RAW-Daten haben viele Vorteile, aber die Dateien müssen erst einmal entwickelt werden, ehe man damit arbeiten kann. Maximilian Weinzierl zeigt in dieser Serie, wie Du aus einer RAW-Datei das Optimum für Dein Bild herausholst.
Das Fotografieren im RAW-Format ist mit dem Aufwand verbunden, dass man jede einzelne Datei entwickeln muss. Gerade bei Serienaufnahmen, die unter ähnlichen Bedingungen entstanden sind und somit ähnliche globale Korrekturen in Tonwert, Kontrast, Farbe etc. erfordern, ist es sinnvoll, zunächst alle Fotos mit den gleichen Grundeinstellungen zu korrigieren. Mit der Stapelverarbeitung geht das quasi im Handumdrehen. Da die Bilddaten dabei nicht verändert werden (die Korrekturen werden zu jedem Bild einzeln in einer zusätzlichen XMP-Filialdatei gespeichert), sind später immer wieder verlustfrei Feinjustierungen an den Bildern möglich.
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Mehr Infos zu den FotokursenPortraitserie vom Siamesischen Kampffisch (Betta Splendens) im Aquarium

Foto: Maximilian Weinzierl
Alle Fotos dieser Portraitserie wurden unter den gleichen Beleuchtungsbedingungen (mit Blitzlicht) kurz hintereinander aufgenommen. Man kann daher davon ausgehen, dass die Grundeinstellungs-Korrekturen bei der Entwicklung im RAW-Konverter bei allen Einzelfotos annähernd gleich ausfallen werden.
Einstellungen als Preset-Datei speichern und das Preset anwenden

Foto: Maximilian Weinzierl
Die Datei ist im RAW-Konverter geöffnet und per Regler (grüner Pfeil) wurden bereits alle Korrektureinstellungen wie gewohnt vorgenommen. Ein Klick auf das Hamburger-Menü-Icon (roter Pfeil) öffnet den Einstellungen-Dialog. Mit „Einstellungen speichern …“ (blauer Pfeil) lassen sich die vorhandenen Korrektureinstellungen als Preset speichern. Ein Klick auf „Einstellungen speichern …“ öffnet ein weiteres Menü.

Foto: Maximilian Weinzierl
Hier werden alle relevanten Einstellungsparameter mit einem Häkchen versehen (grüner Pfeil), nur diese markierten Parameter werden ins Preset aufgenommen. Ein Klick auf „Speichern“ (roter Pfeil) öffnet ein weiteres Dialogfeld. Hier erhält das erstellte Preset einen eindeutigen Namen (blauer Pfeil). Ein Klick auf „Sichern“ orangefarbener Pfeil) speichert das Preset als .XMP-Einstellungsdatei, hier in den Ordner „Settings PhShCC“.

Foto: Maximilian Weinzierl
Hier ist im RAW-Konverter ein neues Foto aus der Betta-Splendens-Serie geöffnet. Es soll die gleichen Korrekturen erhalten wie das vorhergehende Bild. Ein Klick auf das Hamburger-Menü-Icon (grüner Pfeil) öffnet wieder den Einstellungen-Dialog. Mit „Einstellungen laden …“ (roter Pfeil) werden in einem weiteren Feld die gespeicherten Presets aufgerufen. Ein Klick auf das gewünschte Preset (blauer Pfeil) aktiviert es, mit „Laden“ (orangefarbener Pfeil) startet die Korrektur des neuen Bilds in der gleichen Weise wie bei der Aufnahme aus Abb. 1.
Synchronisieren der Bearbeitung für mehrere Fotos in Camera RAW

Foto: Maximilian Weinzierl
Sind mehrere Dateien oder eine ganze Serie im RAW-Konverter geöffnet, erscheint links eine Filmstreifenansicht mit den Miniaturen der zum Entwickeln vorgesehenen Dateien (grüner Pfeil). Ein Klick auf eine Miniatur wählt diese aus und hinterlegt die Miniatur dunkel (roter Pfeil). Die Einstellungen (rechts) beziehen sich nur auf dieses Bild. Sind mehrere oder alle Miniaturen aktiviert, gelten die Korrektureinstellungen für alle Bilder gleichzeitig. Um der Filmstreifenansicht weitere Bilder hinzuzufügen, klickt man bei gedrückter [Strg]- (Windows) bzw. [Befehls]-Taste (MacOS) auf die gewünschte Miniatur.
Foto: Maximilian Weinzierl
Foto: Maximilian Weinzierl
Alternativ kann man auch zuerst ein Bild korrigieren und dessen Einstellungen im nächsten Schritt auf alle anderen übertragen. Dazu werden, wie in der linken Abbildung gezeigt, im Menü (Hamburger-Menü-Icon, grüner Pfeil) zuerst alle Bilder ausgewählt (Alles auswählen). Im gleichen Menü wird dann in einem weiteren Schritt (in der rechten Abbildung zu sehen) „Einstellungen synchronisieren…“ (grüner Pfeil) aufgerufen.

Foto: Maximilian Weinzierl
Wenn sich das Menü „Synchronisieren“ öffnet, können dort die einzelnen Parameter für die Korrekturübernahme mit einem Häkchen festgelegt werden (grüner Pfeil). „OK“ (roter Pfeil) schließt das Menü.

Foto: Maximilian Weinzierl
Beim Klick auf „Bilder öffnen“ werden dann alle Fotos korrigiert geöffnet. Alternativ kann man auf „Fertig“ klicken. Dann werden die Korrekturen in die betreffenden XMP-Filialdateien der Bilder geschrieben. Beim erneuten Öffnen oder beim Betrachten in Bridge erscheinen diese RAW- Bilder dann nicht mehr in ihrem ursprünglichen, sondern im korrigierten Zustand auf dem Monitor.
Hallo Herr Weinzierl,
Eine sehr gute Beschreibung des Workflow, ich habe diese
Arbeitsweise auch im dicken PS 4 Buch ca. 1000 Seiten nicht
gefunden.
Da für diese Synchronisation aber immer nur eine bestimmte
Anzahl von gleichen Licht =, Farb=, Schärfe = Kontrasteinstellungen etc. bei den Bildern zutrifft ist es rationeller, wenn vorhanden, die Synchronisation von Lightroom z. B. die Version 6 einzusetzen.
Mfg. G. Pflästerer
Den Alternativ-Vorschlag benutze ich schon seit Jahren, das geht ganz einfach. Dabei lade ich sofort alle die gleichen Fotos , die ich bearbeiten möchte, hoch: alle öffnen und synchronisieren – schon sind alle gleich zum Weiterbearbeiten.
Den Synchronisieren-Befehl kann man auch danach für noch zu bearbeitende Fotos geben, da die letzte Bearbeitung gespeichert ist.
Ist alles super einfach und effektiv.
LG Ruth