hersteller, Bauarten, Qualitäten und Preisklassen, dass es schwerfällt, den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund soll zunächst mal eine Kategorisierung der verschiedenen Bauarten vorgenommen werden:
Arten von Lichtformern
Softboxen
Eine Softbox besteht aus einem großen, die Lichtquelle umhüllenden Korpus und einer vor die Öffnung gespannten Diffusortuch. Der Sinn einer Softbox besteht darin, die Winkelgröße der Lichtquelle zu vergrößern. Die Innenseiten des Korpus sind in der Regel mit einer silbernen Folie beschichtet, um eine maximale Lichtausbeute zu garantieren (eine schwarze Beschichtung würde schließlich alle Lichtstrahlen verlieren, die nicht frontal nach vorne durch die Öffnung der Softbox geleitet würden).
Um eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen, wird bei höherwertigen Softboxen in der Regel noch ein zweites (inneres) Diffusortuch vor die Blitzröhre gespannt. Damit wird eine größtmögliche Diffusion des Lichts erreicht, womit im Endeffekt die gesamte Austrittsöffnung der Softbox gleichmäßig angestrahlt wird. Damit wirkt die Softbox von vorne wie eine sehr große Lichtquelle. Das bewirkt eine Erhöhung der Plastizität bei gleichzeitiger Verringerung der Strukturwiedergabe – womit sich Softboxen (wie der Name schon vermuten lässt) für weiche Ausleuchtung eignen, die wiederum häufig in der Porträtfotografie (von Frauen) oder allgemein in der Fashion- und Beautyfotografie gewünscht wird.
Softboxen gibt es wiederum in den unterschiedlichsten Ausführungen. Neben den – naturgemäßen – Qualitätsunterschieden, auf die gleich noch eingegangen wird, lassen sie sich wiederum grob in drei Gruppen unterteilen:
Rechteckige Softboxen
Wahlweise quadratisch, mit identischen Seitenlängen oder rechteckig mit einer längeren und einer kürzeren Seite (wie in folgender Abbildung einer 120 x 90 cm Softbox gezeigt):
Achteckige Softboxen
Auch „Oktaboxen“ (bzw. Octaboxen) genannt, mit einer achteckigen Austrittsöffnung; sie dienen der „Nachahmung“ einer runden Lichtquelle (der Sonne) und werden häufig in der Porträtfotografie eingesetzt, um ein möglichst natürlich wirkendes Reflexlicht in den Augen („Catchlight“) zu erzeugen:
Striplights
Längliche Softboxen, mit einer sehr kurzen Seite (zum Beispiel 30 – 40 cm) und einer sehr langen Seite (zum Beispiel 120 – 180 cm), sie dienen der Erzeugung eines schmalen Lichtbandes und werden eingesetzt, um einen Lichtstreifen zu erzeugen, entweder, um ein Motiv nur sehr begrenzt auszuleuchten (beispielsweise in der Akt- oder allgemein der Low-Key-Fotografie) oder um einen streifenartigen Spiegelreflex (zum Beispiel auf einem Auto) zu erzeugen:
Die unterschiedliche Qualität (und damit die Preiskategorie) wird maßgeblich durch zwei Eigenschaften bestimmt (die im weitesten Sinne für alle nachfolgend genannten Lichtformer gleichermaßen gilt):
- Gleichmäßige Ausleuchtung: eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung des vorderen (äußeren) Diffusortuches erfordert eine sehr gleichmäßige Oberflächenbeschichtung der Innenseiten sowie eine präzise Herstellung, wie erwähnt, oft in Kombination mit einem zweiten Diffusortuch in der Innenseite; das alles ist natürlich preisintensiv, weshalb in den unteren Preiskategorien die Ausleuchtung häufig etwas weniger gleichmäßig ausfällt bzw. die Größe der verfügbaren Softboxen erheblich begrenzt ist (und weshalb großdimensionierte Softboxen auch astronomische Preise erzielen).
- Einfluss auf die Lichttemperatur: der Lichtformer soll das Licht formen, nicht verändern, weshalb der Einfluss des Lichtformers auf die generellen Eigenschaften des Lichtes, sprich die Lichttemperatur minimal ausfallen sollte; auch hier gilt wiederum, dass preiswerte oder qualitativ minderwertige Lichtformer teilweise erhebliche Farbstiche erzeugen, die sich im späteren Bild kaum noch korrigieren lassen, insbesondere, wenn mehrere Lichtquellen zum Einsatz kommen.
Reflektoren
Reflektoren bestehen aus trichterförmig geformten Hohlkörpern mit einer – im Vergleich zu einer Softbox – wesentlich kleineren (und offenen) Austrittsöffnung.
Die Innenseite eines Reflektors ist in der Regel mit einer silbernen (Hammerschlag) Oberfläche versehen, um auch hier eine Diffusion des Lichtes und damit eine möglichst hohe Lichtausbeute bei gleichzeitig gleichmäßiger Ausleuchtung des Motivs zu erreichen:
Reflektoren dienen im Gegensatz zu Softboxen (die ja die Winkelgröße erhöhen sollen) primär dazu, das Licht zu bündeln und auf das Motiv zu richten. Die Winkelgröße ist damit im Vergleich zu einer Softbox wesentlich kleiner, das Licht erscheint dadurch „härter“, die Plastizität nimmt ab, die Strukturwiedergabe wird erhöht. Haupteinsatzgebiete der Reflektoren sind damit beispielsweise charakteristische Männerporträts oder der Einsatz als Effektlicht (zum Beispiel um die Haare zu betonen oder den Hintergrund anzublitzen).
Engstrahlreflektor (Tube)
Ein Engstrahlreflektor stellt genau genommen eine Spezialform des Reflektors dar. Während bei einem Normalreflektor der Reflexschirm sich trichterförmig nach außen hin öffnet (von der Blitzröhre weg also breiter wird), besitzt der Tube einen sich trichterförmig verjüngenden Korpus, so dass die Austrittsöffnung nur noch ein größeres „Loch“ darstellt. Die Innenseite ist mit einer matten, nicht reflektierenden Oberfläche versehen und die hochwertigen Tubes besitzen darüber hinaus oft noch einen Wabeneinsatz im Inneren. Das führt dazu, dass nur ein sehr begrenzter und stark gerichteter Lichtkegel durch die Öffnung nach außen dringt.
Durch die Bauweise und die starke Reduktion des Lichts führt ein Engstrahlreflektor zu einem starken Lichtverlust, weshalb im Gegensatz zu anderen Lichtformern bei gleicher Blitzleistung die Blende der Kamera sehr viel weiter geöffnet werden muss.
Reflexschirme
Ein Reflexschirm ist im Grund nichts Anderes als ein Regen- oder Sonnenschirm mit einer reflektierenden (weiß oder silbern beschichteten) Innenfläche, der verkehrt herum, also mit der Öffnung nach hinten vor die Lichtquelle montiert wird – so dass der Blitz direkt in den Schirm blitzt. Das Motiv wird dann vor die Öffnung des Schirms platziert, so dass das vom Schirm reflektierte Licht auf das Motiv gelenkt wird.
Der Beschreibung kann man bereits entnehmen, was hier passiert – es geht wiederum um die Erhöhung der Winkelgröße. Aus einer kleinen Lichtquelle (der Blitzröhre) wird durch das Anblitzen des Schirminneren und die Reflexion dieses Lichts auf das Motiv eine winkelgroße Lichtquelle.
Worin unterscheidet sich ein Reflexschirm damit von einer Soft- bzw. Octabox? Vorrangig im Preis. Ein Schirm ist natürlich wesentlich preiswerter herzustellen, als eine Softbox, sowohl in Bezug auf die Materialien als auch die Herstellung. Die Wirkung eines Reflexschirms ist tatsächlich vergleichbar mit der Wirkung einer Soft- oder Octabox (in gleicher Größe), bietet aber gleichzeitig eine erhöhte Flexibilität (weil man den Schirm sowohl vom Abstand zur Blitzröhre als auch in Bezug auf die Öffnung unterschiedlich anwenden kann), weshalb viele Fotografen sogar ausschließlich auf den Einsatz solcher Reflexschirme setzen. Reflexschirme sind auch in sehr großen Dimensionen erhältlich. Die folgende Abbildung zeigt beispielsweise einen Reflexschirm mit einem Durchmesser von 180 cm – zum Bruchteil des Preises einer identisch großen Octabox:
Beauty Dish
Der Name (Dish = „Schüssel“) deutet bereits auf die Bauform des Beauty Dish hin. Es handelt sich um einen sehr weitwinkligen, sehr flachen Reflektor, dessen Öffnung allerdings durch eine kleine Verblendung verdeckt wird:
Das Licht der Blitzröhre wird auf die Innenseite des Reflektors gelenkt und von dieser großflächig reflektiert und auf das Motiv bzw. das Model gelenkt. Es entsteht wiederum eine vergleichsweise winkelgroße Lichtquelle, deren Licht aber etwas „härter“ ist als das einer Softbox.
Ein Beauty-Dish verleiht dem Bild etwas mehr Ausdruck, weshalb es in der Beauty- oder Porträtfotografie als Hauptlichtquelle oftmals der Softbox vorgezogen wird, weil die Belichtung einer Softbox am Ende eben doch schnell fade oder langweilig wirkt.
Beauty-Dishes werden in der Regel mit weiß oder silbern beschichteter Oberfläche angeboten, wobei die silberne Beschichtung oft in Hammerschlagstruktur ausgeführt wird, um eine Diffusion des Lichts zu erreichen. Die (matt) weiß beschichte Oberfläche sorgt ihrerseits bereits für eine ausreichende Streuung.
Wabeneinsätze
Zu guter Letzt sollen noch die Wabeneinsätze erwähnt werden. Technisch gesehen handelt es sich hierbei nicht um Lichtformer im eigentlichen Sinne, sondern um Ergänzungen zu den vorgehend beschriebenen Lichtformern.
Es handelt sich um Gitter mit einer wabenartigen Struktur, die vor die Austrittsöffnungen von Softboxen oder Reflektoren gespannt werden. Die Wabengitter bestehen aus schwarzem (lichtschluckenden) Material, im Falle von Softboxen werden Stoffeinsätze mit Klettverschlüssen an der Innenseite der Softbox befestigt, bei Reflektoren werden metallene Einsätze in die Öffnung des Reflektors geklemmt bzw. davor montiert:
Die wabenartige Struktur sorgt dafür, dass nur ein Teil der durch die Öffnung der Softbox oder des Reflektors austretenden Lichtstrahlen zu dem Motiv durchgelassen wird, namentlich die Lichtstrahlen, die weitgehend frontal austreten. Lichtstrahlen, die zur Seite strahlen, werden von dem Wabengitter „verschluckt“. Die Wirkung eines solchen Wabeneinsatzes kann man sich gut verdeutlichen, wenn man sich leicht versetzt davorstellt:
Es ist erkennbar, dass von der Oberfläche der Softbox (also der Lichtquelle) nichts mehr zu sehen ist, was bedeutet, dass keine Lichtstrahlen auf unser Auge treffen. Das Licht wird also „gerichtet“, nur die (weitgehend) gerade austretenden Lichtstrahlen treffen auf das Motiv auf.
Gerichtetes Licht wird (auch in der Literatur) häufig irrtümlich als „hartes“ Licht interpretiert, aber das ist genau genommen nicht korrekt, die Lichtcharakteristik, also die Strukturwiedergabe, Plastizität, etc. bleiben völlig unverändert, weil sie nur von der Winkelgröße abhängen – und die ändert sich mit dem Wabeneinsatz nicht – wie die nachstehenden Abbildungen beweisen:
Was bewirkt solch ein Wabeneinsatz also? Er verringert das (seitlich austretende) Streulicht, sorgt also dafür, dass das Licht nur auf die gewünschten Stellen gelenkt wird, in der Regel also auf das Motiv und alle anderen Objekte bzw. der Hintergrund nicht bzw. nur sehr schwach mitbeleuchtet werden. Die zuvor beschriebenen Striplights beispielsweise werden fast immer mit Wabeneinsätzen verwendet, um einen noch engeren Abstrahlwinkel des erzeugten Lichtbandes zu erzielen.
Lichtformer im direkten Vergleich
Wie im ersten Teil dieser Artikelserie beschrieben, hängen eigentlich alle Eigenschaften des Lichtes, wie Plastizität, Strukturwiedergabe, Glanzlichter und Farbsättigung mehr oder weniger einzig von der Winkelgröße der verwendeten Lichtquelle ab.
Warum gibt es dann so viele unterschiedliche Lichtformer – in allen erdenklichen Formen, Materialien und Bauweisen? Zunächst ist es natürlich ein Verkaufsargument. Ein Markenhersteller profitiert natürlich von einem breiten Portfolio, einerseits, weil es den Umsatz steigert, andererseits, weil es das Image anhebt.
Darüber hinaus gibt es natürlich Unterschiede zwischen den einzelnen Lichtformern, die aber in ihrer bildgestaltenden Wirkung häufig weniger drastisch ausfallen, als das gemeinhin angenommen (oder von den Herstellern propagiert wird). Die Unterschiede zeigen sich in der Abstrahlcharakteristik. Jeder Lichtformer hat eine ganz spezielle Abstrahlcharakteristik, also eine spezielle „Form“, in der die Lichtstrahlen auf das Motiv gelenkt werden. Diese Abstrahlcharakteristik zeigt sich – abgesehen von der Winkelgröße – allerdings weniger in der Ausleuchtung des Hauptmotivs bzw. des Hotspots, sondern eher in den Randbereichen, beispielsweise dem Hintergrund, oder den weiter außenliegenden Bereichen des Motivs.
Wenn beispielsweise ein Model mit einem Normalreflektor aus einem halben Meter Entfernung angeblitzt wird, so dass das Gesicht optimal ausgeleuchtet wird, so wird auf dem Gesicht auch bei Nutzung eines Beauty Dish (mit einer komplett anderen Abstrahlcharakteristik) kein wirklich gravierender Unterschied erkennbar sein. Die Unterschiede werden eher auf den weiter außenliegenden Bildbereichen (beispielsweise dem Hintergrund) erkennbar sein.
Die nachstehenden Bilder verdeutlichen die unterschiedliche Bildwirkung – beachte bitte, dass das Gesicht in beiden Fällen nahezu identisch ausgeleuchtet ist (die Unterschiede in der Lichtwirkung, beispielsweise die Glanzlichter auf den Lippen oder die Strukturwiedergabe der Haare ergeben sich aus der unterschiedlichen Winkelgröße, nicht der Abstrahlcharakteristik):
Das vorweg genommen soll nachstehend noch ein direkter Vergleich zwischen einer 200 cm Octabox und einem 56 cm Beauty Dish vorgenommen werden, um die unterschiedliche Lichtwirkung in einer klassischen Porträtaufnahme zu verdeutlichen.
Octabox (200 cm)
Die 200 cm Octabox wird mit einem inneren und äußeren Diffusortuch sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, womit sich eine Lichtquelle mit einem Durchmesser von zwei Metern ergibt. Das ergibt eine „riesige“ Lichtquelle. Verglichen mit einem 9 Zoll Reflektor (23 cm) in einem Meter Abstand zum Motiv müsste man die Octabox ca. 9 Meter entfernt aufstellen, um die gleiche Winkelgröße zu erzeugen.
Wird die Octabox dagegen nur in ein bis zwei Metern Entfernung vom Motiv platziert, erzeugt sie eine nahezu schattenfreie Ausleuchtung mit einer maximalen Plastizität, gleichzeitig aber einer kaum vorhandenen Strukturwiedergabe. Glanzlichter werden minimiert. Sie eignet sich damit ganz hervorragend für Beautyporträts, insbesondere bei der Verwendung als hochfrontales Licht – wie die nachstehende Abbildung zeigt:
Beauty Dish (56 cm)
Wie man der vorhergehenden Abbildung entnehmen kann, wirken Porträtaufnahmen mit sehr winkelgroßen Lichtquellen schnell flau und langweilig. Der Beauty Dish stellt hier eine gelungene Mischung zwischen dem stärker gerichteten Licht eines Reflektors und einer Softbox mit winkelgroßer Austrittsöffnung dar. Das entstehende Licht erzeugt einen größeren Kontrast, ohne dabei allzu starke Schattenbildung zu verursachen.
Die nachstehenden Bilder zeigen das gleiche Modell, einmal mit einer 2 Meter Softbox (von links vorne) und einmal mit einem Beauty Dish aus gleicher Distanz (jeweils 2 Meter) ausgeleuchtet:
Der Hotspot ist jeweils auf die Augenpartie gelegt worden, die Belichtung ist mit exakt identischen Parametern eingemessen worden. Die unterschiedliche Gesamtwirkung der Bilder lässt sich gut veranschaulichen, wenn man sich einen einzelnen Bildausschnitt anschaut. Obwohl die Belichtungsparameter exakt identisch sind, lässt sich im Bereich der Augen ein deutlicher Unterschied in Bezug auf Glanzlicht und Strukturwiedergabe feststellen, wie der nachstehende Ausschnittsvergleich zeigt:
Zusammenfassung
Die Vielzahl der unterschiedlichen Lichtformer, die es insbesondere in der Studiofotografie zu bestaunen gibt, unterscheiden sich primär in zwei wesentlichen Eigenschaften:
- der Winkelgröße (bei identischer Entfernung)
- der Abstrahlcharakteristik
Die Winkelgröße einer Lichtquelle beeinflusst:
- die Plastizität: je winkelkleiner die Lichtquelle ist, desto geringer ist die Plastizität ausgeprägt, das Bild wirkt „flacher“
- die Strukturwiedergabe: winkelkleine Lichtquellen sorgen für eine präzisere Strukturwiedergabe
- die Glanzlichter: winkelkleine Lichtquellen erzeugen schärfer umrissene Glanzlichter, winkelgroße Lichtquellen hingegen erzeugen weniger abgegrenzte Glanzlichter, die Belichtung wirkt homogener und gleichmäßiger
- die Farbsättigung: winkelkleine Lichtquellen erzeugen durch ihre begrenzteren, dafür ausgeprägteren Glanzlichter eine insgesamt höher wirkende Farbsättigung, sofern das verwendete Material das zulässt
Die Abstrahlcharakteristik beeinflusst zusätzlich die Ausdehnung des Lichts sowie die Bündelung und den Grad, in dem das Licht „gerichtet“ wird, in welchem Maße also Streulicht auf das Motiv bzw. den Hintergrund gelenkt wird. Je nach Motiv und gewünschtem Bildeffekt stehen somit eine Vielzahl unterschiedlicher in Frage kommender Lichtformer zur Verfügung und dir als Fotograf bleibt am Ende die Qual der Wahl, welcher Lichtformer auch noch das letzte Detail deiner Anforderung optimal erfüllt.
In der Praxis wird das natürlich oft bedeuten, dass du nicht nur eine einzige Lichtquelle einsetzt, sondern dass du ein ganzes Setup unterschiedlicher Lichtformer zum Einsatz bringst, beispielsweise einen Beauty Dish als Hauptlicht (für das Gesicht), zwei Striplights (von links und rechts für die Aufhellung) sowie ein Effektlicht (zum Beispiel einen Tube) für die Akzentuierung der Haare. Das ist nur ein beispielhaftes Szenario, natürlich lassen sich schier unendlich viele unterschiedliche Setups definieren, die jeweils in Anzahl der Lichtquellen und Art der eingesetzten Lichtformer exakt auf das gewünschte Ergebnis ausgerichtet sind.
Guten Tag,
vieken Dank für Ihren Artikel.
Mir ist aufgefallen, dass ich die Aussage zum Einfluss der Wabe nicht ganz teile. Wenn ich eine Wabe mit recht kleinen Waben (Löchern) nehmen und auf sie schaue, kann an ich durch die Löcher in der Waben schauen. Wenn ich die Wabe nun näher an mein Auge führe, stelle ich fest, dass ich am Rand nicht mehr durch die Wabe schauen kann. Also verkleinerte sich die Größe der effektiven Leuchtfläche und somit auch die Härte des Lichtes. Zumindest für die Objekte, die relativ nah am der Lichtquelle sind.
Beste Grüße
Robert