Lichtstarke Zoomobjektive: Was Du vielleicht noch nicht wusstest…

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In Zusammenarbeit mit SIGMA

Eigentlich bin ich ein echter Anhänger von Festbrennweiten.

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Sie sind sehr lichtstark, von der Größe her meist kleiner als Zoomobjektive ähnlicher Brennweite, sind nicht selten günstiger und optisch sehr gut, weil sich die Linsenrechnung genau auf eine Brennweite konzentrieren kann. Auf der anderen Seite beobachte ich den Objektivmarkt genau. Dabei stelle ich für mich fest, dass nach längeren Jahren des Stillstandes plötzlich wieder öfter sehr interessante neue Objektive auf den Markt kommen.

Stillstand bedeutet nicht, dass vorher nichts passierte. Es gab immer wieder neue Objektive. Meist waren dies aber die gewohnten Brennweitenbereiche, die in der neuen Version einfach optimiert wurden. Alles was sich in den oberen Segmenten bewegte, war immer für Kleinbild gerechnet und entsprechend groß und teuer. Dabei kannst Du sicher davon ausgehen, dass es im Bereich der Hobbyfotografen deutlich mehr DSLR mit kleinem Sensor auf dem Markt gibt, als jene mit großem Sensor.

In den letzten Jahren kommen nun vermehrt Objektive auf den Markt, die hochwertig, die für APS-C gerechnet sind und die nach dem ersten Anschein gute Qualität liefern.

Darum geht es in diesem Artikel

Was erwartet Dich nun in diesem Artikel?

Ich versuche es in groben Zügen zu erläutern: Im Bereich der klassischen Porträtbrennweiten (für mich ist das der Bereich 50-135 mm, wobei 135 mm an APS-C schon echt fast zu lang ist) habe ich vier Brennweiten:

  • 50/f1,4 (derzeit leider defekt ~350€)
  • 85/f1,8 (~400€)
  • 100/f2,8 (~800€)
  • und das 135/f2 (~900€)

Warum ich die ungefähren Preise nenne, wird sich im Laufe des Artikels noch selbst erklären.

Nun möchte ich an dieser Stelle ganz offen sein, weil einige Leser hier etwas sensibel reagieren. Die Tatsache, dass SIGMA die Fotoschule unterstützt, gibt uns ein paar Freiräume, die wir selbst so nicht immer abdecken können. Norbert und ich können bei SIGMA für gewisse Zeiträume Objektive anfragen, die wir für die Fotoschule als sinnvoll erachten, um unsere Artikel zu schreiben. Wir bekommen dabei keinerlei Vorgaben, sondern suchen selbst aktiv aus. In diesem Zusammenhang war mir das SIGMA 50-100mm F1,8 DC HSM | Art ins Auge gefallen, da es ziemlich genau den Bereich abdeckt, den ich für den Bereich Porträt und Alltagsfotografie verwende.

Im Verlauf dieses Artikels werde ich Dir ein wenig grundlegendes Wissen zu lichtstarken Brennweiten vermitteln. Warum man sie einsetzt und vor allem wie man sie einsetzt. Dazu werde ich unter anderem auch das genannte Objektiv von SIGMA verwenden.

Was wirst Du in diesem Artikel nicht finden? Einen Objektivtest.

Solche Tests wirst Du im Netz finden, in Fachzeitschriften usw. Tests von Leuten, welche diese regelmäßig durchführen und dies sicher besser können, als wir. Uns geht es in der Fotoschule um die Praxis und das Hintergrundwissen, das Du in Deinem Alltag anwenden kannst. Dabei ist es dann auch nicht relevant, ob Du das genannte Objektiv einsetzt oder andere vergleichbare Linsen ähnlicher Brennweite und Lichtstärke.

Grundlegendes zur Brennweite

An dieser Stelle werde ich ein wenig von der oft zu lesenden Standardmeinung abweichen, denn es geht hier auch um das unselige Crop-Problem. 50 mm galt lange Zeit als der Standard unter den Porträtbrennweiten (zu Zeiten des analogen Kleinbildformates). Da die digitalen Sensoren vieler DSLR (und anderer Systemkameras) deutlich kleiner sind (aus Kostengründen), kam jemand auf die Idee und war der Meinung, dass von nun an der Brennweiten-Standard die 35 mm sein müssen (also die um den Cropfaktor reduzierte Brennweite). Ich habe diese Brennweite an APS-C probiert und sie hat sicher ihre Berechtigung. Als Ergänzung zu anderen vorhandenen Brennweiten sie ist aber sicher nicht meine erste Wahl.

Woran mache ich diese Aussage fest?

Für mich mache ich immer einen einfachen Test: Ich setze die Brennweite an die Kamera und schaue durch den Sucher. Dabei lasse ich das linke Auge offen. Wenn im Vergleich das Sucherbild und das Bild, welches das linke Auge sieht, ungefähr die gleiche Größe haben, dann habe ich für mich meine Normalbrennweite gefunden. Diesen Effekt habe ich bei ca. 50 mm, egal ob ich nun APS-C oder Kleinbildformat verwende. Bei 35 mm ist das Sucherbild kleiner und vor allem muss ich auch bei APS-C sehr nah ans Motiv gehen. Näher, als ich es im Normalfall bei Porträtaufnahmen möchte.

Der Bereich 50-100 mm (135 mm bei Kleinbild) ergibt für mich die natürlichsten Proportionen in der Perspektive und sorgt für einen guten Arbeitsabstand zum Modell. Ich muss ihm nicht auf die Pelle rücken, um formatfüllend arbeiten zu können. Ich bin aber auch nicht zu weit weg, um die Kommunikation zu beeinträchtigen.

Um Dir das Thema Cropfaktor zu verdeutlichen, habe ich zwei Aufnahmen gemacht. Einmal mit einer 5D III (Kleinbildformat) bei 135 mm und einer 7D II bei 85 mm. Ebenfalls mit Offenblende.

Den Standort habe ich nicht verändert (kleine Ungenauigkeiten sind der Tatsache geschuldet, dass ich kein Stativ verwendet habe). Der Bildausschnitt ist in etwa derselbe. Aber trotz nahezu gleicher Blende ist die Unschärfe bei der Kombination aus EOS 5D III und 135 mm deutlich größer.
Es reicht nämlich nicht, einfach nur die Brennweite um den Cropfaktor (Bildausschnittsfaktor und nicht Brennweitenverlängerung!) zu multiplizieren. Du musst nämlich auch die Blende in die Rechnung mit einbeziehen, wenn Du wirklich gleiche Ergebnisse erzielen willst. Das 135/2 müsste daher auf f/2,8 abgeblendet werden.

Sicherlich kann man die Brennweiten auf Kleinbild umrechnen und käme dann auf 80 mm und 160 mm. Aber man kann sich das Ganze auch sparen. Wer kein Kleinbildformat hat, dem bringt der Bezug und die Umrechnung zu Kleinbild rein gar nichts. Wer nur Kleinbild hat, der wird eh keine Objektive verwenden, die nur für APS-C gerechnet sind. Und wer beide Systeme parallel verwendet (wie ich zum Beispiel), der braucht nicht umzurechnen. Einfach, weil die Erfahrung da ist aus dem Bauch heraus zu wissen, welche Brennweite und welche Blende ihre Aufgabe am gewünschten Motiv erfüllt.

Ich möchte Deinen Blick auf die Brennweiten noch ein wenig erweitern: Du hast die Liste der Festbrennweiten gelesen, die ich verwende. Der Unterschied zwischen den Brennweiten beträgt teilweise nur 15 – 35 mm. Wenn Du selbst bisher eher KIT-Linsen verwendet hast oder diese Superzooms im Bereich von 18-200 mm (oder sogar 16-300 mm), dann erscheint Dir dieser eingeschränkte Brennweitenbereich vielleicht etwas seltsam und wirft eher die Frage auf, warum Du Dich so einschränken sollst.

Ich kann Dir dazu eine einfache Erklärung geben: Dazu wechsle ich auf den Bildwinkel (der sich aus der geometrischen Sensordiagonalen und der Brennweite ergibt). Der Bildwinkel gibt Dir ein viel besseres Gefühl dafür, welchen Bereich des Motivs die Kamera erfassen kann, als die Brennweite. Bezogen auf einen APS-C-Sensor und eine Sensordiagonalen von rund 27 mm ergeben sich folgende Bildwinkel: 50mm ~ 30  Grad und 100 mm ~ 15 Grad.

Nehme ich dagegen eine typische KIT-Linse mit 55-250 mm beispielsweise und betrachte dort den Bereich 200 mm-250 mm (auch 50 mm Unterschied) ergeben sich folgende Bildwinkel: 200 mm ~ 8 Grad und 250 mm ~ 6 Grad.

Um Dir zu zeigen, wie groß der Unterschied der Brennweiten ist, habe ich eine kleine Serie mit den üblichen Brennweiten für Festbrennweiten gemacht. Die Veränderung des Bildausschnitts (bei konstantem Standpunkt) ist doch größer, als mancher bei einer so geringen Brennweitenänderung annehmen mag. Die eingestellte Brennweite findest Du jeweils unter dem Bild.

Beachte bitte gleichzeitig, wie trotz konstanter Blende die Hintergrundunschärfe bei steigender Brennweite größer wird. Die Fotos sind unbearbeitet und direkt aus der Kamera, bei leider mäßigem Wetter.

Kleiner Nebeneffekt: Die durchgängige Wolkenschicht sorgt für eine sehr weiche und gleichmäßige Ausleuchtung. Eigentlich das perfekte Porträtlicht trotz leichtem Regen.

Du siehst, dass im unteren Brennweitenbereich die Veränderung um 50 mm erheblich größere Unterschiede macht, als im oberen Telebereich. Insofern bestehen rein optisch zwischen 50 mm und 100 mm deutlich größere Unterschiede als zwischen 200 mm und 250 mm. Hinzu kommt, dass es wesentlich einfacher ist, Objektive zu rechnen, die keinen oder nur einen kleinen Zoombereich haben. Du kannst Dir folgenden Grundsatz merken:

Objektive mit einem Zoomfaktor (Längste Brennweite/ kürzeste Brennweite) von 2 oder 3 sind optisch meist sehr gut (nahe an der Qualität von Festbrennweiten), ein Zoomfaktor von 4 – 6 ist noch in Ordnung, ab Zoomfaktor  7 – 12 wird es meist „übel“.

Übel bedeutet nicht schlecht. Übel bedeutet, dass es einfach nicht mehr möglich ist, die optischen Fehler komplett zu beseitigen. Diese Optiken verzeichnen sehr stark, leiden unter Randunschärfe, sind kontrastarm und zudem lichtschwach. Sie haben natürlich ihre Daseinsberechtigung, sind aber nicht für optische Höchstleistungen bekannt. Diese Ausführungen sollten Dir gezeigt haben, dass ein kleiner Zoombereich bei bestimmten Brennweiten durchaus sinnvoll ist und Dir ausreichend Flexibilität bei der Wahl des Motivausschnitts gibt.

Kommen wir nun zu dem nächsten wichtigen Punkt.

Die Offenblende als Gestaltungsmerkmal

Im Zusammenhang mit der Offenblende möchte ich einige Punkte klarstellen (die oft missverstanden werden) und auch den einen oder anderen Irrtum aufklären. Die Blende selbst wird oft nur unter dem Gesichtspunkt der Lichtstärke betrachtet. Lichtstärke hatte vor 10 Jahren noch eine große Bedeutung, da viele Kameras oberhalb von ISO 400 optisch schon derart in die Knie gegangen sind, dass jede Blende mehr für die Offenblende eine wahre Offenbarung war. Diese Zeiten sind vorbei, da viele Kameras auch noch im Bereich ISO 3.200 – 12.800 respektable Ergebnisse liefern – sofern Du sauber belichtest und mit der Bildbearbeitung einigermaßen umgehen kannst.

Unschärfefreistellung

Insofern lese ich oft Stimmen, die sagen, man benötige diese Offenblende gar nicht. Die ISO hochzudrehen, würde denselben Effekt haben.

Rein auf den Lichtwert bezogen, ist diese Aussage völlig korrekt. Dabei wird aber oft vergessen, dass die Blende eben nicht nur ein Werkzeug ist, um die Lichtmenge zu kontrollieren, sondern eben auch ein Gestaltungsmittel. Denn nur die Blende selbst bestimmt die Schärfentiefe (in Abhängigkeit von der Sensorgröße).

Eine möglichst offene Blende hat ihren Wert daher heutzutage weniger in dem Gewinn an Lichtstärke, sondern vielmehr in der Reduzierung der Schärfentiefe, die gerade in der Porträtfotografie ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel ist. Dieser Effekt nennt sich Unschärfefreistellung.

Diese Reihe bei 50 mm zeigt Dir, wie die Unschärfe mit zunehmend geschlossener Blende abnimmt

Du kannst natürlich versuchen einen Hintergrund für Dein Porträt zu wählen, der so gestaltet ist, dass er nicht von dem eigentlichen Porträt ablenkt. So ein Hintergrund sollte möglichst vollflächig und gleichförmig sein und von der Farbe her nicht so dominant. Solche Hintergründe wirst Du aber im Freien (Outdoor) selten finden. Typisch sind eher sehr komplexe Hintergründe mit eigenen Strukturen, die von Deinem Motiv deutlich ablenken können. Durch sehr geringe Schärfentiefe kannst Du den Hintergrund deutlich verschwimmen lassen, Dein Porträt schwebt sozusagen förmlich vor dem (sehr) unscharfen Hintergrund und hebt sich optisch ab.

Ich habe oft auf Kinderfesten fotografiert und die Fotos sind auf große Begeisterung gestoßen, weil sie so „professionell“ aussehen. Tatsächlich waren sie das aber gar nicht. Einzig die systembedingte Unschärfefreistellung (die mit Kompaktkameras aufgrund des kleinen Sensors kaum darstellbar ist) führte dazu, dass die Betrachter die Fotos als professionell wahrgenommen haben.

Auch bei 100 mm nimmt die Hintergrundunschärfe mit zunehmender Blendenzahl deutlich ab. Aber nicht so extrem, wie bei 50 mm. Merke: Je länger die Brennweite, desto weniger Offenblende benötigst Du für eine gute Unschärfefreistellung. Das SIGMA 50-100mm F1,8 DC HSM | Art ist diesbezüglich mit einer maximalen Offenblende von f/1,8 bei 100 mm schon ein Pfund.

Die Leistung des Autofokus und das Sucherbild

Bei vielen Kameras wirst Du in den technischen Beschreibungen lesen, dass der AF spezielle Sensoren hat, die nur bei f/2,8 und besser als Offenblende funktionieren.

Viele Anwender schließen daraus, dass dieser AF bei Dunkelheit besser funktioniert und schneller ist.

Dies ist ein sehr großer Irrtum, denn der Phasen-AF arbeitet mit einem stark abgeblendeten Strahlengang (so um f/30). Die Offenblende ist nur deshalb nötig, weil die Messbasis vergrößert ist. Du hast keinerlei Vorteile in Geschwindigkeit oder Lichtempfindlichkeit, lediglich bei der Genauigkeit.

Ganz so sieht es nicht aus, da das Sucherbild technisch bedingt eine größere Schärfentiefe hat (der Sucher wirkt auch als Blende), aber das Prinzip stimmt. Wenn das Bild, das Du mit dem linken Auge siehst, etwa dieselbe Größe hat wie das Bild, welches das rechte Auge im Sucher sieht, dann bewegst Du Dich im Bereich der Normalbrennweite.

Oft höre ich auch, dass bei Offenblende das Sucherbild heller und klarer sein soll.

Auch an diesem Punkt möchte ich ein wenig korrigieren.

Zwischen ca. f/5,6 (Offenblende von KIT-Linsen) und f/2,8 (Offenblende von besseren Zoomobjektiven) wird das Sucherbild etwas heller, aber bei Weitem nicht so, dass es einen nennenswerten Nutzungsvorteil ergeben würde. Bei Offenblende höher als f/2,8 ergibt sich im Mittel bei den optischen Suchern gar kein Vorteil mehr. Weil der Sucher selbst ebenfalls als Blende wirkt, wird der Gewinn an Lichtstärke zumindest im Sucher nicht als Helligkeitsgewinn sichtbar. Solche Aussagen können daher im Bereich fotografischer Legenden verortet werden.

Das Bokeh

Bei der abschließenden Betrachtung der grundlegenden Eigenschaft solcher Objektive möchte ich noch etwas intensiver auf den Begriff des Bokeh eingehen.

Das Bokeh ist ein zwar definierter, aber in der persönlichen Wertung eher subjektiver Begriff. Ich lese oft, dass mit Bokeh der Grad der Unschärfe gemeint ist, also je geringer die Schärfentiefe, desto besser sei das Bokeh. Diese Sichtweise ist allerdings grundfalsch, denn die „Qualität“ des Bokehs hängt weniger von dem Ausmaß der Unschärfe an sich ab, sondern davon, wie sich die Unschärfe darstellt.

Im Hintergrund entstehen bei großer Unschärfe an Punkten mit großen Kontrasten die Unschärfekreise. Deren Form wird maßgeblich durch die Blende bestimmt, genauer durch die Form und Bauweise der Blende. Spiegelobjektive erzeugen ringförmige Unschärfekreise, ältere Objektive haben innerhalb der Unschärfekreise eine ungleichmäßige Verteilung der Helligkeit. Die Zahl der Blendenlamellen bestimmt, ob die Kreise eher eckig wirken oder wirklich kreisrund.

Generell gilt nach allgemeiner Betrachtungsweise: Je regelmäßiger geformt diese Unschärfekreise sind, desto schöner ist das Bokeh.

Lass Bilder sprechen

Da ich das SIGMA-Objektiv einmal hier hatte und damit arbeiten konnte, habe ich die Gelegenheit genutzt, Alltagsfotos zu machen. Damit kannst Du Dir einen kleinen Eindruck vom „Look“ dieser Linse zu machen. Lass Die Fotos einfach auf Dich wirken (die Fotos sind bewusst unbearbeitet):

SIGMA 50-100mm F1,8 DC HSM | Art – wechselnde Brennweiten – 1/4.000 Sek. | f/1,8 | ISO 100

SIGMA 50-100mm F1,8 DC HSM | Art – wechselnde Brennweiten – 12 mm Zwischenring – 1/2.500 Sek. | f/1,8 | ISO 100

Den Zwischenring habe ich verwendet, um die Naheinstellgrenze zu verringern. Damit kann das Objektiv in ein durchaus gut verwendbares Makro verwandelt werden.

Hier habe ich etwas „Böses“ gemacht: Ich habe das SIGMA 50-100mm F1,8 DC HSM | Art an eine EOS 5D III gesetzt.

Eigentlich geht das ja nicht, da es für das kleine Sensorformat gerechnet ist. Rein mechanisch geht es aber doch, denn es ragt nicht weiter in die Kamera, als EF-Objektive. Daher kann der Spiegel nicht beschädigt werden (Selbstversuche bitte auf eigene Gefahr). Oft lese ich ja das Argument gegen DC-Objektive, sie seien später nicht am Kleinbildformat zu verwenden. Schau Dir die Fotos an und überzeuge Dich vom Gegenteil.

Sicher: Bei 50 und 70 mm ist eine Vignette sichtbar, die lässt sich aber mit wenigen Mausklicks entfernen.

Fazit

Die Entwicklung der Objektive schreitet voran und nach meinem „Tests“ können hochwertige und lichtstarke Zoomobjektive durchaus mit den Festbrennweiten mithalten. Rechne ich die Einzelpreise für meine Festbrennweiten zusammen, dann liege ich deutlich über dem Zoom.

Ich werde hier keine Kaufempfehlung aussprechen, denn es geht mir um die sachlich/fachlichen Zusammenhänge und der Praxisvergleich. Ich gestehe aber, dass ich diese Linse nur sehr ungern wieder weggebe.

16 Kommentare

  1. Ihr schreibt immer über Objektive für Vollformatkameras und APS-C- Sensoren. Nie wird das Micro-Four-Thirds-System erwähnt. Gibt es für dieses System keine „guten“ Objektive? Ist dieses System überholt oder qualitativ indiskutabel?
    Viele Erläuterungen kann ich nachvollziehen, aber es fällt schwer, diese auch für mein System „umzudenken“.
    Schade, denn dieses Manko zieht sich durch alle Beiträge hindurch, auch in den entsprechenden Fachzeitschriften.
    Habe ich auf das falsche System gesetzt?

    1. Moin, ich fotografiere auf Reisen / im Urlaub meist mit einer OM-D 5 MK2 und da habe ich die beiden Teleobjektive 12-40 (24-80) und 40-150 (80-300) je f2,8. Entwickeln der Rawdateien mit LR6. Mit den Ergebnissen bin ich schon gut zufrieden. Die Objektive sind nicht nur wegen der durchgängigen Lichtstärke, sondern auch wegen der Ausführung super. Eingebaute Streulichtblende, und AF-Ring mit dem sich der AF auch schnell ein/aus schalten lässt.

      Sonst fotografiere ich mit der Canon 6D (neuerdings MK2) und dem Canon L 24-105 f4, und 50mm f1,4 (u.a.). Beim direkten Vergleich der Aufnahmen liegt das Vollformat aber sichtbar eine Klasse weiter vorn. Auch würde ich mit MFT höchstens bis ISO 1600 gehen. während mit der 6D ISO 6400 kein Problem sind. Das erkauft man sich aber auch mit einem höheren Gewicht.

      Beide Systeme haben je nach Einsatzbereich ihre Berechtigung, alleine durch die unterschiedliche Auslegung der Kameras.
      Die Om-D mit den Objektiven ist z.B. ist staub- und wasserfest und kann wahnsinnig schnelle Bilderfolgen in hoher Auflösung schießen. :-)

      VG Detlef

  2. Als Besitzer und Nutzer einer APS-C Kamera kenne ich leidvoll die Diskussion um die Crop-Faktoren.
    Frage an die Experten und die Runde. Warum benennt man Objektive nicht einfach nach dem Grad des Öffnungswinkels? Dann wäre ein 35Grad -Objektiv eben immer ein 35Grad -Objektiv und alle wissen was es abbildet. Selbst Laien können aus dieser Info eine Bildliche Vorstellung entwickeln.

  3. Danke für diesen Beitrag.
    Er hat mich in meiner Ansicht, dass man mit guten und lichstarken Zoom Objektiven ebenso gute Bilder machen kann wie mit Festbrennweiten, unterstützt.
    Aus meiner Nutzung ergibt sich eher das Zoom als die Festbrennweite, da ich sehr oft Pferde fotografiere. Da ist der Wechsel in der Entfernung schnell geschehen und kene Zeit das Objektiv zu wechseln.
    Die Argumente des helleren Suchers kann ich nicht nicht nachvollziehen, denn ich nutze nur DSLM Kameras (Vollformat und APS-C).
    Bei meiner Marke wird die Nutzung von APS-C Objektiven aktiv unterstützt:
    Die Kameras erkennen ob ein Objektiv für Vollformat oder APS-C angeschlossen ist und bieten eine automatische Umschaltung des Sensors an, so dass solche Vignetten nicht entstehen.
    Natürlich mit dem Nachteil, Pixel zu verlieren.
    Dennoch kaufe ich nur Objektive für das Vollformat, dann habe ich auf APS-C nie Ärger mit Verzerrungen am Rand und auch am großen Sensor kaum Probleme. ;-)

    P.S.:
    Mir sind zwei kleine Fehler aufgefallen:
    1. Bei der Angabe des Bildwinkels im oberen Teil des Artikels fehlt der erste Wert:
    <>
    2. In der letzten Bildreihe scheinen mir die Fotos für 70mm und 85mm vertauscht zu sein.

    1. Hier scheint das Textsystem etwas ruas geschnitten zu haben:
      Im 1. P.S. fehlt der zitierte Text aus dem Artikel:
      „Bildwinkel: 50mm ~ Grad und 100 mm ~ 15 Grad“

    2. Hallo Dirk, nein, die Bilder wurden nicht getauscht, der Abstand war nicht exakt gleich. Da es mir aber um die Stärke der Vignette ging, die man gut erkennen kann, fand ich das nicht schlimm.

  4. Ich möchte deine Argumentation: ein DX-Objektiv an einer Vollformatkamera zu verwenden, vehement unterstützen.
    Das funktioniert in vielen Fällen fast ohne Qualitätsverlust (ist aber vom Abbildungskreis des jeweiligen Objektivs abhängig) und wenn, kann man ihn durch entsprechende Bearbeitungen in Photoshop kompensieren.
    Wenn der Abbildungskreis nicht ausreicht das Vollformat abzubilden, bleibt immer noch, die Aufnahmen im DX-Modus (Cropfaktor 1,5 oder 1,2 bei der Nikon 800) zu fertigen, was in vielen Fällen sowieso ausreichend ist.
    Du hast also nicht „Böses“ getan sondern hast die Einsatzmöglichkeiten deiner EOS 5 Mk III sinnvoll erweitert. Und wer hat nicht noch wirklich gute DX-Objektive im Schrank, die er auch nach Umstieg auf das Vollformat weiter nutzen möchte? Dazu möchte ich jedenfalls anregen!

  5. Den Artikel muss ich morgen Mittag nochmal lesen :D es ist 22 Uhr und es sind sehr viele Infos. Gefällt mir gut!
    Ich nutze bei meiner Canon 80D übrigens sehr gerne das Kostengünstige 24mm f\2.8 für (untypische) Portraits. Macht in Fußgängerzonen und generell bei schönen Umgebungen eines her und meistens OOC unfassbar gute Bilder. Bei weitem weniger Nachbearbeitung als bei meine 50mm f\1.8. Jedoch stimme ich zu es ist untypisch und man muss wegen der Verzerrung etwas aufpassen.

    Beispielbilder auf Instagram: pix_n_more

  6. Der Artikel ist in weiten Teilen sehr gut und versucht, die doch komplexen Themen gut darzustellen. Dennoch hat er mich etwas verblüfft: was hat er mit lichtstarken Zoomobjektiven zu tun?
    Das Freistellungspotential lichtstarker Optiken hat nichts mit dem Zoom zu tun. Lichtstarke Optiken als „schnelle“ Optiken für die Sportfotografie liefern trotz guter Bildqualität bei hohen ISO eben doch die etwas besseren Bilder, da wir zunächst die Lichtstärke ausnutzen kann.
    Das Thema sich ändernder Blenden über den Zoombereich und sich ändernder Schärfe fehlt leider ganz.
    Zum Thema AF haben dankenswerter Weise Canon für die EOS 1Ds MarkII und Nikon für die D5/D500 sehr ausführlich den Zusammenhang zwischen Lichtstärke und nutzbaren AF-Felder dargestellt.
    Der Zugewinn an Sucherhelligkeit zwischen 5,6 und 2,8 ist deutlich sichtbar; unter 2,8 stimme ich der Beschreibung zu.

    1. Der Artikel ist gut, wenn man schon vorher weiss, wovon geredet wird. Für Anfänger absolut untauglich, weder Sinn noch Zweck von Begriffen wie Cropfaktor, Sucherhelligkeit, Abbildungskreis, DC-Objektiv, dazu jede Abkürzungen, werden nachvollziehbar. Ein Artikel, deren Zielsetzung noch nicht mal klar ist, ausser, dass Fachleute sagen können oder sollen,

      da hast du aber einen schönen Artikel geschrieben. Für alle anderen absolut unbrauchbar.

      1. Nun gehen wir davon aus, dass die Leser auch die anderen Artikel der Fotoschule lesen und wiederholen nicht alles ständig.

        Insofern eine Kritik, deren Zielsetzung nicht klar ist, außer das Kritiker um der Kritik willen kritisieren. (Der Artikel richtet sich aber an die Leser, nicht an die Kritiker)

    2. Jeder Artikel hat einen gewissen Umfang, der in einer bestimmten Zeit erstellbar ist. Letztendlich hätte man sicher noch einige Sätze zur Parfokalität schreiben können und zu anderen spezifischeren Besonderheiten,die Auftreten oder Auftreten können.

      Rein praktisch gesehen erscheint es uns aber sinnvoller solche Themen in einem in sich geschlossenen Beitrag abzuhandeln und sie nicht häppchenweise in die Artikel einzustreuen.

  7. Dass bei höherem ISO-Wert das Rauschen der Kamera zunimmt, heute aber beherrschbar ist, wurde ja schon erwähnt.
    Es gibt bei höherer Empfindlichkeit (= Aufdrehen des Signalverstärkers) weitere Nachteile. Das sind z.B. das Abnehmen der Helligkeitsdynamik und der Bildauflösung. Gerade die Dynamik kann schnell zum Problem werden.
    Daher ist ein lichtstarkes Objektiv immer noch wichtiger als der extreme ISO-Wert. Den Wert von ISO>8000 sieht man einer Aufnahme an, auch beim Kleinbildformat.
    LG Thomas

    1. Ich möchte Dir ein wenig widersprechen, oder besser gesagt differenzierter betrachten. Digitale Fotos, von vor ein paar Jahren mit ISO 6400 gemacht, sind heute nicht mehr Fotos denen man ISO 6400 ansieht. Der Sprung der „Qualität“ (Dynamik, Rauschen, Schärfe) eines digitalen Fotos mit neuerer Technik ist immens. Und das über alle Geräte hinweg. Ob nun Handy oder D-SLR, ISO-Panik ist nicht mehr angesagt. Natürlich gilt es immer noch den ISO-Wert so klein wie möglich zu halten…. aber das hat kaum noch die Brisanz wie vor ein paar Jahren.

      Aber wer kann sich schon dauernd neueste Technik leisten um von so einer marginalen Diskussion nicht angewidert zu sein. Ich wollte es nur ergänzend erwähnen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich mit eingestellter ISO-Automatik in der Summe mehr gute Fotos mache (logischerweise eine situationsbedingte Aussage).

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