Für Dich entschlüsselt: Das bedeuten die „Geheimcodes“ bei Objektivbezeichnungen (Teil 1)

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In Zusammenarbeit mit SIGMA

Du besitzt Objektive? Oder Du suchst ein oder mehrere neue Objektive? Kennst Du das Problem, dass manche Objektivbezeichnungen endlos lang sind? Sie haben manchmal dieselbe Brennweite/denselben Brennweitenbereich und trotzdem unterscheiden sie sich im Preis zum Teil erheblich. Bei genauem Hinschauen findest Du in den Bezeichnungen der Objektive im ersten Moment völlig kryptisch anmutende Buchstabenkombinationen, die Dir vielleicht so erst einmal gar nichts sagen und selbst die Auflösung der Abkürzung hilft Dir nicht wirklich weiter.

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In diesem Artikel wollen wir ein wenig Licht in das Dunkel dieser „Geheimcodes“ bringen. Dabei geht es uns nicht nur darum einfach nur die Abkürzung auszuschreiben und zu bezeichnen, sondern zusätzlich auch noch die wichtigen Hintergrundinformationen zu liefern, die Dir helfen am Ende zu entscheiden, ob Du diese Funktionalität überhaupt brauchst. Das Wissen um die Bedeutung der Abkürzungen und Bezeichnungen bewahrt Dich unter Umständen auch vor dem einen oder anderen Fehlkauf.

Grundlagen

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Bevor wir Dir nun aber die lange Liste der Bezeichnungen der unterschiedlichen Hersteller erläutern, möchten wir Dir einige grundlegende Dinge rund um den Aufbau von Objektiven erläutern.

Der Antrieb des Autofokus

Nach wie vor gibt es zum Teil sehr teure und herausragende Objektive, die sich nur manuell fokussieren lassen. Die meisten modernen Objektive haben aber einen Autofokus, genauer gesagt eine Möglichkeit, dass die Kamera über die integrierte Schärfemessung in der Lage ist, das Objektiv zu fokussieren. Es gibt aktuell auf dem Markt eine Reihe sehr unterschiedlicher Antriebe.

Der Stangenmotor

Diesen Antrieb gibt es noch bei Nikon. Der eigentliche Motor sitzt nicht im Objektiv, sondern in der Kamera, die Kraft wird über ein Stangengetriebe übertragen. Dieser Antrieb birgt für den unerfahrenen Anwender eine Falle. Zwar passen alle Nikonobjektive vom Bajonett her an alle Nikonkameras.  Aber nicht jede Kamera hat einen internen AF-Motor. Objektive mit Stangenantrieb sind in dem Fall nur noch manuell fokussierbar. Ein manueller Eingriff ist nicht möglich und kann den Antrieb zerstören.

Der Bogenmotor

Der wohl älteste und klassischste Antrieb für objektiveigene AF-Motoren ist der Bogenmotor. Hier befindet sich tatsächlich ein kleiner Eletromotor im Objektiv, der über Zahnräder den AF bewegt. Diese Zahnräder sind meist aus Kunststoff, weshalb sie mit der Zeit abnutzen und der AF ungenauer wird  oder sogar kaputt geht, wenn die Zahnräder einzelne Zähne verlieren. Das Objektiv ist dann meist ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Der Ultraschallantrieb

Vereinfacht gesagt verfügen die Objektive über einen Ring aus piezoelektrischen Elementen, die mittels Ultraschall die Elemente im Objektiv bewegen, die für  die Fokussierung verantwortlich sind. Es gibt keine mechanische Abnutzung.  Dieser Antrieb ist nicht sehr störanfällig, sehr leise und sehr schnell (der schnellste aller Antriebe). Dafür ist er aber relativ teuer. Ein manueller Eingriff ist auch bei aktiviertem AF möglich, ohne dass das Objektiv Schaden nimmt. (Eine Ausnahme bilden alte Objektive die keinen Ring-USM haben, sondern einen Mikro-USM. Im Zweifel lies bitte in der Betriebsanleitung nach.

Der leise Schrittmotor

Relativ neu auf dem Markt ist ein Schrittmotor, der den Fokus elektromagnetisch bewegt. Er ist (meist) sehr leise und relativ schnell. Er beschleunigt schneller und bremst stärker als der Ultraschallantrieb, erreicht aber nicht dessen Maximalgeschwindigkeit. Ein manueller Eingriff ist jederzeit möglich, allerdings muss die Kamera eingeschaltet und aktiviert sein, da es keine mechanische Kopplung zwischen Fokusring und Antrieb gibt. Dieser Antrieb ist relativ günstig und löst derzeit zunehmend den Bogenmotor als Antrieb ab.

Die Sensorgröße

Sensorgröße und Objektiv(-bezeichnungen) – was hat das miteinander zu tun? Diese Frage stellst Du dir vielleicht an dieser Stelle. Die Sensorgröße spielt tatsächlich qualitativ nur eine sehr geringe Rolle, sie verändert auch nicht die Basiseigenschaften eines Objektivs (Brennweite und Offenblende). Sie spielt nur eine Rolle bezogen auf den vom Objektiv erzeugten Bildkreis. Nicht jedes Objektiv ist in der Lage jeden Sensor auszuleuchten. Es gilt dabei folgende Regel (sofern die Objektive mechanisch an die Kamera passen oder sinnvoll adaptierbar sind):

  • Objektive, die für größere Sensoren ausgelegt sind, können auch an Kameras mit kleinem Sensor eingesetzt werden.
  • Objektive, die für kleine Sensoren ausgelegt sind, können an Kameras mit großem Sensor nicht sinnvoll verwendet werden (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).

In der Digitalfotografie sind folgende Sensorformate bei Kameras mit Wechselobjektiven zu finden:

Mittelformat

Das Mittelformat aus analogen Zeiten hat verschiedene Filmformate gehabt und ging üblicherweise bis zu 60 x 90 mm. Ein digitales Mittelformat ist etwas kleiner. Ein übliches Format, wie zum Beispiel bei Pentax zu finden, hat eine Sensorgröße von 48 x 36 mm (Cropfaktor 0,5 – bezogen auf KB).

Kleinbildformat (auch FX)

Das Kleinbildformat (36 x 24 mm) wird fälschlich auch als Vollformat bezeichnet. Vollformat ist insofern falsch, da es ja auch deutlich größere Digitalsensoren gibt. Da die Sensoren früher sehr teuer war, wurden anfangs in die DSLR nur kleinere Sensoren eingebaut. Als die Produktionskosten geringer wurden, tauchten die ersten Sensoren auf, die (wieder) das „volle“ Kleinbildformat von 36 x 24 mm hatten (Cropfaktor 1).

APS-H

Diese Format wird derzeit in Digitalkameras nicht mehr verwendet, findet sich aber häufiger noch bei ehemals professionellen DSLR. Das Sensorformat für APS-H beträgt 29 x 19 mm. Es wurden nie spezielle Objektive für APS-H gebaut. Neuerdings kann man Meldungen lesen, dass Sensoren im APS-H-Format entwickelt wurden, die 250 Millionen Pixel haben (Cropfaktor 1,3).

DX

DX ist das kleine Sensorformat von Nikon mit 23,7 x 15,6 mm.E s ist etwas größer als das vergleichbare Format von Canon, was sich qualitativ aber nicht wirklich bemerkbar macht. DX war das erste Sensorformat in den Nikon-DSLR für den Massenmarkt (Cropfaktor 1,5).

APS-C

APS-C ist das Pendant zu Nikons DX-Format mit 22,2 x 14,8 mm. Auch wenn große Sensoren heutzutage durchaus günstig für den Massenmarkt gebaut werden können, bieten die kleineren Sensoren den Vorteil, dass die Kameras insgesamt kleiner, leichter und kompakter gebaut werden können. Entsprechendes gilt natürlich auch für Objektive, sofern diese nur das kleinere Sensorformat ausleuchten müssen.  Daher haben diese Sensorgrößen nach wie vor ihren Bestand auf dem Markt (Cropfaktor 1,6).

MFT

MFT steht für Micro-Four-Third und ist das kleinste Sensorformat (17,3 x 13 mm), das derzeit in Spiegelreflex- und Systemkameras verwendet wird. Anders als bei den vorher genannten Formaten ist das Seitenverhältnis nicht 3:2, sondern 4:3 (daher auch Four-Third). MFT erlaubt sehr kompakte Bauweisen (Cropfaktor 2).

Bildstabilisierung

Stabilisatoren gibt es in der Kamera und am Objektiv, sie können per Schalter deaktiviert werden (für Aufnahmen vom Stativ wichtig)
Stabilisatoren gibt es in der Kamera und am Objektiv, sie können per Schalter deaktiviert werden (für Aufnahmen vom Stativ wichtig)

Ein Bildstabilisator dient dazu, ungewollte Bewegungen der Kamera, des Fotografen oder des Objektivs auszugleichen, um Unschärfe durch Verwacklungen zu reduzieren oder zu vermeiden. Dazu gibt es zwei generell unterschiedliche Methoden:

  • Bei einigen Systemen ist der Bildsensor beweglich gelagert und reagiert ausgleichend auf Bewegungen (Kamerastabilisierung).
  • Bei anderen Systemen sind im Objektiv Linsen beweglich aufgehängt. Registrieren die Bewegungssensoren im Objektiv, verändern sie die Linse so, dass die Bewegung ausgeglichen wird und das projizierte Bild auf dem Sensor stabil bleibt.

Uns interessiert hier nur der letzte Fall, da wir ja über Objektive reden.

Moderne Stabilisatoren können bis zu vier Blendenstufen ausgleichen. Dies bedeutet, dass zum Beispiel ein Objektiv, das Du normalerweise nur mit 1/500 Sek. verwacklungsfrei halten kannst, unter günstigen Bedingungen 1/30 Sek. ohne Wackler im Foto abbildet (realistisch sind meist aber eher 2-3  Stufen). Bei unbewegten Motiven eine feine Sache, bewegt sich dein Motiv, ist der Stabilisator nicht unbedingt wichtig, wenn dann brauchst Du eben diese kurze Verschlusszeit.

Generell gilt: Je länger die Brennweite, um so mehr bringt der Stabilisator. Bei 400 mm Brennweite benötigst Du ohne Stativ und Stabilisator 1/500 Sek. im Mittel, eine recht kurze Zeit. Bei 20 mm sind 1/30 Sek.  Freihand und ohne Stabilisator dagegen kein Problem.

Einfache Stabilisatoren besitzen nur einen Schalter ON/OFF. Es gibt auch komplexere Lösungen, die mehrere Schaltstufen haben für Freihand, Stativ und OFF.

Weitere wichtige Objektiveigenschaften

Hier wollen wir Dir noch einige zusätzliche Informationen zu speziellen Bauformen und Objektiveigenschaften geben, für die sich ein eigener Artikel nicht gelohnt hätte, die sich aber im „Geheimcode“ der Bezeichnung hin und wieder finden. Du solltest wissen, was sich dahinter verbirgt.

Innenfokussierung

In der klassischen Bauform verändert ein Objektiv seine Länge während der Fokussierung. Es müssen großen Massen bewegt werden (Fokus wird langsam) und der Schwerpunkt verlagert sich. Bei kurzen Brennweiten ist dieser Effekt verschmerzbar. Je länger die Brennweite ist, um so negativer wirkt es sich aus. Daher werden insbesondere Teleobjektive immer häufiger mit Innenfokussierung konstruiert, bei der nur Linsengruppen innerhalb des Objektivs verschoben werden. Die Länge verändert sich nicht. Die Fokussierung  ist schneller, der Schwerpunkt verändert sich kaum.

Nachteil: Im Nahbereich verkürzt sich die Brennweite zum Teil sehr deutlich (und damit auch die Offenblende).

Abdichtung

Höherwertige Objektive sind darauf ausgelegt auch mal in nicht optimaler Umgebung eingesetzt zu werden und sind zumindest in Grenzen gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet (was aber nicht bedeutet, dass Du damit gleich tauchen oder in den Sandsturm gehen solltest).

Makro

Auf manchen Objektiven findest Du den Hinweis Makro oder Macro. In den meisten Fällen ist dies ein reine Marketingaufdruck. Makro beginnt eigentlich erst ab einem Abbildungsmaßstab von 1:1. Wenn Du also kein spezielles Makroobjektiv gekauft hast, dann bedeutet der Aufdruck Makro eigentlich nur, dass Du etwas näher an das Motiv kommst. Aber Du bist trotzdem immer noch weit weg von echten Makroaufnahmen.

Die Geheimcodes

Nach langer Vorrede wollen wir nun zum Punkt kommen und werden für Dich viele der Kürzel auf den Objektiven entschlüsseln. Da von Marke zu Marke andere Codes verwendet werden, müssen wir die Codes nach Marke aufschlüsseln. Die Reihenfolge ist keine Wertung, sondern erfolgt rein alphabetisch.

Canon

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Abkürzung Bedeutung
1-5x Canon weist hier etwas verschlüsselt auf den Abbildungsmaßstab hin (1:1 bis 5:1), es handelt sich um ein spezielles Makro für extreme Abbildungsmaßstäbe.
18-55mm Kürzeste Brennweite: 18 mm, Längste Brennweite: 55 mm (in diesem Fall die Standard-KIT-Linse von Canon.
DO Diffractive Optics: Durch Einsatz einer speziellen Fresnelllinse wird die Baulänge erheblich verkürzt bei trotzdem hoher Bildqualität, erkennbar am grünen Ring.
EF Elektro Focus – Dieses Objektiv kann an allen Canon EOS-Kameras verwendet werden. Mit Adapter auch an EOS M.
EF-S Elektro Focus – Short Back – Dieses Objektiv kann nur an Kameras mit APS-C-Sensoren verwendet werden, es passt rein mechanisch schon nicht an Kameras mit Kleinbildsensor.
EF-M Objektive, die nur an die Systemkameras von Canon passen.
II, III Zweite (dritte) Version dieses Objektivs
IS Image Stabilization  – Es ist ein Bildstabilisator vorhanden. Die Bezeichnung unterscheidet nicht die verschiedenen Versionen, die es gibt. Diese sind nur am Schalter am Objektiv unterscheidbar.
L Luxurary – die mit dem roten Ring gekennzeichneten Objektive besitzen Linsen aus speziellem Glas, die Abbildungsfehler besser ausgleichen und sind mehr oder weniger gut gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Macro Diese Bezeichnung ist ein Hinweis auf zumindest begrenzte Makrofähigkeiten.
MP-E Es gibt nur ein Objektiv mit dieser Bezeichnung, es handelt sich um ein sehr spezialisiertes Makroobjektiv.
STM Silent Step Motor – Dieses Objektiv besitzt den recht schnellen und günstigen STM-Motor, der unter anderem für Videoaufnahmen Vorteile entwickelt, aber auch fotografisch eine günstige Alternative zu USM darstellt.
TS-E Es handelt sich um ein Tilt-Shift-Objektiv (mit manueller Fokussierung), das ein EF-Bajonettanschluss besitzt.
USM Ultra Sonic Motor ist der derzeit schnellste AF-Motor, den Canon in seinen Objektiven verbaut.  Sofern es sich um einen Ring-USM handelt,  ist ein manueller Eingriff möglich.

Nikon

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Fischeye-Objektive-Nikon, Fotograf: Maximilian Weinzierl

Einige Kennzeichnungen der Objektive, wie die Brennweite oder die Offenblende, sind identisch zu denen bei Canon, daher werden wir sie bei den folgenden Listen der anderen Hersteller nicht noch einmal explizit aufführen.

Abkürzung Bedeutung
G Nikkor Typ G

Objektive mit dieser Kennung haben keinen Blendenring zur manuellen Blendenwahl

D Nikkor Typ D

Diese Objektive haben einen eigenen Blendenring und lassen sich auch vollmanuell verwenden (zum Beispiel an Kameras anderer Marken mit Adapter, sofern das Auflagemaß stimmt)

IF Inner Focus

Die Frontlinse dreht nicht mit, die Objektivlänge verändert sich nicht (s.o. Erläuterung zur Innenfokussierung)

ED Extra-low Dispersion

Es kommen spezielle Glassorten zum Einsatz, die Abbildungsfehler reduzieren

VR Vibration Reduction

Bildstabilisator

AF-S Autofocus Silent

Das Objektiv besitzt einen geräuschlosen Ultraschall-AF (und funktioniert damit an allen Nikonkameras)

SWM Silent-Wave-Motor

s. AF-S

N Nanocoating

Die Linsen sind speziell vergütet zur Verbesserung der Abbildungsleistung.

FX

 

Das Objektiv ist für Kameras mit Kleinbildsensor konstruiert
DX

 

Das Objektiv ist für die kleineren Sensoren der Nikonserie gebaut

Pentax

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Abkürzung Beschreibung
* Der Stern ist eine Zusatzbezeichnung zu den Abkürzungen A,F, FA und DA und kennzeichnet besondere Hochwertigkeit
A (SMC-A) Besitzt eine A-Stellung am Blendenring. Bei diesem manuellen Objektiv kann die Blende an der Kamera eingestellt werden.
DA (SMC-DA) Diese Objektive sind für den kleinen Sensor ausgelegt
ED Extra Low Dispersion – Es werden Linsen verwendet, die einen ungewöhnlichen Brechungsindex haben zur Korrektur von Farbfehlern
F (SMC-F) Erste Objektivserie von Pentax mit Autofokus
FA (SMC-FA) Zweite und verbesserte Serie mit Autofokus
FAJ (SMC-FAJ) Günstigere Serie mit Autofokus, viel Kunststoff und ohne Blendenring
K (SMC-K) Bezeichnet vollmanuelle Objektive (Fokus und Blende)
M (SMC-M) Objektivserie mit manuellem Fokus
SDM Supersonic Direct Drive – AF wird mit Ultraschall angetrieben
SMC Super Multicoated –die Objektive sind speziell vergütet
WR Weather Resistant – Das Objektiv ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.

Sigma

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Abkürzung Beschreibung
A Art – hochwertige Linsen, hauptsächlich kurze Brennweite (Weitwinkel und normal, manchmal auch kurze Telebrennweiten)
C Contemporary- in allen Brennweiten zu finden, rangiert unterhalb von Art und Sports
S Sports – schnelle und abgedichtete Linsen, zumeist (sehr lange) Telebrennweiten für Sport und Naturfotografie auch unter erschwerten Verhältnissen
APO Apochromat

Korrigiert Farbfehler

Conv Converter

markiert für konvertertaugliche Objektive

DC Digital Camera

Objektive gebaut für das APS-C Format (DX)

DG Digital Grade

Objektive für das Kleinbildformat (FX), passen auch an kleine Sensoren

EX Exclusive (goldener Ring)

Kennzeichnung für hochwertige Objektive, ersetzt durch A, C und S, wird bei neuen Serien nicht mehr verwendet

HSM Hyper Sonic Motor

Autofokus mit Ultraschallmotor; nahezu lautlos, je nach Bauart ist auch jederzeit ein manueller Eingriff möglich

IF Innenfokussierung
OS Optical Stabilization

Optischer Bildstabilisator

Sony

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Abkürzung Bedeutung
DT Bezeichnet Objektive für den kleinen Sensor
G Sonys Zeichen für Hochleistungsobjektiv
LE Diese Objektive sind besonders leicht und kompakt gebaut
OSS Optical Steady Shot – der Stabilisator von Sony
SAL Objektive für das A-Bajonett
SEL Objektive für des E-Bajonett
SAM Smooth Autofocus Motor für weiche Bewegungen
SSM Supersonic Wave Motor – der Ultraschallmotor als AF-Antrieb bei Sony
ZA Es handelt sich um ein Objektiv von Zeiss

Tamron

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Abkürzung Bedeutung
1:1 echtes Makro-Objektiv, es erreicht einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1
1:2 Diese Objektiv eignet sich für makroähnliche Aufnahmen mit einem Abbildungsmaßstab 1:2
AF Autofokus-Motor (auch Objektive ohne diese Bezeichnung können einen Autofokus-Motor haben), kommt eher bei älteren Linsen vor.
Aspherical der asphärische Linsenschliff verhindert bzw. vermindert Abbildungsfehler
Di Objektivserie für das Kleinbildformat (FX)
Di-II Serie für das kleine Sensorformat (DX -APS-C)
LD Low Dispersion: Verwendet Linsen mit speziellem Brechungsindex zur Reduzierung von Farbfehlern
MACRO S.  Text oben zu Makro. es wird nicht automatisch 1:1 erreicht
PZD Piezo Drive ist der Ultraschallmotor von Tamron.  Sie erlauben i.d.R. jederzeit den manuellen Eingriff in den Autofokus
SP „Profi“-Objektiv
USD Ultra Sonic Drive – weitere Bezeichnung für den Ultraschallmotor
VC Vibration Control: Bildstabilisator, Bezeichnung von Tamron
XR Extra refractive: Dieses Objektiv verwendet Linsen, deren Brechungsindex besonders hoch ist.
[IF] Dieses Objektiv verwendet die Innenfokussierung.

Fazit

Mit dieser Liste und den Ausführungen dazu solltest Du jetzt in der Lage sein, die meisten Objektivbezeichnungen zu entschlüsseln. Du kannst so schneller sehen, ob das Objektiv für Deine Zwecke gebaut wurde und ist Dir vielleicht eine Hilfe bei Deinen Kaufentscheidungen.

Solltest Du noch weitere wichtige Abkürzungen kennen, dann schreibe sie doch einfach in einen Kommentar unter diesen Artikel. So bekommen wir dann vielleicht irgendwann eine vollständige und aktuelle Liste aller verwendeten Kürzel und haben dann den Geheimcode endgültig geknackt.

Weiterlesen:

37 Kommentare

  1. Es bleibt natürlich zu hoffen das es die Objektivhersteller sich eines Tages einigen können um um ihre Codes zu vereinheitlichen. Schöne Auflistung so ein Artikel hätte ich als Fotografie Anhänger auch gebraucht.

  2. Danke für die nützlichen Informationen und die damit verbundene Mühe.
    Eine sehr gute Übersicht, die ich in meiner Datenbank abgespeichert habe.

  3. Dieser Beitrag fand ich durchaus als Informativ und hat mir in einigen Punkten doch weitergeholfen. Darüber hinaus hab ich mir den Beitrag Kopiert um später das eine oder andere nochmals nachzulesen.
    Es ist mir Unverständlich das einige hier an diesem Beitrag herum nörgeln und ihn schlecht machen bzw. als Canikon-Brille oder als Bildzeitungsniveau runter machen, oder als Aufschwatzen von Ausrüstung sehen.

  4. Der Aufmacher „Geheimcodes“ ist doch sehr auf Bildzeitungsniveau. Zudem ist der Artikel einäugig durch die Canikon-Brille betrachtet.
    In einen Foto-Neuling hineinversetzt würde dieser Artikel die technischen Aspekte mehr mystifizieren als aufklären. Sicher im Sinn derjenigen, die dem Einsteiger vorbei am Bedarf teure Ausrüstung aufschwatzen wollen.

    1. Moin,

      danke für deinen Beitrag, ich hätte mich gefreut, wenn Du konkret mal ein Beispiel gebracht hättest, wo technische Aspekte „mystifiziert“ werden, statt einfach nur zu schimpfen. Zudem würde mich brennend interessieren, inwiefern Du eine Canikonbrille siehst bei einem Artikel, der gleichrangig z.B. auch Sigma, Sony und Pentax behandelt und im zweiten schon fertigen, aber noch nicht veröffentlichten Teil, der den Schwerpunkt auf Systemkameras legt.

      Und magst Du kurz näher erläutern, inwiefern das Erklären der Abkürzungen etwas mit „Aufschwatzen“ teurer Ausrüstung zu tun hat?

      DIe Fotoschule hat inzwischen weit über 100 Beiträge und Artikel, in denen viel Informationen zu finden sind. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, inwiefern man jeden Artikel immer losgelöst von den anderen betrachten muss, man kann ja dann auch mal in einen anderen Artikel schauen, wenn man etwas nicht versteht, und findet dort dann die Information. Oder man kann in den Kommentaren einfach mal fragen.

      Ich freue mich auf Deine aufklärende und sachliche Antwort. :)

  5. Etwas verwirrt bin ich über die letzten beiden Sätze in der Beschreibung zum AF-Stangenmotor.
    Logisch: ein Objektiv mit Stangenantrieb kann bei fehlendem AF-Motor in der Kamera nur manuell betätigt werden. Im nächsten Satz steht aber, dass es bei manuellem Eingriff beschädigt werden kann. Was ist nun richtig?
    LG Thomas

    1. Die zweite Bemerkung bezieht sich auf den manuellen Eingriff während des laufenden AF-Prozesses. STM und Ultraschall können es beide ab, wenn Du in die laufende Fokussierung manuell eingreifst und den AF sozusagen manuell übersteuerst, Bogenmotor und Stangenmotor nehmen mechanischen Schaden. Hat die Kamera keinen eigenen Motor (bei Stangenantrieb), dann funktioniert kein AF, insofern betrifft es den Fall des manuellen Eingriffs in den AF gar nicht, weil das Objektiv eh voll manuell fokussiert werden muss.

  6. Zu Nikon sind mir noch folgende Abkürzungen bekannt:
    PF – was ähnliches wie DO bei Canon – Speziallinse im 300mm/1:4,0
    HRI – wird im neuen 2,8/70-200 angepriesen – ohne weitere Erklärung
    E – elektronische Blende – wichtige Abkürzung, da diese Objektive an älteren Modellen nicht richtig funktionieren
    FL – Fluorit-Linse
    P – steht, glaube ich, für den Schrittmotor in einigen Objektiven
    hoffe das ihr was damit anfangen könnt
    Grüße Werner

    1. Mir fehlt Leica nicht. Das hat ehrlich gesagt auch herzlich wenig mit Mainstream zu tun. Leica ist sicher in vielen Fällen optisch erste Sahne. Aber wer derart viel Geld für seine Technik ausgibt, ist sicher auch in der Lage die Bezeichnungen seiner Objektive allein zu entschlüsseln. ;)

      1. Ach so, ist also eine Geldfrage. Dann ist der Artikel doch nicht für alle gedacht, schade. Naja, ich geselle mich dann mal wieder zu der Elite. Und frag einfach direkt in Wetzlar nach.

  7. Liebe Kommentatoren,

    erst einmal Danke für das Feedback. Wir lesen hier durchaus aufmerksam mit! Ein paar Worte zu der Liste: Dieser Beitrag ist sehr lang, länger als die meisten Beiträge. es hat durchaus einige Zeit gebraucht, all diese Daten zusammen zu tragen, weil wir auch jene Kürzel recherchiert haben, die bei aktuellen Linsen nicht mehr verwendet werden, sich aber auch dem Gebrauchtmarkt noch finden.

    Wir haben uns für diesen Beitrag auf die Bezeichnungen für DSLR konzentriert, um ein System möglichst komplett abzudecken. Uns ist bewusst, dass es im Bereich MFT und Systemkameras weitere Bezeichnungen gibt.Um die werden wir uns auch kümmern. Aber es ist kaum möglich in jedem Beitrag immer alles komplett abzudecken, dann werden wir nie fertig.
    Die Tatsache, dass wir MFT in diesem Beitrag nicht abgedeckt haben,ist bitte auch nicht als Wertung zu verstehen.

    Wir wünschen frohe Weihnachten.

  8. Danke für die vielen Infos. Du solltest bitte in Zukunft daran denken, das es viele Fotografen gibt, die mit MFT arbeiten und auch sehr gute Bilder machen. Frohe und gesegnete Weihnachten
    Hans

  9. Bei Zoomobjektiven gibt es eine Besonderheit.
    Ich kenne sie bei Tamron Objektiven.
    17–55 mm F/2.8
    Dieses Objektiv hat ein variable Brennweite mit einer gleichbleibenden maximalen Blende von 2.8

    70–300 mm F/4–5.6
    Dieses Objektiv hat ein variable Brennweite mit einer sich veränderden maximalen Blende von 4.0 (bei 70 mm) bis 5.6 (bei 300 mm)

    In einem umfangreichen Text beschreibt Andreas Beitinger ausführlich über „Brennweite, Crop-Faktor und KB-Äquivalent“. Im Abschnitt „Gebrauch und Missbrauch des KB-Äquivalents in der Werbung“ weist er auf irreführende Bezeichnungen hin.
    http://fotovideotec.de/cropfaktor/

  10. Lieber Maximilian,

    das ist wirklich eine sehr schöne Auflistung und Zusammenfassung, die eigentlich nur noch komplettiert werden müsste.
    Einige Kommentatoren haben ja schon angemerkt, bei welchen Marken da noch ein wenig Nachholbedarf besteht …
    Das erfordert sicher viel Recherchearbeit und noch mehr Zeit – bereits jetzt Dank dafür!
    Und: Bitte, lieber Max, schwadronier doch nicht von „Linsen“ wenn eigentlich Objektive gemeint sind!
    Nur, weil irgendwann einmal irgendein Ignorant „lens“ fälschlicherweise mit „Linse“ übersetzt hat, obwohl nicht das Bauteil, sondern das Endprodukt gemeint war, muss man das doch nicht gedankenlos nachplappern und sich vielleicht noch salopp vorkommen …
    Letzteres nur so am Rande .

    Beste Grüße

      1. Hallo Fredel,
        als gelernte Optikerin möchte ich Dir sagen, dass es eben nicht nur Linsen als Nahrungsmittel sondern auch als gläsernes Teil mit optischen Eigenschaften gibt. Linsen können konkav (Randdicke) und konvex (Mittendicke) sein und sowohl aus Glas oder aber mittlerweile sehr häufig aus so genanntem Kunststoff bestehen. Außer Linsen (Produkte der Rundoptik) gibt es im Gegensatz dazu Prismen und Spiegel (Produkte der Planoptik. In Objektiven befinden sich mehrere Kokvex- und Kokavlinsen hintereinander angeordnet.

  11. hallo,
    mein objektiv von meiner p.anasonic lumix g6 Kamera hat ein variooljektiv
    14 bis 140 mm und muss von Hand aus die Brennweite verstellt werden.
    ich halte das von einem Nachteil, weil ich kompaktkameras gewohnt bin,
    die dies per schieberegler machen.

    wer hat da Erfahrung und wie steht es mit dem handling>?
    Gruss >Kurt Thomke

  12. ich habe mir eine pansonic lumix g6 Kamera mit dem objektiv 14 bis 140 mm

    gekauft und das objektiv hat die Bezeichnung ois. es ist ein vario-objektiv.

    was bedeutet das?

  13. Insgesamt eine schöne Aufstellung die so manchen Buchstabensalat aufklärt! Kleiner Hinweis:
    Auch Pentax verwendet bei einigen Objektiven den Stangenantrieb. Im Gegensatz zu Nikon können bisher alle Objektive mit K-Bajonett an aktuellen Pentax -DSLR ohne Einschränkungen betrieben werden!
    Und das Olympus und Panasonic (MFT) nicht aufgeführt sind ist tatsächlich schade!

    1. Friedrich, ich bin auch Olympus Besitzer und es ist schade, dass zu Olympus sehr wenig mitgeteilt wird. Einen freundlichen Gruß aus Barcelona.

    1. Fujifilm ? Vielleicht kann dazu etwas beitragen.
      EBC stellt den Hinweis zur Objektiv – Vergütung.
      XF bezeichnete Objektive sind in höherer Qualität gefertigt als die etwas Preisgünstigeren XC Objektive / oftmals als Kit Objektive im Angebot.
      R heisst, das Objektiv hat einen Fokusring.
      WR das Objektiv ist bis zu einem gewissen Grad vor Staub und Spritz – Wasser geschützt / aber nicht zum Tauchen.
      OIS ist die Bezeichnung für einen Bildstabilisator.
      Ich kann hier in erster Linie nur zu den Festbrennweiten schreiben, ich besitze keine Zoom.

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