Auf Deine Leseliste in Meine Fotoschule setzenDie Nikon Z6II ist bereits für 1600 Euro zu haben: Ähnlich wie bei der Z7II hat Nikon auch hier mit der zweiten Generation keine Neukonstruktion geliefert, sondern die bewährte Z6 verbessert und ihr Gehäusedesign übernommen. Somit bleibt das Bedienkonzept im Kern unverändert: Es gibt zwei mechanische Einstellräder und mehrere Funktionstasten für Direktzugriffe auf wichtige Aufnahmeparameter, darunter frei konfigurierbare Funktionstasten Fn1/Fn2, die AF-on-, die Video-Start-Taste und die OK-Taste im Richtungsschalter. Wie bei Z7II dient der Fokusring des Objektivs auch bei der Z6II alternativ zur Steuerung von Blende oder Belichtung. Die Auflösung blieb mit 24 MP unverändert, ebenso die bewegliche Lagerung des BSI-Sensors. Der sensorbasierte Bildstabilisator arbeitet nach dem 5-Achsen-Prinzip. Die Z6II hat zwei Prozessoren (Dual Expeed 6), ähnlich wie die Z7II und einen mehr als dieVorgängerin Z6.Von der verdoppelten Rechenleistung profitiert der Autofokus mit schnellerem Tracking und erhöhter Trefferquote.
Sucher und Autofokus
Mit 1 228 800 RGB-Pixeln ist die Auflösung des OLED-Suchers gut und auf dem Niveau der EOS R6 II . Mit 0,8-facher Vergrößerung ist das Sucherbild aber noch etwas größer als bei der Konkurrenz. Die Darstellungsqualität ist exzellent. Der 3,2-Zoll-Touchmonitor lässt sich verschwenken, sodass man das Bild auch direkt von oben oder im 45-Grad-Winkel von unten betrachten kann. Ein monochromes Statusdisplay an der Kameraschulter dient als weiteres Anzeigeinstrument. Filmer haben Zugriff auf maximal UHD-4K-Auflösung (3840 x 2160xel), aber nun mit 60 B/s. 273 Phasen-AF-Messfelder hat die Z6 II im Angebot. Da es sich dabei um einen Hybrid-AF handelt, sind auch Kontrast-AF-Felder im Spiel, über de- ren Anzahl sich Nikon ausschweigt. Zugenommen hat die Lichtempfindlichkeit des AF-Systems: Bei der Z6 II arbeitet der Autofokus bereits ab -4,5 EV (Z6: -3,5 EV).
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Bildqualität
Die Nikon Z6 II erreicht bei ISO 100 eine maximale JPEG-Auflösung von 1970/1748 LP/BH. Das sind ähnliche Werte wie beim Schwestermodel Z5, aber niedrigere als bei der Canon R6 II oder gar bei der Sony A7 IV. Als Dead- Leaves-Werte messen wir maximal 1259/1218 LP/BH. Offenbar hebt die Z6 II den Farbkontrast weniger stark an. Während das Bildrauschen auch bei höheren Empfindlichkeiten unauffällig ist, nehmen die Auflösung bis ISO 1600 um 150/200 und die Dead Leaves um 260/300 LP/BH ab. Wie das Schwestermodell Z7II spricht die Z6 II sehr gut auf RAW-Behandlung an, und das schon bei ISO 100. Die Auflösung verbessert sich um rund 130/250 LP/BH, und die Dead Leaves um 150/200 LP/BH. Die RAW-Aufnahmen sind deutlich detailreicher, ihre Farben wirken natürlicher, und die Bilder rauschen auch nicht mehr als die JPEGs.
Spürbar gut tut RAW auch den Auf- nahmen bei höherer Empfindlichkeit. Strukturen mit niedrigen Kontrasten profitieren besonders vom RAW-For- mat. Unbehandelt steigt das Bildrauschen von VN 1,7 (JPEG) auf VN 3,1 (RAW LR1): Es ist vergleichsweise feinkörnig, aber dennoch störend. In der LR2-Einstellung fällt der VN-Wert auf 2,5, und der visuelle Eindruck verbessert sich, obwohl die Werte für die LC-Auflösung und die beiden Dead- Leaves-Felder um bis zu 200 LP/BH niedriger sind. In der LR3-Einstellung sinken die LC-Auflösung und die Dead-Leaves-Werte nochmals, doch die Feinzeichnung ist immer noch besser als die der JPEGs direkt aus der Kamera.
Fazit
Mit RAW macht man bei der Nikon Z6II nichts falsch und vieles richtig, ganz gleich, bei welcher Empfindlichkeit. Bei höheren Empfindlichkeiten verträgt die Kamera sogar eine stärkere Entrauschung, büßt dabei aber auch Details ein. Dennoch ist es eine Option für bestimmte Motive, oder einfach, wenn man kein Rauschen in seinen Bildern mag. Das positive Fazit könnte man aber auch umdrehen: In der nächsten Kamerageneration sollte Nikon die JPEG-Verarbeitung optimieren, um Fotografen, die wenig bis gar nicht zum RAW-Format greifen, bessere Fotos zu ermöglichen.
| Gerät | Nikon Z6 II RAW |
|---|---|
| durchschnittlicher Marktpreis | 1850 Euro |
| Ausstattung: | |
| Auflösung, Pixelgröße (Pixelpitch) | 6048 x 4024 Pixel, 5,9 μm |
| Sensorgröße, Bildwinkelfaktor, förderliche Blende | 35,9 x 23,9 mm, 1,0x, f9,7 |
| Bildstabilisator, Bildformate | Bildstabilisator, JPEG, RAW (14 Bit) |
| Fokussierung | Hybrid-AF (Phasen und Kontrast), 273 Felder (Phasen-AF); Tracking, Gesichts/Augen-AF, Tier-AF, MF (Lupe) |
| Verschlusszeiten: mechanisch, elektronisch | 1/8000-30 s, 1/8000-30 s |
| Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur | ±5 Blenden, +1/-3 Blenden |
| Empfindlichkeit, ISO-Reihe | ISO-Auto einstellbar, man: 50-204 800, – |
| Sucher | OLED-Sucher, 1 230 000 RGB-Bildpunkte, 100 %, eff. 0,80x |
| Monitor | 3,2 Zoll, 786 333 RGB-Bildpunkte, touchfähig, verstellbar |
| Bajonett, Spritzwasserschutz | Nikon Z, Spritzwasserschutz |
| Schulterdisplay, int. Blitz, Anschluss ext. Blitz, Zubehörschuh | Schulterdisplay, –, –, Blitzschuh |
| Schnittstellen, GPS | USB 3.0, WLAN, Bluetooth, HDMI |
| Maße (H x B x T), Gewicht mit Batterie | 101 x 134 x 70 mm, 705 g |
| Bildqualität: | |
| getestet mit | Nikon Z 2,8/105 VR S, bei f5,6 |
| ISO 100 Auflösung high/low / DL high/low | 2102/2017 / 1418/1440 |
| ISO 100 Artefakte high/low / Rauschen | 21/25 / 1,2 34 Punkte |
| ISO 1600 LR1 Auflösung high/low / DL high/low | 2168/2181 / 1369/1396 |
| ISO 1600 LR1 Artefakte high/low / Rauschen | 32/31 / 3,1 28,5 Punkte |
| ISO 1600 LR2 Auflösung high/low / DL high/low | 2101/2029 / 1221/1207 |
| ISO 1600 LR2 Artefakte high/low / Rauschen | 35/40 / 2,5 28 Punkte |
| ISO 1600 LR3 high/low / DL high/low | 2110/1926 / 1044/1010 |
| ISO 1600 LR3 Artefakte high/low / Rauschen | 34/49 / 2,0 26 Punkte |
| Performance: | |
| mögliche Bildserie JPEG | 14,1 B/s, bis Karte voll |
| mögliche Bildserie RAW | 10,0 B/s, bis Karte voll |
| Ausstattung | 17,0 Punkte |
| Gesamtpunkzahl | 79,5 Punkte |
