Hundefotografie perfektionieren: Belichtungszeit, Brennweite und Abstand

Hundefotografie perfektionieren – Belichtungszeit Brennweite und Abstand
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In Zusammenarbeit mit SIGMA

Heute lernst Du meine Hündin Marie kennen. Ein wenig lustig ist, dass ich den Artikel bereits geplant hatte, bevor Marie vor kurzem zu mir gestoßen ist. Natürlich habe ich sie seitdem öfter im Sucher meiner Kamera als andere Hunde. Dennoch kommen auch andere Hunde in diesem Artikel nicht zu kurz.

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Hundefotografie: Was Dich erwartet

Du lernst in diesem Artikel einiges über die Hundefotografie aber auch über die Actionfotografie. Da sich ein Hund nun mal gerne und schnell bewegt, ist dieses „Motiv“ für diese Art der Fotografie sehr gut geeignet. Wäre ich ein Motocross-Fan, würdest Du viele Motorräder sehen, anstatt der vielen Hunde in diesem Artikel.

Du wirst feststellen, dass die Grundlagen des Artikels über Hundefotografie in großen Teilen auf einer Vielzahl von aktionsreichen Motiven übertragbar sind. Diesmal steht jedoch der treueste Freund des Menschen im Mittelpunkt meiner Betrachtungen und dieses Artikels.

Zum Glück konnte ich auf eine Auswahl von aktuellen SIGMA-Objektiven für diese Fotos zurückgreifen, da mir diese von SIGMA für die Fotoschule zu Verfügung gestellt wurden.

Marie - Nikon D810 | SIGMA 24-70 mm f/2.8 | 1/3000 Sek. | f/2.8 | ISO 2500
Marie – Nikon D810 | SIGMA 24-70 mm f/2.8 | 1/3000 Sek. | f/2.8 | ISO 2500

Hundefotografie: Belichtungszeit

Ein wesentliches Merkmal der Bildgestaltung bei dieser Art der Fotografie ist die Belichtungszeit. Entweder um eine Bewegung einzufrieren oder um die Bewegung durch Bewegungsunschärfe zu verdeutlichen.

Du siehst hierzu zwei Beispiele: Einmal Balu mit einer alten Kamera und langer Belichtungszeit fotografiert und Holly mit Top-Equipment und ultrakurzer Belichtungszeit fotografiert.

Wenn Du jetzt aufschreckst und denkst: „Jetzt wird schon wieder nur über Top-Equipment berichtet“, dann kann ich Dich beruhigen. Alle System- und Bridgekameras sind durch ihren elektronischen Verschluss sehr gut für die Kurzzeitbelichtung geeignet. Sogar Smartphones, wie zum Beispiel das ältere iPhone 5S, haben extrem kurze Belichtungszeiten (bis zu 1/21.000 Sek.).

Erst bei Spiegelreflexkameras mit ihrer eher trägen Mechanik muss jede kürzere Belichtungszeit teuer erkauft werden. Somit sind die „günstigeren“ Kameras hier sogar ab Werk klar im Vorteil. Wobei allerdings die dort üblichen 1/8.000 Sek. bzw. 1/4.000 Sek. für die Hundefotografie absolut ausreichen.

Bewegung einfrieren

Doch wie klein sollte nun die Belichtungszeit sein, um zum Beispiel einen Hund im Sprint einzufrieren? Ich könnte Dich jetzt mit langen Tabellen quälen. Mache ich aber nicht.

Im Grunde habe ich für mich eine kleine Gedankenstütze entwickelt. Mit dieser Stütze starte ich immer ein solches Shooting.

  1. Erstes Foto = Geschätzte Entfernung zum Motiv mal 10 + Motivgeschwindigkeit (Eigenbewegung des Objekts)
    Als Beispiel: Aktiver Hund ca. 50 Meter entfernt = 50 *10 * Hektik (so grob 2-fach) = 1/1000 Sek.
  2. Bildkontrolle mit 100% Zoom (1:1) im Kamera-Display
  3. Falls nötig, Belichtungszeit verkürzen

Natürlich ist dieses Verfahren nur eine sehr grobe Näherung und im Nahbereich funktioniert sie nicht gut. Ich neige eben eher zur praktischen Anwendung als zu einer theoretischen Diskussion. Denn dies würde folgendes beinhalten:

Objekteigengeschwindigkeit, Objektabstand, Objektbewegung in Winkelgraden pro Sekunde, Brennweite, Sensorgröße, Zerstreuungskreis, Ausleseeigenschaften des Sensors… Für mich viel zu viel Mathematik.

Ich bin Fotograf und kein Physiker.

Nikon D810 | SIGMA 24-70mm f/2.8 | 1/4.000 | f/2.8 | ISO 640 | Hier ist nicht die Belichtungszeit kritisch, sondern eher die kurze Schärfentiefe. Ein größerer Blendenwert hätte der leichten Unschärfe am Kopf entgegengewirkt. Die Kamera hat ja genug ISO-Reserven und das Erhöhen des ISO-Wertes durch die Automatik hätte dem Foto nicht geschadet. Aber ich kann den Hund ja nicht bitten, in dieser Stellung zu verharren und hab daher mit der vorher gewählten Einstellung drauf gehalten. Man ist mit einer geschlosseneren Blende auf der sichereren Seite.
Nikon D810 | SIGMA 24-70mm f/2.8 | 1/4.000 | f/2.8 | ISO 640 |
Hier ist nicht die Belichtungszeit kritisch, sondern eher die knappe Schärfentiefe. Ein größerer Blendenwert hätte der leichten Unschärfe am Kopf entgegengewirkt. Die Kamera hat ja genug ISO-Reserven und das Erhöhen des ISO-Wertes durch die Automatik hätte dem Foto nicht geschadet. Aber ich kann den Hund ja nicht bitten, in dieser Stellung zu verharren und habe daher mit der vorher gewählten Einstellung auf das Motiv gehalten. Du bist aber mit einer weiter geschlossenen Blende auf der sichereren Seite.

Wie Du siehst: Es ist alles blanke Theorie. Ein Probefoto mit dieser genannten Basisformel und eine ausreichende Bildkontrolle reichen für mich. Manchmal passt es halt nicht sofort perfekt, ist aber kein Grund zu verzweifeln. Denn solche Einstellungen sind ja schnell korrigiert, oder besser gesagt: Dem Motiv ausreichend angepasst.

Marie – Nikon D810 | SIGMA 24-70mm | f/3.3 | 1/3.000 Sek. | ISO 900 |

Bewegung mitziehen

Im Grunde gibt es hierzu keine feste Formel, sondern es unterliegt Deinem persönlichen Geschmack. Je länger die Belichtungszeit, je mehr Bewegung wird im Foto zu sehen sein. Längere Belichtungszeiten bedeuten aber auch eine höhere Verwacklungsgefahr. Deswegen ist es bei solchen Fotos oft ratsam von einem Stativ zu fotografieren. Das hört sich jetzt merkwürdig an, denn ein Stativ soll ja eigentlich eine Kamerabewegung verhindern.

Mit dem Stativ, am besten eignet sich hierzu ein Einbeinstativ, kannst Du verwacklungsfrei dem Hund in der horizontalen Bewegung folgen. Dadurch ist die Bewegung klarer und es entsteht kein zusätzliches vertikales Verwackeln.

Hältst Du die Kamera hingegen fest, ziehst also nicht mit dem rennenden Hund mit, wird der Vorder- und Hintergrund konkreter und schärfer – nur der Hund zeigt durch die angedeutete Bewegungsunschärfe sein Tempo.

ISO-Automatik vs. Blendenautomatik

Die meisten Kameras besitzen diese beiden Grundfunktionen (Beispielsweise Modus S = Shutter Priorität bei Nikon und Blendenautomatik Tv bei Canon) seit Jahren. Bei der Blendenautomatik stellst Du die Belichtungszeit fest ein und die Kamera regelt je nach Lichtmessung die passende Blende. Bei der ISO-Automatik hingegen kannst Du noch einen Schritt weitergehen und beide wichtigen Merkmale der Fotografie, Blende und Belichtungszeit, fest einstellen und die Kameralogik passt je nach Lichtsituation die ISO-Empfindlichkeit an.

Ich bevorzuge die ISO-Automatik. Sie lässt mir noch mehr Freiheit mein Foto frei zu gestalten. Gerade mit schnellen Objektiven ist das Spiel mit der Schärfentiefe eine schöne Sache. Allerdings benötigt die Kamera eine tolerierbare Rauschfreiheit bei hohen ISO-Werten, die bei älteren Kameramodellen nicht vorhanden ist (diese Kameras besitzen allerdings meist auch keine ISO-Automatik).

Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/4.000 Sek. | f/1.4 | ISO 400 | Wenn mehrere Hunde zusammen spielen, ist immer ein großer Aktionsradius des Fotografen von Nöten. Eine Festbrennweite zu nutzen ist dafür eher schwierig. Dennoch gelingen auch mit Festbrennweiten tolle Fotos. Die sichtbare Farbverschiebung im schwarzen Fell von Marie entstand durch einen falschen Weißabgleich. Es wäre ein Einfaches, dies im RAW-Konverter zu korrigieren. Ich habe es dennoch mal so gelassen.
Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/4.000 Sek. | f/1.4 | ISO 400
Wenn mehrere Hunde zusammen spielen, ist immer ein großer Aktionsradius des Fotografen notwendig. Eine Festbrennweite zu nutzen, ist zwar möglich, aber macht es deutlich schwieriger. Natürlich gelingen auch mit Festbrennweiten tolle Fotos. Die sichtbare Farbverschiebung im schwarzen Fell von Marie entstand durch einen falschen Weißabgleich. Es wäre ein Einfaches, dies im RAW-Konverter zu korrigieren. Ich habe es dennoch so gelassen.
Nikon D810 | SIGMA 24-70mm f/2.8 | 1/3.000 Sek. | f/2.8 | ISO 100 | Hier war mir die Freistellung durch die weit offene Blende wichtig und dank der ISO-Automatik konnte ich Belichtungszeit und Blende fixieren und mich auf das Motiv konzentrieren.
Nikon D810 | SIGMA 24-70mm f/2.8 | 1/3.000 Sek. | f/2.8 | ISO 100
Hier war mir die Freistellung durch die weit offene Blende wichtig und dank der ISO-Automatik konnte ich Belichtungszeit und Blende fixieren und mich auf das Motiv konzentrieren.

Hundefotografie: Brennweite

Natürlich spielt auch die Brennweite eine große Rolle bei der Actionfotografie, denn mit einer großen Variabilität kannst Du einem Hund einfacher folgen. Mit einem Zoom-Objektiv ist der Bildausschnitt schnell gewählt und Du kannst Dich ganz dem Motiv widmen. Aber oft haben große Zoom-Bereiche eines Objektives auch Nachteile: Sie haben meist eine kleinere Offenblende (sie sind lichtschwächer) und erreichen nicht immer die beste Abbildungsqualität.

Durch die kleinere Offenblende bist Du nur bei gutem Licht in der Lage, auch wirklich gute Fotos zu machen. Oft ist sogar an einem trüben Tag bei 300mm kaum eine Belichtungszeit von 1/1.000 Sekunde zu schaffen, ohne den ISO-Wert in extreme Höhen zu treiben.

Hast Du sowie ich eine Kamera mit hoher Lichtsensibilität und geringem ISO-Rauschen, hast Du vielleicht trotzdem noch genug Reserven, um vernünftig zu fotografieren.

Nikon D810 | SIGMA 150-600mm f/5.0-6.3 | 1/2.000 | f/6.3 | ISO 5.600
Charlie – Nikon D810 | SIGMA 150-600mm f/5.0-6.3 | 1/2.000 | f/6.3 | ISO 5.600

Ist Deine Kamera bei bereits geringen ISO-Zahlen rauschig, hilft nur mehr Licht oder ein „schnelleres“ Objektiv (große Blendenöffnung). Dies ist bei mittleren Brennweiten konstruktionsbedingt eher möglich. So gibt es gute 24-70mm Objektive verschiedener Hersteller bereits mit einer Anfangsöffnung von f/2.8. (Anmerkung: „Schnelle“ Objektive heißen so, wenn sie gegenüber vergleichbaren Objektiven eine größere Blendenöffnung bieten und durch die größere Anfangsblende kürzere Belichtungszeiten zulassen und damit schnellere Motive einfrieren können).

Digitaler Zoom

Natürlich geht mit der reduzierten Brennweite auch eine andere Bildgestaltung einher, oder Du „zoomst“ in der späteren Bildbearbeitung durch eine Ausschnittsauswahl ins Bild. Dies gelingt heutzutage recht häufig, denn modernere Kameras bieten immer eine sehr hohe Auflösung (im Sinne einer großen Anzahl an Pixeln) und so ist die Bildqualität des Ausschnittes für viele Einsatzzwecke vollkommen ausreichend.

Mein Rat an Dich ist, bei einem anstehenden Kauf eines Objektives eher auf Brennweite als auf Schnelligkeit (Offenblende) zu verzichten. Vor ca. 5 Jahren hätte ich lustigerweise genau zum Gegenteil geraten.

Festbrennweiten

Festbrennweiten sind ja bekanntlich fast immer etwas schärfer, schneller und schöner (Stichwort: Bokeh) als Zoomobjektive. Du solltest Dir hierbei aber im Klaren sein, dass Festbrennweiten auch eine Schwäche haben: In der Actionfotografie, und in unserem Beispiel der Hundeactionfotografie, ist die Entfernung zum Objekt nicht in Stein gemeißelt. Daraus folgt logischerweise auch eine Art statische Bildgestaltung.

Nikon D810 | SIGMA 180mm f/2.8 | 1/3.200 Sek. | f/2.8 | ISO 1000 |
Marie – Nikon D810 | SIGMA 180mm f/2.8 | 1/3.200 Sek. | f/2.8 | ISO 1000

Trotz allem kannst Du auch mit solchen Objektiven viel Spaß haben. Denn gerade mit großer Blendenöffnung ergeben sich häufig spaßige Motive. Insbesondere wenn der Hund Lust bekommt, sich dem Objektiv viel zu stark zu nähern und damit die Naheinstellgrenze unterschreitet. Oder Du nicht schnell genug die Blende schließen kannst und so nur die Nase scharf ist.

Hundefotografie: Abstand und Schärfentiefe

Kommen wir nun zum Abstand und lassen an dieser Stelle einmal die Brennweite außen vor. Es gilt wie bei jedem Porträt auch bei Hunden: Die Augen sollten scharf sein. Da aber Hunde (außer ein paar wenige) meist ein längeres Gesicht haben als ein Mensch, ist die Schärfentiefe natürlich von größerer Bedeutung.

Nun ist es nicht leicht festzustellen, bei welcher Blende und welchem Abstand bei Kamera „XYZ“ mit Objektiv ABC welche Schärfentiefe in cm zu erzielen ist. Hierfür nutze ich persönlich meine Erfahrung und eine App (PhotoBuddy). Natürlich kannst Du Dir auch Tabellen ausdrucken und mitnehmen/auswendig lernen. Das ist aber weniger elegant.

Nikon D810 | SIGMA 120 - 300mm f/2.8 + 2fach Konverter | 1/3.000 | f/5.6 | ISO 900 | Die Blende war korrekt auf zirka 40cm Tiefenschärfe eingestellt bei der Entfernung. Nur hatte sich Holly überlegt, richtig Gas zu geben und ist mir aus dem Fokus gerannt. Trotzdem bekam ich ein tolles Foto von unseren geliebten „Kröte“.
Holly – Nikon D810 | SIGMA 120 – 300mm f/2.8 + 2fach Konverter | 1/3.000 | f/5.6 | ISO 900
Die Blende war korrekt auf zirka 40cm Schärfentiefe eingestellt bei dieser Entfernung. Nur hatte sich Holly überlegt richtig Gas zu geben und ist mir aus dem Fokus gerannt. Trotzdem bekam ich ein tolles Foto von unseren geliebten „Kröte“.
Nikon D810 | SIGMA 120-300mm f/2.8 | 1/8.000 | f/2.8 | ISO 800 | Es geht aber auch anders. Hier sieht man schön, wie die Unschärfe die Bildaussage unterstützt. Auch die Denkerfalten sind fein zu sehen.
Holly – Nikon D810 | SIGMA 120-300mm f/2.8 | 1/8.000 | f/2.8 | ISO 800
Es geht aber auch anders. Hier sieht man schön, wie die Unschärfe die Bildaussage unterstützt. Auch die Denkerfalten sind fein zu sehen.

Hier findest Du eine Website, die Dir solche DOF-Tabellen anbietet (DOF = Depth of field):

Grundsätzlich reicht aber eben ein Probefoto. Fokussiere auf ein Auge und mache ein Foto. Sind die Nasenspitze und die Augen scharf, ist alles richtig. Wenn die Nase unscharf wirkt, musst Du stufenweise abblenden, bis es passt. Diese Methode ist meist schneller, als der Blick in die Tabelle. Beachte aber bitte, dass das Bild im Sucher schärfer aussieht, als das Foto nachher selbst. Du musst die Bildkontrolle daher auf dem Display durchführen.

Wohlfühlabstand des Hundes

Es gibt aber noch einen Abstand, der von Belang ist. Ein Hund tollt erst dann so richtig frei von der Leber weg, wenn er einen für sich passenden Abstand zum Herrchen/Frauchen hat. Besonders dann, wenn noch andere Hunde involviert sind. Denn „Nachlaufen“ ist bei Hunden jeden Alters ein Vergnügen und bist Du auf einem sicheren Gelände, lässt Du sicher Deinen Hund dann auch einmal von der Leine.

Diese Rumtollerei ist nur mit längeren Brennweiten vernünftig ins Bild zu bekommen. Ist ein Zoom-Objektiv flexibel genug, ist auch dies kein Problem. Hier liegt der Vorteil sicher bei Kompakt- und Bridgekameras, denn diese sind von Hause aus bereits meist mit enormer Brennweitenvariabilität ausgestattet.

Bei D-SLR/Spiegelreflexkameras musst Du schon das richtige Objektiv in den Händen haben. Aber wie ich oben bereits beschrieben habe, können diese nur dann richtig auftrumpfen, wenn genug Licht vorhanden ist. Aber wer geht schon mit seinem Hund im Dunklen eine Fotosession abhalten.

Nikon D810 | SIGMA 100 - 400mm f/5.0-6.3 | 1/1.500 | f/6.3 | ISO 560
Marie – Nikon D810 | SIGMA 100 – 400mm f/5.0-6.3 | 1/1.500 | f/6.3 | ISO 560
Nikon D810 | SIGMA 100-400mm f/5.0-6.3 | 1/4.000 | f/6.7 | ISO 1.800 | Grob geschätzt konnte ich diese Schönheit aus zirka 25 Meter mit 400mm vollformatig ablichten. Leider hab ich den Namen des Hundes nicht mitbekommen, der Hund möge mir verzeihen.
Nikon D810 | SIGMA 100-400mm f/5.0-6.3 | 1/4.000 | f/6.7 | ISO 1.800
Grob geschätzt konnte ich diese Schönheit aus zirka 25 Meter mit 400mm vollformatig ablichten. Leider habe ich den Namen des Hundes nicht mitbekommen, der Hund möge mir verzeihen.
Nikon D810 | SIGMA 100-400mm f/5.0-6.3 | 1/1.500 | f/6.7 | ISO 800 |
Unbekannter Hund – Nikon D810 | SIGMA 100 – 400mm f/5.0-6.3 | 1/1.500 | f/6.7 | ISO 800

Abblenden

Hast Du eine Spiegelreflexkamera, kannst Du noch eine weitere Funktion für die Einschätzung der Schärfe nutzen. Dies geschieht über die sogenannte Abblendung. Dafür wird im Sucher mittels der Prüftaste für die Schärfentiefe oder auch Abblendtaste kurzzeitig die Blende so geschlossen, wie sie beim Betätigen des Auslösers auch wäre. Im Normalfall siehst Du im Sucher immer das Resultat der Offenblende deines Objektives.

Du musst Dich dabei aber nicht wundern, dass der Sucher dabei dunkler wird. Dies liegt eben an der wirklichen Blende (Oder auch Arbeitsblende). Wie Du bei Deiner Kamera abblendest, wirst Du sicher in unseren Foren oder im Handbuch finden.

Nach wie vor ist aber ein simples Probefoto mit 100% Ansichtskontrolle im Kameradisplay das beste Mittel der Wahl.

Nikon D810 | Tamron 28-300mm f/3.5 - 6.3 Di VC PZD | 1/800 Sek. | f/6.3 | ISO 1.400 | Perfekte Schärfe durch perfekte Blende. Du siehst bereits am Hals, das ab den Ohren bereits die Unschärfe hervortritt.
Marie – Nikon D810 | Tamron 28-300mm f/3.5 – 6.3 Di VC PZD | 1/800 Sek. | f/6.3 | ISO 1.400
Perfekte Schärfe durch perfekte Blende. Du siehst bereits am Hals, dass ab den Ohren die Unschärfe beginnt.

Ein Hund verändert den Abstand im freien Lauf natürlich kontinuierlich. Es liegt nun an Dir wie Du fotografierst. Entweder Du lockst den Hund immer wieder in Deine vorher ausgewählte Distanz oder Du verzichtest auf die schöne Unschärfe/das Bokeh und erhöhst die Blende bis zur kleinstmöglichen Belichtungszeit. Ich tendiere zu zweitem. Ich will lieber kein schönes und spontanes Motiv verpassen, als vielleicht weniger, aber dafür perfekter gestaltete Fotos. So manch „dummes“ Gesicht eines Hundes oder lustige Figur wäre sonst nicht dabei.

Nikon D810 | Tamron 28-300mm f/3.5 - 6.3 Di VC PZD | 1/3.200 | f/7.1 | ISO 1.600
Marie und Emma – Nikon D810 | Tamron 28-300mm f/3.5 – 6.3 Di VC PZD | 1/3.200 | f/7.1 | ISO 1.600
Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/1.500 Sek. | f/1.4 | ISO 500 | Eigentlich stimmt bei diesem Foto nichts und dennoch ist alles richtig.
Mrie – Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/1.500 Sek. | f/1.4 | ISO 500
Eigentlich stimmt bei diesem Foto nichts und dennoch ist alles richtig.
Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/2.000 | f/1.4| ISO 250 | Charlie ist hier perfekt in mein Schärfefenster gelaufen. Ich benötigte aber einige Stockwürfe bis es so perfekt klappte.
Charly – Nikon D810 | SIGMA 85mm f/1.4 | 1/2.000 | f/1.4| ISO 250
Charlie ist hier perfekt in mein Schärfefenster gelaufen. Ich benötigte aber einige Stockwürfe, bis es so perfekt klappte.

Hundefotografie: Fazit

In diesem ersten Teil zur Hundefotografie habe ich Dir wichtige Hinweise zu Brennweite, Belichtungszeit, Abstand und Schärfentiefe gegeben. Natürlich kannst Du diese Tipps auch auf andere „bewegte“ Motive anwenden. Im zweiten Teil über Hundefotografie geht es um die Themen Serienfotografie, Bildbearbeitung und den Schnitt. Und Du erhältst einige spezielle Tipps, ganz explizit zum Thema Hundefotografie.

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21 Kommentare

  1. Ich finde viele Bilder sehr gut. wer es besser kann soll es machen. Böse Kommentare gehören nicht hierhin. Es ist eine “ Schule “ und immerwieder mit guten Anregungen dabei.
    Danke dafür !!

  2. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum hier beim Fotografieren von
    sich bewegenden Hunden mit Verschlusszeiten von 3.000tel – 8.000tel sec.
    gearbeitet wird. So schnell sind diese Tierchen ja nun auch wieder nicht.

    1. Warum nicht ist die Frage. Ist ja auch abhängig von der Brennweite und dem Moment, nicht immer kann man so schnell seine Einstellungen ändern wie sich die Situation ändert.

  3. Hallo Fotofreunde!
    Tierfotografie ist ein interessantes Kapitel. Ich selbst bin mit Tieren (Hunde, Hühner, Katzen u.a.) aufgewachsen. Mir war wichtig, die Tiere einmal zu beobachten. Da gelingen auch gute Bilder. Damals gab es noch keine Digitalkameras und eine so weit fortgeschrittene Technik. Mit meiner Voigtländer Vito BL (kein Wechselobjektiv!) habe ich tolle Bilder geschossen. Danach „leistete“ ich mit eine Olympus OM1mit der ich viele Tiere bei unterschiedlichsten Verhältnissen ablichtete. ASA-Einstellungen, Verschlussgeschwindigkeiten, Blende – wenns darauf ankommt, dann ist rasches Handeln gefragt und fachliches Wissen über die Kamera nötig. Seit 1980 habe ich NIKON-Geräte. Ich hatte damit eine leistungsfähige Kamera (oder auch eine Zweite, für Farbe und SW). Es ist nicht immer möglich die richtige Brennweite zur Hand zu haben. Trotzdem gelangen mir Spitzenfotos. Klar, dass mit superkurzen Verschlusszeiten oft tolle Ergebnisse erzielt werden. Es ist aber auch davon abhängig, zu welcher Tageszeit das „Objekt der Begierde“ vor die Linse tritt. Eines ist jedoch auch von Wichtigkeit – ist es ein eher lebendiges oder eher ruhiges Tier. Da ist es egal, wie weit man sich vom „Model“ befindet. Da ich auch Sportfotos fotografiere, kann man mit viel Herumstellen der Kamera wichtige Zeit verlieren und unnötige Bilder produzieren.
    Also liebe Fotofreunde – macht euch nicht zuviel Kopfzerbrechen über „die“ Einstellung eurer Kamera, wichtig ist im richtigen Moment den Auslöser zu drücken! „Gut Licht!“

  4. Der Artikel ist gerade wegen der spontanen Aufnahmen, die nicht alle perfektionistisch (Blende, Zeit, ISO) ausgerichtet sind, super gelungen.
    Gerade bei der Hunde-in-Bewegung-Fotografie kann man nicht immer die idealen Licht/Schatten/Entfernungsgegegebenheiten im Vorhinein entscheiden, weil dadurch die Spontanität leiden würde und gerade darauf kommt es doch an, der Spassfaktor ist doch immens :-)
    Gabriela

  5. Laßt euch von den Klugscheißern nicht verunsichern. Ein Tier, vor allem in Bewegung, muß man so fotografieren wie es die Situation gerade ergibt. Da kommt halt das Licht mal von der falschen Seite und der Hintergrund ist nicht optimal. Ich denke jeder Hundebesitzer/fotograf weiß das und kann durchaus etwas mit dem Artikel anfangen. Von meiner Seite jedenfalls vielen Dank dafür.

  6. Nicht euer Ernst, oder? Die Bilder sind allesamt eher schlecht bis mäßig. Das Bild des liegenden Hundes aus einer völlig falschen Perspektive (von oben drauf), das Bild des rennenden Hundes schlecht belichtet durch die Sonne von der Seite und daraus folgend unschöne Schatten, darüber hinaus alles im fetten, aufdringlichen Grün, schlimmer kann man einen Hintergrund kaum wählen… Vielleicht mal ein paar wirklich gelungene Beispielfotos hier in der FC suchen und dann nochmal von vorne…

    1. Hallo Ulla,

      wenn Du willst, kannst Du gern ein paar Bilder zu dem Artikel beisteuern oder in einem eigenen Artikel weitere Tipps zur Hundefotografie geben. Schreibe uns dazu einfach kurz über das Kontaktformular an.

  7. Moin!
    Den letzten Beitrag und die Antwort darauf kann ich nicht nach vollziehen.
    Die Fotos sind geradezu impressionistisch, im Sinne des Wortes, sie geben den Einduck eines kleines Momentes wieder.
    So muß es sein.
    Ich habe früher viele Hundeportraits gemacht.
    Auf dem Hundeplatz (SV, aber fast alle Raasen vertreten), sowohl „echte“ Portraits als auch „Action“-Fotos.
    Fast nur für die Herrchen und Frauchen, deshalb habe ich die Fotos hier nur selten eingestellt und nach einiger Zeit wieder gelöscht.
    Das alles aber auf Film, mit einer Nikon F801s und teilweise mit der Autofokusfalle.

    Lange Rede, kurzer Sinn.
    Hundefotos stelle ich mir genauso vor!
    Pferdefotos übrigens auch.

    Danke für diesen Artikel!

    Gruß, Annett

  8. Sorry Folks,

    man kann Objektive auch abblenden.
    Kommt das Thema in der Ausbildung im Fotohandwerk heutzutage nicht mehr vor?
    1/4000 f1,4 nicht Euer ernst, oder?
    Da ist mir bei der Unschärfe auch egal ob das Sigma einfach nicht offenblendetauglich ist oder nur der AF schlecht justiert wurde.
    Und ISO 800 1/8000sec bei einem unbeweglich daliegenden Hund,
    mindestens sehr originell die Kameraeinstellung.

  9. Netter Artikel, passende Bildbeispiele. Aber: Blutigen Anfängern fehlen die Grundbegriffe (Zeit, Blende, ISO, Schärfentiefe etc.) um den Ausführungen folgen zu können und erfahrene Fotografen erfahren nichts Neues. Dieses Problem kann ein einzelner Artikel natürlich nicht lösen; da bräuchte es Versionen für verschiedene Zielgruppen. Und es soll auch keine Kritik am Autor sein!

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