15-mm-Weitwinkelobjetiv. Das extreme Weitwinkelobjektiv ist vorzüglich geeignet für Landschaftsfotografie und Architekturaufnahmen, bei denen es darum geht, möglichst viel vom Motiv aufs Bild zu bringen und den Eindruck der Weite zu vermitteln. Allerdings sind die speziellen Eigenheiten zu beachten und nicht jedes Motiv ist für die Abbildung mit diesem Alles-drauf-Objektiv geeignet.
Dieser Artikel stammt aus der ColorFoto 5/2019.

Das 15-mm-Objektiv zählt zu den extremen Weitwinkelobjektiven. Mit einem horizontalen Bildwinkel von 100 Grad erfasst es ein immens großes Bildfeld. Das hat Vor- und Nachteile. Zum einen ist sehr viel auf dem Bild zu sehen. Mit einer einzigen Auslösung wird ein großer Ausschnitt aus der Umwelt erfasst. Die Gefahr dabei ist, dass querformatige Landschaftsfotos, sofern sie keinen interessanten Vordergrund und zusätzlich einen uniformen Himmelsabschnitt zeigen, inhaltlich zu Panoramen werden. Es entsteht dann oben und unten im Bild eine weite inhaltsleere Fläche. Meist kann bei solchen Bildern oben und unten ein Teil abgeschnitten werden, ohne dass die Bildaussage beeinträchtigt wird.

Die Beachtung bzw. Gestaltung des Vordergrunds ist deshalb mit diesem Objektiv zwingend erforderlich; ebenso die Beachtung des weiten Hintergrunds bei einem Vordergrundmotiv. Mit dem extremen Weitwinkelobjektiv lässt sich eine starke perspektivische Wirkung erzielen, bei der die Motivteile im Vordergrund überproportional groß wiedergegeben werden. Bereits mit mäßiger Abblendung kann hier eine Schärfentiefe realisiert werden, die Details im Nahbereich und quasi unendlich entfernte Bildregionen gleichzeitig scharf abbildet. Durch die verzerrte Größenabbildung ist das Superweitwinkel aber für bestimmte Motive nicht geeignet, z.B. für frontale formatfüllende Porträts, hier wird die Nase der Person riesig vergrößert abgebildet. Auch Gruppenaufnahmen sind heikel, denn die Personen am Rand des Bildes werden unvorteilhaft auseinandergezogen.

Beim Verkanten der Kamera treten bei Gebäudeaufnahmen extrem stürzende Linien auf, ein Wolkenkratzer läuft damit schon mal spitz nach oben zu. Sind die stürzenden Linien weniger stark ausgeprägt, können sie jedoch nachträglich softwaremäßig ausgeglichen werden, allerdings fällt dann auch ein Teil der Bildfläche weg.

Neue Foto-Kurse entdecken
Du möchtest noch mehr über Objektive lernen? Dann ist unser neuer Kurs „Objektivtypen“ genau das Richtige für Dich. Wir erklären hier, welche Arten von Objektiven es gibt und welche Eigenschaften sie besitzen. Neben Weitwinkelobjektiven gehen wir auch auf Tele-, Zoom- oder Festbrennweiten- und Makro- oder Spezialobjektive ein.
Weitere Tipps für die Fotopraxis, Tests der aktuellen Kameramodelle und alle Neuheiten und Trends in der Fotobranche erhältst Du im monatlichen ColorFoto-Magazin.
Ist halt Geschmackssache.
Alles richtig aber eben eine Kurzbeschreibung
Als gestalterisches Mittel immer gut. Bin mit dem 10-24 mm Tamron an meiner EOS selbst in extremen Situationen (Licht, Farbe, Perspektive,…) sehr zufrieden.
Letztendlich hat ja jede Brennweite ihren Reiz ;-)
Mai-Grüße aus Herdecke
Manfred
Das Weitwinkel Canon 10-18 hat sich bei mir, bis auf wenige Ausnahmen, zum „Immerdrauf“ Objektiv entwickelt.
Weitwinkel wird immer mehr mein Ding. Die extremen Abbildungen ermöglichen starke Perspektiven mit ungewohnten, aber intensiven Darstellungen. Wie beschrieben, ist ein Eyecatcher im VG normalerweise ein Muss und erfordert ein ganz anderes Herangehen an die Motivauswahl. Um zu üben sollte man öfter mal losziehen, besser in die Stadt als in den Zoo, und nur das Weitwinkel einpacken.
Ich arbeite mit dem 18-35mm von Nikon an Vollformat.
Wenn genügend Platz vorhanden ist, um den Abstand entsprechend groß zu gestalten, um dann wie Heinz Richter überlappte Fotos zu erstellen, dann braucht man sicherlich kein Weitwinkel. Wobei bei sehr beengten Platz für Abstand zum Motiv, wenn man obere Teile eines Motivs fotografiert, wird es wohl ebenfalls zu perspektivischen Verzerrungen kommen, die einen hinterher in der Nachbearbeitung sicherlich ebenfalls zu schaffen machen werden.
Wenn lediglich generell ein sehr beengter Raum als Abstand zum Motiv zur Verfügung steht, ist ein Weitwinkeobjektiv oftmals die einzige Lösung, die es für vernünftige Bilder gibt. Wer schon einmal in den engen Straßen der Altstadt von Lissabon unterwegs war, weiß wovon ich rede.
Dann ist es besser, hinterher in der Bildbearbeitungssoftware mit relativ wenig Aufwand stürzende Linien gerade zu rücken, als auf ein gutes Motiv verzichten zu müssen. Auch in kleinen Räumen leistet ein Weitwinkelobjektiv wertvolle Dienste.
Ich Fotografiere am liebsten mit dem Olympus 7-14.
Mein Lieblings Objektiv 10-24 von Tamron
Die Ausführung ist sehr informativ und für Anfänger sehr hilfreich.
… also ganz oben ist ein Tippfehler.
das muss 15-„mm“-Weitwinkel heißen und und nicht 15-„m“ ….
:-)
15-m-Weitwinkel. Das extreme Weitwinkelobjektiv….
Ist das irgendwo aufgebaut? Würde ich mir gerne mal ansehen :)
Mit dem entsprechenden Objektivprofil in Lightroom oder anderen Programmen werden die Verzerrungen meist gut raus gerechnet.
Außerdem lassen sich mit einem extremen Weitwinkel natürlich Effekte erzielen die man mit 50mm Panorama nicht hinbekommt. So hat jede Linse auch ihre eigene Daseins Berechtigung.
Grüsse
Michael
Weitwinkel, nicht mein Ding, nur normal Brennweite 50mm und mehr, fotografiere dann lieber mehrere Fotos mit 15% Überlappung zusammen….