Rasend schnelle Bildzutaten. Manchen Bildern fehlt einfach das gewisse Etwas. Ein Landschaftsbild wird spannender, wenn Wolken am sonst eintönigen Himmel zu sehen sind. Bizarre Wolkenkonstellationen können aber auch ein Motiv für sich sein. Es muss allerdings schnell gehen, denn Wolkengebilde verändern sich von Sekunde zu Sekunde, und das gerade noch Gesehene kehrt nie wieder genau so zurück.
Wolken sind, prosaisch betrachtet, lediglich eine Ansammlung von Wassertröpfchen in der Atmosphäre, die das Sonnenlicht reflektieren. Und doch beflügeln die formenreichen Gebilde unsere Fantasie und bieten allen nur denkbaren Interpretationsspielraum – von romantisch bis bizarr. Allerdings sind die spektakulären Wolkenerscheinungen extrem flüchtig. Kaum ist eine fotogene Formation am Himmel gesichtet, hat sie sich schon wieder verändert oder gar aufgelöst. Der Fotograf sollte also schnell reagieren, die Kamera zücken und möglichst eine ganze Bilderserie schießen, aus der er dann die beste Konstellation auswählen kann.
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Mehr Infos zu den FotokursenDer Artikel stammt aus der ColorFoto 10/2019.
Ufo über Aït Ben Haddou

Foto: Maximilian Weinzierl
Im Spätnachmittagslicht steht ein riesiger Schild einer Lenticularis-Wolke über den Lehmbauten der marokkanischen Stadt Aït Ben Haddou. Wegen der gleichförmigen linsenartigen Erscheinung werden Wolkengebilde dieses Typs manchmal als Ufo missgedeutet. Ein Hingucker wegen der Wolkenform, aber auch wegen des Kontrasts zwischen dem duftig weichen Himmelsgebilde und den hartkantigen Gebäuden.
Gefangen in der Takelage
Der Fantasie freien Lauf lassen: Ein fast runder Riesenwattebausch hat sich im Mast des Segelschiffs verfangen. Da der Wind heftig wehte, währte die Situation nur wenige Sekunden, dann war die Bildidee schon wieder perdu. Seine Wirkung bezieht das Bild durch den Verzicht auf die Farbe und daraus, dass die Mastspitze die runde Wolke direkt im Zentrum „aufspießt“.

Foto: Maximilian Weinzierl
Wolken-Symbolik
Ein sehr symbolträchtiges Bild. In der Bibel wird die Gegenwart Gottes mit einer Wolke symbolisiert. Die Neupfarrkirche in Regensburg – mit dem Ultraweitwinkel fotografiert – strebt himmelwärts direkt in die göttliche Wolke.

Foto: Maximilian Weinzierl
Wolken als Bildfüller
Der Obelisk von Axum ist seiner schlanken Form wegen nur schwer im normalen Bildformat unterzubringen; Wolken in ausgewogener Verteilung um das Motiv herum sind hier willkommenes Füllmaterial.

Foto: Maximilian Weinzierl
Nachts sind alle Wolken grau
Auch nachts gibt es selbstverständlich Wolken, wir nehmen sie nur meist nicht wahr. Auch hier war es – vermeintlich – stockdunkel. Eine Langzeitbelichtung (Sterne) um Mitternacht im Isalo National Park auf Madagaskar offenbart das nächtliche Geschehen am Himmel.

Foto: Maximilian Weinzierl
Die lange Belichtungszeit, während der die Wolken weiterzogen, verursachte eine verschleierte Abbildung. Die Geisterwolke unterstreicht noch den mystischen Charakter der nächtlichen Landschaft. Das Ergebnis von Wolken-Langzeitbelichtungen ist schwer einschätzbar, hier gilt die Devise: viel experimentieren!
Wolkenwalze über dem Meer

Foto: Maximilian Weinzierl
Bedrohlich zieht ein Unwetter über der Ostseeküste auf. Naturgewalten am Himmel. Der bombastische Eindruck wird durch die Schwarzweiß-Abbildung noch verstärkt. Mit dem 21-mm-Weitwinkel wird die Walze dramatisch ins Bild gesetzt. Schwarzweiß-Ästhetik mit der Leica Monochrom: feinste Grauabstufungen, außergewöhnliche Schärfe und Brillanz – auch bei schwachem Licht.
Schwarze Wolken

Foto: Maximilian Weinzierl
Das Phänomen der ungewohnten schwarzen Wolken entsteht hier, weil die Wolken direkt vor der untergehenden Sonne stehen und eine so hohe Dichte aufweisen, dass keinerlei Licht durchdringt. Ein beeindruckendes Himmelsschauspiel auf hoher See im Indischen Ozean.
Autor: Maximilian Weinzierl
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Danke für den tipp mach ich doch schon seit jahren mit luminar wirds nun noch einfacher die eigenen nicht wiederholbaren Wolkenformationen in eigene bilder passend ein zu fügen fg heinz