In Zusammenarbeit mit
Du liest viel in Blogs, Newslettern, Fotozeitschriften oder anderen Publikationen rund um die Fotografie? Dann sind Dir vielleicht folgende Schlagzeilen und Überschriften ein Begriff:
- Die 10 genialen Tipps für perfekte Fotos, tolle Ergebnisse oder beeindruckende Aufnahmen
- 5 Tricks, die Dir helfen noch schönere (Landschafts- Porträt-, Akt- Makro-, …- ) Aufnahmen zu erstellen
Einfach fotografieren lernen mit unseren Online-Fotokursen
Für nur 6,99€ im Monat kannst Du auf über 70 Online-Fotokurse zugreifen. Lerne die Grundlagen der Fotografie - verständlich und mit vielen Praxisbeispielen. Inklusive Test und Fotokurs-Zertifikat.
Mehr Infos zu den Fotokursenoder gar:
- 5 ultrageheime Hacks für noch professionellere Fotos
Auch wir in der Fotoschule nutzen solche Aufmacher, wenn auch nicht ganz so reißerisch (uns ist immer noch der Inhalt wichtiger, als der Titel).
Aber diese Artikel oder Sammlungen haben ihren Sinn, denn es sind oft Kleinigkeiten, die Dir das fotografische Leben leichter machen. Dies gilt besonders in der Fotografie, die sehr fokussiert auf Technik ist. Es gibt viele kleine Dinge, die Dir schnell entgehen, obwohl sie Dir Dein Leben deutlich erleichtern, Deine Arbeit vereinfachen und die Du nicht mehr missen möchtest, wenn Du sie erst einmal kennen gelernt hast.
Auch ich finde immer wieder Kleinigkeiten, die bei mir den berühmten „Klick“ auslösen:
„Warum bin ich nicht von selbst darauf bekommen?“
Vielleicht sind einige Tipps dabei, die Du bereits kennst und denkst:
„Wie bitte? Ein Profi weiß das nicht?“.
Sicher wird das passieren, denn die Fotoschule wird von einer breiten Leserschar gelesen. Aber wenn auch nur einer der folgenden Fotografie Tipps Dir hilft, Zeit und Nerven zu sparen, ist dieser Artikel für Dich Gold wert. Daher möchte ich meine persönlichen „Ohhhs“ des Jahres 2015 mit Dir teilen. Folgende sechs Punkte habe ich mir auf die Liste gesetzt, die bei mir das größte „Ohh“ ausgelöst haben:
- LiveView für Weißabgleich
- SD-Karten mit Adapter langsamer
- Installation von älteren Adobe Filtern
- Installation von neuen CC-Programmen ohne alte zu löschen
- Makel visualisieren in ACR und Lightroom
- Mac OS X: Verschieben statt zu kopieren
1. LiveView nutzen für den Weißabgleich
Vor einigen Wochen haben wir in der Fotoschule einen Artikel veröffentlicht, der darüber berichtet hat, mit welchen recht einfachen Schritten Du ein Foto verbessern kannst. Ich habe das folgendes Foto integriert und nichts über den Trick dahinter geschrieben. Und tatsächlich haben einige von Euch auch konkret nach eben diesem Trick gefragt. Dies hole ich nun gerne nach.
Der Trick ist simpel, Du musst aber erst einmal auf diesen Trick kommen.
In fast allen Kameras mit LiveView, also mit einem digitalen Display für den Bildausschnitt, kannst Du den Weißabgleich während der Ansicht ändern (also noch vor der Aufnahme). Das Livebild zeigt Dir dann die tatsächliche Wirkung des Fotos in einer recht guten Vorschau auf das resultierende Foto.
Ich besitze natürlich nicht jede Kamera, um zu testen, ob dies mit allen Kameras funktioniert. Da es bei meinen doch recht unterschiedlichen Kameramodellen wunderbar funktioniert und mir andere Fotografen mit anderen Kameramodellen bestätigt haben, dass es auch dort ähnlich gut funktioniert, kann ich diesen Tipp sicher als allgemeingültig definieren.
Ich nutzte also bei dieser Aufnahme nicht den Sucher, sondern die Ansicht des Livebilds auf dem Monitor der Kamera und habe mir dann den für mich schönsten Weißabgleich gesucht. Zusätzlich habe ich dann auch den größeren Farbraum Adobe-RGB anstatt sRGB genutzt, da dieser besonders in den Rottönen einen deutlich größeren Farbumfang aufweist. So hatte ich im unbearbeiteten RAW schon ein tolles Foto.
2. SD-Karten sind mit Adapter langsamer
Ich habe mir eine neue Kamera geleistet und mir direkt ein paar SD-Karten dazu gekauft. Bisher hatte ich nur CF-Karten genutzt.
Meine neue Kamera bietet zum Glück beide Versionen der Kartenslots an. Ich habe daher hier einen weiteren Fotografie Tipp für Dich.
Da CF-Karten eher nur noch in den professionellen (also teureren) Kameras eingesetzt werden, sind sie auch entsprechend teurer. Ich mag sie eigentlich. Sie sind nicht so klein für meine doch recht großen Hände und bisher hatte ich keinerlei Störungen mit den genutzten CF-Karten (Markenware) über viele Jahre hinweg. Aber bei viermal so hohen Preisen pro GByte ist mir dann doch die Entscheidung leicht gefallen. Ich habe mir daher versuchsweise microSD-Karten mit einem Einschubadapter auf SD gekauft:
Die von mir gekauften SD-Karten waren bei meinem Elektronikriesen im Angebot.
Es handelt sich um Markenware (SanDisk) und mit 10 Euro pro 32gb Karte ziemlich unschlagbar. Ich hab dann leider bei einem Shooting erfahren müssen, warum diese Karten dann doch ein Fehlkauf waren.
Die Schreibgeschwindigkeit reichte nicht, um nach einer größeren Serie von Reihenaufnahmen die Kamera weiter zu nutzen. Während die Kamera die Daten auf die Kamera schrieb, kann keine Vorschau aufgerufen oder etwa im Menü etwas verändert werden.
Nach meinem Empfinden war die Kamera im Grunde tot für die Zeit.
Natürlich war nach dem „Entpuffern“ wieder das ein oder andere Foto möglich, aber im Grunde war sie für die Zeit nicht professionell nutzbar. Sicher, ich habe mit voller Auflösung, höchster Bittiefe und mit verlustfreien RAW-Komprimierung gearbeitet. Bei dieser Einstellung ist jedes Foto gerne 40-70 MByte groß. Bei 25 Serienfotos kommen so 1-2 GB an Daten zusammen.
Um zu testen, was da passiert ist, habe ich an meinen Card-Reader mit USB3-Interface einfach die Karte im Adapter als SD-Karte und als microSD getestet. MicroSD ohne Adapter hatte eine um 30% höhere Transferrate. Ich muss daher wohl für solche Shootings in Zukunft auf eine „echte“ SD-Karte zurückgreifen, die die von mir geforderten Leistungsmerkmale aufweist. Die MicroSD-Karten mit Adapter werden daher in Zukunft nur eine reine Reserve sein.
3. Installation von älteren Adobefiltern und -scripten
Wer auf neue Adobe Programme setzt, wird schnell merken, dass sich nicht nur neue Funktionen in den Programmen zu finden sind, sondern leider auch die eine oder andere viel genutzte Funktion fehlt. Adobe hat durch viele Beschwerden ihrer Anwender einige dieser Filter und Scripte wieder in die Programme aufgenommen. Aber diese Funktionen sind leider nicht immer automatisch aktiviert!
Wer zum Beispiel die alte Kontaktabzugsfunktion in Bridge CC sucht, wird nur nach Aktivierung in den Einstellungen fündig.

Einfaches An- und Ausschalten und ein Neustart reicht nach der Aktivierung der neuen (alten) Funktion. Auf diesem Weg kannst Du auch den Startvorgang etwas beschleunigen. Die berühmten und sehr guten Scripte von Dr. Brown laufen derzeit dagegen leider nicht mehr rund in der aktuellen Version von Photoshop und der Bridge. Es bleibt zu hoffen, dass wir entweder eine neue Version bekommen oder Adobe irgendwann ein Einsehen hat.
4. Installation von neuen Programmen und alten Versionen der Reihe Adobe CC
Nach langem Drängen der Anwender hat sich Adobe bereit erklärt, über das bekannte CC Kontrollfeld auch alte Versionen installieren zu können. Wie dies funktioniert, erschließt sich nicht direkt.
Ein guter Start ist die Adobe Supportseite.
Es geht allerdings deutlich einfacher: Nachfolgend zeigen wir dies am Beispiel Photoshop CC:
Ab diesem Schritt lassen sich auch andere ältere Versionen von Adobe Programmen auffinden und installieren. Bei den heutigen Größen und Preisen von Festplatten lohnt sich die Installation alter Versionen allein schon wegen der Möglichkeit, weggefallene Funktionen nutzen zu können.
Es ist tatsächlich problemlos möglich, mehrere Versionen von zum Beispiel Photoshop parallel zu betreiben.
5. Makel visualisieren in ACR und Lightroom
Im Artikel Makel, Störungen und Sensorflecken effizient entfernen, bin ich bereits auf diese Funktion eingegangen. In den neuesten Versionen von Lightroom und ACR findest Du zur Suche von Sensorflecken und anderen Störungen ein neues Tool.
Es nennt sich Makel visualisieren.

Natürlich hat dieser Modus keine Auswirkungen auf das Foto. Es wird nur etwas skurril dargestellt, um Bildfehler schneller zu identifizieren.
6. Mac OS X: Verschieben statt zu kopieren
Wer einen PC nutzt oder nutzte und dann auf das Betriebssystem OS X von Apple umsteigt, wird vieles besser finden.
Aufgeräumt, logischer und sehr schnell.
Natürlich wirst Du eine gewisse Zeit brauchen, Dich an das etwas andere Betriebssystem zu gewöhnen. Aber ich kenne kaum jemand, der sich nach dem täglichen Arbeiten mit OS X den Windows Explorer dringend zurückwünscht. Bei allen Vorteilen dieses etwas anderen Betriebssystems fehlen manchmal auch grundlegende Dinge wie Ausschneiden und Einfügen von Dateien.
… fehlen?
Nein, diese Funktion ist vorhanden, wenn dann doch etwas versteckt.
Was im Datei-Explorer von Windows einfach ist, ist zum Beispiel das Ausschneiden (Kopieren) von Dateien und das Einfügen. Willst Du zum Beispiel Dateien von einem Verzeichnis in ein anderes verschieben (kopieren) nutzt Du die bekannten Tastaturkürzel:
Markieren – STRG-X (C) – Verzeichnis wechseln – STRG-V
Bei OS X konntest Du dies lange Zeit überhaupt nicht. Doch jetzt geht es, wenn auch etwas versteckt. Einfach die Dateien markieren und CMD-C für „Kopie“ drücken. Verzeichnis wechseln und dort ALT-CMD-V drücken.
Es erschließt sich mir natürlich nicht, warum Apple hier den Befehl CMD-„Copy“ nutzt, aber sei es drum. Es geht auch über das Menü.
Einfach im Menü „Bearbeiten“ die Taste CMD gedrückt halten. Dann siehst Du dort auch „Dateien hierhin bewegen“. Es handelt sich dabei um die gleiche Funktion, wie das unter Windows bekannte Ausschneiden und Einfügen.
Es lohnt sich übrigens immer mal, die Sondertaste ALT einer Apple Tastatur in allen Apple Programmbestandteilen zu drücken, während Du im Menü des jeweiligen Programms etwas auswählst. Dort ändert sich je nach Menü einiges in den Menüeinträgen. Du wirst erstaunt sein, was Du dort alles finden wirst.
Fazit
Dies waren meine kleinen Fotografie Tipps für 2015 und ich freue mich, zusammen mit Dir die Fotoschule in den nächsten Jahren weiterzuführen und zu verbessern.
Hast Du ähnliche kleine Tricks entdeckt? Dann freue ich mich über Deine Tipps in den Kommentaren!
Hallo,
Dein Vergleich der SD-Card mit und ohne Adapter ist interessant – hab mir da nich nicht so die gedanken gemacht und das langsame Speichern auf die Camera geschoben….
Was ich als nächstes kaufen und testen werde ist ja klar….oder??
„Ich nutzte also bei dieser Aufnahme nicht den Sucher, sondern die Ansicht des Livebilds auf dem Monitor der Kamera und habe mir dann den für mich schönsten Weißabgleich gesucht.“ Ich fotografiere mit einer Canon EOS 600 D und möchte gerne wissen, wie man damit den schönsten Weißabgleich sucht.
Den LiveView nutzen für den Weißabgleich, habe ich schon vor Jahren an meiner D300 genutzt.
Was mich aber brennend interessiren würde , woh ich sehen kann welchen Weisabgleich die Kamera einstellt in der Programmautomatic . Woh kann ich das einsehen mit welchen genauen weisabgleich ein Bild gemacht wurde? An der Kamera ?
… tja – als Pinguin-Nutzer verwende ich Gimp, darktable, Inkscape , etc. Vlt. gibts auch hier mal entsprechende hilfreiche Tips ? Fände ich toll, da es wirklich mittlerweile aus der OpenSource-Ecke (vieles auch für Win-Nutzer) enorm viele, kostenlose und auch m. M. nach besseres gibt, als teure und für viele Endverbraucher und Hobbyfotografen unerschwingliche, Software gibt.
Gruß
Fred
In diesem Eintrag nicht, die anderen Bearbeitungen, die bisher gezeigt wurden, kannst Du aber ohne Probleme mit Gimp nachstellen :-)
Tips zur Kamera waren gut. Die Tipps zur Bildbearbeitung sagen mir nichts da ich kein Photoshop oder Lightroom nicht nutze. Dabei wir Zuviel an dem Foto verändert. Das hat nichts mehr mit fotografieren zu tun finde ich. Sorry.
Hallo Reiner, ich verstehe als Autor des Artikels den Teil deiner Kritik mit der Bildbearbeitung nicht. In diesem Artikel ist kein Tip oder gar eine Bildbearbeitung enthalten.