Licht in der Fotografie: Frontallicht

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Ohne Licht kein Foto: In dieser Serie betrachten wir verschiedene Lichtcharaktere und zeigen, wie die Art des Lichts ein Foto bestimmt. Maximilian Weinzierl zeigt an Beispielen die Wirkung von verschiedenen Beleuchtungsarten und gibt Tipps, wie Du die Besonderheiten des Lichts für Dich nutzt, um Stimmung und Atmosphäre in Dein Foto zu bringen.

Dieser Artikel stammt aus dem ColorFoto-Magazin 09-2017.

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Besonderheiten des Lichts

Von Frontallicht ist die Rede, wenn das Licht von vorne auf das Motiv fällt, der Fotograf steht also mit dem Rücken zur Lichtquelle (tiefstehende Sonne), bzw. das Licht kommt im Falle eines aufgesetzten Blitzgeräts direkt aus der Objektivachse. Vom Licht aus der Kamerarichtung wird jede Region des Motivs gleichermaßen beleuchtet, und es gibt fast keine Schatten.

Das Bild lebt von Farbflächen und Strukturen und nicht von einer plastischen Wirkung, die Schatten im Bild voraussetzt. Diese Beleuchtungsart wird deshalb auch als „flach“ bezeichnet, sie liefert meist zweidimensionale Bilder ohne räumliche Tiefe. Dafür sind diese Fotos extrem detailreich, die Farben leuchten knallig, und der Kontrast ist hoch.

Vorsicht ist bei reinweißen Stellen geboten, diese werden schnell überbelichtet und zeigen dann keinerlei Zeichnung mehr. Abhilfe: entweder auf die hellen Stellen spotbelichten oder grundsätzlich bis zu einer Blende unterbelichten (Minus-Korrektur der Automatik) und im RAW-Modus speichern. Wenn die Lichtart aber nicht zum Motiv passt, kann das Bild damit schnell langweilig wirken. Weitere Informationen rund um das Thema Licht in der Fotografie findest Du in unserer Einführung.

Frontallicht: Beispiele

Morgensonne – Die farbenfrohe Gabelracke (Coracias caudatus, Serengeti, Tansania) saß perfekt im Licht, als ich sie kurz nach Sonnenaufgang (schöner Augenreflex) aus dem Autofenster heraus fotografiert habe. Das bunte Gefieder kommt durch das frontale Licht besonders gut zur Geltung.
Nikon D5 | 840 mm KB | ISO 1000 | f/8 | 1/2500 s
Fotograf: Maximilian Weinzierl
Frontal angeblitzt – Ein fast symmetrisches Motiv; durch den geringen Versatz des aufgesteckten Systemblitzgeräts ergibt sich eine gleichmäßige Schattenlinie, die den Körper dieser Mausschwanz-Fledermaus idealerweise vom ähnlich farbigen Hintergrund absetzt.
Nikon D810 | 400 mm KB | ISO 64 | f/25 | 1/50 s
Fotograf: Maximilian Weinzierl
Flache Abbildung – Das Hawa Mahal in der Altstadt von Jaipur wird auch Palast der Winde genannt. Hier die Fassade des Stadtpalasts am Vormittag, perfekt im frontalen Licht stehend. Die gleichförmige Ausleuchtung gibt das Motiv sehr zweidimensional wieder, und die Farben werden intensiviert.
Nikon D810 | 18 mm KB | ISO 64 | f/8 | 1/100 s
Fotograf: Maximilian Weinzierl
Minisonne auf der Kamera – Makro mit Aufklappblitz (1:1). Die Fläche der Lichtquelle ist im Verhältnis zum Motiv riesengroß. Es ergeben sich vor allem im Hintergrund definierte harte Schatten, die aber aufgrund des symmetrischen Aufbaus nicht stören, sondern im Gegenteil die Blüte zum Leuchten bringen.
Nikon D810 | 105 mm KB | ISO 400 | f/40 | 1/160 s
Fotograf: Maximilian Weinzierl

Autor: Maximilian Weinzierl

Weitere Tipps für die Fotopraxis, Tests der aktuellen Kameramodelle und alle Neuheiten und Trends in der Fotobranche erhältst Du im monatlichen ColorFoto-Magazin.

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