Nikon 2022: Trends und News

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Auf Z-Kameras und Objektiven liegt bei Nikon der Fokus – das galt 2021 und gilt aus unserer Sicht auch für die Zukunft. Weitere SLR-Modelle erwarten wir von Nikon kaum noch – höchstens ein bis zwei in den nächsten fünf Jahren. Neue SLR- Objektive wären eine sehr große Überraschung. Wir stellen Dir hier die News und Trends vor, die wir von Nikon in 2022 erwarten.

Dessen ungeachtet wird Nikon wie auch Canon weiterhin SLR-Kameras und -Objektive bauen, solange es dafür Käufer gibt. Allerdings werden beide ihr Angebot entsprechend der Nachfrage und damit Wirtschaftlichkeit schrittweise verschlanken.

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Die in dieser Ausgabe getestete Z9 ersetzt nicht die Nikon D6, sondern deren Nachfolgerin „D7“ – so unsere Überzeugung. Wie für Canon gilt: Wer mit einer klassischen Nikon-Kamera fotografiert, kann sehr gut auf einen spiegellosen Body umsteigen, denn die jüngeren SLR-Objektive mit Adapter arbeiten sehr gut an Z-Kameras. Bei älteren Objektiven sind Funktionseinschränkungen wahrscheinlich, da viele aktuelle Techniken in der Vergangenheit nicht existierten. Im Gegensatz zu Canon kommt Nikon seinen treuen Anhängern zudem einen entscheidenden Schritt entgegen: Nikon bietet auf Basis des Z-Systems auch zwei APS C-Kameras an: Z50 und Z fc. Wer also viele APS-C-Objektive mit F-Bajonett hat, kann einen passenden Nikon-Z Body erwerben und seine Objektive ohne Sensor-Crop weiterhin einsetzen. Vielleicht sind die neuen Z-Kameras mit APS-C-Sensor ja auch weniger für Neueinsteiger als für Umsteiger aus dem SLR-Universum gedacht. Bei APS-C-Objektiven mit Z-Bajonett hält sich Nikon weiterhin sehr zurück.

Nikon Z3

Erst um die Jahreswende 2020/2021 hat Nikon die Z6 und die Z7 aktualisiert – die Mark-II-Modelle sind die neue Mitte. Nikon hat bei den Neuen die Sensoren und die Auflösung unverändert gelassen, aber die Prozessorleistung verdoppelt, um die Perfomance zu optimieren. Dieses Segment ist gut abgedeckt. Oberhalb der Z7 II thront nun die Z9, und eine weitere Kamera an der Spitze ist für die nächsten beiden Jahre extrem unwahrscheinlich.

Wichtiger ist, ein Einstiegsmodell unter der Z5 anzubieten, für Fotografen die weniger als 1000 Euro für ihre Kamera ausgeben wollen. Eine derartige Z3 könnte sich an vielen Stellen an der Technik der Z5 orientieren. Den Sensor wird Nikon unverändert lassen, aber ein einfacheres Kunststoffgehäuse, vermutlich ohne Bildstabilisator, und ein einfacherer Sucher machen einen niedrigeren Gehäusepreis möglich.Vorstellbar ist auch eine Z5 II mit Optimierungen hinsichtlich des Suchers, der AF-Performance und des Displays. Grundsätzliches wie der Sensor wird auch bei diesem Update wohl erstmal nicht angefasst werden.

Mit einem Modell unter 1000 Euro rechnen wir fest. Das kann eine Z3 sein. Alternativ könnte Nikon eine Z5 II bringen und die Z5 zu einem kleineren Preis weiterlaufen lassen. In jedem Fall benötigt Nikon ein günstigeres Kleinbildmodell, um seine Marktanteile zu sichern.

Nikon Z40

Mit der günstigen Z50 und dem Retromodell Z fc bietet der APS-C-Bereich noch Platz für eine hochwertige Kamera für ambitionierte Fotografen. Für den Body könnte das Gehäuse der Z6/Z7-Modelle als Spender dienen: robust und griffig. Die Ausstattung muss einen Bildstabilisator sowie einen hochwertigen Sucher und beweglichen Monitor umfassen. Als Auflösung können wir uns 30 Megapixel vorstellen. Die 24-Megapixel- Sensoren bei APS-C Kameras sind nicht das letzte Wort. Das AF-System muss zumindest mit dem der Z6 II mithalten. Wir erwarten deswegen keine Z50 II, sondern ein höher positioniertes Modell, zum Beispiel eine Z40.

Nikon D

Angesichts des Chipmangels sind klassische neue SLR-Kameras in 2022 als Trends auch für Nikon unwahrscheinlich. Prinzipiell hat Nikon neben Canon noch viele treue SLR-Anhänger, und somit sind neue SLRs nicht völlig ausgeschlossen, aber auch in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. Sollte noch eine SLR kommen, wird es eine gut ausgestattete Kamera sein, die möglichst stark aus den technischen Baukästen der Spiegellosen schöpft.Vergleichsweise alt und weit oben positioniert sind D500 und D850 – die größte Wahrscheinlichkeit hat für uns ein D850- Nachfolger – aber wohl kaum in diesem Jahr.

Nikon Nikkor Z 6,3/800 mm VR

Als nächste lange Optik hat Nikon das Profitele Nikkor Z 6,3/800 mm VR S für Sport- und Tierfotografen angekündigt. Dank der geringeren Lichtstärke könnte die Optik trotz 800 mm einigermaßen kompakte Abmessungen haben. Außerdem wird der optische Aufbau eine Phasen-Fresnel-Linse (PF) beinhalten, die ebenfalls hilft, Abmessungen und Gewicht zu reduzieren. Handlich wird das Tele aber nicht.

Nikon verspricht eine „hervorragende Auflösung“ und deutlich reduzierte Farbsäume. Vermutlich wird das Objektiv einen Fokusbegrenzer haben, und ein Bildstabilisator ist fest eingeplant, wie die Abkürzung „VR“ in der Bezeichnung der Optik verrät. Wann genau das Tele auf den Markt kommt, ist noch ungewiss.

Roadmap 2023

Die neue Roadmap verrät, was Nikon bis 2023 vorhat. So sind bei Festbrennweiten fünf und bei Zooms zwei weitere Modelle in Planung. Eins der beiden Zooms ist für das APS-C-System gedacht: Das 12-28 mm übernimmt dann die Aufgaben eines Weitwinkelobjektivs. Im Kleinbildformatsegment plant Nikon ein Telezoom mit dem Brennweitenbereich 200-600 mm – das lässt sicher alle Freunde der Sport- und Tierfotografie aufhorchen. Bereits in Kürze lieferbar ist das unten vorgestellte günstige Universalzoom Nikon Z 2,8/28-75 mm. Die Tele-Flanke wird auch bei den Festbrennweiten gestärkt: Hier kommen zwei 400er und ein Nikkor Z 6,3/800 mm VR S. Eins der 400er wird Blende 2,8 haben, das ist bereits sicher, und der Preis wird sehr wahrscheinlich über 10 000 Euro liegen. Zum zweiten 400er fehlen noch konkrete Angaben, doch wir erwarten eine Blende- 4-Rechnung für die große Zielgruppe der Tierfotografen: kompakter und preislich interessanter. Ein 4/400-mm-Tele ließe sich in größeren Stückzahlen verkaufen.

In der Bildwinkel-Mitte wird ein neues 85er kommen – vermutlich mit Blende 1,2, denn ein 1,8/85 mm ist ja schon vorhanden. Im Weitwinkelbereich will Nikon sein Objektivangebot um ein 26-mm-KB- und ein 24-mm-APS-C Objektiv ergänzen.