Zeitrafferaufnahmen erstellen: Tipps für Software und Ausrüstung

Zeitrafferaufnahmen Tipps für Ausrüstung
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Zeitrafferaufnahmen (Time Lapse) zu erstellen, ist gar nicht schwer. Behauptet zumindest unser heutiger Gastautor Dominik Brenne von blendezwo. In zwei Beiträgen erklärt er Dir die dafür nötige Ausrüstung, gibt Tipps zur Softwareauswahl und erläutert die Bearbeitungsschritte am Computer.

Seit dem ich mich intensiv mit dem Thema „Zeitrafferaufnahmen erstellen“ beschäftige, häufen sich die Fragen:

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  • Wie läuft das ganze eigentlich rein technisch bei der Aufnahme?
  • Schöne Zeitrafferaufnahmen erstellen ohne starkes flickern und mit sanften Übergängen der Einzelbilder – Wie ist das möglich?

Um Dir etwas Zeit zu sparen, wenn Du selbst mit Deinen ersten Zeitrafferaufnahmen beginnen möchtest, habe ich versucht, die wichtigsten Grundlagen in diesem kleinen Tutorial zu beschreiben. Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema und die Ergebnissen vieler Stunden Internetrecherche und unzähliger Versuche.

Die richtige Software

Eins vorweg: ohne eine geeignete Software zum Zeitrafferaufnahmen erstellen geht es nicht bzw. nur über unnötige Umwege und mit viel Aufwand.

Und sobald mehrere Aufnahmen innerhalb einer Zeitraffersequenz bearbeitet werden müssen, wird es ohne eine gute Software richtig kompliziert und zeitraubend.

Es gibt natürlich mehrere geeignete Software-Lösungen, um Zeitrafferaufnahmen (engl. time-lapse) zu erstellen. Viele nutzen die Diashowfunktion von zum Beispiel Lightroom oder spezielle Softwarelösungen, die autark arbeiten.

Ich habe mich für das Programm LRTimelapse von Gunther Wegner entschieden, mit dem das Erstellen von Timelapse-Aufnahmen zum Kinderspiel wird. LRTimelapse kann als Testversion kostenlos heruntergeladen werden.

Die Testversion ist zwar auf 400 Bilder beschränkt, allerdings reicht das bereits für mehrere Sekunden Videomaterial. Mit einer einfachen Videoschnitt-Software kannst Du mehrere Zeitrafferaufnahmen problemlos aneinander hängen und so auch längere Videos erzeugen.

Ausrüstung für Zeitrafferaufnahmen

Bevor ich am Rechner die ersten Zeitrafferaufnahmen erstellen kann, muss ich natürlich die Einzelbilder hierfür aufnehmen. Hierfür sind zum Glück nur wenige zusätzliche Ausrüstungsgegenstände notwendig, die wir nicht ohnehin als Fotografen (und Fotografinnen) besitzen sollten.

Jeder kann also relativ unkompliziert beginnen und der Hauptgrund, warum das doch noch relativ wenige tun, liegt sicherlich an der Zeit, die man für die Aufnahme einer Zeitraffersequenz investieren muss.
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Unerlässlich – Das Stativ

Ein Stativ ist ein absolutes Muss, denn nur so lassen sich Fotos erzeugen, die perfekt übereinander passen und somit als Video abgespielt eine ruhige Sequenz ergeben. Und da Zeitrafferaufnahmen oft über mehrere Stunden aufgenommen werden, hat wohl auch niemand wirklich Lust seine Kamera solange in der Hand zu halten ;-).

Für welches Stativ Du Dich entscheidest, ist dabei eigentlich zweitrangig. Es sollte aber standfest und sehr stabil sein, damit die Kamera auch wirklich die ganze Zeit ruhig an einer Stelle bleibt.

Bei einer entsprechend kleinen Kamera, zum Beispiel einer GoPro Hero oder Systemkamera, genügt auch ein kleineres Stativ oder GorillaPod.

Ansonsten empfiehlt sich aber ein Qualitätsstativ von Manfrotto, Gitzo oder vergleichbaren Herstellern. Bedenke bei Deiner Investition, das Dich ein gutes und haltbares Stativ viele Jahre begleiten wird, meist sogar wesentlich länger als jede Digitalkamera.

Das perfekte Stativ gibt es übrigens genauso wenig, wie die perfekte Kamera. Was es aber gibt, ist das passende Stativ für einen ganz bestimmten Anwendungsbereich.

Die letzten Zeitrafferaufnahmen habe ich im Urlaub auf Texel aufgenommen und dabei kam zum Beispiel mein Gitzo Carbon Stativ zum Einsatz, weil es klein, leicht und sehr einfach zu transportieren ist. Ansonsten arbeite ich aber lieber mit einem schwereren Stativ, wie der Manfrotto 055er Serie und in manchen Situation genügt mir auch ein kleines, handliches Stativ wie das GorillaPod.

Die Kamera für die ersten Versuche

Als Kamera habe ich mich bei den ersten Versuche für meine alte Sony Cybershot R1 entschieden. Dies hatte mehrere Gründe:

  1. Die Kamera hat ein sensationelles Zeiss-Objektiv mit erstklassiger Abbildungsleistung und Kontrastverhalten, selbst bei Gegenlicht.
  2. Die Auflösung von 10 MP heißt mehr Bilder pro Speicherkarte und ist absolut ausreichend, selbst um HD Zeitrafferaufnahmen erstellen zu können.
  3. Die Kamera besitzt keinen Spiegel, also laufen beim Auslösen kaum mechanische Vorgänge ab.

Da ich davon ausgegangen bin, dass ich am Anfang sehr sehr viele Aufnahmen machen werde, wollte ich meine DSLRs vorerst schonen (jede Auslösung ist hier gleichbedeutend mit einem gewissen Verschleiß der Mechanik durch den Spiegelschlag und den Verschlussvorgang).

Solltest Du keine ältere Kamera haben, die Du verwenden kannst, schaue Dich doch mal bei eBay nach der Sony R1 um. Die Gebrauchtpreise sind stark gefallen (ca. 200,- Euro, die Kamera hatte bei Erscheinen über 1.000,- Euro gekostet).

Wichtig: Verschleiß beachten

Der Verschleiß durch Zeitrafferaufnahmen ist nicht zu unterschätzen.

Durch die vielen mechanischen Bauteile sind hier DSLRs besonders stark betroffen und sind nicht unbedingt meine erste Wahl.

Wenn man mit der festgelegten Brennweite klar kommt, ist eine GoPro Hero eine gute Alternative. Mit ihr lassen sich quasi endlos viele Bilder ohne Verschleiß aufnehmen und die Bildqualität ist bei den neueren Modellen genial.

Außerdem werden sich bewegende Objekte in Zeitrafferaufnahmen mit einem Weitwinkelobjektiv durch den extremen Bildwinkel sehr schön dynamisch dargestellt, zum Beispiel der Klassiker, vorbeiziehende Wolken.

Weiterhin hat die GoPro Hero einen eingebauten Intervallauslöser. Dazu gleich mehr.

Einige Fotografen bevorzugen die GoPro Variante auch deshalb, weil die Kamera klein und damit unauffällig ist. So kann die Kamera, gut versteckt, auch einmal alleine gelassen werden und man ist relativ gut vor Diebstahl geschützt.

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Der Intervallauslöser

Um Zeitrafferaufnahmen erstellen zu können, benötigen wir viele Bilder. Sehr viele Bilder.

Vor allem aber sollten die Fotos in einem festgelegten Intervall aufgenommen werden, also zum Beispiel alle 10 Sekunden ein Foto.

Hierfür benötigst Du den angesprochenen Intervallauslöser. Manche Kameras, wie zum Beispiel von Nikon, Fuji, GoPro, usw. haben einen Intervalltimer bereits eingebaut. Das ist natürlich ein Vorteil.

Für die meisten anderen Kameramodelle gibt es aber externe Intervallauslöser als Zubehör.
 Für meine Sony R1 und Canon 5D MK II habe ich mir je ein Modell von JJC besorgt. Beide Geräte funktionieren bei mir immer noch hervorragend und haben auch schon den ein oder anderen Nieselregen überstanden.

In vielen Situationen sind auch in der Digitalen Fotografie Filter die beste Möglichkeit, das vorhandene Licht zu kontrollieren. Einen Überblick über sinnvolle Filter für Digitalfotografen habe ich in meinem Blog veröffentlicht.

Im zweiten Teil geht es weiter mit Hinweisen zur Aufnahme und der Bearbeitung am Computer.

3 Kommentare

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