In fünf Schritten zum besseren Bild: Geburtstagskuchen

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Optimierung: Viele Bilder wirken alltäglich, und doch steckt viel Potenzial darin. Unsere Serie zeigt, wie Du solche Aufnahmen aufwerten kannst. Hier wird ein Foodfoto schnell optimiert. Dazu wird das RAW-Bild passend entwickelt, ein bisschen farb- und lichtkorrigiert, offensichtliche Motivmängel werden beseitigt, der Teller wird mit einem Reflex aufgepeppt und dann das Gebäck in seiner Form vollendet. Die Korrektur geschieht hier in Photoshop CS6 – aber andere Programme eignen sich ebenso gut.
Dieser Artikel stammt aus dem ColorFoto-Magazin 05-2018. Die Fotos in diesem Artikel stammen von Maximilian Weinzierl.

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Fujifilm X-T2 | 35mm/KB (18-55mm) | ISO200 | f/7,1 | 1/320s

Food, wie diesen individuell zum 5. Geburtstag buntverzierten Krapfen (Berliner, Pfannkuchen, Hefegebäck, Kräppel) zu fotografieren, ist eine delikate Aufgabe.
Denn bei längerem und genauem Betrachten entdeckt man so manche Unzulänglichkeit des Motivs. Foodfotos wie dieses sind so gut wie niemals fertig, wenn sie im Kasten sind.
Es bedarf immer einer kleineren oder größeren Nachbearbeitung, bis sie so aussehen wie gewünscht. Was zu analogen Zeiten höchst aufwendig und sehr zeitraubend am Set mit allerlei Tricks und Kunstkniffen erfolgen musste, wird heutzutage digital mit ein paar Mausklicks erledigt.

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Die Schritte im Überblick

  1. RAW-Entwicklung
  2. Lichtkorrektur
  3. Fehler wegstempeln
  4. Reflex einkopieren
  5. Form angleichen

(1) RAW-Entwicklung

Das Foto wurde absichtlich 1 Blende zu dunkel belichtet. Der weiße Zuckerguss sollte auf jeden Fall seine Zeichnung beibehalten. Dieser Unterbelichtung wird beim Entwickeln der Datei im RAW-Dialog entgegengewirkt. Hier können Mitteltöne, Tiefen und Lichter separat eingestellt werden.

(2) Lichtkorrektur

Am Ergebnis der RAW-Entwicklung werden noch einige regionale Licht- und Farbkorrekturen vorgenommen. Zum einen mit dem Abwedler- und dem Nachbelichterwerkzeug intuitiv direkt ins Bild gemalt; zum anderen lokal über Auswahlen, Masken und die entsprechenden Korrekturebenen.

(3) Fehler wegstempeln

Das Entfernen von Unzulänglichkeiten ist nachträglich im Digitalbild meist mit weniger Aufwand verbunden, als beim Fotografieren tatsächlich am realen Motiv herumzufummeln.
Mit dem Bereichsreparatur-Pinsel und dem Ausbessern- Werkzeug werden Fussel, Kratzer, Reflexe, Brösel und Farbklekse etc. schnell automatisch beseitigt. Die Automatik funktioniert in den meisten Fällen zuverlässig; wenn das Ergebnis mal nicht ganz zur Zufriedenheit ausfällt, kommt das Stempelwerkzeug zum Einsatz.
Hier kann dann der zu übertragende Pixelbereich genau festgelegt werden.

(4) Reflex einkopieren

Bei einigen Variationsbildern reflektiert das Blitzlicht im hochglänzenden Teller. Dieser Reflex, bzw. ein Teil davon, wäre eine schöne Zutat, um das Bild noch etwas aufzupeppen.
Diese Variante wird mit den gleichen Parametern im RAW-Dialog geöffnet; dann wird die fotogene Reflexregion mit einer weichen Kante großzügig ausgeschnitten, als Ebene ins erste Bild eingesetzt und ausgerichtet. Jetzt einfach den Ebenenverrechnungsmodus auf „Aufhellen“ stellen, und der Reflex ist perfekt einmontiert.

(5) Form angleichen

Mit dem Verflüssigen-Filter wird die Rundung des Gebäcks korrigiert. Die perfekte Form erreicht man mit der Festlegung der richtigen Pinselgröße und -dichte. Wenn das Ergebnis nach der Berechnung unnatürlich aussieht, einfach im Protokoll einen Schritt zurückgehen und nochmals dezenter ausführen, eventuell dabei die Werkzeugoptionen variieren.
form-angleichen

Finales Bild

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Weitere Tipps für die Fotopraxis, Tests der aktuellen Kameramodelle und alle Neuheiten und Trends in der Fotobranche erhältst Du im monatlichen ColorFoto-Magazin.

Autor: Maximilian Weinzierl

3 Kommentare

  1. Genau, und nur wer die neueste Kamera hat, mach logischerweise die besten Bilder. Dass Mode- oder Architekturfotografen auf Balgenkameras setzen, ist jetzt mal Nebensache.
    Empfinde solche Kommentare als selbstdarstellerisch und überflüssig.
    Ich konnte sehr gut nachvollziehen, was man aus einfachen, banalen Fotos noch rausholen kann. Danke für den guten Bericht.

  2. Wieso ist PS CS6 total veraltet? Man kann damit immer noch gut Fotos korrigieren. Bei den neueren Programmen sind immer nur eine wenige Feature neu alles andere existiert bereits seit ewigen Zeiten. Mein Photoshop ist sogar noch älter und die obigen Schritte könnte man auch mit dieser veralteten Version noch nachvollziehen. Ich nutze allerdings PSE 2018 im Zusammenhang mit ElementsXXL, fast genauso gut wie PS – nur viel günstiger. Dazu noch Lightroom 6.14 – auch veraltet :D – und ich peppe damit jedes Foto optimal auf…
    Ansonsten ja, das Foto ist sicherlich langweilig, aber für Demozwecke vollkommen ausreichend…

  3. Bei der Serie geht es nicht um das konkrete Programm sondern um die Technik, die Du ebenfalls in anderen Programmen anwenden kannst.

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