Mit der Systemkamera unterwegs – Die Praxis

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Die Theorie, die Beschreibung und die technischen Details habe ich im ersten Teil dieses Artikels behandelt. Die grundlegenden Informationen hast Du und auch Hinweise, wo Du weiterführende Informationen findest. Ich habe die Systemkamera FUJIFILM X-T20 natürlich auch im Alltag benutzt und von dieser Praxis möchte ich berichten. Eine kleine Vorwarnung gibt es jedoch: Weder habe ich alle Funktionen getestet, noch werde ich einzelne Menüs vorstellen, sondern möchte einfach meine persönlichen Eindrücke wiedergeben.Du wirst Bilder sehen, die im Verlauf der Nutzung entstanden sind. Doch vorab noch etwas aus der praktischen Anwendung. Natürlich haben auch spiegellose Kameras einen Monitor auf der Rückseite und diesen Monitor kann man auch als Sucher nutzen.

Der Sucher

Den Monitor als Sucher zu nutzen, funktioniert generell auch ganz leidlich, solange das Umgebungslicht in einem vernünftigen Verhältnis zur Displayhelligkeit steht. Wird es zu hell oder zu dunkel, dann sind diese Monitore keine wirklich angenehme Sache. Entweder ist es zu hell, dann erkennst Du nichts mehr, oder es ist zu dunkel, dann blenden sie. Wenn Du wirklich ambitioniert fotografieren willst, ist daher aus meiner Sicht ein Sucher Pflicht.

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Lange Zeit haben mich elektronische Sucher nicht überzeugt: Zu grob und zu zeitverzögert.

Dies gehört offensichtlich nun der Vergangenheit an: Du siehst zwar immer noch sofort, dass es kein optischer Sucher ist, aber – und das ist das Gute – es macht in den allermeisten Fällen nichts mehr aus.

Kleiner Tipp von mir: Man kann ganz viele Funktionen einblenden. Du kannst Dir den Sucher mit Anzeigen zupflastern und Du kannst Dir im Sucher das vermutlich fertige Bild nach der Aufnahme anzeigen lassen. Gehe auf jeden Fall sehr sparsam mit diesen Einstellungen um, frei nach dem Motto: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Bei zu viel Informationen im Display verlierst Du vor lauter Information einfach das eigentlich Wichtige aus deinem Fokus: Dein Motiv.

Der Autofokus

Aus meiner Sicht war bei den im ersten Teil beschriebenen, ersten Digitalkameras nicht der Sucher das Hauptproblem, denn damit konnte man sich arrangieren, sondern der Autofokus. Über die beiden grundsätzlichen Formen des Autofokus in Digitalkameras haben wir schon ausführlich geschrieben. Der bildsensorbasierte Kontrast-AF ist sehr genau, aber er hat keine Richtung und muss viele Messungen machen. Der Phasen-AF ist nicht immer genau, braucht aber nur eine Messung und hat eine Richtung, er ist damit schneller. Inzwischen ist es gelungen beide Systeme zu kombinieren.

Diese Kombination nennt sich Hybrid-AF und vereint (weitestgehend) die Vorteile beider Systeme. Spezielle Pixel (Sensoren) auf dem Bildsensor bilden den Phasen-AF und liefern schnell eine Richtung und einen Stellwert für das Objektiv. Der Kontrast-AF sorgt dann für die Genauigkeit.

So sind diese Systeme nun auch in der Lage, bewegten Motiven zu folgen, ohne dabei immer wieder das Motiv zu verlieren, weil der Kontrast-AF keine Richtung hat.

Am Strand

Mein erster wirklicher „Test“ der Spiegellosen war sicher kein Test im klassischen Sinne, denn ich habe die Kamera mit nach Dänemark genommen. Ich wollte für mich herausfinden, ob diese Kamera als ständiger Begleiter taugt. Eigentlich auch als Test für mich, wie ich mit Gewicht und Größe klarkomme und ob mich die Bildqualität überzeugt (wobei ich aus früheren Erfahrungen mit FUJIFILM bei letzterem Punkt eher keine Zweifel hatte).

Bei dem Ziel Dänemark ist es sicher kein Wunder, dass die ersten Aufnahmen, die ich gemacht habe, am Nordseestrand entstanden sind. Das Licht am Strand ist oft sehr kontrastreich und hell. Den Sensor stellt dieses Licht daher vor besondere Herausforderungen (insbesondere die Belichtungsmessung). Du siehst in dem Artikel immer wieder Beispiele zu den Bereichen, in denen ich Fotos gemacht habe. Diese Beispiele sind nicht bearbeitet, es sind keine RAWs (auch wenn die Kamera natürlich in RAW aufnehmen kann), sondern einfach OOC (Out of Cam).

Panoramen

An dieser Stelle möchte ich auf ein Thema kommen, das mich speziell immer besonders interessiert: Panoramen. Ich liebe Panoramen. Weil mir der Aufwand (meist) aber zu groß ist, Einzelaufnahmen mit der Kamera zu machen, diese dann in PS zu laden, dort zu stitchen und zu beschneiden, habe ich Panoramen meist mit dem Smartphone gemacht (was durchaus in guter Qualität geht).

55mm | f/5,6 | 1/220 Sek | ISO 200 | + 0,7 EV. Diese vom Licht her relativ komplexe Aufgabe wurde von der Kamera toll gelöst.
55mm | f/5,6 | 1/220 Sek | ISO 200 | + 0,7 EV
Diese vom Licht her relativ komplexe Aufgabe wurde von der Kamera toll gelöst.

Die X-T20 hat mich dahingehend sehr positiv überrascht. Im Grunde war es der reine Zufall, da ich ja die Bedienungsanleitung zu Anfang nicht so intensiv studiert habe. Ich saß zur Konfirmation meiner jüngsten Tochter in der Kirche und hatte die Kamera mit, um einige Aufnahmen zu machen. Ich hatte wohl unterbewusst mit den Knöpfen gespielt. Als ich das nächste Mal den Auslöser drückte, ratterte die Kamera los, so dass sich die Köpfe in den Bänken umdrehten. Was war passiert? Ich hatte tatsächlich an dem rechten Einstellrad das Programm Panorama eingestellt, bei dem die X-T20 so lange Fotos macht (bei gedrückten Auslöser), bis der gewählte Bereich mit Einzelaufnahmen abgedeckt ist.

Toll fand ich die vielen Freiheiten, die ich habe. Es ist möglich, breite oder auch schmalere Panoramen zu machen, von rechts nach links oder umgekehrt, aber auch von oben nach unten und unten nach oben. Die Fotos werden automatisch verrechnet, was erstaunlich schnell und von der Qualität her sehr gut funktioniert.

Beispiele für Panorama-Aufnahmen

Je nachdem, ob Du breit oder schmal, ob Hochformat oder Querformat einstellst, entstehen unterschiedlich große Endformate:

Vom Bildeindruck her meistert die Kamera alle bisherigen Situationen sehr gut. Abends habe ich mich dann am „klassischen“ Sonnenuntergang versucht und dazu die vorhandene automatische Bracketingfunktion genutzt.

Sonnenuntergang

Es ging mir dabei nicht um „Schönheit“. Ich wollte einfach sehen, wie sich der Bildsensor bei großen Kontrasten in den Schatten und den Lichtern verhält. Schau Dir dazu einmal die Wolken über der Sonne und im unteren Bildteil die Schatten an. In der leichten Überbelichtung verlieren die Wolken ein wenig an Zeichnung (was sich allerdings im RAW wieder korrigieren lassen dürfte). Viel wichtiger: In den Schatten findet sich viel Zeichnung wieder, was sehr für den Sensor und die Datenauswertung in der Kamera spricht.

In der Stadt

Die nächste „Testrunde“ führte mich dann in eine nahe gelegene dänische Stadt. Tatsächlich habe ich es dort als sehr angenehm empfunden, die doch recht kleine Kamera mitzunehmen. Die Kamera konnte ich durchaus auch mal unter der Jacke haben und fiel dann nicht gleich als „Tourist“ auf. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, für mich herauszufinden, wie die Kamera mit Farben zurechtkommt und in diesem Zusammenhang auch mit Kontrasten und habe mir daher Motive gesucht, die mir beides boten.

Zudem wollte ich herausfinden, ob die 24 Megapixel (6.000 x 4.000 px) ein realistischer Wert sind und auch ausreichend Auflösung hinter diesen Zahlen steckt. Bekanntermaßen haben die meisten Bildsensoren mehr grüne als rote und blaue Pixel. Auch wenn die spätere Interpolation diese Unterschiede weitestgehend ausgleicht, sollten grüne Motive am besten geeignet sein, um die Auflösung zu testen:

Auswahl des Ausschnitts

Ich habe mit Absicht den Ausschnitt so gewählt, dass Du anhand des orangen Bandes den Abschnitt zuordnen kannst, den ich zu 100% ausgeschnitten habe. Warum mache ich solche Dinge? Ich bin ein Fotograf der Praxis. Mir bringt es persönlich nichts, eher theoretische Tests zu lesen und irgendwelche wissenschaftlichen Diagramme auszuwerten, die eher von Physikern, als von Fotografen erstellt wurden. Für mich zählt einzig und allein der rein subjektive Eindruck. Genau diesen Vergleich (rein subjektiv) siehst Du oben in den Fotos von dem grünen Netz. Mit einer vernünftigen Optik (und das XF18-55mm ist eine vernünftige Optik), liefert der Kamerasensor eine sehr hohe Auflösung. Damit konnte ich diesen Punkt für mich abhaken.

Damit kam ich dann zu dem nächsten Punkt, der mich bei neuen Kameras immer sehr interessiert (er zielt ein wenig auf die Belichtungsmessung). Nämlich: Wie geht die Kamera mit Rot um? Hintergrund ist das Wissen, dass Belichtungssensoren auf Rot am geringsten reagieren und daher ohne interne Korrektur zum Farbclipping neigen. Ein Wollladen bot mir das entsprechende Motiv:

Aufgrund der geringeren Empfindlichkeit gegenüber Rot werten Belichtungsmesser häufig Motive mit überwiegenden Rottönen fehlerhaft aus und belichten zu hell. Um zu zeigen, wo das Problem liegt, habe ich das obere (originale) Foto nur anhand des Luminanzhistograms korrigiert. Der Effekt ist sichtbar in den ganz rechten Wollknäueln, sie wirken seltsam rot (weil Farbclipping auftritt). Auch hier schlägt sich die Kamera sehr gut.

23 mm | f/5 | 1/850 Sek. (+0,7 EV) <br /> Die leichte Überbelichtung ist nötig um den Himmel zu kompensieren. Die Rottöne kommen gut zur Geltung. Brennweitenbedingt ist die Schärfentiefe etwas zu groß.
23 mm | f/5 | 1/850 Sek. (+0,7 EV)
Die leichte Überbelichtung ist nötig um den Himmel zu kompensieren. Die Rottöne kommen gut zur Geltung. Brennweitenbedingt ist die Schärfentiefe etwas zu groß.

Weitere Fotos

Die Kernbereiche, die für mich interessant sind, wenn ich eine Kamera in der Praxis teste, habe ich Dir nun schon vorgestellt: Bedienung, Auflösung, Autofokus, Farbtreue. Ich habe natürlich trotzdem weitere Fotos gemacht, um zu sehen, wie mir die Kamera ansonsten liegt. Eine Gelegenheit ergab sich in der Nähe unseres Ferienhauses, wo eine Ausstellung von Sandskulpturen entstand.

Die Skulpturen eigneten sich sehr gut, die Kamera an ihren Grenzen zu testen (die sich tatsächlich am Ende dann nicht zeigten).

Warum Grenzen?

Sie ergeben sich aus dem Motiv: Feine Strukturen, harte Kontraste durch die relativ hohe Frühlingssonne am blauen Himmel und vor allem der ockerfarbene Sandton, in dem hohe Rotanteile zu finden sind, zeigen, ob der Sensor und die Belichtungsmessung solchen Motiven gewachsen sind. Tatsächlich habe ich keinen Grund gefunden, um zu mäkeln.

Achte bei den Fotos auf die deutlich unterschiedlichen Belichtungsdaten. Obwohl das Licht immer gleich war, ergaben sich ja nach Richtung des Lichts und der Kamera doch erheblich unterschiedliche Belichtungen. Der kreative Umgang mit der gezielten Über- oder Unterbelichtung ist lohnenswert. Hier hilft Dir auf Dauer nur eins: Erfahrung.

Zum Abschluss dieses Unterkapitels noch einige Fotos mit hoher Detailfülle und kräftigen Farben. Achte auch hier auf die Belichtungsdaten:

Panorama schmal, Hochformat, 18 mm | f/3,2 | 1/1.600 Sek. | ISO 200 (+0,7 EV)
Panorama schmal, Hochformat, 18 mm | f/3,2 | 1/1.600 Sek. | ISO 200 (+0,7 EV)

Hohe ISO

Einen Punkt habe ich in meinen Betrachtungen „fast“ vergessen…nein, natürlich nicht, aber ganz am Schluss muss dieser Punkt doch noch genauer Betrachtung finden, denn für mich ist er bei der „Tauglichkeit“ der Kamera ein ganz wesentlicher Bewertungspunkt der Kamera. Es geht um die ISO, also die Empfindlichkeit und das Rauschen.

Ich habe zur sehr späten blauen Stunde geschaut, wie die ISO-Automatik arbeitet und welche Qualität die Kamera bei hohen und höchsten ISO zeigt.

Warum ist das wichtig für mich?

Weil ich eine „Immerdabei“-Kamera eben auch gerne immer dabeihaben möchte, selbst bei dem abendlichen Lagerfeuer im Garten. In der oberen Reihe siehst Du zwei Beispiele mit „normalen“ ISO (also den Bereich ISO3.200 bis ISO 12.800) und die untere Reihe mit dem erweiterten ISO-Bereich (ISO 25.600 und ISO 51.200). In diesem Bereich findet die Verstärkung nur noch im Bildprozessor statt und nicht mehr auf dem Sensor. Und mal ganz ehrlich – und sei dabei ehrlich auch zu Dir – was FUJIFILM hier auf einem APS-C-Sensor abliefert, ist in meinen Augen schon eine echte Hausnummer, oder?

Fazit

Als Norbert und ich die Idee zu diesem Artikel diskutierten, waren wir anfangs nicht sicher, wo er uns hinführen würde. Beide sind wir wirklich eingefleischte DSLR-Nutzer. Wir haben uns daher entschlossen, an diesen Versuch sehr systematisch heranzugehen.

Wir sind dem Thema spiegellose Systemkamera sehr offen gegenübergetreten und haben systematisch die für uns wichtigen Dinge durchgeprüft. Das Ergebnis war für uns positiv. Testcharts und Diagramme sind für uns ohne große Relevanz, da wir in unserer täglichen Fotografie eben auch nicht unter Laborbedingungen fotografieren, sondern unter praktischen. Und wir fotografieren auch keine Siemenssterne und wir zählen auch keine Rauschpixel pro Sensorfläche. Wichtig ist für uns vor allem auch der subjektive Eindruck. Uns ist es egal, wenn rein mathematisch eine Kamera mehr rauscht, als eine andere. Wenn dafür Art und Struktur des Rauschens wesentlich gefälliger verteilt ist, als bei anderen Modellen, die rein rechnerisch „weniger“ Rauschen.

Kurze Zusammenfassung

Wir fassen nochmal zusammen, welche Punkte wir bei einer neuen Kamera durchchecken, bevor wir entscheiden, ob wir sie nutzen:

  1. Größe, Gewicht und Bedienbarkeit (Sie muss gut in der Hand liegen und Du solltest Dich in den Menüs „wohlfühlen“)
  2. Autofokus: Geschwindigkeit, Genauigkeit, Lichtempfindlichkeit, Bedienbarkeit
  3. Dynamikumfang, Kontraste, Belichtungsmessung
  4. Sucherbild und Anzeigen
  5. ISO und Rauschen
  6. Verfügbarkeit von Optiken und Zubehör

Wenn Du diese Punkte für Dich abarbeitest (sofern möglich), wirst Du von Deiner neuen Kamera sicher nicht enttäuscht werden.

Auch wenn wir unseren DSLRs treu bleiben, ist die X-T20 schon verlockend und für den Systemkamera-Neueinsteiger tatsächlich eine echte Alternative.

7 Kommentare

  1. Schade dass mit dem 18-55 Kit-Zoom wohl das schwächste Objektiv des Fuji X-Systems ausgewählt wurde.
    Das große Fuji-Aha-Erlebnis kommt erst mit den extrem guten Festbrennweiten 16mm f/1.4, 35mm f/1.4 oder dem 90mm f/2.0.

  2. Sehr gut, Dank dafür, dass das Thema so in der Fotoschule kommt. Ich finde es gut, dass es die beiden System-Arten von Kameras „mit“ und „ohne Spiegel“ gibt, und sehe für meine Interessen bei beiden Vorteile, die ich nicht missen, sondern kombiniert nutzen möchte.
    Das Vollformat (Spiegelreflex) hat viele Vorteile und Möglichkeiten, aber (für einen Nicht-Profi) ist es einfach zu aufwändig, um als „Immer-dabei“ überall mitgeschleift zu werden. Fotografieren mit dem Handy habe ich begonnen, aber ein RAW-fähiges Handy ist mir zu teuer für die dann am Handy doch fehlenden Möglichkeiten hinsichtlich Sensorformat-Größe und Objektiv. Also habe ich mich bei den aktuellen kleinen spiegellosen Systemkameras nach einer „Immer-dabei“ umgesehen. Früher hatte ich mal eine IXUS (wurde entwendet), und z.B. mit der A6000 (aber sicher auch mit den kleinen Spiegellosen anderer Hersteller) stellt sich mit einem 24 MP APS-C-Sensor und einem echt kleinen Zoom-Objektiv ein ähnliches Handling ein, d.h. einhändig und mit Blick auf das Klapp-Display kann der Kamera-Standort immer noch weiter optimiert werden, das Halten mit beiden Händen wie bei einer größeren Kamera-/ Objektiv-Kombination ist nicht immer erforderlich. Kreative Ideen lassen sich wirklich gut umsetzen. Bei geplanten Foto-Unternehmungen habe ich jetzt die A6000 für den (KB-äquivalenten) Bereich von 24-70 mm und die D 750 mit dem 70-200 mm dabei. Das ist total umgekehrt, wie ich mir das noch vor 2 Jahren dachte, als ich das Vollformat mit der Priorität „Weitwinkel“ dazu nahm (Festbrennweiten vorhanden) und den Tele-Bereich mit der alten APS-C-Spiegelreflex (10 MP) bedienen wollte.
    Da waren die APS-C-Kameras auch noch keine Leichtgewichte. Aber ist es nicht so, dass im Weitwinkelbereich meist „alles scharf“ sein soll (Vorteil von APS-C, Schärfentiefen-Thema) und Freistell-Effekte leichter mit dem Vollformat und auch im Telebereich zu erreichen sind… Die Fotos aus den beiden Kameras lassen sich auch aufgrund der gleichen Sensor-Auflösung (24 MP) bedenkenlos gemischt zeigen, wenn man RAW Aufnahmen macht und diese mit demselben Workflow bearbeitet, in meinem Fall mit DxO. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der gesamte Brennweiten Bereich mit 2 vorhandenen Kameras ohne Objektivwechsel überstreichen lässt. Objektivwechsel auf Festbrennweiten sind natürlich weiter an der Tagesordnung, aber selten nehme ich Festbrennweiten für Unternehmungen zu Fuß mit. Natürlich ist mir bekannt, dass Kit-Objektive enorm unter Beschuss stehen, jedoch entstehen meine Bilder (Nicht-Profi) aus Eindrücken und nicht für Zwecke. So ist es mir sehr viel wert, dass das Kit-Objektiv der A6000 im ausgeschalteten Zustand ein „Pancake“-Format hat.
    Also: Ich freue mich, dass es beide Systeme gibt und sich beides zusammen nutzen lässt, und kann mir nicht vorstellen, den Spiegelreflex-Bereich zugunsten der Spiellosen aufzugeben. Denn z.B. bei Sach-Aufnahmen mit Stativ oder auch Blitz habe ich mich an die Möglichkeiten und Handhabung gewöhnt und müsste diese für einen Wechsel erst wieder neu erkunden, ohne dass sich ein nennenswerter Unterschied im Ergebnis vorhersehen lässt. Ich bin auf Neuigkeiten und natürlich andere Erfahrungen gespannt, weshalb mich die Artikelreihe in der Fotoschule stark interessiert.

  3. besitze coolpix 900- habe Arbeitskollege getroffen, der genau die gleiche Kompaktkamera von nikon gekauft hat. Es ist schon spannend, was an Foto-wissen und praktische Kenntnisse unterm „gemeinen Volk“ existiert- auf jeden Fall vielen Dank für diese Kenntnisse….
    frdl. grüße Hubert

  4. Ein schöner Bericht, der zeigt, dass man auch mit spiegellosen Fotos machen kann.
    Als Besitzer einer DSLR und einer spiegellosen wusste ich das schon vorher; allerdings würde ich mir wünschen, dass die DSLRs nicht aussterben! Eine Kamera mit optischem Sucher hat einfach den Vorteil, dass man sie dauernd „an“ lassen kann und auch dauernd durch den Sucher schauen kann. In der Praxis bedeutet dass viel Zeitgewinn.
    Meine Spiegellose macht die besseren Fotos und mit 15 B/s sogar in kürzerer Zeit, aber manchmal kann ich sie doch nicht so nutzen, wie ich es mir vorher vorgestellt habe.

  5. Danke für diesen Artikel!
    Ich habe vor kurzem ähnliche Erfahrungen gemacht, zwar mit der Sony A6000, aber ich bin begeistert von den Bildern und dem „immer dabei sein“.

  6. Hallo zusammen,
    ich fotografiere selbst mit der Olympus OM-D EM-1 Mark2 als Nachfolger meiner letzten Spiegelreflexkamera und kann mich eigentlich nur positiv äussern.
    Der elektronische Sucher ist, mit ausreichender Batteriekapazität ausgestattet, unschlagbar, da ich z,B. immer das Motiv so sehe, wie es auch dann fotografiere, es ist einstellbar hell, alle relevanten Informationen stehen jederzeit zur Verfügung, eine echte Verbesserung zu meiner DSRL.
    Die Möglichkeiten, mit bis zu 60 Bildern/Sekunde in RAW zu fotografieren, schon Bilder vor dem Auslösen zu machen, bei Nachtaufnahmen im Life Composite Bilder entstehen zu sehen, all das war vorher nicht möglich, sind beeindruckend. Das Gewicht ist in der Regel weit unter der Hälfte angesiedelt, Kameras werden über die Zeit durch Updates, kostenlose Updates mit völlig neuen Funktionen aufgewertet, wo ich mir früher ein neues Modell kaufen musste, und so vieles mehr…
    Ich persönlich bin mir sicher, dass die DSRL zur aussterbenden Technik gehört, vielleicht noch mit sehr teuren Modellen für Fotografen, die damit Ihr Geld verdienen, eine Weile dasein, aber am Ende auch da die DSRL verdrängen werden. Eine zugegeben subjektive Betrachtung, aber immerhin basierend auf eigenen Erfahrungen.

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