RAW-Test: Nikon Z5

Die Z5 für 1350 Euro ist das Einstiegsmodell ins spiegellose KB- System von Nikon. Die Gehäuse von Z5 und Z6/Z7 sind fast gleich groß und mit 675 Gramm gleich schwer. Vorderseite und obere Deckkappe der Z5 bestehen aus Magnesium, der Rest aus Kunststoff. Mehrere Dichtungen schützen den Body gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub. Im Gegensatz zu den teureren Modellen der Z6- und Z7-Reihe fehlt das Schulterdisplay auf der Kameraoberseite.

Beim Sucher macht Nikon keine Experimente und verbaut ein Modell mit den gleichen technischen Daten wie bei den Schwestermodellen: 1 230 000 RGB-Pixel und eine 0,8-fache effektive Sucherbildvergrößerung. Der Sucher liefert eine sehr gute Qualität mit realistischer Farb- und Kontrastwiedergabe.

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Der 3,2 Zoll große Monitor mit einer Auflösung von 346 666 RGB-Bildpunkten lässt sich über ein Doppelgelenk verschwenken, sodass man ihn auch von unten oder oben betrachten kann. Die Touchbedienung umfasst neben den Touch-AF-Funktionen die komplette Navigation in den Menüs der Kamera.

Autofokus und Bedienung der Nikon Z5

Das Hybrid-AF-System der Nikon Z5 bietet maximal 273 AF-Messpunkte, ebenso viele wie bei der Z6/Z6 II ; die Bildfeldabdeckung liegt bei 90 Prozent vertikal/horizontal. Auch funktionell herrscht große Ähnlichkeit mit den Modellen Z6/Z6 II. Doch die Z5 schießt Serienbildern langsamer als die Z6 II mit ihren zwei Bildprozessoren: Knapp 14 B/s (JPEGs) schafft die Z6II; da hinkt die Z5 mit 4,5 B/s doch merklich hinterher.Videos nimmt sie maximal in 4K-Auflösung (3840×2160 Pixel) mit 30 Vollbildern pro Sekunde auf, aber mit deutlichem Beschnitt – mit Cropfaktor 1,7.

Die Bedienkonzepte der Kleinbildmodelle Z5, Z6/Z6 II und Z7/Z7 II ähneln sich stark, sieht man vom fehlenden Schulterdisplay der Z5 ab. Alle haben Einstellräder und viele Tasten für Direktzugriffe. Schön, dass auch der praktische Joystick zum Setzen von AF-Punkten noch im Budget lag.

Nikon Z5: Bildqualität

Im Labor scheidet die Nikon Z5 etwas schwächer als die Z6II ab – bei hohen Empfindlichkeiten können sowohl ihre JPEGs als auch ihre RAWs nicht ganz mit denen des Schwestermodells mithalten. Bei ISO 100 erreichen ihre JPEGs noch eine ähnlich hohe Grenzauflösung von 1947/1728 LP/BH, und auch die DL-Werte, 1217/1163 LP/BH sind vergleichbar. Doch bei ISO 1600 verlieren die JPEGs stärker, insbesondere in Bereichen mit niedrigen Kontrasten: Auf Siemenssternen messen wir 1711/1491 und in den Dead Leaves 850/578 LP/BH. Rauschen ist hingegen gar kein Thema.

Mit RAW kann man den spürbaren Verlusten bei hohen Empfindlichkeiten effektiv entgegenwirken, und auch bei ISO 100 bieten RAWs Qualitätsvorteile. Die Auflösung steigt um circa 180/300 LP/BH und die DL-Werte um etwa 90/250 LP/BH. Der Sprung ist für ISO 100 gewaltig und gerade die feineren Strukturen mit niedrigen Kontrasten profitieren deutlich.

Bei ISO 1600 ohne Entrauschen (LR1) ist die Auflösung der RAWs sehr hoch, auch die DL-Werte liegen nur rund 100 LP/BH unter denen der RAW-Auf- nahmen bei ISO 100. Die Feinzeichnung ist toll, aber das Luminanzrauschen nicht zu übersehen. Bei manchen Motiven kann man es in Kauf nehmen, doch generell raten wir zum moderaten Entrauschen. Dann fällt der VN- Wert von 3,1 (LR1) auf 2,5 (LR2), und das Rauschen stört weniger. Man muss aber Verluste in den Details hinnehmen. Zu starke Rauschreduktion, LR3, reduziert die Feinzeichnung nochmals, tendenziell stärker in den Strukturen mit niedrigen Kontrasten: Die DL- Werte fallen zwar auf 979/883 LP/BH, bleiben damit aber immer noch höher als bei JPEGs, ebenso das Bildrauschen.

Fazit

Die Nikon Z5 ist ein günstiger Einstieg in die KB-Welt: Gespart wird an der Ausstattung, nicht an der Bildqualität. Mit RAW erhalten die Aufnahmen einen Qualitätsboost ab ISO 100. Bei hohen Empfindlichkeiten dürften die meisten Anwender mit LR2 zufrieden sein. LR1 kann manchmal eine Option sein, ebenso die LR3-Einstellung, wenn die Motive großflächig sind und das Rauschen stärker ins Auge springt. Selbst bei LR3 sind RAW-Vorteile gegenüber JPEG deutlich. Der 3,2 Zoll große Monitor ruht auf einem Doppelgelenk. Er lässt sich aus dem Gehäuse schwenken und aus verschiedenen Positionen von unten und oben betrachten, kann aber nicht gedreht werden.