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Im letzten Artikel haben wir Dir drei Methoden für faszinierende Fotos von spiegelnden Objekten genauer erklärt. Auf diesem Wissen möchten wir nun aufbauen und Dir ein Tutorial zeigen, mit dem auch Du spiegelnde Fotos erzeugen kannst. Wir erklären Dir was Du brauchst, zeigen Dir den Aufbau und erläutern alles Schritt für Schritt, um in Deinem Foto eine Spiegelung zu erzeugen.
Diese und ähnliche Fotos kannst Du mithilfe dieses Tutorials erstellen:
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Die große Kunst in der Objektfotografie bei spiegelnden Objekten ist es, die Spiegelungen genau zu steuern.
Sie sollen nicht zufällig sein, sondern exakt dort sitzen, wo der Fotograf sie haben möchte. Dazu werden oft Lichtzelte verwendet. In diesem Lichtzelt werden dann dunkle, helle oder farbige Elemente, wie zum Beispiel Papierstreifen befestigt, die sich in dem Objekt spiegeln, die Konturen betonen oder farbige Akzente setzen. Diese Gestaltung kann extrem aufwendig sein.
Das obige Beispiel ist wesentlich einfacher zu gestalten, folgt aber demselben Prinzip.
Diese Dinge benötigst Du für eine Spiegelung in Deinem Foto
- Einen Stuhl
- Einen Bogen schwarzes Tonpapier
- Ein Stück Plexiglas (weiß), das etwa 30 – 50 cm breiter ist, als das Tonpapier
- Ein Weinglas
- Eine Weinflasche
- Einige große Klemmen
Der Aufbau im Überblick
Schritt für Schritt Anleitung für die Spiegelung in Deinem Foto
- Das Tonpapier befestigst Du mit der kurzen Seite oben an der Stuhllehne und formst über die Sitzfläche eine Hohlkehle.
- Das Plexiglas schiebst Du hinter das Tonpapier und zwar so, dass es zu beiden Seiten gleich weit hinter dem Tonpapier hervorschaut.
- Weinglas und Weinflasche solltest Du peinlich genau entstauben und sauber machen, da jeder Fussel später überdeutlich zu sehen ist.
- Wenn Du das Weinglas füllst, macht es Sinn die Flasche vorher zu entkorken, das haben wir auf dem Foto vergessen. Es wirkt nicht plausibel ein gefülltes Glas neben eine verkorkte Weinflasche zu stellen.
Wichtig: Der Raum, in dem Du Dich befindest, sollte möglichst dunkel sein, Du willst Dich ja nicht selbst in den Gegenständen spiegeln. Es kann sehr hilfreich sein, wenn Du selbst dunkel gekleidet bist und hinter Dir sich eine dunkle Wand befindet. Alternativ kannst Du auch ein großes schwarzes Stück Stoff von der Decke hängen lassen.
Der Rest ist jetzt ganz einfach:
Was Du auf den Fotos an Spiegelung siehst, sind die beiden Streifen des Plexiglases, die links und rechts hinter dem Tonpapier vor schauen. Damit sie so klare Linien geben, ist das Plexiglas von hinten beleuchtet. In unserem Fall durch ein Blitzgerät, das sich hinter dem Stuhl befindet und das Plexiglas anblitzt. Es funktioniert aber auch mit einer starken Lampe (die allerdings einen Reflektor haben sollte, um nicht zuviel Umgebungslicht zu erzeugen).
Einige Hinweise zur Einstellung
Der Rest ist dann Einstellungssache und hängt von der Helligkeit Deiner Lichtquelle ab. Generell solltest Du eine Brennweite im Bereich 50 – 100 mm verwenden. Wenn Du hast, nutze ein Stativ, um immer denselben Bildausschnitt zu haben. Die Blende sollte sich in einem Bereich von f/8 – f/11 bewegen, damit die Schärfentiefe groß genug ist. Wenn Du ein Stativ verwendest, dann bleibst Du natürlich bei ISO 100. Auslösen solltest Du mittels Fernauslöser oder Selbstauslöser. Spiegelvorauslösung solltest Du verwenden, wenn Du sie hast, um Verwacklungen zu vermeiden.
Die eigentliche Verschlusszeit ergibt sich dann aus der Helligkeit der Lichtquelle.
Dieses Setup sollte für viele Gegenstände funktionieren. Viel Spaß beim Ausprobieren und wenn noch Fragen offen sind, stehen wir Dir in den Kommentaren Rede und Antwort.