Fotoaufgabe Herbstblatt: Wie wir die eingereichten Fotos besprechen werden

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In Zusammenarbeit mit SIGMA

Ja, es hat ein wenig länger gedauert, aber  in diesem Artikel wird es um die Fotoaufgabe zum Thema Herbstblätter gehen. Um es mal ganz direkt am Anfang des Artikels deutlich zu sagen:

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Ihr seit die besten Schüler, die man sich vorstellen kann!!!

Wir als Autoren waren überwältigt von den zahlreichen Einreichungen. Nicht nur die schiere Menge beeindruckt (aktueller Stand: 807 Fotos), sondern auch die hohe Qualität und der Enthusiasmus. Wir Danken für einen so tollen Zuspruch und das gezeigte Engagement.

Eine bittere Pille gibt es aber (auch wenn wir diese in der Beschreibung der Aufgabe vorher angekündigt haben): Wir können nicht jedes Fotos durchsprechen. Selbst das Betrachten von 800 Fotos ist enorm aufwendig, das besprechen aller Fotos würde jeglichen zeitlichen Rahmen sprengen. Wir hoffen Du hast dafür Verständnis.

Hier kann im Grunde gut erkennen wie viele Fotos Ihr eingereicht habt. Toll!

Aber wir haben uns intern besprochen und werden in drei Artikeln verschiedene Aspekte der eingereichten Bilder besprechen. Zwei Artikel über die grundsätzlichen technischen Aspekte und zwei über Ideen und Möglichkeiten, die Fotos per Bildbearbeitung zu verbessern. Dafür werden wir ein paar Beispielbilder nutzen. Diese Fotos sind nicht die Besten oder Schlechtesten, die ausgewählten Beispielfotos sind nur aus einem Grund ausgewählt: Sie zeigen beispielhaft die möglichen Optimierungsmöglichkeiten.

Ich nutze die Artikel zur Bildverbesserung an den Herbstblättern zudem um Dir bestimmte allgemeine Bildbearbeitungstechniken näher zu bringen. Diese kannst Du jederzeit auch auf andere Motive anwenden. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.

Zukünftiges

Auch wir lernen, die kommende Aufgabe wird sicher enger und präziser von uns beschrieben. So werden wir zum Beispiel nur Fotos berücksichtigen, die auch explizit für die zukünftige Aufgabe gemacht worden sind. Ergo: Du sollst fotografieren und nicht in Deinen „Beständen“ das passende zur Aufgabe aussuchen. Es geht ja um gelerntes in neue Fotos umzusetzen.

Zusätzlich fänden wir es gut, wenn Du zukünftig nur ein Foto pro Aufgabe einreichst. Wir können und wollen dies natürlich nicht kontrollieren, aber ein Appell dazu sollte ja genügen.

Eine Auswahl zu treffen ist zudem ein wichtiges, wenn auch schmerzhaftes Detail der Fotografie. Die Beschränkung auf ein einziges Foto ist also auch eine gute Übung sein Sichtweise zu schulen.

Die Bildbesprechung

Jedes Foto wurde sicher mit besten Wissen und Gewissen von Dir auf Deinem Monitor abgestimmt. Nur…. ich kenne Deine Ansicht nicht!

Daher kann es vorkommen, dass mir ein Foto bei der Besprechung zu hell oder dunkel erscheint – das wiederum bei Dir passend wirkt. Auch Zeichnung, Schärfe, Farben, Sättigung und Kontrast können wir nicht objektiv bewerten. Warum ist das so?

Die Ansichtskette

Es dreht sich alles um das oftgenannte und sogenannte „Farbmanagment“. Diese komplexe Technik dient dazu bei jeglicher Darstellung eines Fotos/Pixels das „Gleiche/Selbe“ darzustellen. Die Kette der möglichen Ansichten und der daraus entstehenden Verfälschung einer Pixelinformation ist groß:

Kamera → Interne Bildverarbeitung → Betriebssystem → Grafikkarte →  Software → Monitor → Umgebungslicht → Auge → Wahrnehmung

Oft wird in diesem Zusammenhang von Kalibrierung und Profilierung gesprochen. Dies, zusammen mit noch anderen Dingen, ist Inhalt des Farbmanagements.

Technisch kann man dies heutzutage recht „einfach“ in den Griff bekommen. Also die Betrachtungskette so abstimmen, dass jeder Betrachter mit einem „gültigen“ Farbmanagment das Gleiche/Selbe auf seinem eigenen System/Computer/Pad/Smartphone/Fernseher/Beamer angezeigt bekommt. Ob dieser Betrachter dies mit seinen Augen und seinem Gehirn auch so wahrnimmt, wie es der Sender möchte, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt.

Wir haben in verschiedenen Artikeln bereits darüber berichtet, werden aber dieses komplexe Thema noch genauer betrachten und sicher noch einige Artikel darüber schreiben.

Ich habe mir die kommenden Beispielbilder auf verschiedenen Systemen (Laptop mit Windows, Macbook Pro, iPad, iPhone) und Browsern wie Firefox und Safari angeschaut um irgendwie optisch zu „mitteln“, wie die Fotos beim Sender ausgesehen haben könnten.

Die Beispielbilder

Ich arbeite in den Auswertungsartikeln nur mit Bildschirmfotos der Vollbildansicht der fotocommunity.

Folgende Punkte werden anhand von Beispielbildern in den kommenden Artikeln durchgesprochen:

  • Beschnitt
    Einer der häufigsten „Fehler“ der eingereichten Fotos. Ich zeige Dir ohne große Theorie (wie zum Beispiel der oft zitierte goldene Schnitt), wie Du optisch den besten Ausschnitt bestimmen kannst.
  • Ergänzungen/Retusche
    In diesem Teil zeige ich Dir, wie Du einen zu knappen Hintergrund verlängerst oder kleine Bildfehler weg stempeln kannst.
  • Helligkeit/Kontrast
    Von zu knackig bis zu flau. In diesem Teil zeige ich Dir, wie Du die Helligkeit und den Kontrast in den Griff bekommst.
  • Kontrast/Zeichnung
    Oft verwechselt, aber unglaublich wichtig, ist die präzise Einstellung des Kontrastes im Detail um eine „passende“ Zeichnung im Foto zu erhalten. Stichwort hier ist der oft erwähnte „Microkontrast“.
  • Graustufenumsetzungen
    In diesem Teil werde ich Dir Graustufenumsetzungen der eingereichten Farbfotos zeigen. Ich stelle dar wann ein Foto danach schreit die Farbe zu verlieren.

Natürlich seid ihr alle gespannt auf die eigentliche Bildbesprechung. Dieses „Vorgeplänkel“ in diesem Artikel ist uns aber wichtig. Zu häufig haben wir erlebt, dass sich jemand gekränkt oder ungerecht behandelt fühlt – und das wollen wir auf keinen Fall. Denn das gezeigte Engagement ist einfach Wahnsinn und wir respektieren die Mühen und den Aufwand dahinter.

Es ist im Grunde so wie früher in der Schule: Dder eine mag den Deutschlehrer Lempe und der andere die Musiklehrerin Frau Dr. Müller-Piepenbrink. Also freut euch auf die Bildbesprechungen und habt einfach nur Spaß an unserem geliebten gemeinsamen Hobby/Beruf.

 

11 Kommentare

  1. Na da bin ich aber sehr gespannt auf das Ergebnis,bei so vielen Bilder Hut ab
    denke ich nicht das meines dabei wird, Hauptsache dabei sein,und dazu lernen.

    Lg Anita

  2. Hallo,

    ich bin schon sehr gespannt auf die Besprechung der Bilder, wenn meines vielleicht auch nicht dabei sein wird, man kann ja auch aus anderen Bildern lernen.

    Gruß aus Hessen

  3. Beeindruckend, dass sich „die Fotoschule“ so viel Arbeit mit den eingereichten Bildern macht – vielen Dank dafür! Dieser gute Artikel stellt umfassend und transparent eure Vorgehensweise und die Sichtungskriterien dar. Ich finde, da gibt es nichts zu meckern.
    Eine kleine Anmerkung zu „Zukünftiges“. Die Aufgabe hieß explizit “ e i n Blatt“. Vielleicht könnten sich auch alle (Zitat) „besten Schüler, die man sich vorstellen kann“ in Zukunft daran halten…? ;-)
    Viele Grüße, Kinx

  4. Ich finde Ihre Vorgehensweise richtig und Praxis-orientiert.

    Ihre ersten Bildoptimierungen habe ich intensiv gelesen. Vieles war mir nicht neu, hat mir aber bestätigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Gelernt habe ich aber, dass ich künftig das zu optimierende Bild noch genauer, kritischer und offener betrachten muss. Und ich werde mehr experimentieren.
    Ich habe aber das gleiche Problem wie Sie: aus der Vielzahl der Fotos die auszuwählen, bei denen sich der Aufwand der Optimierung lohnt.
    Ich benutze seit Jahren das Adobe PSE, jetzt die Version 15. Dort finde ich einige von Ihnen benutzten Funktionen nicht wieder, oder anders. Mir ist das „grosse“ Photoshop zu teuer und einfach zu groß.

    Viele Grüsse
    R. Friedhoff

  5. Ich habe Blätter gesammelt und sie fotografiert. Ohne Licht, mit wenig Licht, mit viel Licht – nichts hat mir auch nur ansatzweise gefallen. Habe es dann aufgegeben. Nun bin ich erstaunt, dass so viele es geschafft haben, nicht nur Brauchbares, sondern äußerst Interessantes und Sehenswertes zustande zu bringen. Glückwunsch an alle und Hochachtung vor allen, welche diese Leistung volbracht haben! Und ich? Ich kann wieder dazulernen.

    Danke an alle, welche diese vielen Bilder gesichtet und ausgewertet haben und uns noch einen Fotokurs gratis dazugeben!

    Hans-Jörg
    Sachsen-Anhalt

  6. Genau diese, Eure Vorgehensweise ist es, welche dann aus einem eingereichten Bild „DAS“ Bild macht. Danke für Eure Arbeit und ich freue mich auf die Ergebnisse, denn diese werden auch wieder als Lernmaterial herangezogen. G. aus der Schweiz / Joe

  7. Einen Punkt möchte ich hinzufügen, der bei der Bildbearbeitung eine Rolle spielt und Einfluss hat auf das, was man sieht:
    Bei vielen Monitoren ändern sich Helligkeit, Farben und Kontraste in Abhängigkeit vom Blickwinkel. Beispielsweise erscheinen Bildteile dunkler, wenn man aus einer tieferen Position auf den Bildschirm blickt.
    Damit hat die Position der Augen des Bearbeiters zum Bildschirm Einfluss auf das Ergebnis der Bearbeitung. Wer man also bei der Bearbeitung eines Fotos etwas aufrechter sitzt wird man voraussichtlich andere Einstellungen machen, als wenn man weniger aufrecht sitzt.

    Viele Grüße
    Etienne Benoît

  8. Ich finde, Ihr habt die schwierige Aufgabe mit dieser „Bilderflut“ neben der täglichen Aufgabenbereiche ordentlich durchdacht und die Vorgehensweise transparent gemacht. Damit sollte jeder leben können und für sich das herausholen, das für ihn persönlich zu einer Verbesserung seiner Arbeitsweise führen kann. Ich freue mich auf die weiteren Folgen der Besprechungen.

    Viele Grüße
    SueSchi

  9. Ich finde eure Vorgehensweise absolut in Ordnung. Dank schon vorab an alle die sich damit eine Menge Arbeit machen.
    Gruß aus dem Saarland
    Gerhard

    PS dachte schon das Thema wäre vergessen worden :-)

  10. Die Einführung finde ich klasse. Ich habe in einem anderen Fotoportal genau wegen der angesprochenen „Ansichtskette“ böse Kommentare bekommen.

    Fotokunst ist eben „Ansichtssache“ – aber eine gekonnte Bildbesprechung kann auf den richtigen Fotoweg führen. Wir mögen manchmal nicht alle und alle mögen uns manchmal nicht. Aber mal Hinschauen und Zuhören kann ja nicht schaden.

    Beste Grüße

    Dieter

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